'Kaufleutcn nebst deren Familienangehörigen Aufnahme. Prinz Ludwig von Bayern und der Ministerpräsident von Hcr > ling haben ihr Erscheinen zugesagt. , Außerdem werden die Staatsregieruugen und außerordentlich viele kaufmännischen Korporationen aus dem ganzen Reich vertreten sein. Auch die österreichische Kaufmannschaft wird eine Delegation entsenden. Das Heim, welches 100 Betten enthalt, ist herrlich schön gelegen und ans das hygienischste und praktischste eingerichtet.
Breslau, 2. Sept. Der „Bote aus dem Riese n g e b i r g e", der in Hirschberg in Schlesien erscheint, und sich als wackerer Kämpfer um die fortschrittliche Sache bewährt, konnte ani 20. August ans ein hundertjähriges Bestehen zurückblicken.
Ausland.
London, 2. Sept. Wie das „Rentcr'sche Bureau" erfährt, hat d:e englische Regierung bis jetzt noch keine Antwort von China ans die englische Tenk- ichrist betr. Tibet erhalten.
London, 3. Sept. Maskierte Diebe drangen nachts in das Hiesige Variete-Theater „Hy potz r o m" ein, betäubten den Nachtwächter und die Feuerwache mit Chloroform und sprengt en mit Dynamit einen großen Geldschrank, aus dem sie ungefähr 1000 Pfund Sterling raubten. Tie Diebe sind entkommen.
Rom, 2. Sept. lieber den Zusammenstoß zwischen einein Straßenbahnwagen und einem Amomobilvmnibus, der sich gestern abend bei Pontevico ereignete, wird dein „Givrnale d'Italia" aus Lucca berichtet, daß. sich auf dem Automobilomnibus auch 10 d e u t s ch c S t u d e u t e n befanden, die unter Führung des Prof. Hettner aus .Heidelberg eine geographischen und geologische Studienreise machten. Ein italienischer Marinelcutnant wurde bei dem Unfall getötet. Der Studierende Alfred Zimmern! nun ans Freiburg erlitt einen Schädelbruch und andere Verletziuxgeu. Er wurde in ein Krankenhaus geschafft, wo er hoffnungslos darniederliegl. Prof. Hettner und die Studierenden Hans Grimerval aus M a n n h e i m und Fräulein Oda Christi a n s e n aus Heidelberg erlitten leichtere Verletzungen.
Kvuktaritinopei, 3 Zc-pi Wie die Biäfter -neiden, kam es an der türkisch griechischen Grenze bei Tirnomo zu neuen Grenz; w i s ch e ;> f ä l len , wobei es aui beiden Seilen 10 Lchwerverwandete gab.
Rewyork, 2. Sept. In Guadaljara im mexi- k a n i s ch e n 'S t a a t e Ialisco erfolgte ein überaus h e f- liaer Erdstoß. Zahlreiche Wohnhäuser wurden zerstört. Gebäude in allen Stadtteilen wurden beschädigt. !.
Württemberg.
Dienstnachrichtrrr.
Ter König Kat den t'.ti Obernerkmeüt.-r Vün Spin d> er de: dev Eäenbahttwerfstär.'cniniocwon EamMatt aui seiner jeyiqcn Stelle zu:» Obeiwerkmeister beiöcdcct die Werimcister Wirt:: bei der Eisenbainnnaschinenmspeklioil Tiiviaaea und Fuchsloch re: .d.-r Eiienbabnwerkiiät'.enin-Prkw!! Aoiiweil zu der E>''cudaIiu!vrr'st'iUe»- inipektiou EanuNall nnö die Eisen ahnsekretäre Eissnard! -u Fnedricbsbafcn zu der Tamvst'chistahrieiusoclr o:i daseisn und :>ko- mctsch in Sigmarinnen nach Eaiw je Uiren! Aniucken eichpiech.'ns versetzt, sowie d-e Oderasü'tentcn Stiefel »> Göppin en zum Eiscnbahnsek etär daselbst. Ziru -EmiO in Znffen mnsen zum Eisen- bakniekretär daselbst und Vrohst!? in Nniertnrkhe»» znm Etienbahr- sekretär i' Eaunstat' de ordert.
Jju der; LmrdtagewahlrU.
Stuttgart, 2. Sept. Am Samstag nahm eine sehr stark besuchte Versammlung christlicher Arbeiter solgende Resolution an: „Die evangelischen national gesinnten Arbeitnehmer wünschen im Interesse der christlich-nationalen Arbeiterbewegung die Ausstellung eines weiteren bewährten Vertreters der christlichen Gewerkschaften für eine aussichtsreiche Landtagskandidaiuv, nachdem seitens der liberal-demokratischen Parteien in der Person der Herren Fischer-Heilbronn und Springer-Zuffenhausen zwei liberal-demokratische Arbeiter- sclretärc als Landtagskandidaien ausgestellt worden sind." — Das stimmt nicht ganz. Herr Fischer ist Parteisekretär und nicht Arbeitersekretär. Herr Springer ist ihm in das Sekretariat der Evangelischen Arbeitervereine nachgesolgt.
Stuttgart, 2. Sept. Das Organ des Bundes der Landwirte, der „Schwäbische Landmann" schreibt zu den Landtagswahlen: „Der Bund der Landwirte und die Konservativen werden sich bemühen, in jedem Bezirk der einigermaßen in Betracht kommen könnte, ei- g e n e Kandidate n auf-ustesien. Zum großen Teil ist dies schon geschehen oder gcgemvärtig im Werk. Wo ein ernsthafter 'Kandidat keine' Aussicht hat, wird zum mindesten ein Zählkandidat ausgestellt werden, um, wenn möglich, eine zweite Wahl herbeizuführen. Tics verlangt 'nicht geringe Opfer von unseren Vertrauensmännern und Mitgliedern, es ist aber dringend nötig, daß w:r allenthalben zeigen, daß man mit uns und unseren - Stimmen unbedingt zu rechnen hat. Man wird uns um so besser einschätzen und behandeln, je fester und dwszipli- nrertcr wir zusammenhalten und bei den Wahlen Farbe bekennen. Der L a n d e s a us s ch u ß des Bundes wird am Sonntag, den 15. Sept., in Stuttgart zusammentreren, nur die Vorbereitungen zur Landtagswah! weiter zu beraten.
Neuenbürg, 3. Sept. Eine in Calmbach stattge- suudcne Vertrauensmänuerversammlung der National- liberalen hat die Kandidatur für den Bezirk Neuenbürg dem Fabrikanten und Holzhändler Paul Commerell an- gctragcn. Er hat sich drei Tage Bedenkzeit ansgebeten.
Sari lg au, 2. Sept. Der bisherige Abgeordnete des Bezirks, Schultheiß Sommer, hat die ihm von der Zentrumspartei angetragene Kandidatur iür die Neuwahlen zum Landtag angenommen.
Herrenberg, 2. Sept. Wie der Gäu- mid Am- merialbote erfährt, nimmt Schultheiß Gärttner unter keinen Umständen eine Landtagskandidatur an.
Buben nud Mädchen an den höheren Lchnlen Württembergs.
Friedrich Pautsen schließt seine Berrachtnrigen über „Das deutsche Bildungsweseu in seiner geschichriicheu Ent- Wiäiung" mit folgenden Worten: „Das Ideal eines nationalen Bildungswesens wäre, daß einem jeden Gelegenheit geboten würde, zu einem Maximum persönlicher Kul- lur und sozialer Leistungsfähigkeit nach dem Maß seiner Anlagen und seiner Willensenergie sich auszubilden."
Oberlehrer Kämmerer schreibt in der „U m - schau", der trefflichen Frankfurter Wochenschrift: Ich zweifle nicht, daß jedermann hierin Pautsen beipslichtet. Nur wenn es an die Verwirklichung dieses Ideals geht, ist gleich Feuer unter dem Dach. Ich meine nämlich, wenn auch dem weiblichen Gcschlechte die Gelegenheit geboten werden soll, sich zu dem besagten Maximum der Bildung emporzuarbeiien, so gibt es lauter „Wenn" und „Aber", Bedenken pädagogischer, ethischer und nationaler Art.
Bei uns in Württemberg fällt man auch nicht mit der Tür ins Haus hinein; langsam und zögernd, aber zäh ist Schwabenart. Und so gings auch mit der Einführung der Koedukation in Württemberg. Während 1907 nur 87 höhere Schulen von 513 Mädchen besucht wurden, haben wir 1912 an 138 von 210 höheren Schulen, also an zwei Drittel aller Schulen, im ganzen 1213 Mädchen, so daß aus rund 25 Knaben ein Mädchen kommt. Die Erfahrungen, die man bisher mit den Mädchen an den höheren Knabenschulen m Württemberg machte, sind überraschend gute. Es kommt dies vor allem daher, daß meistens nur gut begabte Mädchen um Ausnahme uachsuchen, was man bei den Knaben nicht immer behaupten könnte. Daher stechen die Mädchen häufig zu ihrem Vorteil von den Knaben ab.
In den unteren und mittleren Klassen scheinen sie geistig gereister als die gleichaltrigen Knaben. Dafür seien die Knaben sicherer, aktiver und selbstbewußter. In den höheren Klasse» dagegen fehlt es manchen Mädchen an der nötigen Gründlichkeil und Verstandesschärfe. Die Gsdächtnisfächcr behagen den Mädchen eher als die Verstandesfächer. „Tie Mädchen suchen zu wissen, die Knaben zu verstehen", und dazu verbinden die Knaben mit dem Auswendiggelernten häufig eigene Vorstellungen, sind origineller und geistig selbständiger im Ausdruck.
Diesen Talenten entsprechen die allgemeinen Leistungen der Mädchen. Natürlich sind sie sehr individuell, nach Jahrgängen sogar verschieden: aber cs läßt sich doch sest- stellcu, daß die Leistungen der Mädchen gegenüber denen der Knaben befriedigend sind^
In sprachlicher und formaler Bildung sind die Mädchen den Knaben überlegen. In sprachlicher Hinsicht. kommt vor allem die Muttersprache in Betracht. Tie Mädchen zeichnen sich durch regere Phantasie und größere Gewandtheit in der mündlichen und schriftlichen Wiedergabe derselben aus Aehnlich ist es bei den Fremdsprachen mit Ausnahme des Lateinischen. In den gesprochenen Fremdsprachen sind die Mädchen rascher rnd gewandter.
In formaler Hinsicht ist dir Pünktlichkeit und Sauberkeit der Mädchen in der Führung der Hefte hervorzuheben. In den Perstandesfächern dagegen ist die Sache weniger rosig. Mathematik, vor allem Geometrie lieben die Mädchen nichr. Eine nähere Untersuchung verdiente allerdings die Frage, ob die Mädchen in diesem Fach vielleicht nicht anders zu unterrichten wären, wie von einer Seite angeregt wird.
Wiederholt wird gesagt, daß die Leistungen der Maschen bis zum 12. oder 13. Lebensjahr gut seien, dann aber ausfallend geringer werden. Die körperliche Entwicklung würde also die geistige etwas zurückdrängen.
Auch mit Beziehung aus die Schüldisziplin werden Knaben und Mädchen gleich behandelt, mit der einen, allerdings bedeutungsvollen Ausnahme, daß die Mädchen von jeder körperlichen Züchtigung verschont bleiben müssen. Diese Indemnität verleitet die Mädchen dann gar zu gerne zur Schwatzhaftigkeit und Störung des Unterrichts, so daß manche Kollegen bedauern, daß man „die Mädchen nicht so ansassen könne" wie die Knaben, besonders auch, wenn es im Lernen .nicht vorwärts gehen wolle. Aber die Mädchen sind empfindlicher, rühr- und „wein'seliger, daher man lieber manchmal „ein Auge zudrückt" mit dem Bewußtsein, dem Rechtsgefühl der Knaben dadurch nicht zu nahe zu treten.
Hier eine kleine Anekdote: Vor einiger Zeit, so schreibt ein .Kollege, mußte ich gegen ein sonst sehr leistungsfähiges Mädchen einschreiten wegen zu vorlauten Wesens und zankte sie tüchtig durch, Heulend kommt sie zu Hause an mit der Erklärung: „Der Herr Soundso ist heute so wuscht zu mir gewesen, 'wie er sonst nur zu den. Buben ist."
Hinsichtlich des Verkehrs zwischen den Knaben und den Mädchen und ihrer gegenseitigen Beeinflussung sind die Er- ' sahrungcu im allgemeinen recht erfreuliche. Ter Verkehr ! ist ungezwungen, harmlos, unbefangen, natürlich, kameradschaftlich und friedlich. Der Ton der ganzen Klasse wird ein besserer die Knaben werden rücksichtsvoller und höflicher: zur „Ritterlichkeit" angespornt. Ihr Ehrgeiz und Eifer wird wiederholt durch das gute Beispiel der Mädchen erhöht. Umgekehrt nehmen die Mädchen häufig im Ton und Benehmen etwas von den Knaben an: zu ihrem Vorteil wird ihr übertriebener Ehrgeiz durch die kühle Art der Knaben gedämpft und ihre Zimperlichkeit gemindert.
Schließlich fragt es sich, ist das Beispiel Württembergs nachahmenswert? Wenn man den zu Beginn angeführten Satz Panlsens anerkennt, so wird man schon aus ökonomischen Gründen zu dem Ausweg der Koedukation an solchen Orten greifen müssen, wo keine besonderen höheren Bildungsanstalten für Mädchen errichtet werden können: da könnte dann auch der oben erwähnte Erlaß in seinen Grundzügen sinngemäße Anwendung finden.
20. Württemberstifcher Fischereitag irr Tehringen.
Waren schon am Samstag zahlreiche Fremde zu der Erössa >: na der F i s ch e r e i a u s st e l l u n g eingc- trossen, so hatte sich am Sonntag bei dem ausnahmsweise schönen Wetter der Zustrom zu dem hier tagenden Fi- schereilaa verdoppelt. Um 11 Uhr gestern vormittag begannen die geschäftlichen Verhandlungen, die von Ober- studicnrat Lampert eröffnet und geleitet wurden. Zunächst überbrachte er döm Hohenloheschen Fischereiverein die Glückwünsche des Landessischereivereins und h-ieß in dcsien Namen alle Erschienenen mit Petri Heil herzlich willkommen. Ihm schlossen sich mit ihren Glückwünschen die Vertreter der Regierung, der Kreisregierung, der Zentralstelle, der Städte, sowie einzelner Vereine an. Vorstand Griesinger dankte für alle guten Wünsche im Namen des sestgebenden Vereins und schloß ein launiges, den Fischereiberns sehr hochschätzendes Gedicht an. An den Protektor des Landessischereivereins, den Mnig, sowie
an den Ehrenpräsidenten v. Plato wurden Telegramme abgesandt. Eine ganze Reihe von Auszeichnungen durch Medaillen und Ehrenurkunden (von den ersteren seien besonders die an die Herren .Hofrat Hinderer, Pros. Tr Sieglin, Oberstiidienrat Tr. Lampert, Privatier C. "V Dorn, Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Haller, Schultheis Willauer- Zw esa'tendsrf, Oöeramtspfleger Steil, Hardt-M- waugen, Oberförster Krauß-Hall genannt), wurde sodann bekannt gegeben und von den Geehrten der Dank entgegen- genommen. Dem Hohenloheschen Frschereiverein wurde anläßlich seines ,5jährigen Bestehens die silberne Ehrenmünze des Landessischereivereins verliehen. Besonders rühmend erwähnt wurde vom Vorsitzenden der vom Vorstand Griesinger komponierte „Fischereifestmarsch", dessen Widmung der König entgegengenommen hat.
Im weiteren Verlaufe der. Verhandlungen wurde der Jahres- und Kassenbericht für 1911 vorgetragen und verschiedene, die Fischerei betreffenden Fragen, wie Frachr- ermäßrgnng für Bodensee- und Süßwasserfische, ikeber- gcmg der Verwaltung der staatlichen Fischwasser an die K. Forstämter, Zischkartensporteln, höhere Bestrafung von Fischfrevlern und die Furunkulose der Solmoniden behandelt. Den Ort der nächsten Tagung des Landes- fischereivereins bestimmt der Ausschuß im Dezember. Gegen 2 Uhr konnte der Vorsitzende die Versammlung schließen, worauf sich die Festteilnehmer zum Mittagsmahl begaben. Ter Nachmittag galt der Ausstellung und der Stadt und abends vereinigte ein Bankett, das im prächtig geschmückten Eisenbahnsaal einen abwechslungsreichen Abend mit Reden, Musik und Gesang, mit turnerischen Vorführungen und Theater bildete, Gäste und Einheimische. Das schöne Fest fand durch die Besichtigung des Neuensteiner Schlosses seine Fortsetzung und im herrlich gelegenen Frn'drichsruh seinen Abschluß. — Unter die Aussteller wurden zwei 1., vier 2., vier 3. und drei 1. Preise und ein Anerkennungsdiplom verteilt.
Tie Fleifchteucrung und ihre Ursachen.
Der „Schw. Merkur" hat bei einigen landwirtschaftlichen Sachverständigen über die Ursachen der. gegenwärtigen Fleisch- tcuerung Umfrage gehalten. Frhr. Georg v. Wöllwarrh- Lauterburg, Mitglied der Ersten Kammer, schreibt daraus, daß der Raum nicht ausreichen würde, alle Ursachen auzugeben. Er führt u. a. an, daß durch das Eingehen der mittleren und kleineren Brauereien viele Absall- stoffe weggefallen seien, durch die früher eine Menge Mastliere gemästet wurden, während jetzt die Biersabriken ihr- weit schlechter gewordenen Abfälle an Pferdebesitzer in- und außerhalb Württemberg verkaufen. Ferner sührt er als Ursache an das überaus strenge Fleischbeschaugesetz, sie Unkosten der Metzger durch Telefon rc. infolge der Bequemlichkeit des Publikums, die hohen Schlachtgebühren. Tie anderen Ursachen seien in der Presse genügend erörtert.
Was die Mittet betrifft, um die Teuerung zu beseitigen, so würde ich — schreibt Frhr. v. Wöllwarth — als Landwirt (ich bin aber nicht mehr ausübender) für unbedenklich halten, den Maiszoll anfzuheben und die Einfuhr von Futtermitteln zu erleichtern. Der Zoll aus Mais ist eingeführt, weil er dem Hafer und der Kartossel Konkurrenz macht. Nun ist aber der Preis des Hafers ein so hoher, wie ihn die jetzige Generation noch nie erlebt hat, -und da dsc Haserernte in Rußland, Rumänien Heuer eine schlechte sein soll, und in Deutschland der Regen viel geschadet hat, so wird der Preis im nächsten Jahre ein guter bleiben. Bedenklicher ist die Aufhebung des Zolls auf Vieh, da aber auch die mageren Tiere gegen,värrig so hoch im Preise stehen, daß sich deren Einkauf, auch bei den hohen Fleischpreisen, um sie zu mästen, nicht lohnt, so hätte ich gegen eine vorübergehende Ermäßigung des Zolls nichts einzuwenden. Auch Gefrierfleisch könnte vorübergehend zugelassen werden, da es guter» Ochsenfleisch keine gefährliche Konkurrenz machen wird. Von unfern Wiesen ist eine reiche Futterernte zu et- wo.rten, und wenn der liebe Gott die Sonne einige Wochen scheinen läßt, wie heute, dann erhalten die Landwirte herrliches Mastfutter, und so werden in absehbarer Zeit die Fleischpreise wieder sinken. Auch die Kartoffelernte wird besser sein als im vorigen Jahr, und gute Kartosftln können manches Fleisch ersetzen, und als Futter für die Schweine manchen . Zentner Fleisch- erzeugen. , .
Das sind verständigere Ausführungen, als man sie m der konservativen „Reichspost" von den Herren Körner und Röder liest. Hoffentlich finden diese Anregungen auch bei der Regierung Gehör.
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Eßlingen, 2. Sept. Gestern ist nach schwerem Leid« ein hochgeschätzter Bürger Eßlingens gestorben, Oberschulrat Dr. Brno el, Rektor des hiesigen Lehrerseminars, wer Verstorbene erfreute sich bis vor wenigen Monaten emer kräftigen Gesundheit: aus 1. Oktober wollte er in den Ruhestand treten. Sein Andenken wird in Eßlingen in segen bleiben.
Mns, 28. Aug. Nach einem Referat des Arbeiter- sekretärs Varnholt-Mm in einer gutbesuchten Versammlung des hiesigen Fortschrittlichen Aroci- tervereins wurde einstimmig eine Resolution^ ange- ^ nommcn, die die erfolgte Gründung eines „Reichsver- eins liberaler Arbeiter und Angestellter,, sreudigst begrüßt, ihr Einverständnis mit den in den-^ solutiömm der Leipziger Konferenz enthaltenen Gruno- lagen des Vereins' erklärt und Anschluß an den Reich - verein ansspricht. Weiter wird an die Gesinnungssreum in Arbeiter- und Angestelltenkreisen die dringende ckup forderung zum Eintritt'in den Verein gerichtet.
Schussenricd, 2. Sept. Ulan Karl Ederle beiiw ». Ulanenrcgiment in Ulm, ein Sohn des Gutspachters in Schwaigsurt, wurde vom König durch dre -oerleh ö der silb. Rettungsmedaille ausgezeichnet, weil er unter e g Lebensgefahr zwei Personen vom Tode des Ertrinkens g hat. Er rettete aus der hochgehenden Iller ber Ulm Sohn eines Stabsveterinärs und dessen Burschen.
Friedrichshofen, 30. Aug. In unmittelbarer ah von dem an der Landstraße gelegenen Haltepunkt „see ' 10—12 Minuten von Friedrichshofen entfernt, wird g g wärtig eiil neues Kurpensionat mit Wirtschaftsbetn stellt, das den Namen „Jägerhaus" erhält. Der Ba etwa 50 000 Mark kosten.
Nah und Fern.
Das Großfeuer in Watterdinge». ^ ^
In dem im badischen. Bezirksamt: Engen g^lege N! n r t? r b i n a en bracb zur Nachtreit ist dem. ist de