sozialen Leben und durch berständigeS Eingehen auf die wachsende Welterkenntnis mithelfen, diese Verbindung wie­der stärker und allgemeiner herzustellen. Ties gelte ebensi gegen starres Festhalten an überlieferten Lehrfor­men wie gegen pietistische Abgeschlossenheit von den Vor­gängen des allgemeinen Erkennens. Eine rege Tiskuf- fion unterstrich noch die trefflichen Ausführungen.

Tas letzte Referat hatteDie Wohnungsfrage in den Städten" zum Thema, das v an Prof. Eber - st a dt-Berlin behandelt wurde. Dieses Gebiet ist soviel auch schon auf Spezialkongressen behandelt worden, daß nicht viel neues dazu gesagt iv-erden konnte und das, was vorgetragen wurde, rief auch mannigfachen Wiedersprnch von Fachgelehrten hervor. Wertvoller war die Erläuter­ung durch Lichtbilder, die zu der theoretischen Beweisführ­ung gleich die praktische Anschauung gaben. Außerdem führte Beigeordneter S ch mid-Esseu noch eine Serie von Lichtbildern vor, die die Entwicklung des Wohnviertels der Kruppschen Arbeiter darstellten.

Mit einer kurzen Debatte und einem Schlußwort des Vorsitzenden schloß die Tagung. Aus den geschäft­lichen Mitteilungen ist erwähnenswert, daß Gcheimrat Harnack zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde und daß man für nächstes Jahr Hamburg als Kvngreßort be­stimmte. Uebersieht matt die ganzen Verhandlungen so ist besonders bemerkenswert, daß eine Gruppe die so ehrlich und aus den höchsten ethischen Motiven heraus soziale Förderung der Menschen erstrebt, immer- stärker die Schattenseiten unseres heutigen Systems der Sozial­politik betont und immer inehr sich veranlaßt sieht, dein Mangel an Verantwortlichkeit und inneren Treue der Menschen gegen sich selbst und gegen die Gesellschaft als tiefen Schaden unserer Zeit festzustellen nnd dagegen zu kämpfen. Hier zeigen sich in der Tat auch Abgründe die nicht übersehen werden können, wem: wir uns nicht selbst belügen wollen. Aber auch die andere Frage nach dem Verhältnis von Bildung und Religion ist für die Gegenwart brennender geworden. Es fehlt sehr vielen Menschen die Weltanschauung als feste Verankerung in den Wogen des geistigen, wirtschaftlichen und politischen Lebens. Hier hat die Religion ihren Wert für die heu­tige Zeit zu beweisen und es ist verdienstlich, wenn Män­ner wie Naumann und die Leute des Evangelisch-so­zialen Kongresses, die in ihrer Person diese Verbindung von Religion und Bildung verkörpern, dem nun auch für weitere Kreise die Wege zu ebnen suchen. So ist auch dieser Kongreß wieder ein Mahner nnd Wegweiser geworden und hat Quellen neu aufgedeckt, die dem Li­beralismus zu allen Zeiten seine besten Kräfte zuführten.

Deutsches Reich.

Professor Delbrück

über das Stichwahlabkommen zwischen Fort­schrittlern und Sozialdemokraten.

Ein Lieblingsthema der konservativen sowie der kle­rikalen Presse ist das Stichwahlabkommen zwischen Fort­schrittlern und Sozialdemokraten geworden. Von den kon­servativen Blättern wenigstens darf man vielleicht er­warten, daß sie ihren Lesern das Urteil eines konserva­tiven Politikers über die Ausschlachtung dieses Themas nicht vorenthalten, wie es der Herausgeber der-Preußi­schen Jahrbücher" im Juni-Hefte formuliert. Professor Hans Delbrück spricht dort zunächst von der Taktik der Parteien, zu agitatorischen Zwecken, die Gegensätze zu anderen Parteien künstlich herauszuarbeiten, und fährt fort:

So haben in jüngster Zeit die Konservativen und Frei­konservativen immer wiedsr mit der größten Heftigkeit die Frei­sinnigen wegen ihres Wahlbündnisses mit den Sozialdemokra­ten angegriffen. Die Berechtigung zu solchen Angriffen mag zweifelhaft scheinen. Schon Fürst Bismarck hat ein­mal einen Sozialdemokraten einem Partikulariften vorgezogen; das bayerische Zentrum hat seiner Zeit ein ganz ge­nerelles Bündnis mit den Sozialdemokraten geschlossen; in Süddeutschland wissen nicht nur Freisiuuige, sondern auch viele. Nationalliberale keinen anderen Weg, sich vor dem Kle­rikalismus zu retten, als ein Zusammengehen mit den Sozi, und schließlich haben bei eben diesen Reichstagswahlen die Konservativen selbst den Sozialdemokraten durch Stimmenthaltung zu nicht weniger als 11 Sitzen gegen 4 Nationalliberale und 7 Freisinnige »erhöhen, und die Parole des konservativen Parteiführers, Herrn v. Heydebrand die dieses bedauerliche Ergebnis herbeigeführt hat, ist dem so stark getadelten Bündnis der Freisinnigen mit den Sozi nicht etwa nachgefolgt, sondern vorausgegangen. Dieses Bündnis geht ja nun freilich über die indirekte Unterstützung durch Stimm­enthaltung noch erheblich hinaus, aber der Unterschied bleibt doch nur ein relativer, und die ungeheure Entrüstung über- das Verhalten der Freisinnigen wird daher auch wesent­lich auf das Konto der oben gekennzeichneten Fraktionstaktik zu schreiben sein."

Wie man sieht, kennt Herr Delbrück die Kreise aus denen er politisch hervorgegangen ist, wecht gut. Er be­weist das auch weiterhin, wenn er ausführt, wie die kon­servative Partei nicht viel mehr als eine Tependenz des Bundes der Landwirte sei, so sei die freikonservative kaum mehr als eine Dependenz des Alldeutschen Verbandes. Dem Organ dieser Dependenz, derPost", bescheinigt der freikonjervative Herr Delbrück, wegen der Angriffe auf Kaiser und Kanzlereine Unterwühl ung der Au­torität, die, wenn man bedenkt, auf welche Kreise sie wirken soll und wirkt, noch schädlicher ist, als selbst dre sozialdemokratische." Für Patent-Patrioten und echt preußische Männer einigermaßen bitter!

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Der Verbreiter der Straßburger Kaiserrede.

Berlin, 31. Mai. DerTägl. Rundsch." wird aus dem Reichslande von verschiedenen Seiten bestätigt, daß Herr Weckerle es gewesen ist, durch welchen die Straßburger Kaiserworte zuerst demMatin" bekannt wurden. Herr Weckerle hatte seinerzeit auch die Liste der Mitglieder der ersten lothringischen Kammer vor deren Einberufung einem französischen Blatte in die Hände ge­spielt. ^

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Berlin, 1. Juni. Gestern wurde gegen ein Nacht­lokal zweifelhaften Eharakters in der Bülowstraße poli­zeilich eingeschritten. Es handelt sich um eine der Stätte

Berlins, wo sich junge Leute aus allen Kreisen zusammen- finden, um perversen Neigungen zu huldigen.

Karlsruhe, 31. Mai. In der Kreispflegeanstalt H u b bei Ottertsweiler sollen 14 Erkrankungen an schwar­zen Pocken festgestellt worden und eine Frau bereits gestorben sein.

Ausland.

Der italienisch-türkische Krieg.

Rom, 31. Mai. (Agenzia Stefani.) Nach Briefen des Emirs Ali, des Sohnes Abdel Kaders, sind die in der Tepeche Tunisienne" veröffentlichten Nachrichten, die auch in andere Blätter übergegangen sind, nach denen die Ita­liener am 20. Mai bei Buchamez bis ans Meer zurückge- worsen worden seien und 135 Tote und 400 Verwundete gehabt hätten, völlig unzutreffend. Tie Angriffsbeweg­ung, die von den Italienern am 30. Mai mit weniger als 5000 Mann durchgeführt wurde, erzwang den un­geordneten Rückzug der Araber und Türken, die ersichtlich große Verluste hatten. Auf italienischer Seite sind ein Mann getötet, 26 verwundet worden.

Tie Dardanellen sind für die Schiffahrt wieder ge­öffnet. Tie bisherigen Beschränkungen für den Postver­kehr mit der Türkei wurden ausgehoben; auch wird darauf hiugewiesen, daß Pakete nach der Türkei, auch wenn sie über Hamburg oder Bremen versandt werden sollen, jetzt weder Waffen noch andere Gegenstände enthalten dür­fen, die als Kricgskonterbande angesehen werden können.

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Marokko.

Paris, 31. Mai. Nach einer Meldung aus Fez, erklärte General Lyautey dem Sultan, daß dieser seine Reise nach Rabat antreten könne, sobald die verlangten Verstärkungen eingetroffen seien, die es ermöglichen wür­den, ihm die nötige Eskorte zu stellen. General Lyautey wird Fez erst verlassen, wenn die Ruhe und Sicherheit wie­der vollständig hergestellt sein wird um sodann in Ra­bat mit dem Sultan die Reorganisation Marokkos in Angriff zu nehmen.

Smyrna, 1. Juni. Die Polizei hat sämtliche Ita­liener, Frauen und Kinder verhaftet, obwohl sie die Er­mächtigung zum Bleiben hatten. Auf Vorstellung des deutschen Konsulats wurden dieselben wieder freigelassen.

Chihuahua, (Mexiko), 1. Juni. Die Frauen und Kinder der deutschen Kolonie sind sämtlich nach den Ver­einigten Staaten abgereist. Die Lage ist ernst.

Arbeiterbewegungen.

Hannover, 31. Mai. Tie Kraftwagenführer der Adlerwerke haben nach eintägigem Streik die Arbeit wieder ausgenommen, nachdem einer der entlassenen 5 Fahrer von der Gesellschaft wieder angestellt worden war.

London, 31. Mai. Die Zahl der in den Docks arbeitenden Trades Unions-Arbeiter nimmt täglich zu. Ter Streik ist aber bisher seinem Ende nicht näher ge­rückt. Der nationale Exekutivausschuß wird morgen zu­sammentreten, um über die Forderung des Londoner Streikkomitees, den Generalansstand zu erklären, zu be­raten. Diese Forderung wird voraussichtlich großem Wi­derstand begegnen. Es wird als wahrscheinlich betrach­tet, daß die Tockarbeiter den Vorschlag der Regierung, ein Einigungsamt einzurichten, annehmen werden.

Newyork, 31. Mai. Der Ausstand der Kellner, der in der vergangenen Woche begann, nimmt einen ernsten Eharakter an. Gestern abend haben etwa 1000 Kellner der 6 größten Hotels nnd Restaurants während der Essens­stunde die Arbeitsstellen verlassen. Die Zahl der Strei­kenden beträgt jetzt 1500. In den Betrieben werden die Neger, die aus dem Süden kommen, als Ersatz verwendet. Die Arbeitgeber versichern, die Forderung der Kellner, ausschließlich Organisierte 'zu beschäftigen, nicht erfüllen zu können.

Petersburg, 31. Mai. Im Donezgebiet streiken 18 000 Bergarbeiter.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Uebertragen: Dem Oberstudienrat Rektor Dr. Klett am Gym­nasium in Cannstatt die Rekiorsstelle am Eberhard-Ludwig-Gymna­sium in Stuttgart mit der Dienststellung eines Oberrats, die Stelle eines Bereinigungsfeldmessers in Heilbronn dem Geometer Lieb, Assistenten der Revisionsgeometer bei der Zentralstelle für die Land­wirtschaft, Abteilung für Feldbereinigung.

In den Ruhestaad versetzt: Den Oberpräzeptor Böcklen an der Lateinschule in Markgröningen seinem Ansuchen gemäß und ihm aus diesem Anlaß den Titel eines Professors verleihen.

Württeurbergischer Landtag.

Stuttgart, 31. Mai. Die Zweite Kammer begann heute die Einzelberatung der'D e n ks ch r i s t über Vereinfach­ungen in der S t a a t s v er wa lt u n g". Zu dem Ab­schnitt 1, Justizdepartement, ist Abg. Kraut (BK.) Bericht­erstatter. Der Finanzausschuß beantragte:Die Zweite. Kam­mer erklärt sich mit dem Fortbestand des Landgerichts Hall einverstanden. Sie erklärt sich weiter mit der allmählichen Ver­einigung von amtsgerichtlichen und oberamtlichen Gefängnissen einverstanden." Das Resultat der Vereinfachungen in diesem Departement ist nicht sehr groß, beträgt aber doch immerhin 67ÜOO Mark.

Im Laufe der Debatte loandte sich Mg. Betz (Vp.) gegen die in Aussicht genommene Aufhebung des Zellengefängnisses in Heilbronn, das wohl die besterhaltene Anstalt in Württem­berg sei.

Auch Abg. Gröber (Zir.- ergriff das erstemal in dieser Session das Wort, um für die Beibehaltung des Straf­anstaltenkolleg iunis einzutreten.

Hierauf wurden die Anträge des Ausschusses angenommen, lieber den Abschnitt 2, Departement der auswärtigen Ange­legenheiten, berichtete Abg. v. Kiene (Ztr.).

Abg. Keil (S.) verzichtete namens seiner Freunde darauf, den Antrag auf Aufhebung der Gesandtschaften nochmals zu stellen Immerhin wäre jetzt die b.este Gelegenheit, die Mün­chener Gesandtschaft aufznheben, nachdem auch der badische Land­tag einen derartigen Beschluß gefaßt habe.

Ministerpräsident v. Weizsäcker bekämpfte die vom Vor­redner» vertretene Anschauung, daß bei den Vereinfachungen nichts

kerauskomme Die . Kostenersparnis- werde sich immerhin über 2,5 Millionen Mark belaufen.' Und schon das iveroe ds- beitragen, die Kosten der BeamtengehaltSvoriage zp tern und eine moderne Organisation der Verwaltung znfüyreii. Allerdings dürse eine Vereinfachung nicht der' führe», daß man die üblichen Formen des Verkehrs zwistlv den größere» Bundesstaaten durchfchneide. Er lder Mniist," Präsident) hoffe, daß in Stuttgart die badische Gesandw-i,,-) erhalten bleibe. ' '

Abg. Hans;mann Vo. : Der Herr Minister Hai unz Ziffern znm Ausdruck gebracht, daß es sich hier bei der Staad Vereinfachung nin wichtige Dinge handelt. Es ist richtia ^ der Beschluß Badens eine Anregung enthält, uns erneut i-,« der Gesandtschastsfrage zu beschäftigen. Der badische Gesa-idt! in München ist auch in Stuttgart beglaubigt. Die Hofs»-,,.,, des Ministers, die badische Gesandtschaft werde uns 'erhall«, bleiben, ist nach meinen Informationen sehr zweifelhaft. Tro«. dem wäre es nicht richtig, im Zusammenhang mit der Tei-k schrift diese Angelegenheit zu entscheiden, denn es handelt s-ck vor allem um eine Etatfrage und politische Frage. Wirrch-,',, berg hat so wichtige Interesse», daß kein Württembergs- auf den Standpunkt stellt, daß seinem Heimatland die Ul,), fendung eines Gesandten in jedem Fall verboten sein In Berlin können wir einen Gesandten gar nicht entbehrei- Redner bat, die Regierung möge bis zur nächsten Etatberat,n,° in der Lage fein, den Landtag davon zu überzeugen, daß su beiden Gesandtschafetn in Berlin nnd KarlSrnhe-Münche» >w>, wendig seien.

Ministerpräsident v. Weizsäcker schloß sich den, letztere« Wunsche an. (Mg. Hanßmann: Es kommt ans das M. terial än!' Die Zusammenkunft zwischen den würlt. und j>M Ministern anläßlich der Dvnanwasserversickernngsfrage sei durch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Minister« möglich gewesen. Im anderen Falle hätte eS keinen aude-en Weg gegeben, als durch die beiderseitigen Gesandten zu kehren.

Abg. Kübel (D. P.) erklärte, die Mehrheit seiner F-,«p. tivn stehe ans dem Standpunkt, daß die Gesandtschafte« im Zeitalter des Telefons re. nicht mehr notwendig seien.

Ministerpräsident v. Weizsäcker gab hierauf den. Fmk- tionsvvrsitzenden der Deutschen Partei ziemlich unverblümt z« verstehen, daß er vom Wesen der Gesandtschafieu recht verstehe.

Abg. Keil (soz.) sprach nun vomLuxus" der Gesandt­schaften, der zumeist in Festessen an Geburtstagen zu Taqe trete. (Abg. Rembold-Aalen: ES gibt bei Ihnen auch Fest, essen! Große Heiterkeit).

Abg. Kübel (D. P.) verwahrte sich dagegen, daß er die Diplomaten unterschätzt habe.

Ministerpräsident v. Weizsäcker trat den, Abg. Haußman« darin bei, daß es ganz undenkbar sei, in .Berlin (einen Ge­sandten zu haben!. Die Geschäfte in Berlin kömucu ohne einen Gesandten gar nicht erledigt werden. Der Diplomaüi- dürfe man nicht zum Vorwurf machen, daß sie nicht immer in der Lage sei, vorhandene Schwierigkeiten zu beseitige».

Abg. v. Kraut (BK-): So unnötig, wie cs der Abg. Kübel dargestellt hat, ist die persönliche Vertretung -bei einen, Nack- barstaat nicht. Trotz Telefon und Telegraph haben auch die Geschäftshäuser heute noch Agenten an den Haupiplatzen.

Berichterstatter Abg. v. Kiene (Z.): Der'Abg. Keil lM kein Recht zu erklären, das württ. Volk sei gegen die Ges,wirt­schaften.

Abg. Haußmanu (Vv.s: Bei dieser Frage ist und bleibr es meine, Anschauung, daß wir eine Institution abschaffen, iveim wir die Gesandtschaften streichen. Der Inhalt meiner Ans- führungcn ging dahin: die Notwendigkeit der Berliner Gesandi- schaft ist erwiesen, während bezüglich der Münchener Gesaubt- schaft die Zweifel im Wachsen sind.

Abg. Reihling (Vp.) brachte den Antrag ein:Die Re­gierung zu ersuchen, mit den Bundesstaaten Verhandlungen an- zubahnen über die Frage der gleichzeitigen und gemeinsame« Aufhebung der Gesandtschaften."

Abg. Rembold - Aalen (Ztr. - wandte sich gegen die Aus­hebung.

Abg. Hanßmann (Vp.) stellte den Antrag, den Antrag Reihling an die Kommission zu verweisen, um dieser Gelegen­heit zu geben, die Frage ausführlich zu behandeln.

Mg. Kübel (D. P.i unterstützte den Antrag .sumßmann, ebenso Abg. Keil (S.).

Hierauf wurde der Antrag Hanßmann angenom­men. Ferner fanden Annahme die Anträge der Denkschrift für diepolitische Abteilung", die eine Ersparnis von ölA Mark vorsehen. . '

Es folgte die Beratung der B e r ke h r s a b t e i l n n g des Auswärtigen Departements. Vorgesehen sind Ersparnisse: Lei der E.ifenbahnverivaltung 707 000 Mark, bei der Post- nnd Tele­graphenverwaltung 598000 Mark, also insgesamt rund Mack 1 300 000.

Abg. Wieland (D. P.) lehnte die Errichtung einer Staats­druckerei ab. Die Anträge des Ausschusses begrüßte er namens seiner Freunde ans das lebhafteste, nur hätten seine Freund- die Errichtung eines besonderen Verkehrsministeriums gerne jetzt schon gesehen. Morgen wird die Beratung fortgesetzt.

Das staatliche Submisstonswesen.

Stuttgart) 31. Mai. Der volkswirtschaftliche Ausschuß der Zweiten Kammer begann gestern -die Berat­ung über eine neue Regelung des staatlichen Submissions­wesens. Die Regierung ist vertreten durch Finanzmini­ster v. Gestler, Präsident v. Stieler, Oberbaurat Beeger, Ministerialrat Dr. Sigel und Regierungsrat Schaffer. An Stelle des erkrankten Vorsitzenden, des Abg. Liesching, führt der Abg. Röder den Vorsitz, Der Berichterstatter Augst betonte einleitend, daß der Ausschuß vor einer völlig neuen Situation stehe. Die Regierung habe es für angezeigt gehalten, unterm 18. März 1912 neue Sub­missionsbedingungen zu veröffentlichen, auch sei inzwi­schen eine ganze Anzahl von Eingaben verschiedener Kand- werkervereine, des Bundes für Handel und Gewerbe, des Hansabundes und der Handwerkskammer Reutlingen ein­gelaufen, welche zum Teil ein vollständig neues Material böten. Ter Berichterstatter wies kurz auf die wichtigsten Punkte in den einzelnen Eingaben hin und erhebt zum Schluß die Frage, ob es nicht zweckmäßig sei, sich für eine gesetzliche Regelung auszusprechen und sämtliche Ein­gaben der Regierung als Material zu überweisen. Ter Abg. R e m bo ld-Gmünd wünschte, der Ausschuß möge aussprechen, daß er 1. an den früher gefaßten Beschlüssen, soweit diese in der Verordnung der Regierung keine Be­rücksichtigung gefunden haben, festhält, 2. möge der Aus­schuß in die Beratung der neuen Eingaben, insoweit sie neue Anhaltspunkte bieten, eintreten. Es entspann sich sodann eine längere Debatte darüber, wie nach dem jetzigen Stand der Sache dieselbe am zweckmäßigsten behandelt werden könne. Finanzminister v. Geßler erklärte, daß er nicht wisse, wie sich das Gesamtministerium zu der Frage der gesetzlichen Regelung des Submissionswesens stellen werde, er persönlich habe erhebliche Bedenken. Dem­gegenüber wies der Abg. Andre darauf hin, daß dm Handwerkerkreise einen großen Wert auf die gesetzliche Regelung der ganzen Frage legen, in diesem Sinne seien auch mehrere Eingaben, insbesondere jene der Handwerks­kammer Reütlingen gehalten. Bei einer gesetzlichen -Re­gelung habe der Landtag ein ganz anderes Kontrollrecht- Auch könnten manche Beamte nicht so mit den Handwer­

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