lich aus den Taschen anderer Leute. Hätten sie setzt die Erbschaftssteuer sympathisch ausgenommen, so toäre das eine nationale Tat gewesen. Wir haben gegen die So­zialdemokratie den schärfsten Kampf gehabt (Lachen rechts) und stets die nationale Fahne hvchgehalten. (Lebh. Bravo bei den Natl.). Wenn wir einen Sozialdemokraten zum Vizepräsidenten tvählten, so sollte darin keine Antwort auf die maßvolle Thronrede liegen. Republikanische Be­strebungen haben wir dadurch nicht unterstützt. Daß Eng­land uns uneigennützig etwas biete, daran glauben wir nicht. Mit dem Wort Parlamentsregiment lassen wir unS von unserer Forderung nach einer Ministerverantwortlich- keit nicht abbringen. Wir sind so königstreu bis aus die Knochen wie die Konservativen. Ter Reichskanzler sollte die Politik einer Mitteltzartei treiben. Wir müssen be­strebt sein, ein zufriedenes Volk zu schassen. (Beifall links, Zischen rechts).

Güthein <F. V.) spricht sich für Aushebung der Schutzzollpolitik aus. Wenn Graf Posadowsch meinte, man müsse die neuen Forderungen für Heer inrd Marine bewilligen, so ist das eine Politik des beschränk­ten N n t e r ta n en v e r st a nd e s. Wir verlangen eine allgemeine Besitzsteuer, ebenso eine Reform der Brannt­weinsteuer. Wir verlangen eine neue Wa hl kr eis­ein teilung und die Verhältniswahl. Tie Rede des Reichskanzlers hat erst den scharfen Ton in dis De­batte gebracht. Was geht es den Reichskanzler an, wel­ches Präsidium sich der Reichstag wühlt? (Sehr gut links). Wir wünschen dringend, daß er sich jeder Einmischung in unsere internen Angelegenheiten enthält. (Bravo links) Wenn wir die Schaffung parlamentarisch konsti­tutioneller Zustände verlangen, so fordern wir nichts an­deres. als was das Zentrum in Bayern erreicht hat. Der Redner schließt: Um eine kaufkräftige Landwirtschaft zu schassen, muß mau mit der inneren Kolonisation vorgelten und anstelle weniger Großgrundbesitzer viele Kleinbauern ansiedeln. Wir wollen weiter arbeiten für Freiheit und Fortschritt. ^

Reichskanzler v. Bethmann Hottwcg:

Ter Abg. Gothein meinte, ich sollte mich nicht in die inneren Angelegenheiten des Reichstags cinmischcn. Herr Ledcbour nannte es sogar einen unerhörten Ueber- grisi. Ich habe nicht daran gedacht, mich einzumischen, ich habe lediglich die Haltung der liberalen Parteien fest- gestellt. Im Lande hat die Wahl des zweiten Präsidenten großes Aufsehen erregt und daran soll der Reichskanzler stillschweigend vorüberge­hen? Nein, ich denke gar nicht daran. (Sehr gut rechts). Ich werde das darüber sagen, was ich davon hafte. (Sehr gut). Wenn ich der eingebildete Bureaukrat wäre, als den mich die Liberalen hinstcllen, dann könnte ich den Vorwurf zurückgeben. Wer den Abg. Ledcbour gehört hat, der wird einsehen, daß der Sieg des Revisionismus über den Radikalismus doch nicht so schnell vor sich geht. Man sollt-: den Zeitpunkt der Einbringung der Vorlagen betr. die Vermehrung unserer Wehrkraft abwarten, bevor man über die Deckung spricht. Das ist immer so gehalten wor­den. Wir, der 'Schatzsekretär und ich, haben nicht ange- sangen von der Erbschaftssteuer zu reden, sondern nur er­widert. und das mußten wir tun, um zu zeigen, daß den verbündeten Regierungen volle Freiheit in der Teckungs- srage bleiben muß. Deshalb bitte ich dringend, die Kritik anfzilschieben, bis die Vorlagen vorliegen. Tr. Paaschc meinte, ich sei den Beweis schuldig geblieben für die Links­entwicklung der Nationalliberalen. Wir sollte!: doch nicht Verstecken spielen. Tie jungliberale Bewegung hat sich doch gebildet, um die Partei nach links zu drängen. Ihre Stellung (zu den Nationalliberalen gewendet) gegen rechts ist die Signatur für das Bestehen der jungliberalen Be- ivegung in Ihren Reihen. Aus den Aeußerungen Ihrer Provinzpresse, aus den Beschlüssen und Besorgnissen zahl­reicher Parteivorstände glaube ich als unparteiischer Be­obachter nur den Schluß ziehen zu können, den ich gezogen habe. Belehren Sie mich eines Besseren. Ich bin der erste, der das freudig begrüßt und ich nehme schon heute dankbar von der Erklärung des Abg. Pnasche Kenntnis, daß seine Partei nicht daran denkt, sich weiter nach links zu entwickeln. (Stürmische Heiterkeit). Halten Sie das aufrecht, htann wird trotz aller Gegensätze zwischen kon­servativ und liberal der Zeitpunkt kommen, wo sich die Parteien nicht mehr auseinanderentwickeln, sondern wie­der gemeinsame Arbeit leisten. Daß dieser Zeitpunkt bald kommen möge, ist mein innigster Wunsch. (Beifall).

In einer persönlichen Bemerkung erklärt V cbel (S.): Als cs sich um die Präsidentenwahl handelte, haben wir mit den Nationalliberalen verhandelt und uns zur Uebec- nahme aller staatsrechtlichen, nicht aber höfischen Ber- vflichtungen bereit erklärt. Darauf wurde uns gesagt, mehr zu fordern hätten die Herren keinen Anlaß. (Hört, hört! rechts). Tie Verhandlungen mit dem Zentrum scheiter­ten, da ich erklärte, wir hielten an unserem alten Stand­punkt fest. Bei der Präsidententvahl konnte kein Mitglied i'.n Unklaren sein.

Paasche (natl.): Ich kann nur konstatieren, daß erklärt worden ist, die Sozialdemokraten >eien damit ein­verstanden, daß der Vizepräsident im Falle der Verhin­derung des Präsidenten auch das Kaiserhoch ausbrin- gen werde.

Bebel (Soz.): Eine solche Erklärung ist nicht ab­gegeben worden. (Lebh. hört, hört! rechts).

Hieraus wird die Weiterberatung auf morgen 1 Uhr vertagt, außerdem Geschästsordnungsanträge und Rech- nungssachen. Schluß 6.15 Uhr.

Mosaik.

Aus Anlaß des Stavttlauss desPrinzregent Luit­pold" hat der Kaiser bei dem F estmahlin K i e l einen Trinkspruch ausgebracht, worin er sagte:Wer in feinen: Leben sich mit der Kunst beschäftigt hat, kennt das herrliche Material der Mosaik und lernt die wunderbaren Bilder, welche aus ihr geformt werden, schätze:: und bewundern. Bon ferne betrachtet sieht er ein farbenprächtiges Gesamtbild vor sich, tritt er heran, so wird er gewahr, daß das Kunstwerk aus lauter einzelnen Steinchen zusammengesetzt :st, welckp: von verschiedener

Form und Farbe individuell in sich gefestigte kleine Gebilde sind. So ist cs mit unserm Reich. Don Ferne als mäch­tiges Ganzes wirkend, ist es zusammengesetzt ans einzelnen Stämmen, stolz auf ihre Eigenart und :ren anhangend ihren angestammren Fürstenhäusern, deren bnnttarbige Fähnlein sie Jahrhunderte lang gefolgt sind. Festgeschart sind alle zum Schutze des deurich.n Reichspaniers."

»

Berlin, 20. Febr. Fm Sportpalast in Berlin hat die Generalversammlung des Bundes der Landwirte stattgefunden. Tr. Rösicke, Freiherr v. Wan'genheim und Direktor Dr. .Hahn waren die Wortführer in dieserBauern"versaminlung. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" widmet den: Grafen A ehrenlal einen ehre n d e n N achru f und hebt her­vor, daß der Standpunkt von den: aus er die österreichisch­ungarische Staarskunst orientierte, der Drelbnndsge- danke war. Auch in Deutschland werde man ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Berlin, 20. Febr. Fm Reichstag sind nicht we­niger als l 5 9 F n i l i a r i v a n t r a g e eingebracht wor­den. Bon Selten der Regrerung ist der Entwurf eines S ch n tz t r n p v e n g e setze s c ingegangen.

Essen, 20. Febr. Ter Zechen Verba nd hat die Forderungen der Bergarbeiter abgelehnt.

Lahr j. B-, 20. Febr. Eine Vertrauensmnnnerver- sammlung der Fortschrittlichen Volkspartei stellte einstimmig den Z u ch l i n j pe kt o r Hink als Kan­didaten für die Ersatzwahl im Wahlkreise Lahr-Land auf.

Ausland.

London, 20. Febr. Der Polizeichef der Graf­schaft Glamorgan hat um Entsendung von 3500 Mann Infanterie und 500 Mann Kavallerie ge­beten. Als Grund führt er an, dieBergleute seines Distriktes könnten, da sie keinen Streikfonds hätten, den Streik auf friedlichem Wege nicht durchführen. Es sei deshalb notwendig, das; er vor bereiten sei, Ausschreitungen und. Plünderungen im Keim zu ersticken. Tie Behörden würden es nicht nur mit Aus­ständigen, sondern mit einer zügellosen, durch Not zum äußersten getriebenen Bevölkerung zu tun haben.

Ehavbnr, 20. Febr. Die Revolutionäre, die von Fndjadjan Besitz zu ergreifen versuchten, haben sich als P s e u d o r ep u b l i ka n e r erwiesen, die unter dem Borwand, der Einführung der Volksregierung K r o n- gelder an sich reißen wollten. Eine Abteilung chine­sisch e r T r u p p e n hat das R e g i c r u n g s geb ä u d e von Fndjadjan znm Zweck der Verhaftung der dort befind­lichen Rebellen umstellt. .Letztere iveigerten sich, sich zu ergeben. Sie verwundeten zwei Soldaten. Sechs Rebellen wurden getötet, dreißig verhaftet und z n m Tode verurteilt.

Peking, l9. Febr. In einem heute veröffentlichten Manifest wird angeknndigt, daß China die europä­ische Zeitrechnung annehmen und daß das Jahr 1912 das erste Jahr der Republik sein wird. Jnan- schikai bereitet eine Mitteilung vor, durch welche den Mächten seine Wahl zum Präsidenten notifiziert und die Anerkennung der Republik erbeten wird.

Württemberg.

Diestznachrtckte«.

Das Ministerium der auswärligen Angelegenheiten, Verkehrsab- eilung, hat die Stalionskassierstelle in Eutingen dem Eiscnbahnas- stenlen Banzhaf in Calmbach übertragen.

Die Vereinfachung in der Staatsverwaltung.

Bei der weiteren Debatte über die Zusammenlegung einzelner Oberämter sprachen sich die Sozialdemokraten für die Bildung größerer Oberämter aus, sowohl durch Zusammenlegung benachbarter Bezirke a'.s durch Aufteil­ung nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Sie forderten dabei die Einführung allgemeiner Proporzwahlen zum Landtag im Gegensatz zu den jetzigen Vezirkswahlen. Der Bauernbund empfahl gleichfalls einen Versuch und mahnte dazu, die Aushebung der kleinen Obcrämrer nicht zu schwer zu nehmen. Ein von den Abgeordneten Rem- bold-Aalen (Z.), Balz (D. P.) und Cisele (Pp.) gestellter Antrag ersucht die königliche Scaatsregierunz, di- geplante Aenderung in der Organisation oer Bezirks­ämter, abgesehen von der Zusammenlegung des Amtsober- amts Stuttgart, und des Oberamts Cannstatt, mehr wei­te: zu verfolgen. Die Regierung betonte u a., oaß oie von der Kammer gewünschte Erweiterung der Zuständig­keit der Bezirksämter ohne Zusammenlegung verschie­dener Aemter nicht eintreten könnte. Berichterstatter Frhr. v Perglas beantragt, nach dem Vorschlag der Regier­ung zunächst versuchsweise in Fällen geeigneter Stellen­erledigung eine Zusammenlegung zweier Oberimree vor- znnehmen. In der weiteren Debatte sprach sich auch ein volksparteilicher Redner für einen Versuch der Zusammen­legung aus. In der Abstimmung wurde der Antrag Nembold-Balz-Eisele mit neun gegen sechs Stim­men angenommen. Ter Antrag des Berichterstatters war damit abgelehnt.

Die württembergischen Nationalliberalen lehnen den Grotzblock ab.

Nach einer pa.teiofsiziösen Kundgebung begrüßt der Gesamtausschuß derNationalliberalenParreidie jüngst erfolgte Wiederwahl Baisermau ns zum Vorsitzenden sec Reick wgsfraktion; er stebt einstimmig aus dem Standpunkt der Ablehnung einer Großblockpolftik und hofft, es werde bei der enogültigen Wahl oes Reichs- j taaspräiidiums gelingen, ein B e s ch ä f t s p >. ä i i d: u m ; zu bilden, in dem neben ven Liberalen die stärksten Frak- s tionen des Reichstags vertreten sind. Sollte aber oas i Zentrum bei seiner bisherigen Haltung behaieen, so j wird der Ausschuß den Eintritt eines Nationalu beraten : in ein mit der Linken zu bildendes Präsidium nicht bc- ^ anstanden.

lieber die Stellung der württembergischen Nation,,,, liberalen zu den Landtagswahlen war von koni^ vativer Seite behauptet worden, die nalionalliberale tei sei gewillt, bei den Landtagswahlen andere Wege )« gehen als bei den Reichstagswahlen. Dem gegenüber ßch die parteiofsiziöseWürttembergische Pressekorrespvichch« fest, daß die Narionalliberale Partei zu den Laiidr^. Wahlen noch keine Stellung genommen hat: amZ März wird der Landesaussch nh der Partei tagsi dabei soll die gesamte politische Lage besprochen werden '

*

Tie Presse nimmt Stellung zu der natioualliberch, Erklärung. Das Zent r u :u s r> r g a n findet einen Kj, derspruch darin:Wenn die Nattonalliberale Partei Bich- tembergs die-Wiederwahl Basse: manns zum Fraktion-Hor- sitzenden b e g r ü ß t, die Großblockpolftik aber ablehiu, ist das ein Wiederspruch, nachdem gerade Bcisserinaim'ch Hanptvertrctcr der Großblo.tioee im NationalliberalisiW ist. In Widerspruch mit dir Ablehnung der Äroßftch Politik strht es auch, wenn die Nationalliberalen Bich tembergs den Eintritt der Nationalliberalen in ein nft der Linken - also doch auch mit der Sozialdem,,. kr alle? - zu bildendes Reichc-lagspräsidium nicht ch«, standen wollen." Auch die konservative Presse findet, daß der Rede Sinn dunkel sei und daS sozialdemo­kratische Zentralorgan meint kurz und grob:Viel Bedeut­ung hat diese Stellungnahme nicht." Das ist richtig. Ach wenn wir die Auslassung richtig verstehen, dann iss ft doch ein? A.b sage an di e Haltung d e r s ü hrc >>, dc« nationalliberalen Presse in Württemberg, ch über die Wahl des Sozialdemokraten Scheidemann M ersten Vizepräsidenten Zer -r und Mordio geschneit ha,. Von jungtiberuler Seite in diese Politik schon lange ver­urteilt worden, w.nn jetzt die GZamtpartti nachkommy si ist das umso erfreulicher.

»

Schwäbische Laus e-a Umstellung für Reise- uns FromSerrverkehr.

In der Sitzung des LandeS-ausschusseZ des Württ.« Hohenz. Vereinigung für Fremdenverkehr, im Hotel Royal in Stuttgart berichtete der Vorsitzende, Gemeindernt Stübler--Stuttgart, über die Vorbcreit. ungen zur Schwäbischen Landesausstellung für Reise- »ch Fremdenverkehr. Darnach ist die Beteiligung der ift. meinden, Verkehrs- und Mrchsönerungsvereine, Kur- mch Badverwaltungen, sowie der Reise- und Spvrtindnstrie eine so lebhafte, daß es notwendig wurde, auch den 1 Stock des Ausstellungsgebäudes für die Ausstellung z« telegen. In entgegenkommendster Weise hat die Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel hiezu bereits ihre Zustimmung gegeben. Zur Gewinnung von Entwürfen für ein künstlerisches Aushängeplakat hat ein Wettbewerb stattgeftindeisi Tie HersteUnng des Plakats auf Grund d?s mit dem l. Preis gekrönten Entwurfs des Herrn Leo Bauer hier findet demnächst statt, sodaß die Verbreitung des Plakats in Bälde erfolgen kann. Ebenso ist die Her­stellung des Ausstellungskatalogs, der zugleich eine vor­nehme Werbeschrift ivcrden soll und deshalb auch eine mit särbenphotograpyischen Bildern illustrierte Beschreib­ung des Schwabenlaudes enthalten wird, in die Wege geleitet.

Mit der Ausstellung soll ferner die tägliche Veran­staltung von Li ch t b i l d e r v o r tr ä g e n und tinemato- graphischen Vorstellungen über den Rodel- und Schnee­schuhsport, Volksfeste, Luftschissahrten, Reit- und Fußball­sport u. a. m. verbunden w.ndcn, wozu die nötigen Ein­leitungen schon getroffen sind, sowie eine Auskunfts- stclle mit Lese- und Schreibzimmer, in der Führer, Prospekte usw. des ganzen Landes aufliegen wer­den und Auskunft in VerkehrSang-elegrnheiten aller Art erteilt werden wird. Wie in Berlin bei der Internatio­nalen Ausstellung für Reise- und Fremdenverkehr wird auch hier wieder die Schwäbische Weinstube und die S ch w a r z w ä l d e r K a f s -e e st u b e, die in einem im Vor­garten des Ausstellungsgebäudss zu erstellenden Anbau untergebracht und wesentlich vergrößert werden, mit Be­dienung durch schwäbische Mädchen in Volkstracht betrieben werden; außerdem sollen regelmäßig gediegene Konzerte veranstaltet werden. Endlich ist noch zu erwähnen, daß die Deutsche Verlagsanstalt mit Unterstützung der Württ.- Hohcnz. Vereinigung für Fremdenverkehr anläßlich der Ausstellung eine Prachtnuinmer der Zeitschriftlieber Land und Meer" über das Schwabenland herausgegebe» wird. Be: der großen Verbreitung dieser Familienzeit­schrift bedeutet dies eine febr wirksame Unterstützung der Bestrebungen zur Förderung des Fremdenverkehrs. Ter Ausschuß nahm den Bericht mit lebhaftem Interesse ent- gegen. In der darauf folgenden Debatte wurde die Frage der Veranstaltung einer Ausstellungslotterie aufgeworfen. Der Ausschuß sprach sich nn Prinzip für eine solche aus und ermächtigte den Vorsitz-ndcn, Vorverhandlungen bie- wegen einzuleiten.

Für die Wintersport-Reklame wurde die Her­stellung von 5000 Sonderabdrücken des in der Berkehrs­zeitschriftDeutschland" erschienenen Aufsatzes von P. Tinkelacker-StuttgartVom Winter in Schwaben" be­schlossen, die für die Reklame 1912/13 werden verwendet werden. Für die SchriftSchwäbische Kurorte, Sommerfrischen, Sportplätze", bearbeitet von Kanzleirar Ströhmfeld, die nunmehr sertiggestellt und dem­nächst ausgcgeben werden wird, wurde ein Verkaufspreis von 25 Pfg. festgesetzt. Für Reklamezwecke wurde ferner die Herstellung von Posttärtenierien und Abreißkalendern mit Ansichten aus dem Schwabenland in Aussicht ge­nommen.

Stuttgart, 19. Febr. Ingenieur Baader in Ulm schreibt über den Stand der Verhandlungen zwischen Würt­temberg und Baden zur Frage der Donauvecsiclerung: Es liegt auf der Hand, daß die württembergische Regierung auf den von der badischen Regierung gemachten Ver­gleichsvorschlag der Umleitung von 250> S.-kdft unter der Bedingung, wie er gemacht ist, sich überhaupt nicht ein­lassen kann. Das einzig Gute an dem Vorschlag ist, daß von der badischen Regierung die Umleitung eines Teils! des Wassers um die Versickerungsstelle prinzipiell zugk-