abgenommenen Forts aus in die Stadt feuerten. Schaden sei allerdings keiner angerichtet worden. Schon am Dienstag habe ein türk. Parlamentär die Italiener zur lieber gäbe der Stadt aufgefordert. Das klingt fast wie eine Ironie. Eine Wiedoreinnahme von Tripolis scheint so in den Bereich der Möglichkeit gerückt, wird aber von Kennern der Verhältnisse doch als eine unwahrscheinliche Sache bezeichnet. Man glaubt, daß die Türken, wenn sie je die ^otadt besetzen, den Riesengeschützen aus den italienischen Kriegsschiffen nicht werden trotzen können. Auch ist die bald^zu erwartende Verstärkung der italienischen Truppen in Betracht zu ziehen. Immerhin sicht die Lage dunkel, genug aus für die Italiener. Scharenweise sammeln sich die Araber um die türkische Fahne, die doch lange nur ein Sinnbild der Unterdrückung war. Das sind Gegner, die einen Guerillakrieg zu führen wissen und übermodern ansgebildete Stabsoffiziere verfügen.
Die Bestie bricht aus ...
Wir haben schon gestern darauf hingewiesen, wie der Umschwung in T r i p o l i t a n i en zu Gunsten der Türken auf die Italiener gewirkt hat. Furcht und Schrek- ken herrscht bei ihnen wie bei den Eingeborenen. Leider har dieser gefährliche Gemütszustands auch die Oberleitung des Heeres ergriffen. Ter Korrespondent der ^rank- furetr Zeitung schreibt an sein Blatt: Eine Schreckensherrschaft, wie sie augenblicklich ausgeübt wird, kann auf die Tauer nur schlimme Früchte bringen. Tie Zahl der standrechtlich Erschossenen kann niemand genau angeben; sie dürfte aber jetzt schon weit über Hundert hinausgehen. Meist verzichtet man auf jede Förmlichkeit. Ich selber sah heute früh, wie die Soldaten einen Neger, der ans einer Strohhütte heraus mit einem Rasiermesser einen Unteroffizier überfiel, kurzerhand banden. auf die Straße stellten, ihm den arabischen Befehl zuschrieen, sich umzukehren, worauf sie von hinten ihn erschossen. Tiefe Schüsse trafen weit besser als die bei umständlichen Füsilierungen. Tse ersten sechs Opfer hatte man noch in der Kaserne gerichtet, im Hof, und die Berichterstatter sahen noch stundenlang die Spuren an der Mauer, Blut, Knochensplitter, Gehirnteile. Später ging man weniger umständlich vor. Jede Mauerecke wurde gut genug. Tie Soldaten werfen die Körper der Gerichteten meist ohne weiteres ins Meer, wo jetzt schon mehrere Körper treiben, andere bleiben liegen, bis sich ein Eingeborener ihrer erbarmt. Mit stummem Ausdruck des Staunens, unter dem fast mehr noch als Haß die Verachtung zu lauern scheint, schauen die andern Araber diesem Treiben zu. Und leider haben sich die Hinrichtungen auch für die Europäer, selbst für ernsthafte Preßpertreter, zu einem Schauspiel ausgebildet, bei dem das Publikum oft eine widerlich rohe Haltung zeigt. Tie Anordnungen der Militärbehörde zu kritisiere,!, ist augenblicklich nicht geraten und auch nicht nötig, da sie vor Italien und der ganzen Kulturwelt die Verantwortung dafür tragen wird. Aber gerade die Italiener sollten bedenken, daß die armen Teufel, die sie hier zufammenschießen, nichts anderes tun, als die von ihnen stets verherrlichten Freiheitshelden. S i e verteidigen ihr Land gegen den Fremden. Ali, den Mitteln war kein Pulk bei solchem Kampfe wählerisch. Es mag für den Eroberer eine Notwendigkeit sein, sich zur harten Wehr zu setzen, aber wenn sie wie ein Zeichen von Entsetzen wirkt, wenn hinter Fenstern, die durch Matratzen gegen einen Ueberfall von der Straßje aus geschützt sind, von Zinnen herab, wo Strohbändel lächerliche und überflüssige Verschäntzungen bilden, Soldaten, Journalisten, levantinische Abenteurer und leider manchmal selbst.Offiziere die Gefangenen und Verurteilten laut beschimpfen und verhöhnen, so hat dies mit keiner kriegerischen Zwangslage mehr zu tun. Tie Bestie bricht aus . . .
Anfangs hatte man Gewaltmaßnahmen vermeiden wollen. Mancher, der nach Caserta oder in den. letzten Tagen nach Pantelleria in Gefangenschaft verschleppt wurde, hat Schlimmeres getan als seine Stammesbrüder, die unter dem Blei verendeten. Ter böse Same ist schon aufgegangen. Tie italienischen Verwundeten sind zum großen Teil entsetzlich verstümmelt aufgefunden worden, die Araber hatten ihnen Nasen, Ohren, Füße und Hände abgehauen.
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Tripolis, 1. Nov. (Agenzia Stefan,). Gestern war hier alles ruhig, als plötzlich einige von feindlichen G e b i r g s g e s ch ü tz en abgefeuerte Schrapnells in die Stadt fielen. An den Befestigungen wurde kein Schaden angerichtet. Ein Angriff der Kriegsschiffe auf der Flanke trieb die Türken in die Flucht (?), zerstörte die Verfchanz- ungen und machte vier Geschütze unbrauchbar. Aus Benghasi u. Homs wird nichts neues berichtet.
Tripolis, 1. Nov. Tie letzte Nacht n. der heutige Tag sind ruhig verlaufen. Die italienischen Aviatiker signalisierten die Anwesenheit von den drei Gruppen von Feinden, die in den letzten Tagen erwähnt worden waren, an denselben Stellen. Einem Flieer gelang es mit vollem Erfolg, vier Sprengbomben in ein feindliches Lager zu schleudern. Von den anderen Plätzen liegen keine Nachrichten vor.
K o nst ant in o p el, 1. Nov. Nach hier eingetroffenen Berichten sollen jetzt sämtliche Forts in der Umgebung der Stadt Tripolis von den türkische n Truppen erobert worden sein. Die Demoralisation der italienischen Truppen ist groß.
Saloniki, 1. Nov. (Wien. Cor.-Bür.) Das j u n g- türkische Zentralkomitee erklärt, cs werde sich nicht mehr in Angelegenheiten der Regierung mischen, und seine Mitglieder würden keine Vorteile für sich oder Staatsstellungen anstrebsn, widrigenfalls sie exemplarisch bestraft würden. Das Komitee wird den Fortschritt der Bildung fördern, an der .Einigung der Rassen Mitarbeiten und die Unternehmungen der Regierung unterstützen. TieO Erklärung soll auf die Haltung der -Offi-- ziere und die ungünstige Volksstimmung zurückzuführen sein.
Alexandria, 1. Nov. Aus Anlaß der Veröffentlichung der türkischen Sieges berichte herrschte ge
stern abend unter der hiesigen Bevölkerung große Erregung. Von Europäern abgefeuerte Revolverschüsse verursachten einen. Tumul t. Die Ordnung wurde durch Polizei wiederhergestellt. Eine Person wurde getötet und 40 Personen, darunter ein Europäer wurden verletzt.
Die Revolution in China
Duanschikai ersuchte die Regierung telegraphisch, einen interimistischen Premierminister zu ernennen, während er alle Angriffe der Kaiserlichen einstellen lassen und unverzüglich mit Liyuanhcng, dem Führer der Aufständischen, wegen des endgültigen Friedensschlusses verhandeln werde. Puanschikai wolle, falls er nicht anders Unterhandlungen herbeiführen könne, sich ins Lager der Aufständischen nach Wutschang begeben.
Amtlich wird aus Peking gemeldet, Pnanschi- kai wurde zum Premierminister ernannt, der Exgeneralgouverneur von Kanton, Weikuangtao, zum Gene- ralgouvernenr von Huknang, General Pintsch a n g zum Chef des Teneralstabes, Prinz Ching zum Präsidenten, Natung und H sue sch i tsch ang zu Vizepräsidenten des Geheimen Rates. Das'Kabinett soll gebildet werden, wenn Puanschikai sein Amt übernimmt. In der Zwischenzeit fungieren Prinz Ching als Premierminister, Natung und Hsueschitschang als Beigeordnete.
London, 2. Nov. Hier ist plötzlich ein Streik der A nt o mo b i l d r o s ch k en f a h r er ausgebrochen. Von 7000 Taxameterdroschken sind 2000 außer Betrieb.
Prag, 2. Nov. Bei Ankunft eines Schnellzugs auf dem N o r d w e st b a h n h o f fand man den Landwehrleutnant Woldinsky, der in Zivilkleidern aus dem Trnppenlager hieher gefahren war, in einem Abteil geknebelt auf. Er war vor Prag von zwei Burschen überfallen und seiner Barschaft beraubt worden.
Croix, 1. Nov. Die Zahl der durch den Fabrikeinsturz zu Nogent-sur Seine umgekommenen Arbeiter wird auf 34 geschätzt. Zur Beschleunigung der Bergungsarbeiten sind Genietruppen aus Versailles dorthin abgegangen.
Las Palmas, 2. Nov. Lloyds meldet: Am 30. Oktober stießen der französische Dampfer „Liberia", der der französischen Dampfschiffahrtsgesellschaft gehört, mit dem fr a n zö-si s ch en Dampfer „Dsolid ah", der die Liberia im Schlepptau hatte, zusammen. Beide befanden sich auf der Fährt von Kotonou nach Marseille. Tie „Diolibah" sank und 21 Mann der Besatzung und 3 Passagiere der „Diolibah" ertranken. Die „Liberia" wurde am Bug beschädigt.
Württemberg.
Dienitnaik, richte«
Der König hat den Oberamtsarzt Sanitätsrat Dr. Sigmund in Spaichingen seinem Ansuchen entsprechend 'n den Ruhestand versetzt und ihm bei diesem Anlaß das Räterkreuz e,ster Klasse des Friedrichsordens Verbehen-, di-' Gelle des Vorstands und e-sten Hauptlehrers an der G- werbeschnle in Göppingen dem Neallehrer Eisele an der Oberrea! schule dort übertragen.
Stuttgart, 1. Nov. Tie Nationalliberale Partei, hat im 13. Reichstagswahlkreis, der die Bezirke Aalen, Ellwangen, Gaildorf, Neresheim, umfaßt, als Kandidaten den Syndikus des Verbands württ. Industrieller, Tr. Hermann M a y e r - Stuttgart, ausgestellt. Nach dem Landesabkommen der liberalen Parteien wird die Volkspartei die nationalliberalo Kandidatur im 13. Wahlkreis unterstützen. Tr. Mayer ist ein Jnngliberaler Politiker und hat sich im Jndustriellen-Verband bereits als guter Agitator bewährt. Tie Entscheidung über die Annahme der Kandidatur ist bis Freitag zu erwarten. Voraussichtlich lautet sie zustimmend.
CttlW, 2. Nov. Zur Vorbereitung des Reichstagswahlkampfes haben sich gestern Abend die Ausschüsse der Fortschrittlichen Volkspartei, der Deutschen Partei und des Jungliberalen Vereins im Hotel Waldhorn versammelt. Die Verhandlungen hatten das erfreuliche Ergebnis, daß die Arbeit für die Kandidatur Schweick Hardt im ganzen 7. Wahlkreis in allernächster Zeit mit aller Energie ausgenommen wird. Tie Nationalliberalen und Jungliberalen haben ihre Unterstützung für die Wühlarbeit und Agitation zugesagt.
.Stuttgart, 1. Nov. Der Württemberg isch- H o h e n z o l l e r i s ch e Müllerbund hat in seiner hier sta'tg sundenen außerordentlichen Generaiversamm'ung beschlossen, zusammen mit dem Bayerischen Müllerbund einen neuen Süddeutschen Müllerbund zu gründen. Ter Württembergisch-Hohenzollerische Müller- bnnd ist bekanntlich vor einiger Zeit aus dem Verband deutscher Müller ausgetreten.
Lausten, 1. Nov. Hier wird vom Stadtschultheißen- amt ein Beratungstag für die Einwohnerschaft eingeführt. In einer Bekanntmachung heißt es: „lim den Einwohnern noch mehr wie seither, insbesondere auch noch länger nach Feierabend, Gelegenheit zu geben. Auskunft usw. einzuholen, wird der Ortsvorsteher, sowie Sekretär Lopp künftighin an jedem Tienstag für Ausknnftsuchende und zwar bis abends 8 Uhr ans dem Rathaus zu sprechen sein. Dabei ist aber dringend wünschenswert, daß — von eiligen Sachen abgesehen — das Publikum auch nur diesen Tag zur Einholung der Beratung benützt, und daß solche, welche tagsüber Zeit habe», aufs Rathaus zu gehen, dies tun und die Abendstunden für die anderen Personen freilassen."
Larrgeriburg, 1. Nov. Tie Wahl eines Stadtschultheißen findet am 28. November statt.
Tübingen, 1 . Nov. Morgen findet die zweite Immatrikulation statt, zu der 160 neu angekommene Stu
dierende angemeldet sind. Seine Antrittsvorlesung hält morgen Prof. Tr. Groos aus Gießen über „das Seelenleben der Jugend". Groos wurde an Stelle des Philosophen Heinrich Maier, der nach Güttingen geht, berufen — Ter Neckar stau ist nun ständig und man gewöhnt sich bald an das neue Bild, das der Neckar mit seiner weiten Wasserfläche bietet. Ter Rudersport blüht auf, schon hat der Sportverein Fidelia zwei Sportsboote an- geschasft und auf die Namen Tübingen und Neckar getauft.
Oberndorf, 2. Nov. Unter eigenartigen Umständen wurde das neue, aufs modernste eingerichtete Schlachthaus seiner Bestimmung übergeben. Unter Vorantritt der Stadtmusik zogen nachmittags halb 4 Uhr die bürgerlichen Kollegien, die Staats- und städtischen Beamten rc. nach deni neuen Gebäude, das darauf mit den üblichen Reden seiner Bestimmung übergeben wurde, die Hauptinteressenten — die Metzger — fehlten bei dem festlichen Akt, weil sie anscheinend bei der Einladung nicht genug beachtet worden waren. Auch bei dem nachfolgenden Festessen glänzten die Metzger durch gänzliche Abwesenheit. — Da in dem neuen Schlachthaus erhöhte Gebühren erhoben werden, herrschte in dem alten Schlachthaus noch ein sehr lebhafter Betrieb, da sich die Metzger anscheinend ans längere Zeit eindecken wollten.
Nah und Fern.
Der Fall Bauer
kommt nun doch noch zur Verhandlung und zwar vor der Strafkammer in Heilbronn. Auf Beschwerde der Staatsanwaltschaft hat das Oberlandesgericht eine anderweitige Entscheidung getroffen und es soll nun Bauer, der bekanntlich beschuldigt war, an der Beseitigung der Frau Schluchter beteiligt zu sein, wegen Vergehens gegen ß 139 des Str.-G.-B. vor die Strafkammer gestellt werden. Der Z 139 des Strafgesetzbuchs lautet: „Wer von dem Vorhaben eines Hochverrats, Münzverbrechens, Mordes, Raubes, Menschenraubes oder eines gemeingefährlichen Verbrechens zu einer Zeit, in welcher die Verhütung des Verbrechens möglich ist, glaubhafte Kenntnis erhält und es unterläßt, hiervon der Behörde oder der durch das Verbrechen bedrohten Person zur rechten Zeit Anzeige zu machen, ist, wenn das Verbrechen oder ein strafbarer Versuch desselben begangen worden ist, mit Gefängnis zu bestrafen." Das Gericht nimmt also an, daß Bauer wenigstens von dem Vorhaben des Schluchter Kenntnis gehabt habe.
Hangen und Bangen.
In Besigheim hat sich ein merkwürdiger Unglücksfall ereignet. Ter Privatier Johann Fritz stürzte beim Nachhausegehen nachts über die Brüstung der Enzb rücke, konnte sich aber noch kurze Zeit schwebend festhalten. Auf seine Hilferufe wurde ein vom Nachtdienst heimkehrender Bahna'bei'.er aufmerksam, der schnell Hilfe herbeiholle, Ter Unglückliche konnte sich aber nicht mehr so lange halten, er stürzte hinab in die Enz, ans der ihn die zu Hilfe Herbeigeeilten retteten. Ob Wohl der Bedauernswerte gleich nach dem Unfall ganz munter war, scheint er sich beim Sturze doch schwere innerliche Verletzungen zugezogen zu haben, denen er nun im Krankenhause erlegen ist.
Freibier.
Die in kleineren Gemeinden noch vielfach verbreitete Unsitte des Freibiertrunks bei Gemeindewahlen hat in Anselfingen (Amt Engen) zu einem Unglück geführt. An dem anläßlich der Gemeinderatswahl in der „Traube" veranstalteten Zechgelage nahm auph der erst 17jährige Fabrikarbeiter Adolf Sprenger teil. Der allzu reichlich genossene Alkohol veranlaßte den Burschen, in früher Morgenstunde an dem Berandafenster der Wirtschaft seine Turnkünste zu zeigen. Er stürzte ab und liegt jetzt lebens-- gefährlich verletzt im Spital in Engen.
Unglückssälle.
In Böhmenkirch ist das 2i/zjährige Kind des Bauern Johann Staudenmaier beim Dreschen in die Maschine geraten und so schwer verletzt worden, daß es bald darauf tot war.
In Oosscheuern wurde am Montag früh, der Diener Wendelin Ernst aus Varnhalt erfroren anf- gefnndcn. Der Verstorbene soll dem Alkohol allzu eifrig zugesprochen haben. Er hat sich dann anscheinend auf der Straße zum Schlaf niedergelegt, aus dem er nicht mehr erwachte.
Dem 10jährigen Sohn der Familie Fettin in Stein--- mauern (A. Rastatt) war eine ungekochte Bohne in den Blinddarm geraten. Sie schwoll dort auf und zerriß den Darm. Das Kind starb an dieser inneren Verletzung.
GeriMsaal.
Ein internationaler Hochstapler.
Eine Berliner Strafkammer verhandelte gegen den angeblichen Juwelenhändler David Gorenstein, einen gefährlichen internationalen Hochstapler, der unter Anwendung von betäubenden Giften einer jungen Dame Bargeld und Schmucksachen im Werte yon etwa 24 000 Mark gestohlen hatte. In den zur Anklage stehenden Fällen handelt es sich um folgende Tatsachen, die wie aus einem Kapitel eines Kriminalromans entnommen klingen: Die aus sehr guter Familie stammende Selma N. war viele Jahre in der Familie eines russischen Millionärs Fränkel als Gouvernante tätig gewesen. Sie hatte sich im Laufe von acht Jahren ein größeres Kapital zusammengespart, außerdem waren ihr außer einem Perlenkollier zahlreiche, sehr wertvolle Bril- lantschmncksachen und andere wertvolle Sachen zum Geschenk gemacht worden. Anfang November 1909 gab sie ihre Stellung auf, um zu ihren in der Schweiz lebenden Verwandten zurückzukehren. Einen Teil der Schmucksachen und das Bargeld in Rubelscheinen verbarg sie in einem kleinen Ledersäckchen, das sie unter der Kleidung trug: der andere Teil befand sich in einem Koffer. Auf irgend eine Weise mußte der jetzige Angeklagte von der