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Teuchelweg 618».

95. Jahrgang.

Amts- und Anzeigeblatt für den OberamtsbezirL Calw.

Nr. 194.

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Samstag, den 21. August 1920.

z ezua « vr «i»- In der Stadt mit Trügerlohn Ml. rr.so vierteljährlich. Vostdezugbprei»

Ml. 1S.SY mil Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme » Uhr vormittags. ^

Polen und Oberschlesien.

* Aus Oberschlesien kommen immer schlimmere Nachrichten. Die Vorgänge in Kattowitz sind erwiesenermaßen von Polen an­gezettelt worden in der Hoffnung, ein Eingreifen der Entente zu veranlassen und der Volksabstimmung durch gewaltsame An­nexion des Gebietes zuvorzukommen. Die Polen haben das ganze Randgebiet in Oberschlesien besetzt und stehen bereits un­mittelbar vor Kattowitz, in ihren Reihen kämpfen gut ausge­wählte Haller-Soldaten. Im ganzen Industriegebiet rufen sic zum Generalstreik auf und haben bereits eine Reihe von Gruben stillgelegt. Es liegen folgende Nachrichten über den Einfall vor:

Beuthen, 20. Aug. Das ganze Randgebiet von Oberschle­sien ist von den Polen besetzt. Bogutschütz und Nikischacht, Laurahütte und alle östlich Kattowitz liegende Ortschaften sind in den Händen der Polen. In Laurahütte kam' es heule nacht zu einem schweren Gefecht zwischen der Sicherheitsptlizei und den Polen. Die Sicherheitspolizei hatte 12 Tote und eine Anzahl Verwundete. Die Druckerei von Schncllmann wurde vollkommen zerstört. Es wird geplündert. Die Polen stehen bneits an der Grenze von Bogutschütz unmittelbar vor Kattowitz. Heute mor­gen 4 Uhr kam es zu einem schweren Kampfe zwischen den Polen und Ser Sicherheitspolizei, die der Uebermrcht weichen mußte. Wie sich aus den gemachten Gefangenen ergibt, kämpfen unter den Polen gut ausgerüstet Haller-Soldaten. Die Polen beabsichtigen, heute vormittag 10 Uhr die Bergwerke siillzulegen.

Nach einer weiteren Meldung wird bereits auf der Floren­tiner- und der Preußen-Grube gestreikt. Groß-Sombrowska ist von Sokols umzingelt, die das Wasser abgeschnitten heben.

Kattowitz, 20. Aug. Die Polen sind in Stärke von 2000 Mann in Anmarsch. Sie haben eine Reihe von Ortschaften um Kattowitz besetzt. Die Sicherheitspolizei bittet dringend uni Verstärkung. Die Hohenzollerngrube befindet sich bereits im Streik.

Kattowitz, 20. Aug. Bogutschütz befindet sich in den Hän den der Polen. Die Sicherheitspolizei stürmte viermal an, mußte stch aber, da sie aus den Häusern stark beschossen wurde, mit mehreren Toten und Verwundeten zurückziehen. Der Ein­gang von Groß-Sombrowska ist von den Polen besetzt. Der Post- und Telegraphenverkehr ist stillgelegt. Die Gruben sind mittags bereits zum größten Teil in den Streik getreten.

Amtlicher Bericht an die französische Regierung.

* Paris, 20. Aug. Havas meldet: Die französische Re­gierung hat am Donnerstag die erste amtliche Mitteilung des Kommandanten der oberschlesischen Besatzungstruppen über die Vorfälle in Kattowitz erhalten. Die Mitteilung besagt, daß die Unruhen durch eine extremistische Bewegung hyrvor- gerufen wurden, wie sie ähnlich in letzter Zeit an verschiedenen Orten Europas vorkamen. Die radikalen Elemente, die an einen bevorstehenden Sieg der Eovjets glaubten, beschimpften Polen und Frankreich offen. Die deutsche Regierung, die ebenfalls auf einen militärischen Erfolg der Bolschewisten spekuliere, soll die Ausschreitungen genährt haben. E:ne Glci- witzer Zeitung verlangte die Proklamierung der Neutralität Schlesiens im russisch-polnischen KonMl und die Entwaffnung sowie die Entfernung der interalliierten Besatzungstruppen Die Arbeiterklasse befürworte den Generalstreik, um den Wün­schen des deutschen Proletariats zum Durchbruch zu verhelfen Mm folgenden Tage (19. August) hätten polnische und deutsch«, Massenversammlungen stattgefunden. Bei diesem Anlaß hät ten in Kattowitz die Kundgebungen begonnen, die deutscher­seits einen rein bolschewistischen Charakter annahmen. Die französische Wache in Kattowitz wurde dreimal angegriffen, 2 französische Soldaten seien dabei getötet und 8 verwundet worden, davon 1 schwer. Die Deutschen sollen lg Tote und 8V Verwundete gehabt haben. Ein Offizier der Sicher- heitswrhr wurde getötet. Am Abend des 18. August wurde in Kattowitz der Belagerungszustand ausgerufen. In offiziellen Kreisen hebt man hervor, daß die oberschlcstsche Angelegenheit interalliierten Charakter trage, da Oberschlcsien auf ein Man­dat der Entente besetzt sei. In erster Linie habe sich also der interalliierte Oberste Rat mit diesen Vorfällen zu befassen und Frankreich dürfe nicht unterlassen, Genugtuung zu verlangen, und sich dem interalliierten Verfahren, wie es durch den Vertrag von Versailles vorgesehen sei, nicht entziehen.

Zu dieser Darstellung ist, wie WTV.) hinzufügt, zu bemer­ken, daß die deutsche Regierung nicht das geringste getan hat, um die Vorgänge in Obcrschlesten zu fördern, die den Inter­essen der deutschen Bevölkerung nur zum Schaden gereichen könnten. Gegen di» Unterstellung, daß di» Bewegung durch die

deutsche Regierung unterstützt worden ist, muß ans das entschie­denste Verwahrung eingelegt werden. Die Mitteilung des PariserJournal", daß die preußische Regierung wegen der Vorkommnisse in Kattowitz der französischen Gesandtschaft in Berlin ihr Bedauern ausgesprochen habe, entbehrt jeder Be­gründung.

Fieberhafte Tätigkeit der Polen.

Beuthen i. O., 19. Aug. Bis Mitternacht ist es in Katto­witz zu keinen weiteren Zusammenstößen gekommen. Am Abend fanden Verhandlungen zwischen den Gewerkschaftsvertretern und der interalliierten Kommission statt. Die Vertreter der in­teralliierten Kommission kündigte» die Festnahme der Gewerk­schaftsvertreter für den Fall an, daß die Unruhen sich fortsetzen sollten. Als auf die Frage nach den Forderungen die Gewerk­schaftsvertreter die Ablösung der französischen Truppen durch ita­lienische zum Ausdruck brachten, brach der Vertreter der Inter­alliiertere Kommission die Verhandlungen ab.

Polnische Forderungen.

Beuthen, 20. Aug. Die Polen rufen zuni Generalstreik im ganzen Industriegebiet auf. Heute vormittag sind polnischerseits der interalliierten Kommission folgende Forderungen vorgetragen worden: 1. Beseitigung der Sicherhertswehr. 2. Entfernung aller in den letzten Jahren Zugezogenen ohne Rücksicht darauf, ob sie Polen oder Deutsche sind. 3. Errichtung einer Selbstver­waltung und von Verwaltungsbehörden, die aus Oberschlcsien oder solchen Nichtoberschleflern gebildet sind, die seit mehr als 20 Jahren ununterbrochen dort wohnen. 4. Verhaftung und Ab­urteilung aller an den letzten Vorgängen Beteiligten. 5. Ent­schädigung aller Mißhandelten. Sollten diese Bedingungen nicht angenommen werden, so soll der Generellst'.-:ik sofort begin­nen. Nach Mitteilungen der polnischen Presse hat die inter- alliierie Kommission die schärfsten Maßnahmen angeordnet, um die Ordnung wieder herzustellen. Alle Schuldigen sollen in Haft genommen und summarisch vor dem Kriegsgericht abgeurteilt werden. Gerüchtweise verlautet von einem polnischen Putsch in Beuthen, der heute abend ins Werk gesetzt werden soll. Tie Vorgänge in Laurahütte und Siemianowitz bestätigen sich. Eichenau, Schopinitz und Mhslowitz sind in polnischer In Schopinitz hat die polnische Bevölkerung, nach der polnischen Greuzzcitung. die Sicherheitswehr entlassen.

Beschlagnahme Lee Abstimmtmgsakten.

Beutbcu, 20. Aug. Rach e ner Meldung aus Kattowitz ist bei der deutschen PlediSzttkommisflon eine Haussuchung von französischem Militär vorgenommen worden. Die Presseabtei­lung des Plebiszitkommissariats gibt darüber folgenden Auf­schluß: Die Räume des PlebikZitkommissariats in Kattowitz sind am 20. August zwischen 8 und 9 Uhr vormittags durch fran­zösisches Militär durchsucht worden. Sämtliche Wen und die für die Volksabstimmung angelegten Listen verfielen der Be­schlagnahme. Ern Grund für di» Untersuchung wurde nicht an­gegeben. DaS Pleüiszitkommissariat für Deutschland hat bis zur Klärung d's Sachverhaltes seine Arbeit eingestellt. Die Wie­deraufnahme wird in de: Presse bekanntgegeben.

Die NnpabLEchkeit der Besatzungstruppen.

Ksuigshütt?, 20. Aug. Nach einer Aeußerung der hiesigen französischen Kommandantur hat General Lerond ausdrücklich versichert, daß die französischen Truppen in erster Linie die Ausgabe hätten, für die Aufrechierhaltung von Ruhe «und Ord­nung zu sorgen. Demgemäß würden sie alle Unruhen, gleich­viel ob sie von polnischer oder deutscher Seite kämen, mit Energie entgegentreten und so würde auch ein etwaiger Polcn- einfall in Oberschlesien unter keinen Umständen geduldet wer­den. Ans Befehl der Interalliierten Kommission seien bereits französische Truppen in Lastkraftwagen nach Laurahütte, Vo- gutschütz usw. abgegangcn, wo es bereits zu Zusammenstößen gekommen ist.

BEli», 21. Aug. Die Ereignisse im oberschlesischen Indu­striegebiet sind, wie es imBerliner Lokalanzeiger" heißt, in ein neues Stadium getreten. *Die eigentliche Handlung habe begonnen. Die verzweifelten Versuche der Polen, dem Spruch der Volksabstimmung durch Schaffung einer vollendeten Tat­sache vorzubeugen, seien im Gange. Die Tägliche Rundschau" sagt, es handele sich bei dem Eindringen der Polen in das oberschlesische Industriegebiet um offenbare Verletzung der Neu­tralität, die Oberschlesien zugesichert wurde und von der inter­alliiert«» Kommission und von der französischen Besatzung ge­währleistet werden müsse. Auch dieFreiheit gibt zu, daß die GroßpoLm keine geringe Schuld an der gegenwärtigen unhalt­baren Lüge in ObetjchieS«» hsbe«. Es könne aber keine Rede

davon sein, daß die neuesten Ereignisse dort mit dem Bolschewis­mus irgend etwas zu tun hätten.

Zur Lage im Osten.

Die Kriegslage zwischen Polen und Rußland.

* Die letzten Kämpfe haben den Polen weitere Erfolge gebracht. Die Polen haben nach ihren Meldungen Brest- Litowsk genommen und bei Warschau 3 bolschewistische Divi­sionen vernichtet. Es ist möglich, daß letztere Nachricht e r- logen oder ausgebauscht ist, aber soviel ist sicher, daß die Russen in ihrem Vormarsch zurückgehalten oder zurückgetrie­ben worden sind. Die Russen schweigen sich darüber aus. Es wird sich nun zeigen, ob der Umschwung von Dauer oder nur vorübergehend sein wird. Es wird wesentlich davon abhängen, ob die Russen neue und stärkere Kräfte an die bedrohten Stel­len bringen und ob die zum Angriff zusammengebrachten polni- schen Kräfte ihren Widerstand aufrecht erhalten können. Das den Polen Erfolge beschieden wurden, scheint auch daraus her­vorzugehen, daß nach einer Nachricht über die Verhandlungen in Minsk die polnischen Delegierten am 18. August zur zweiten Sitzung nicht mehr erschienen sind. - russisch- ukrainische Delegation hat deshalb einen Pro:.,, an die polnische Regierung gerichtet.

Dre Kosten der polnischen Internierung.

(WTB.) Berlin, 19. Aug. Gelegentlich der von der Reichs» regierung angeordneten Internierung des nach Ostpreußen Lbergetretenen polnischen Truppenteils ist die Frage aufgewor­fen worden, welchen Teil die Unterhaltung der internierten Truppen zur Last fällt. Von zuständiger Seite wird hierzu folgendes mitgeieilt: Nach dem Haager Neuiralitätsabkommen von 1967, das insoweit mit der Haager Landkriegsordnung vom Jahre IbM Lbereinstimmt, muß jede neutrale Macht, die auf ihr Gebiet übergetretenen Truppen der kriegführenden Heere internieren und ihnen mangels einer abweichenden besonderen Vereinbarung Nahrung, Kleidung, sowie die durch die Mensch­lichkeit gebotenen Hilfsmittel gewähren. Die durch die Unter­bringung verursachten Kosten sind nach Friedensschlutz zu er­setzen. Obwohl die Haager Abkommen den ersatzpflichtigen Staat nicht ausdrücklich bezeichnen, besteht kein Zweifel dar­über, daß der Staat ersatzpflichtig ist, dem die internierten Trupp angehören. Die polnische Regierung ist demnach für die Kosten der Unterhaltung und Verpflegung ihrer auf deut­sches Gebiet Lbergetretenen Truppen ersatzpflichtig.

MM».

Wien, 21. Aug. Wie diePolitische Korrespondenz" mel­det, erschien der ungarische Gesandte Dr. Gratz gestern Nach­mittag im Staatsamt für Aeußeres und gab bei dieser Gelegen­heit seiner schärfsten Mißbilligung über den Zwischenfall von Prellenkirchen Ausdruck, wo 80 bewaffnete ungarische Soldaten versucht hatten, von der Gemeinde Prellenkirchen beschlcwnnhmke militärische Ausrüstungsgegenstände mit Gewalt wo cn.

Die ungarische Regierung habe zwar noch keinerlei uniu.oare

Kenntnis von der Grenzverletzung, sie werde aber sofort die nö­tigen Vorkehrungen treffen, um den Sachverhalt auch ihrerseits aufzuklären. Es könne keinem Zweifel unterliegen, daß die ungarische Negierung, sobald sich die gemeldeten Vorkommnisse als richtig erweisen würden, geeignete Maßnahmen treffen werde, um die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, sowie eine Wiederholung solcher beklagenswerten Vorfälle zu ver­meiden.

(WTB.) Mailand, 20 Aug. Die Delegierten von Fiume, die die italienische Negierung über die Absicht der Ausrufung des Freistaates Fiume unterrichten sollen, sind in Rom ein­getroffen. Einer von ihnen äußerte sich einem Vertreter der Stampa" gegenüber: Der Grund, warum die Delegierten nach Rom gekommen find, ist in der Lage zu suchen, in der sich Fiume befindet, dem es fast unmöglich ist, weiterzuleben. Die Lebensbedingungen werden immer schlechter. Es laufen kein« Schiffe ein. Der Verkehr ist unterbunden und die Blockad« stürzt die Stadt in äußerstes Elend.

Ruhe im Saargebiet.

Nach vorliegeden Meldungen aus Saarbrücken ist fortgesetzt alles ruhig. Die Arbeit geht ihren gewohnten Gang. Ueber die Verhandlungen zwischen der Streikleitung und der inter­alliierten Kommission ist nichts Zuv:-lässiges zu erfahren.

*

Bern, 21. Aug. Zu den von derFrankfurter Zeitung* gemeldeten Greueltaten von Farbigen im Saargebiet bemerkt I dasBerner Tageblatt", wenn ein Funke von Menschenachtungi