Wildbad, 16. Januar. Winter-Idylle. Sonntag- Morgen, in den Straßen Wildbads herrscht noch tiefe Stille. Frostig hell liegt die Schneedecke über das Städt­chen, dessen Häuser unter der riesigen blendend weißen Schneekappe still-friedlich hervorlugen. Auf den' Bergen siegt die Morgensonne und verleiht den Gipfel« schimmern­den Glanz und leuchtende Farben. Goldig erglänzen die Tannen und grüßen in plastischer Schönheit das stille Tal. Silberglockenklang durchbricht die Stille ein Schlitten zieht durch die noch schlaftrunkenen Straßen. Da künden die Glocken vom nahen Kirchturm mit wuchtigen Schlägen die achte Stunde, und ein paar Minuten später strömt vom Bahnhof her eine große Menschenmenge. Stadtbe­wohner sind es, denen früher der Märchenzauber des Win­ters ein unbekanntes Land war. jetzt wissen sie eS. wie wunderbar und schön es ist. Für die Bergbabn beginnt ein arbeitsreicher Tag. Trupp auf Trupp befördert sie

in die belgische Winterwelt. Auf sausendem Ski und auf flinkem Rodel gehts durch den verschneiten Forst. Da dehnt sich die Brust, da glänzt das Auge und schimmert und leuchtet wie ringsum die Milliarden Schnee-Edelsteine im Sonnenglanze funkeln. Schneegeifter spinnen ihre Zauber­fäden, mit denen sie den Wald wie in einem Traum um­sponnen haben, auch um die Menschenherzen aus. Und wie Tanne an Tanne, Strauch an Strauch geschwisterlich unter dem weißen Zauber aneimmderstehen, so finden sich die Menschenherzen in der Bewunderung dieser Schönheit und vereinen sich und stimmen mit ein in die große Har­monie des Winters zum Lobe des Ewigen. Immer leben­diger wird es. Neue Rodler und weitere Skiläufer kommen dazu. Ein lustiges Bild entrollt der Nachmittag: Stolz flattert die Fahne am Startplatz der Rodelbahn. Männ­lein und Weiblein sausen dem Tale zu, es folgen Damen und Herren in schlichten Sportskostümen, alle Formate sind

vertreten, leichte und behäbige, große und kleine.M Herren, junge Herzen finden sich nach langer Zeit und x- jchwelgen ihre Herzen voller Lust und Seligkeit." M kräftigem Imbiß und gutem Tropfen stärkte das BerghoÄ die müdenSeelen", die sich darum zahlreich dort einfanden Als der Abend aus leisen Schwingen herniedersank und dein! fröhlichen Zauber ein Ende bereitete, da sammelten sich' die Wintersportler in Wildbads gastlichen Häusern, ch, Hotels und Restaurants, und beim Bier und Wein erzählten - sie ihreHeldentaten", ließen sie das Froherlebte noch ein, ^ mal im Geiste an sich vorüberziehen. Ein Wald von! Schneeschuhen pflanzte sich Abends auf dem Bahnhof M und das letzteZügle" brachte unsere Wintergä e wieder! heimwärts.Auf Wiedersehn" soll es ihnen nachklingen, auf Wiedersehn zu neuer Freude, neuer Lust!

Druck und Verlag der Beruh. Hofmannschen Buchdruckerei §

Wildbad. Verantwortlich: i. V-: Paul Köhler daselbst.

LvkLmulivaeliuvK

betreffend

die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Auf­nahme in die Rekrutierungs-Stammrolle.

Auf Grund des Reichsmilitärgesetzes und der deutschen Wehr- Ordnung Par. 25 und 45 kk wird folgendes bekannt gemacht.

I. Zum Zwecke der Aufnahme in die Rekrutierungsstammrolle haben sich in der Zeit

vom 15. Januar bis 1. Februar 1S11

bei der Ortsbehörde zu melden:

1. Alle im Kalenderjahr 18S1 geborene« und daher mit dem Beginn des Jahres 1911 in das militärpflichtige Alter eingetretenen jungen Männer, welche dem deutschen Reiche ange­hören (einschließlich derjenigen, welche die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienst erlangt haben und ihre Zurück­stellung nicht beantragen).

Diese haben bei der Anmeldung ihr Geburtszengnis vorzu­legen, sofern die Anmeldung nicht an ihrem Geburtsort selbst erfolgt.

3. Alle Militärpflichtigen früherer Altersklasse« «nd zwar solange, bis eine endgültige Entscheidung über ihre Dienstpflicht erfolgt ist. Dam gehören insbesondere die wegen zeitiger U-^auglichkeit, in Berücksichtigung bürger­licher Verhältnisse oder als überzählig Zurückgestellten.

Diese Anmeldungspflichtigen haben bei der Anmeldung den im ersten Militärpflichtjahr erhaltenen Losungsscheiu vorzu­legen und etwa eingetretene Veränderungen (in betreff des Wohnsitzes, des Gewerbes, des Standes rc.) dabei anzuzeigen Befreit von der Wiederholung der Anmeldung find nur diejenigen Militärpflichtigen, welche für einen be­stimmten Zeitraum von den Ersatzbehörden ausdrücklich davon entbunden oder über das laufende Jahr hinaus zurück­gestellt worden sind.

3. Eiugewanderte , bei früheren Aushebungen Uebergangene rc. (R -M.-G. Par. 11s, welche im militärpflichtigen Alter stehen

H. Die Anmeldung hat bei der Ortsbehörde desjenigen Orts zu erfolgen, an welchem der Militärpflichtige seinen dauernde« Aufent­halt hat.

Als dauernder Aufenthalt gilt jeder nicht blos vorübergehende Aufenthalt, ohne Rücksicht darauf, ob er von bestimmter oder unbe- stimmter Dauer ist. Daher haben sich Haus- und Wirtschafts­beamte, Handlungsgehilfen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter, Dienst boten und in ähnlichen Verhältnissen lebende Personen an dem Orte zur Rekrutierungsstammrolle zu melden, wo sie in Diensten stehen, es wäre denn, daß sie nur tagsüber wegen ihres Dienstes dahinkommen und in einem andern Orte ihre Wohnung (oder Schlafstelle) haben, in welchem Falle sie an letzterem Orte sich anzumelden haben.

Studierende, Gymnasiasten und Zöglinge anderer Lehranstalten haben sich an dem Ort der Lehranstalt anzumelden, der sie angehören, ausgenommen der Fall, daß sie ihre Wohnung an einem andern Orte haben, von welchem aus sie die Lehranstalt besuchen.

Wer innerhalb des Reichsgebiets keinen dauernden Aufenthalt hat, hat sich bei der Ortsbehörde seines Wohnsitzes, d. h. desjenigen OrteS anzumelden, an welchem sein oder, sofern er noch nicht selbst­ständig ist, seiner Eltern oder Vormünder ordentlicher Gerichtsstand sich befindet.

Wer innerhalb des Reichsgebiets weder einen dauernden Aufent­halt noch einen Wohnsitz hat, hat sich in seinem Geburtsort und, wenn der Geburtsort im Ausland liegt, in demjenigen Orte zur Stamm­rolle anzumelden, an welchem die Eltern oder Familienhäupter den

letzte» Wohnsitz hatten.

III. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem andern Aushebungsbezirk oder Musterunasbezirk verlegen, haben dieses behufs Berichtigung znr Stammrolle sowohl beim Weggang der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle aus­genommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Orte der­jenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden

IV. Sind Militärpflichtige von dem Orte, an welchem sie sich nach Nr. II zur Stammrolle anzumelden haben, zeitig abwesend (auf Reise begriffene Handlungsdiener, auf See befindliche Seeleute re.), so haben ihre Elter«, Vormünder, Lehr- Brot- oder Fabrikherren die Verpflichtung, sie zur Stammrolle anzumelden.

V. Die Versäumnis der Meldefristen entbindet nicht von der Meldepflicht, ebensowenig entbindet unterlassene Anmeldung zur Stamm­rolle von der Gestellungsflicht, d. h. von der Verpflichtung, in den von den Ersatzbehörden anberaumten Terminen zu erscheinen.

VI. Wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle oder zur Berichtigung derselben unterläßt, wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.

Wildbad, den 12. Januar 1911.

Ttadtschultheißenamt: Bätzner.

ArGeiLer-KesuH.

Für die Bahnunterhaltung werden zu sofortigem

Eintritt mehrere tüchtige Arbeiter, die sich für Unter­beamtenstellen eignen, gesucht. Alter 21 bis 32 Jahre. Bei guter Führung dauernde Beschäftigung und spätere Anstellung.

Neuenbürg, den 14. Januar 1911.

K. Württ. Wcchnrneisterei.

Freiwillige

Versteigerung.

Morgen Dienstag den 17. ds. von nachmittags 1 Uhr ab. werden im Hause des Wilhelm Treiber sen. Rathausgaffe hier, verschiedene Korbwaren, Kinder- und Puppenwagen ete. öffentlich gegen sofortige Bar­zahlung versteigert, wozu Kaufs­liebhaber eingelad en wer den.

» sieben Woche» alte

hat billig zu verkaufen.

G.Msmetfch,

Hotel Stolzenfels.

aus sämtliche

Wstkr-Mönlk

mit Ausschluß der Plüsch- «ud Tammt-Paletots.

Gustav LlOULle,

Königs. Hoflieferant,

König-Karl-Ttraße 187.

Neapler

Auronen unä

8u8tanien

per Pfund SV Psg. emvfiehlt I. Honold,

Telef. 45. König-Karlstr. 81

WwrnM

wird in kuvzsv Seit Küsten, Katarrh, Lungen-, Mrust- und Katskeiden, Influenza» u. deren Jokgerr, wenn nran sofort das uralte Kausmittel!

anwendet. Uer Lastet 60 Pfennig.

Drogerie Kerns Kunöner.

^ kilkt 8 paren!

Die üüviisto Wassersuppe, jede svbrvovkv Bouillon, ebenso 8anoen, demiise und 8a1»1e erhalten »nxelldiieklieb keinen, krütti^en Woklrre- svkinaek dnrek Lusnl« einiger Iropken U/4661's Würsie.

^ebtnnK vor AaebabmiinAen!

Eine

Wohnung

von 45 Zimmer, event. mit Garten­anteil, oder eine

Kleinere Villa

möbliert oder unmöbliert, wird für das ganze Jahr zumieten gesucht. Angebotes an die Exped. 6

Ehe man Möbel kauft, besichtige man

Miv's Wöbe»«

Pforzheim :: Waisenhausplatz 8.

Es ist und bleibt eine Knie, billige kernKSyuelle v in allen Sorten ^

Möbeln und Wetten

:: bei nur kaebmännisvber ^nstiibrniiK. ::

Einen Posten farbige

Winterjackea und Mäntel

verkauft, um damit zu räumen, mit

20401« Rabatt!

8. 8ebavL Damenkonfektion.

König-Karlstraße 178.

Va8 Lest« kUr äiv

bestes Stärkung s- und Erfrischungsmittel für schwache entzündete Au­gen und Glieder ist das seid bald 100 Jahren weltberühmte ärztlich empfohlene

Kölnische Wasser

von I. C. Fochtenberger inHeilbron».Lieferant fürstl. Häuser, Ehrendiplom. Fein­stes Aroma, billigstes Parfüm. In Flaschen: ä. Mk..45, -.65, u. 1.10 Alleinverkauf f Wildbad

Drogerie.

1

Für die'

: Winter-Saison:

empfehle mein großes Lager in

MM

aller Art, vom einfachst, bis feinste

Ws, WM, öMMllkü,

für Herren und Knaben

Karl Rometsch,

Kürschner,

Ankauf von Marder-, Iltis- FuchZ. und Hasenfellen zu höchsten Preisen-

- - Kigeue - -7" .

Kürschuer-Werkstätle.

Trotz des große» Aufschlages in alte»

und der enorm hohe« Preise der diesjährigen, bin ich durch frühzeitige Deckung meines Lagers in Stand gesetzt, meine bekannt n

Gvgl. Rirchenchor

Wildbad.

Heute Abend

8inK8lunäv

Damen und Herren 8 Uhr. Vollzähliges Erscheinen notwendig.

guten Qualität, verschied. Jahrgang

in rot und weiß, no h äußerst billig zu offerieren. Wirt mache ich auf ein sehr großes Quantum

1S«S°' Rotwein

aufmerksam und stehen Muster und Preise -gerne zu Diensten.-

Dlllll U6I8vI, FtzUtzllhÜI'K

Auf reinwollene

Trikotdgen in Kammgarn^

Hmk«, Mm, SnülÄkl.

für Herren und Damen,

(vorzügliches Fabrikat) gewähre

1Z Prozent Rabatt,

wegen noch großem Vorrat.

riui. »«Mb.