Gedenkfeier der Schlacht von Champigny.
(2. Dezember 1870).
Motto: ES ehrt sich selbst, wer seine Helden ehrt!
So überragend und allgemein die heutige Ansicht ist, die Erinnerung an den großen Krieg 1870/71 am besten in die Wolke des Vergeffens zu hüllen, so flackerte doch gestern, am 40. Jahrestage der Schlacht von Champigny, eine Begeisterungsflamme im Sä wabenlande, die selbst wohl manchem stillen Gegner dieser Sieges - Gedenkfeiern das Herz warm werden ließ. In tausend und abertausend Schwabenherzen hat der Gedenktag von Champigny volle Würdigung gefunden. Auch Wildbad hat jener Helden in lebendiger und dankbarer Erinnerung gedacht. Im „goldnen Ochsen« hatten sich die hiesigen Veteranen aus jener großen Zeit und die Witwen derer, die bereits zum „großen Apell" nach oben abberufen sind, auf Einladung der Stadtverwaltung am Spätnachmittag zu einem gemeinschaftlichen Festessen zusammengesunden, an das sich Abends eine große offizielle Gedenkfeier anschloß von der wir nachstehend kurz berichten: In kurzer Zeit begann sich der Saal mit Festteilnehmern zu füllen und immer noch strömten neue Massen hinzu. Gedrängt und beengt, sodaß kaum noch ein einziger Platz übrig blieb, war der Saal, der sich eigentlich zu diesem Zweck als zu klein erwies, besetzt. Hr. Stadtschultheiß Bätzner leitete die Feier mit einer Eröffnungsrede ein und überbrachte der Festversammlung einen Willkommensgruß der Stadt Wildbad. Er gab
seiner Freude darüber Ausdruck, daß sich in Wildbad immer noch eine große Schar patriotischer Männer findet, wenn es gilt, ein nationales Fest zu feiern. Im weiteren Verlaufe seiner Rede kam Hr. Stadtsch. Bätzner auf die eigentliche Ursache der Erinnerungsfeier zu sprechen und gedachte in begeisterten Worten der Heldentaten unserer Väter bei Champigny, für die wir heute den noch lebenden Helden, deren Zahl ja von Jahr zu Jahr immer mehr und mehr zusammenschmilzt, den tiefinnersten Dank ausdrücken, gedachte auch ferner mit Rührung und Ernst derer, die mit ihrem Herzblut den Boden von Champigny getränkt haben, die dort ruhen in fremder Erde. Mit einem Toast auf die Veteranen, deren Taten uns als leuchtende Beispiele zur Nacheiferung anspornen sollen, anknüpfend daran den Wunsch, daß wir uns unserer lieben Veteranen noch lange in unserer Mltte erfreuen mögen, schloß der Redner. Eine begeisterte Ovation folgte und hell klangen die Becher auf das Wohl aller Veteranen aneinander. Die Begeisterung, die sich in der Versammlung Bahn gebrochen hatte, loderte zur mächtigen Flamme empor, als die gewaltigen Akkorde des Männerchores: „Die Himmel rühmen usw." den Raum durchbrausten. Der „Liederkranz" hat sich damit ganz in seinem Element gezeigt. Hieraus hielt Herr Stadtpfarrer Rößler die Festrede, die er geschickt und hochinteressant mit der heutigen Ansicht über Sieges-Gedenkfeiern einleitete. Nach Ansicht des Hrn. Redners, ist es nicht nur gut und edel, daß der deutsche Mann recht oft einen Trunk aus der
deutschen Geschichte tue, sondern diese Erinnerungen, die das Herz begeistern, sind ein notwendiger Bestandteil des deutschen Schwertes. Das'deutsche Herz gehört zur deutschen Kriegsrüstung! Redner holte dann weit aus und schilderte in einem großartigen, volkstümlichen Vortrag die Heldentaten unserer Väter bei Champigny, das mit recht ein „zweites Sedan" genannt werden darf. In einem Toast auf Deutschland klang seine Rede aus. Die Begeisterung, durch diese Rede mächtig angeschürt, machte sich in dem Liede „Es braust ein Ruf wie Donnerhall" gewaltsam Platz und erscholl dem Redner hernach von allen Seiten dankbarer Applaus. Liedervorträge des „Militärvereins" des „Liederkranzes" und des „Turnvereins" verschönten die Zwischenzeiten. Hr. Stadtsch. Bätzner verlas nunmehr 2 zu der Feier eingelaufene Schreiben. In einem bedauerte Exzellenz von Schott zu der Feier, seiner Trauer wegen, nicht erscheinen zu können Das andere, eine Depesche von Freiherr v. Gemmingen, der sich z. Zt. bei einer Gedenkfeier seines Regiments befand, hat folgenden Wortlaut: „Zu der Erinnerungsfeier sende ich den Veteranen der Stadt Wildbad herzlichste Grüße. Freiherr v. Gemmingen, Oberst und Kgl. Badkommissär. Eine Dankrede des Hrn. Stadtpfleger Gutbub , namens der Veteranen, mit einem Toast auf Wildbad, schloß die eigentliche Feier.
— Zu dem am 4. Dezember stattfindend en Veteranenappell, werden von den württ. Eisenbahnen Fahrpreisermäßigungen gewährt, die wir morgen' bekanntgeben.
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