Zukunft spätestens acht Jahre nach der Vernichtung zur Ncubepflanzung freigegeben werden. Im Gebiete des Mittelrheins und der Nahe soll je eine Rebenveredelungs- station errichtet werden, die es auch Privaten ermöglicht, unter staatlicher Aufsicht Anlagen mit veredelten Reben zu machen. Beim Erlast von Vorschriften, die den Wein­bau betreffen, sollen rechtzeitig Sachverständig e aus Winzerkreisen, namentlich aber auch die Weinbau­vereine gehört werden. Auf die Tagesordnung der näch­sten Sitzung wurde vor allem auch die O b stw e i n s r a g e gestellt. *

Tarmstavt, 30. Nov. Tie gestern wieder zusam­mengetretene Zweite Kammer hat einen Ausschußantrag angenommen, beim Bundesrat dahin zu wirken, daß als­bald eine reichsgesetzliche Regelung der Arbeitslose n- Versicherung in die Wege geleitet werde.

Bochum, 30. Nov. In einer Konferenz'der Vor­stände des alten Bergarbeiterverbandes, der Hirsch- Tunckerianer und der Polen, die sechs Stunden dauerte, lvurden die Lohnforderungen aufgestellt, die dem Zcchenverbande e,ingereicht iverden sollen. Mit diesem Beschlust treten die Ruhrbergleute in die von ihnen längst gewünschte Lohnbewegung ein.

Berlin, 30. Nov. Tas Macineverordnungsblatt ver­öffentlicht eine Kabinettsordre, nach der das Linienschiff Baden" und das SchulschiffMoltke" ans der Liste der Kaiser!. Kriegsschiffe gestrichen werden.

Ausland.

Die lateinischen Republiken Amerikas.

In den romanischen Republiken Amerikas geht es wieder einmal recht lebhaft zu. Die Konsolidierung der politischen Verhältnisse har trotz aller wirtschaftlichen Fort­schritte doch noch nicht den Grad erreicht, daß man schon für die nächste Zeit auf eine vollständig ruhige Weiterent­wicklung sicher vertrauen könnte. Allerdings hat die Revolution in Mexiko die derzeitige Regierung nicht zu stürzen vermocht und der Putschversuch in Uruguay ist eben­so wie die Marinerevolte in Brasilien nur als Episode ,-.ll betrachten. Aber all diese Vorgänge und noch manche andere der letzten Zeit zeigen, daß das staatliche Gefüge der füdamerikanischen Republiken doch ekn recht lockeres ist. Wenn auch jetzt die mexikanische Regierung der revolutio­nären Bewegung Herr geworden ist, so ist es doch leicht möglich, daß bei der nächsten Gelegenheit die Revolu­tionäre siegreich bleiben. Und ebenso kann es in Uruguay kommen und wenn es sich eines Tages der meuternden Flotte in Brasilien das Landheer anschließen würde, so könnte cs auch dort zum Bürgerkrieg kommen und ebenso in Argentinien, über dessen Hauptstadt, Buenos Aires, ja so wie so währeird eines großen Teiles des Jahres der Be­lagerungszustand verhängt ist. Fragt man nach der Ur­sache dieser unsicheren politischen Verhältnisse, so kann nmn vielleicht in erster Linie die leichte Erregbarkeit der romanischen Völker anführcn, die doch das numerische Ucbergewicht in den mittel- und südamerikanischen Re­publiken haben. Andererseits aber muß man bedenken, daß gerade gegenüber den lebhaften Charaktereigenschaften dieser Völkerschaften, die Präsidenten leicht versucht sind, ihre Macht möglichst zu festigen. Tie Diktatur in mehr oder minder scharfer Form ist dann die Folge. Das Musterbeispiel eines solchen Diktators bot Jahre hindurch der -frühere Präsident von Venezuela, Cipriano Castro. Er mußte es schon sehr bunt treiben, bis er gestürzt wurde. Nicht so schlimm >var cs in Mexiko. Porfirio Diaz hat dort zwar schon 30 Jahre lang die Präsidentschaft inne, aber er hat es wenigstens verstanden, seine Diktatur zum Nutzen des Landes anszuüben und während dieser ganzen Zeit Konflikte mit dem Ausland zu vermeiden.

Tic Hauptsache eines solchen Diktators ist es, sich eine gefügige P a r l a m e n ts m ehr h e i t zu sichern, wäh­rend deren Mitglieder wieder auf die Unterstützung der Re­gierung angewiesen sind, wenn s'e vor einer Neuwahl stehen. So wäscht eine Hand di? andere. Tie parlamen­tarische Opposition aber ist bei dieser Art, wie dis je­weiligen Regierungen die Wahlen machen, zur Ohnmacht verurteilt. Ta es mm nicht oder mir in den seltensten Fälln! möglich ist, ein? Regierung auf reichlichem Wege ;u stürzen, so pflegt man ihr das Mißtrauensvo­tum mit Pulver und Blei zu erteilen, wobei aller­dings in den meisten Fällen der durch d'S Schießerei verursachte Spektakel dis Hauptsache ist, während die Zahl der Opfer durchaus nicht der anfgewendeten Munition entspricht. Es kommt auch selten vor, daß die Führer sich selbst etwas zu leid tun. Sie behandeln sich meist mit derselben Hochachtung wie ihre europäischen Kollegen, die das Ministerstürzen mit Parlamentsmehrhci'en betrei­ben. Ausnahmen gibt cs allerdings auch; aber wenn es nicht zu einer Versöhnung der streitenden Parteien kommt, nehmen diese meist nur für einige Zeit Ausenthalt im Ausland, bis ihnen die Heimkehr wieder gestattet wird. Aus diesen Verhältnissen heraus muß man auch die Meu­terei der brasilianischen Flotte und die Be­gnadigung der Meuterer betrachten, die nach unseren Begriffen eine bemerkenswerte Schwäche einer Re­gierung darstellt. In den romanischen Republiken Ameri­kas liegen, wie gesagt, die Verhältnisse anders. Dort wird auch eine Politik, die nach unseren Begriffen revo­lutionär und hochverräterisch ist, mit einer gewissen Rit- terlikcit respektiert.

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Paris» 30. Nov. Hauptmann Meynier, der des Mordes an der Baronin d'Ambricourt beschuldigt wird, ist heute nachmittag hier verhaftet worden. Tie Ver­leitung erfolgte nachmittags 3/^4 Uhr im Marinemini­sterium, als Meynier dort einen an einen Offizier adres­sierten Brief abgeben wollte.

Paris, 30. Nov. Tie Mitglieder der Arbeitskom­mission der Teputiertenkammer haben den Wunsch aus­gesprochen, daß Verhandlungen mit den auswärtigen Re­gierungen eingeleitet werden sollten zum Zweck einer inter­nationalen Verständigung über die Einführung des A ch t- st u n d e n t a g s.

Newyork, 30. Nov. Cook schreibt einer hiesigen Monatsschrift, er sei nicht sicher, ob er den Nord­pool erreicht habe. Tie Kälte und die Strapazen seien derart gewesen, daß er, als er glaubte, den Pol gefunden zu haben, halb irrsinnig gewesen sei. Cook machte das Bekenntnis als Vorbereitung zu seiner Rückkehr, welche am 22. Dezember stattfindet.

Württemberg.

Hure Erklär ung des Abgeordneten Bogt. Ter

Reichstagsavgeordne.e V ogt - Gochsen erläßt nunmehr >e1bsl in derDeutschen Reichspost" eine Erklärung, die als einzige Entschuldigung seines Vorgehens die An­gabe enthält, er habe lediglich auf T-rängeu seiner und volksparteilicher Wähler von sich aus, ohne Verbindung mit der Parteileitung, mit der Volkspartei und der Sozialdemokratie Fühlung gesucht. Es heißt daun:Der sozialdemokratische Abgeordnete Hilden- braudr sprach sich mir gegenüber im Sinne einer Unter­stützung meiner Kandidatur aus." Tas sührte zu dem er­wähnten Telegramm an mich und zu meinem Brief. Die weiteren Verhandlungen waren telephonisch, kurz und da von beiden Seiten wenig Wert mehr auf dieselben ge­legt wurde, auch beide Parteileitungen eine ablehnende Stellung entnahmen, re su l ta tlo s." Herr Vogt be­stätigt also den gegen ihn erhobenen Vortourf, daß er selbst mit der Sozialdemokratie, und nicht diese mit ihm, -in Bündnis gesucht hat ynd daß er der Sozialdemokratie die händlerische Unterstützung gegen dieselbe Volkspartei zugcsagt ha>. die er gleichzeitig um ihre Unterstützung anbettelte. Für ^>as moralisch Merkwürdige eines sol­chen Handels scheint Herr Vogt auch jetzt nach der ihm ge­wordenen Beehrung noch nicht das geringste Verständnis zn besitzen. Er Zinvet den einzigen Grund zu den Angriffen gegen ihn in seiner politischen Wandlung, die ihn, wie er bekennt, nun zu einem waschechten Konservativen gemacht habe. Teshalb schließt er seine Erklärung mit folgenden Worten:Gerade von meinem jetzigen politischen Standpunkt und nach den gemachten Erfahrungen bedaure ich aufs lebhafteste, mich überhaupt auf solche Verhandlungen eingelassen zu haben." Für die sittliche Beurteilung dieses Volksvertreters ist nichts bezeichnender als eine solche Buße, die nicht aus sittlichen, sondern aus politischen Motiven erfolgt. Auch Herr Theodor Körner gibt noch eine Erwiderung, die noch plumper und unge­schickter ist als sein erster Reinigungsversuch an seinem Freunde Bogt.

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Versammlung Süddeutscher Stossschuhsabri- kanlen. Es wird uns geschrieben: Am Sonntag, den 4. Dezember nachmittags 3 Uhr findet im Saale des Hotel Falken in Heitbronn, Marktplatz, eine Versammlung der Süddeutschen Stofsschuhsabrikanten statt, mit der Tages­ordnung: Wie schützen und fördern wir unsere Interessen. Von den Einberufern dieser Versammlung werden solche Vorschläge gemacht werden, wodurch das erstrebte Ziel voraussichtlich in sehr kurzer Zeit erreicht werden kann. Alle in Frage kommenden Fabrikanten werden daher im eigensten Interesse dringend ausgefordert, dieser Versamm­lung beizuwohnen, bekannte und befreundete Kollegen da­raus aufmerksam zu machen und sie zum Besuche dieser Ver­sammlung zu bewegen.

Stuttgart, 30. Nov. Ter Fabrikant Robert Bosch, der sich vom einfachen Arbeiter zu einem der größten Industriellen des Landes heraufgearbeitet hat, soll, wie derSchwäbische Merkur" hört, für Forsch- uNgs- und Unterrichtszwecke eine namhafte Stiftung, an­geblich von 1 Million Mark, gemacht haben.

Stuttgart, 30. Nov. Tie Fleischerinnung hat jetzt die Ladenfleischpreise säst durchweg um etwas herabge­setzt-

Stuttgart, 30. Nov. Ter Oberregisseur des Stutt­garter Hostheater-Schauspiels, Hans Meery, wird an der Amerika fahrt Ernst von Possarts teilnehmen. Mit Bewilligung der Hostheater-Jntendanz wird Hofrat Meery, der deutsch und euglich aus der Bühne drüben heimisch gewesen, als künstlerischer Leiter des vielbesproche­nen Unternehmens wirken.

Gmünd, 1. Dez. Im Schwabenländle reist zur Zeit eine Theatergesellschaft umeinander, hie sich Stutt­garter Schauspielensemble nennt und unter anderem auch Gmünd beglückt hat. Das Zebe Publikum, tzas landaus landab meint, das Unternehmern gehe vom Stuttgarter! Schauspielhaus aus, strömt in Hellen Scharen in die von der: angeblichen Residenzlern gemieteten Musentempel. So war bei der Vorstellung in Gmünd die städtische Festhalle dicht gedrängt voll. Leider entsprach die Vorstellung gar nicht den Erwartungen, die Besucher entfernten sich zum Teil vor Schluß, während andere, die sich dazu nicht ent­schließen konnten, offene Zeichen der Ablehnung gaben. Tie Direktion des Stuttgarter Schauspielhauses hat nun darauf aufmerksam gemacht, daß sie mit diesem oder ähnlichen Unternehmen in keinem Zusammenhang steht und daß die Ensembles nicht berechtigt sind, den Titel Stuttgarter Schauspielhaus-Ensemble zu führen.

Nah und Fern.

Gasvergiftung.

Als am Mittwoch früh der im katholischen Pfarrhaus in Heilbronn wohnende Kaplan Gauß nicht zur Messe kam und man bis 9 Uhr vergeblich aus ihn ge­wartet hatte, öffnete die Polizei gewaltsam die Türe. Aus dem Studierzimmer des Kaplans drang den Ein­tretenden ein Kohlengasgeruch entgegen und in dem Schlaf­zimmer, in dem der Ofen nicht brannte, wurde der Ka­plan halb bewußtlos ausgefunden. Auch die Haushäl­terin des Kaplans fand man in ihrem Schlafzimmer, durch das die Röhren des im Studierzimmer stehenden Ofens gehen, nahezu bewußtlos auf. Aerztliche Hilfe war bald zur Stelle. Beide Verletzte befinden sich auf dem Wege der Besserung.

Ein ganz ähnlicher Fall hatte sich in Sontheim

a. N. ereignet. In dem Heizraum der dortigen katholischen Kirche hatten sich über Nacht Gase angesammelt. Der Mesner Engelhard, der den Raum betrat, wurde von den Gasen betäubt, hatte jedoch noch die Kraft, die Treppe hi-- nausznkommen, wo er dann bewußtlos aufgefunden wurde.

Ro-elzigeuncr.

Aus Pfullingen wird zu'der bereits gemeldeten Schutzmannsüsfäre noch berichtet: Tie beiden Schutzleute haben, wie sich jetzt näher herausstelltc, mit ihren Gummi- kniippeln auf jeden der herunterfahrenden Schlitten ein- geschlagen. Tie Schläge gingen teils aus den Kopf, teils auf den Rückeu. Ter Herr, auf dessen Schlitten das be­wußtlos geschlagene Fräulein saß, stieg sofort ab, ging auf die Schutzleute zu und fragte sie, mit welchem Recht sie auf die Schlittenfahrenden einschlagcn, worauf sie als einzigen Grund nur vorbrachteu, daß das Schlittenfahren verböten sei,, was sich nachher als unwahr herausstellte. Als die Schutzleute nachher aufgefordert wurden, wenig­stens ein Fuhrwerk zu holen, um das Fräulein heim­bringen zu können, erwiderte einer:dazu sind wir nicht verpflichtet." Tie nachträglich von den Schutzleuten vor­gebrachte Behauptung, sie seien vorher stark verhöhnt und gereizt worden, begegnet starken Zweifeln. In der letzten Sitzung führte Stadtschultheiß Lämmlc aus, daß er be­reits in einem Schreiben sein Bedauern über den Vor­fall ausgesprochen habe, lieber das gegenüber den Schutz­leuten anzuwendende Strafmaß wird befunden werden, sobald der diesbezügliche Bericht vom Oberamt wieder zurückgegeben worden ist, ,

Glückliche Bürger.

Wenn das Umlagezahleu ein Unglück ist, so sind die Eiliwohuer der Gemeinde Ä ra fe n ha u se n, Amt Benn­dorf, glückliche Menschen. Sie zahlen keine Umlagen, denn die-Gemeinde hat nicht nur keine Schulden, sondern noch 936 000 Mark Vermögen. Tas Gehalt ihres tüchtigen Bürgermeisters Fritz hat die Gemeinde jetzt auf 2000 Mark erhöht und den brandgeschädigtcn Fützenern lOO Mark überwiesen.

Beim Streik.

Zwischen der Schissahrts- und Speditionsfirma Gul- jahr in Mannheim und ihren Arbeitern brachen am Samstag Streitigkeiten aus, die jedoch am Abend noch beigelegt wurden. Ter Krancnsührcr Völker wollte am Samstag trotz des Zuredens der anderen Arbeiter nicht streiken. Der Arbeiter Emil Paul Wild aus Mundenheim stieg darauf zu ihm auf den Kranen, um ihn zur Nieder­legung der Arbeit zu veranlassen. Völker aber griff zu einem Hammer und schlug damit dem Wild aus den Schä­del. Lebensgefährlich o-Aetzt wurde der Getroffene ins städtische Krankenhaus gebracht.

Mädchcnhänvler.

In den letzten Monaten so schreibt man aus Saar­brücken sind aus den einsam liegenden Bergmanns­dörfern des Saarreviers sechs, junge, hübsche Mädchen verschwunden. Tie Vermutung, daß sie einem Mädchen- Händler zum Opfer gefallen sind, hat sich jetzt bestätigt. Ein aus Hangard bei Neunkirchen verschwundenes Mädchen schrieb aus Pont-a-Mousson an seine Mutter, daß es seinem Entführer glücklich entkommen sei. Tie Mutter holte das Mädchen von dort ab, und aus der Rückreise sah dieses in Neunkirchen auf der Straße seinen Entführer, der schon wieder ein Opfer an der Seite hatte. Die sofort verstän­digte Polizei verhaftete den Mädchenhändler. Man hofft, jetzt auch der übrigen verschleppten Mädchen wieder habhaft zu werden.

Unterschlagungen bei der Deutsche« Bank.

In der Tepositenkasse 6 der Deutschen Bank in Berlin sind jetzt Unterschlagungen entdeckt worden, die nach den bisherigen Feststellungen eine h e v o n 8 4 OOi) Mark erreicht haben. Als Täter kommen die beiden Kassierer Krause und Giese in Betracht, die noch gestern die Flucht ergriffen haben. Ferner wurde der Oberkassierer der Tepositenkasse, Höfling, in Haft genommen. Nach Ansicht der Polizei waren die Unterschlagungen nur dadurch möglich, daß sich die drei Beamten zu sam m en ta t en.

Ein frecherEinbruch wurde gestern gegen Mittag in der Ecke Silberburg- und Kornbergstraße in Stutt­gart gelegenen Wohnung des vor einigen Tagen verstorbe­nen Kanzleirats Büttner verübt. Kaum war die Leiche zwecks Uebersührung in die Heimat Kupferzell aus der Wohnung getragen, als ein gutgekleideter Mann in diese eindrang, um sich an dem Eigentum des Hinterbliebenen zu vergreisen. Der auf den Vorgang aufmerksam gemachte Besitzer der im Haus befindlichen Bäckerei überraschte de» frechen Eindringling und hinderte ihn am Fortkommen.

Am vorigen Freitag siel die 20 Jahre alte Tochter der Witwe Schüttler in Rin der selb bei Niederstetten OA. Gerabronn, so unglücklich vom Gebälk, daß sie jetzt an den erlittenen Verletzungen gestorben ist.

Tas gegen den Hauptlehrer Koch in Gönningen eingeleitete Disziplinarverfahren hat nichts schlver Be­lastendes gegen ihn ergeben, insbesondere ist die Unter­suchung betreffend sittliche Verfehlungen zu seinen Gunsten ausgefallen.

Bei einer Kinematographenvorstellung, die in Dem-- blin (Russisch-Polen) stattfand, stürztederFußbode« des Saales ein und sämtliche Besucher, etwa 200, sie­len in den darunter befindlichen Keller. Fünf erlitte» tödliche Verletzungen.

In Troicka (Polen) ermordete der Bauer Spie­wak drei Polizeibeamte, die bei ihm eine Haus­suchung Vornahmen.

Gerichtssaal.

Im Moabiter Krawallprozetz

ist dem sozialdemokratischen Parteisekretär Wels, der sich im Zuschauerraum aushielt, und der, laut Bekundung ei­nes Polizeiwachtmeisters,!' während der Vernehmung des Pvlizeileutnants Folk in lispelnder Weise gesagt habe» soll:das ist eine Frechheit!", durch Gerichtsbeschluß das Ausenthaltsrecht im Saal entzogen worden. Der Staats-