und preußischen Regierung besondere Verhandlungen nichr srali- gcfunden haben. Der bisherige Verlauf der Debatte zeigt, daß eine große Mehrheit dieses Hauses den Grundzügen des Ent­wurfes zustiminen wird, wenn auch gegen die Vorlage bedeut­ungsvolle Einwendungen gemacht worden sind. Auch abgesägte Gegner der SchisfahrtSabgaben haben wiederholt ausgesprochen, daß die Auslegung des 8 54 der Verfassung in höchstem Maße zweifelhaft ist.

Bogt-Hall (wirtsch. Vgg.): Der größie Teil'Meiner Freunde mit Ausnahme der sächsischen Abgeordneten, steht dem Entwürfe sympathisch gegenüber. Hoffentlich gelingt es der Kommission, etwas Gutes aus dein Gesetze zu machen. Eine zu große Belastung wird den Interessenten nicht aufcrlegt, weil die Einnahmen wieder dazu verwendet werden, im Oberlande die Schiffahrtswege zu verbessern. Man sollte einen früheren Fehler vermeiden und die Vereinheitlichung der deutschen Stromschiff- sahrr nicht ebenso verpassen wie seiner Zeit die Schaffung der R e i chse isenbahne n.

Lticklin (Elsässer) bemängelt, daß Elsaß-Lothringen im Bei­rat die gleiche Stimmenzahl wie das weniger interessierte Würt­temberg haben soll. Mannheim und Straßburg müssen niedrige Tarife erhalten. Wir behalten unZ Abänderungsanträge vor.

Gregsire (wildnational): Wie war es möglich, eines der größten für die ganze Welt wirtschaftlich bedeutsamsten Gebiete tin die Vorlage nicht einzuschließcn, indem man die Kanalisier­ung der Mosel und Saar nicht anfnahm? Wir sehen darin eine Folge der schlechten staatsrechtlichen Stellung Elsaß-Loth­ringens, das im Bundesrat keinen Vertreter seiner Interessen har. Die Kanalisierung ist für die Entwicklung eines deutschen Landes eine Lebensfrage geworden, wie auch der Landesaus­schuß sich für die Kanalisierung der Strecke Metz-Dietenhofen ausgesprochen hat. Im nationalen Interesse sollte man den Verkehr nicht über den französische» Rhein Marne Kanal führen. Lothringen hat mit seinen Kohlen und seinem Wein einen rie­sigen Verkehr mit dem Rhein und seinen Jndustricbezirken. Diese wichtige wirtschaftliche Aufgabe muß erfüllt werden.

Minister Brcitenbach. Die preußische Staatsregierung hat sich von politischen Gesichtspunkten und nicht von fiskalischen Rücksichten leiten lassen. Oberschlcsicn hat sich gegen die Kanali­sierung der Mosel ausgesprochen. Die wirtschaftlichen Verhält­nisse sind derart im Fluge, daß keine endgiltige Stellung ge­nommen werden kann. Noch vor 10 Jahren war das ganze Saargebiet einstimmig gegen die Kanalisierung. Heute ist das umgekehrt. Daher mußten wir abwarten.

Morgen Weiterberatung, außerdem Gesetz gegen Mißständc im Hcilgewerbe. Schluß 3/^7 Uhr.

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Berlin, 26. Nov. Teilt Reichstag ist heute ein Nachtragsetat zum .Etat des d w e st a f r i ta­rn sehen Schutzgebiets für das Rechnungsjahr 1910 zugegangcn. Darnach wird das Rechnungsjahr 1910 an E in nahmen 3 514 OM Mark mehr bringen, als im Etat veranschlagt war. Diese Mehreinnahmen sollen aber wieder im Interesse des Schutzgebietes verwandt werden. Tie Mehreinnahmen resultieren hauptsächlich aus den Dra­ma ntäussuhrzöllen.

Bertrauensmännerversammlung der Fort­schrittlichen Völkspartei in Baden.

Tie in Osfen bürg stattgesundene Landcs-Ver- irauensmänner-Versammlung der Fortschrittlichen Volks- Partei Badens, die zum Zwecke einer Aussprache über die bevorstehenden Rcichstagswahlen zusammengetreten lvar, legte init einer alle Erwartung übersteigenden Beteiligung von neuem ein höchst erfreuliches Zeugnis für das auch sonst sonst in der Kleinarbeit unverkennbare Erstarken der volks­parteilichen Bewegung aus innerer selbstbewußter Kraft und damit schritthaltender äußerer Verbreitung ab. Ob­wohl die Entsendung von Delegierten durch das neue Par­teistatut gegen früher eine sehr scharfe prozentuale Be­schränkung gemäß der Mitgliederzahl der einzelnen Orts­vereine erfahren hat, waren 250 Delegierte aus allen Ge­genden des Landes, ungerechnet die sonstigen Teilnehmer, erschienen. Nach einer am Vormittag unter Leitung Tr. Hcimburgers abgehalteiren Sitzung des .Landesaus­schusses der Partei wurde am Nachmittag unter Vorsitz Tr. Weills die Delegiertcnberatung durch Heimbur­ger, mit einem orientierten Ueberblick eingcleitet. Sodann kam je ein Berichterstatter aus den 14 Reichstagswahl- krcisen zu Wort. Tie Aussprache trug naturgemäß durch­aus vertraulichen Charakter, kann aber durch die zwei Leitmotive: Zusammenfassung aller freiheit- li chen Kräfte gegen die Reaktion und zu diesem Zweck gebührende Beteiligung der Partei an den in Frage kommenden Mandaten gekennzeichnet werden. Tie Basis im weiteren soll dann selbstverständlich der Großblock- Gedanke bilden. Als Direktive für die besonderen Ver­handlungen mit den Nationalliberalen wurde schließlich dem Vorstand folgende Resolution auf den Weg ge­geben:

Die Vcrtrauensmäiinervcrsammluntz hält irr Bezug auf die kommenden Reichstagswahlcn für das Haupterfordernis der po­litischen Lage die Bekämpfung der Konservativen und des Zen­trums, deren Politik von der Feindschaft gegen den liberalen und sozialen Fortschritt diktiert ist, wie besonders ihr Verhalten bei der Reichsfinanzreform und bet der Wahlrechtsreform in Preußen bewiesen hat. Die Fortschrittliche Volkspartei in Ba­den ist im Interesse des Reiches und Landes zu einem Abkommen mit den N a t»o n a l l i b e r a l e n bereit, um eine Zersplitter­ung der liberalen und fortschrittlichen Kräste zu vermeiden, unter der Voraussetzung, daß auch der Fortschrittlichen Bolkspartci dadurch eine Vertretung im Reichstag gewährleistet wird.

Das Ergebnis der auf dieser Grundlage geführten Verhandlungen mit den Nationalliberalen soll einer vor­aussichtlich im nächsten Frühjahr einzuberusenden Lan- besversammlung der Partei behufs endgültiger Stellung­nahme vorgelegt werden. Also sind alle Vorkehrungen getroffen, um nach demokratischen Grundsätzen den Willen der Wähler rein und unmittelbar entscheiden zu lassen. Aus Stralsund war vom gleichzeitig tagenden Par­teitag der Völkspartei Pommerns ein Sympathictelegramm eingetrossen, das entsprechend beantwortet wurde. Ziiiy Schluß ehrte die Versammlung auch das Andenken des kürzlich verstorbenen Parteiveteranen Wilhelm Fulda- Mannheim.

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In der Angelegenheit des Bczugsq.:etteu- Bcrzeichnifses,

die von derZittauer Morgenzeitimg" der Oesfcntlichkeit unterbreitet wurde, schreibt die sozialdemokratischeZit­tauer Volkszeitung", die die Assaire angeht:

Zum BezugSquelleuverzeichuis machen wir öaraus aufmerksam, daß der Verlag der Volkszcitung nicht der Unternehmer dieses Verzeichnisses ist. Tie Volkszeit­ung führt lediglich den Jnseratenanftrag aus, Len sie von der Firma Ulbricht in Dresden wie von jedem ande­ren Inserenten erhält. Beschwerden aller Art bitten wir daher an die Firma Ulbricht in Dresden zu richten. Wir sind aber zur Ueüermiirlung der Beschtvcrden bereit, bitten auch, sie durch unsere Hände gehen zu lassen, damit wir von ihrem Inhalte unterrichtet sind.

Wir fügen dem noch hinzu, daß das Bezugsquellen- verzeichnis ein rein Privates Unternehmen ist, wie jede andere Annoncenexpedition und mit der so­zialdemokratischen Partei nicht das ge­ringste zu tun hat. Tie Annoneenexpedilion wird sich sehr dagegen verwahren, als sozialdemokratisches Unternehmen bezeichnet zu werden. Es ist dasselbe Un­ternehmen, das die Inserate für den Theaterzettel akqui­rierte, der in der Druckerei der fortschrittlichen Zittauer Morgenzeituug hcrgestellt wird. Sofern die Akquisi­teure mit unlauteren Mitteln gearbeitet baben, werden die ordentlichen Gerichte den Vertrag für ungültig er­klären. Nach Prüfung aller Umstände werden wir zu der Angelegenheit endgültig Stellung nehmen und da­rüber den Inserenten Mitteilung machen.

Ter Verlag der Volkszeitung."

Nachdem die'Volkszeitung" erklärt, daß die Inseren- tcnacquisition ein privates Unternehmen der Firma Ul­bricht in Tresdcn ist, ist die Sache für unS erledigt. Im­merhin müßte der Verlag der Volkszeitung in der Lage sein, auch diese Inserenten in seiner Zeitung vor wucheri­scher Ausbeutung zu schützen. Tenn die moralische Ver­antwortung trägt er auch für diesen Teil.

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Pforzheim, 28. Nov. Tie Zahl der arbeitslosen Goldarbeiter erreicht so ziemlich die Ende letzter Woche ausgestellte Schätzung von 10000 Personen, Heute wur­den hier über hundert Polizisten und Gendarmen von auswärts zur Verstärkung der hiesigen Sicherheitsmann- schasten beigczogen. Tie Arbeiterzüge waren heute früh sehr schlecht besetzt. Heute vormittag fand im Saalbau nne Versammlung der am Samstag und Freitag Ausge­sperrten statt, die völlig überfüllt war. Zirka 4000 Per­sonen ivaren da. Am Mittwoch beschließen die Arbeitgeber, ob sie alle Fabriken hier stillegcn wollen.

Pforzheim, 29. Nov. Titz Zahl der Beschäftigungs­losen wird setzt auf etwa 12 000 geschätzt, da sich da und dort auch unorganisierte Arbeiter den organisierten an­geschlossen haben, andererseits auch gegen 70 Fabriken den Betrieb einstellen mußten, weilte einzelne Arbeiter­kategorien fehlen. Tie meisten Fabriken arbeiten jetzt nach englischer Methode, von 84 Uhr, damit die Ar­beitswilligen nicht von den Streikposten behelligt werden. In dem benachbarten Enzberg wurden zwei Arbeits­willige von Streikposten am Bahnhof geschlagen. Einer davon, der Werkführer einer Pforzheimer Bijoutcriefabrik, ist so blutig geschlagen, daß er zu Bette liegt.

Pirmasens, 26. Nov. Die Aussperrung in der Schuhindustrie tritt nicht in Kraft. Tie Arbeiter­organisationen und der Fabrikantenverein haben die be­reits mitgeteilten Vereinbarungen ihrer Vertreter einstim­mig angenommen.

Ausland.

Das Testament Crippens.

Tie letzten brieflichen Aufzeichnungen des Hingerich­teten Gattenmörders Crippen, deren Aushändigung am Miß Le Neve der Gefängnisdirektor gestattete und die wenige Stunden vor seinem Tode geschrieben wurden, lau­ten:Im Angesicht Gottes, vor dessen Richterstuhl meine Sache zu Endgültigem Urteil bald stehen wird, behaupte ich noch immer, daß ich ungerecht verurteilt wor­den bin, und mein Glaube ist unumstößlich. Ich hoffe, daß Beweismaterial sich finden lvird, das meine Unschuld bekundet. Feierlich erkläre ich, daß ich nichts von den in Hilldrop Crescent entdeckten Ueberrcsten mußte, bis ich von ihrer Entdeckung durch meinen Anwalt Newton am darauftolgenden Tage meiner Ankunft in Bowstreet er­fuhr: Meine Verurteilung erfolgte auf Grund einer aus­schließlich aus den Umständen hergenommenen Beweis­führung. Ich bin absolut sicher, daß wenn ich eine Summe zu meiner Verfügung gehabt hätte, die die gleiche war wie diejenige, die die Krone auf die Verfolgung ver­wandte,-die wichtigsten Punkte der Beweisführung ebenso znrückgewiesen worden wären, wie ich entschieden überzeugt bin, daß eine Verurteilung unmöglich gewesen wäre." Diese letzte Niederschrift ist in der flüssigen, ein gewisses Schönhcitsgefühl verratenden und durch die zur Gelvohn- heit gewordene Korrektheit der Linienabstände eine große seelische Geschlossenheit dartuende Handschrift erfolgt. In einer sehr geharnischten Zuschrift an Lloyds Weekly hält Miß Le Neve aufrecht, daß Crippen nie ein Geständnis abgelegt und daß die Blätter, die diese Nachricht ge­bracht, sie böswillig erfunden hätten.Soll er denn, nachdem er tot, keinen Frieden finden?" ruft sic schmerz­lich aus, um dann fortzufahren:Ich habe mehr als ein­mal an das Publikum in eigener und der Sache Crippens geschrieben; ich habe nichts mehr zu schreiben, und ich bitte, daß diese meine Tragödie vergessen wird. Ich al­lein darf mich daran erinnern." Ueberaus pathetisch wir­ken durch die tiefe Liebe, die er für Miß Le Neve em­pfand, ebenfalls heute veröffentlichteBriefe an die Geliebte." Sie datieren von dem letzten Tage vor seiner Hinrichtung.Ich bin sicher," schreibt er,daß mein Kummer und meine Sorgen hier bald zu Ende, da ich morgen in Gottes Händen bin; ich habe den vollen Glauben, er wird meinen Geist stets mit Dir sein lassen und nach dieser irdischen Trennung unsere Seelen ver- > einen. Ter Schluß dieses Briefes soll für Dich und

mich heilig sein. Am Mittwoch Morgen, dem Tag Hinrichtung, wird keine Zeit mehr zum Briefschreibm sein."

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London, 28. Nov. Ter König hat in einer Sitzung des Geheimen Rates die Proklamation unterzeichnet, durch die das Parlament aufgelöst und das neue Parla­ment auf 3l. Januar 1911 einberufen wird.

Hclfingfors, 28. Nov. In der Gemeinde Hari- tula warf sich während des Gottesdienstes ein Bauern­sohn mir einen! Messer auf den Pastor, der verschiedene Wunden erhielt. Ter Vorfall wird auf die sozialdemoch. tische Agitation gegen Kirche und Geistlichkeit zurückge-ühr!.

Württemberg.

Aus der Fortschrittlichen Bolkspartci.

Die Vertraliensmünnerversammlung dez 14. Reichstagswahlkreises der Fortschrittlich» Völkspartei, die am Sonntag Nachmittag in Ulm stap- sand, erfreute sich eines guten Besuchs; sämtliche Vereinig­ungen der Partei hatten Vertreter entsandt, neben den Ver- tretiingen der Organisationen in Geislingen, Heidenhcnn, Giengen, Gersterieii, waren auch Parteifreunde von Kjl berach, von der Ulmer und Blaubeurer Alb erschienen. Ter Vorsitzende der Ulmer Volkspartei, Rechtsanwalt M ovs I leitete die Versammlung. Er streifte kurz dir Verhandlungen über das Abkommen der Fortschrittliche» Volkspartei uiid der Deutschen Partei in Württemberg. Tie Völkspartei habe durch dieses Abkommen viel gewon­nen, aber auch viel verloren. Sodann besprach der Refe­rent eingehend den Werdegang der Verhandlungen bezüglich des 14. Reichstagswalstkreises und steifte die Frage der Be­setzung des Mandats zur Debatte. Nach langer Diskussion fanden folgende Anträge einstimmige Annahme: Tie Vertrauensmünnerversammlung beschließt, l) dein bisherigen Reichstagsabgeordneten Rechtsanwalt Sturz, die Kandidatur unter Anerkennung seiner Verdienste wieder anzutragen, 2) sofort in die Agitation für die volkspar­teiliche Kandidatur einzutreten, 3) der örtlichen Parteileit- 8 ung den Tank für seine bisherige Tätigkeit in Sachen der Rcichstagswahl auszusprechen." Tie Agitation selbst ijl zunächst Sache der Oberämter; doch soll von setzt an dir Agitation einheitlich betrieben werden.

Ein Landesverband gegen Schundliteratur

wurde in Stuttgart gegründet. Ter Vorsitzende des pro­visorischen Ausschusses, Hckiptlehrer Baß, legte dar, daß der Schundlektüre eine massenhafte Verbreitung guter Schriften auch in Württemberg gegcnübcrgestellt werden solle. Ter von der Versammlung gewählte Arbeits-Nus- ' schuß besteht aus den Herren Mittclschullehrer Baß, Prä­zeptor Bühler-Eßlingen, Mittelschnllehrer Frick, Rechts­anwalt Konrad Haußmann, Redakteur Heymann, Pfarrer Hinderer, Tr. Kaps-Göppingen, Chefredakteur E: Keil, Schulrat Salzmann, Präses Spohn und Frl. Steinthal. Als Vertreter des Buchhändlerberufs wurden gewählt: Buchhändler Ebert, Levy und Wittwer. Zunächst werden in allen Oberäintern Vertrauensmänner eingesetzt, die als Vertreter der Landesorganisation wirken und kleine lokale Ausschüsse bilden sollen. Weiter will man sich der Mit­arbeit der Kolporteure versichern. Ter Vertrete der Kol­porteure erklärte unter lebhaftem Beifall, daß die or­ganisierten Kolporteure bereits seit einer Reihe von Jah­ren keine sogenannten Hintertreppenromane mehr vertrei­ben. Mit einem praktischen Mittel soll demnächst ein Ver­such gemacht werden. Auf der kommenden Stuttgarter Weihnachtsmesse wird cs eine Bude geben, in der mau für wenig Geld gute Geschenkliteratur kaufen kann. Nach Weihnachten kommt sodann die große Ausstellung über und gegen Schundliteratur, die von der deutschen Tichter- gedächtnisstiftting in Hamburg veranstaltet ist, nach Stutt­gart.

Für das württembergische Armeekorps for

dert der Reichsetat für 1911 40 000 Mark als dritte Rate (1. Baurate) für den Neubau von Raufutterscheunen in Ulm. Weitere 50 000 Mark kosten der Ersatzbau mid die Ausstattuugsergänzung der Kavalleriekasernen in Stuttgart. 500 000 Mark erfordert als fünfte Rate Er­satzbau und Ausstattungsergänzuiig einer Kaserne nebst Zubehör für 3 Eskadrons mit Regimentsstab unter gleich­zeitiger Bereitstellung des Geländes zum Zweck des sm- teren Ansbaus der Kaserne für ein volles Regiment i» Ulm. 150 000 Mark sind als 4. Rate (1. Baurate) sitz Ersatzbau und Ausstattungsergänzunst einer Kaserne nebst Zubehör ftir ein Bataillon Infanterie in Gmünd vorge­sehen, 34 000 Mark als Schlußrate für Neubau und Aus­stattung einer evangelischen Garnisonskirche in Ulm und 3000 Mark als erste Rate (für Entwurf) zu Neubau und Ausstattung eines Gewehrmagazins mit Nebenräumen in Stuttgart.

Schutztäschchen für Monatskarten. Zum Schutze der Monatskarten gegen Beschädigung und Beschmutzun- werden an den Fahrkartenschaltern Celluloidtisch­chen zum Selbstkostenpreis von 6 Pfennig das Stück abge­geben. Tie Schalterbeanttcn haben die Reisenden bei der Lösung von Monatskarten hierauf aufmerksam zu machen und solche Täschchen am Schalterfenster aufzuhänge«- Durch Abnutzung, unleserliche Monatskarten auch fehlender oder unleserlicher Namensunterschrift sind tz' nerhin zu beanstanden.

Stuttgart, 28, Nov. Das Mitglied der Ersten Kum­mer, Staatsrat v. Buhl, bisher Ministerialdirektor i>n Finanzministerium, ist, seinem Ansuchen entsprechend, un­ter Verleihung des Rangs auf der 2. Stufe der Rangord- nung in den bleibenden Ruhestand versetzt worden. An seiner Stelle wurde der titulierte Ministerialdirektor Dr. v. Pi stör ins zum Ministerialdirektor befördert.

Stuttgart, 28. Nov. Tie Veteranen aus den Feldzügen 1866 und 187071 (Kombattanten und Nichtz kombattanten), die zum Veteranenappcll am 4 . De­zember nach Stuttgart reisen, werden in der 4. Wagen- klaffe und ans solchen Strecken, wo diese nicht gefühu