wird itt der 3. Wagenklasse zum ein jachen Miiilnrprcis (1 Pfennig für das Mlom.), und in der 2. Wagenklasse unter Ausschluß der Schnellzüge, je zum doppelten Mi- litärprcis befördert.

Stuttgart, 26. Nov. . Irr den Blättern wird be­hauptet, der württeinbcrgische Geschäftsführer des Hansa­bundes habe in Gmünd Mitteilungen gemacht, aus denen hervorgehe, daß der Hansabund - Wahlfvnds ledig­lich liberalen Kandidaturen zu Gute kommen solle. 'Tiefe Behauptung beruht, wie jetzt erklärt wird, auf einer miß­verständlichen Auffassung. Es wurden lediglich Anfragen aus den betreffenden Wahlkreisen, ob .Unterstützung aus dem Hansabund-Wahlfonds zu erwarten sei, dahin bc- schiedcn, daß Parteien, deren Kandidaten auf dem Boden des Hansabundes stehen, durch ihre Berliner Partei- zentralen beim Präsidium des Hansabundes "in Ber­lin Unterstützung solcher Kandidaten Vorschlägen könnten.

Stuttgart, 28. Nov. Tie Einfuhr von Schlacht­rindern und von Schlachtschafen aus Oesterreich-Ungarn in die öffentlichen Schlachthäuser Stuttgart, Eßlingen, Heilbronn und Ulm ist wegen großer Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Oesterreich-Ungarn, bis auf weiteres verboten worden.

Nah und Fern.

Rodelnnfälle.

In Großgartach verloren drei Schüler die Herrschaft über ihren Schlitten und fuhren so heftig auf einen SicherheitS- steiii, daß der eine davon, der 13 jährige Sohn des Steinhauers Karl Berner, einen schweren Oberschenkelbruch er­litt und ins Krankenhaus nach Heilbronn verbracht werden mußte, während die beiden anderen Knaben mit dem Schrecken davon kamen.

Ans der Rodelbahn in Eßlingen verletzte sich eine Frau stark am Kopfe, sie mußte genäht und in ihre Wohnung ver­bracht werden.

In Ellwangcn fuhr beim Rodeln ein Sohn des Re- giermigSrats Sch. in ein Milchfuhrwerk. Er trug am Halse Verletzungen davon, die genäht werden mußten. Ein Real­schüler erlitt einen Armbruch.

In Ulm wurde ein mit drei Personen besetzter Schlitten derart an einen Baum geschleudert, daß einer der Rodler den linken Fuß brach und einen Arm verletzte. Die anderen zwei kamen mit dem Schrecken davon.

Bei Oberndorf wurde das 13 jährige Töchterlein des Hechtwirts Dölkcr am Eingang der Stadt durch einen mit jungen Leuten besetzten Rodelschlitten angefahren. Das Mädchen stürzte zu Boden nnd trug erhebliche, jedoch nicht lebensgefähr­liche Verletzungen am Kopfe davon.

Mitten dnrchgeschnittc«.

Am Sonntag Abend t /46 Uhr wurde ein aus N e ck a r- west hei in gebürtiger, auf der Bahnstation Ludwigs- hurg angcstchlter, junger Mann, in dem Augenblick, als « das Gleis passierte, um in den nach Bietigheim fah­renden Zug zu steigen, von einer in die Station einfah­renden Maschine erfaßt und mitten durchschnitten, so daß der Tod sofort eintrat. Der Gerötete wurde erst voriges Jahr vom Militär entlassen.

Der Ringkampf int Löwenkäfig.

ftebcr die schon kurz gemeldete Katastrophe, in einem Meuagcriezirkus in Berlin, wird noch geschrieben: Der Zirkus führt als besondere Attraktion Kämpfe mit wil­den Tieren auf und beschäftigt zu diesem Zweck die beiden Dompteure Karl Meyer und Westphal. Während West- phal seine Drcssurkünste au zwei Bären und zwei Wölfen verwendet,, hatte sich Meyer der Dressur der erst vor Jahresfrist wild eingefangenen Löwin gewidmet. Wie­derholt hatte er auch das Tier soweit gebracht, sich in ei­nem Ringkampf mit ihm zu messen. Die vierzehntägige Ruhepause, die infolge der ungünstigen Witterung ein- trat und die Eröffnung des Zirkus hmaüsschöb, scheint nun die Löwin störrisch gemacht zu haben. Schon als eine kleine Eröffnungsvorstellung vorgenommen wurde, zeigte sich das Tier widerspenstig und versetzte dem Dompteur einen wuchtigen Tatzenhieb, der aber keine nachteiligen Folgen für Meyer hinterließ. AlsMinka" auch bei der letzten Vorstellung keine Lust zeigte, den Weisungen ihres Bändigers nachzukommen, erhielt sie einige Peitschenhiebe. Hierdurch aufgebracht, stürzte sich das Tier plötzlich mit einem Sprunge aus den Dompteur, riß ihn zu Boden und zerfleischte seinen Hals. Ein vielstinrmiger Schreckcns- ruf durchhallte den Zirkus, und panikartig dräng­ten die Besucher dem Ausgange zu. Eine an­wesende frühere Dompteuse eilte dem überfallenen Bändiger zu Hilfe nnd schlug so lange mit einer Eisenstange «uf die Löwin ein, bis diese von ihrem Opfer abließ und sich knurrend in eine Ecke des eisernen Käfigs zurückzog. Meyer wurde dann aus dem Käsig herausgezogen und mit einem schnell requirierten Krankenwagen des Verbandes str erste Hilfe nach dem Krankenhause Friedrichs­hain geschafft. Tort wurden so schwere Halswunden fest­gestellt, daß an seiftem Aufkommen gezweifelt wird. Nach dem Unfälle wurde der Zirkus polizeilich auf dreiviertel Stunden gesperrt, dann aber zur Vorstellung wieder frei- gegeben. Ter schwerverletzte Dompteur entstammt einer alten Hamburger Tierbändigerfamilie. Sein Großvater würde bei einer Vorführung von Bären buchstäblich zer­fleischt und getötet und sein noch lebender Vater ist bei der Dressur eines Löwen zum Krüppel geworden.

Wenn Kinder allein find.

Aus Pforzheim wird berichtet: In dem Hause Reuchlinstraße 2 hatte die Frau des Hausdieners Johann Fritz ttnen Ausgang gemacht und ihre drei Knaben von

3 und 5 Jahren eingeschlossen, elfteren in der Wohn­est, letztere zwei in der Küche. Tort zündelten die beiden und brannten einen Korb Wäsche an. Als die Mut- 'fer heimkam, lagen die zwei Knaben im Rauch er- vickt, tot unter dem Tisch. Auch eine in der Küche befindliche Katze tvar erstickt.

^ Der zirka 60 Jahre alte Bauer Gottlieb Kunz in ^chlechtbach bei Gaildorf stürzte in der Scheuer herab -wf den Kinterkops und war sofort tot.

Das Hinke rsche Sägewerk in Pfahlbronn OA. Welzheim ist bis auf den Grund niedergebran n t. Die Entstehungsursache des Feuers konnte noch nicht be­stimmt ermittelt werden.

Im Verlauf von Streithändeln erhielt in Wcikcrs- heim der etwa 25 Jahre alte ledige Taglöhner Fried­rich Warkert einen tödlichen Stich in den Hals. Die Tat geschah in der Nähe des Friedhofes. Der Gestochene konnte sich noch bis zum Rathaus schleppen, wo er dann zusammenbrach. Als mutmaßlicher Täter wurde der 20 Jahre alte Fabrikarbeiter Gottlob. Dollmann verhaftet.

Zwei unbeleuchtete Schlittenfuhrwerke fuhren zwischen Bitz und Ebingen ineinander, sodaß beide demoliert wurden. Der eine Schlitten kam von Winterlingen, der andere von Truchtelfingen. Die Pferde und die Fuhr­leute kamen ohne Verletzungen davon, dagegen erlitten die Insassen des Winterlinger Schlittens, eine ältere Frau und ein dreißigjähriger, verheirateter Mann, schwere Ver­letzungen. Ter Mann, ihr Sohn, wurde so schwer ver­letzt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird.

Auf der Petroleumtankanlage Nobelshof der Deut­schen Petroleumverkaufsgenossenschaft zu Boxhagen- Rümmclsburg explodierten mehrere Benzinbehälter mit je 20 000 Hektoliter. Verletzt ivurde niemand. Die Feuerwehren der Umgegend und von Berlin sind ans der Brandstätte tätig.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 28. Nov. (Schwurgericht.) Wegen Meineids hatte sich der verheiratete Kommissionär Ernst S ch m i d t von hier vor dem Schwurgericht zu verantwor­ten. Die Geschworenen bejahten Meineid. Der Vertei­diger des Angeklagten beantragte den Spruch der Geschwo­renen zu kassieren, da sich die Geschworenen zu Un- gunstcn des Angeklagten geirrt hätten. Das Gericht beschloß nach längerer Beratung/den Fall zur nochmaligen Verhandlung an das nächste Schwurgericht zu verweisen.

D Ei« galanter Zugführer.

Der frühere Zugführer der Brau ns chweig-Schöni nger Eisenbahngesellschaft Wilhelm Helbing aus .Hornbeck hatte sich vor dem B ra u n sch wer ge r Sch wurgericht unter Ausschluß der Oeffenttichkeit wegen Sittlichkeits­verbrechens in zwei Fällen zn verantworten. Ter Ange­klagte befuhr seit Jahren in seiner amtlichen Stellung die Strecke Braunschweig-Schöningen und soll sich wiederholt gegen weibliche alleinrersende Passagiere sehr zärtlich be­nommen haben. Gelegentlich einer 'Eisenbahnfahrt zwischen Schöningen und Wurbeck soll er sogar ein junges Mädchen überfallen und sich an ihr vergriffen haben. Die Geschwo- schworenen erkannten ihn für schuldig und verurteilten ihn zu zweieinhalb' Jahren Mfäugnis und fünf Jahren Ehr­verlust. Die Angelegenheit hatte seinerzett großes Auf­sehen erregt, da der Angeklagte cs verstanden hatte, sich als das Opfer böswilliger Verleumdung hinzustellen. Tr war deshalb auch auf freiem Fuß belassen worden und hatte sich inzwischen als Landwirt betätigt!

Vermischtes.

Zeitgemäßes Tischlicdche«.

Die erleuchtende Diskussion, welche die Flcischn 0 t im ReickMag erfahren hat, begeistertK a r l ch e n" in der 8Mn- chenerJugend" zn folgenden: schwungvollen Tischliedchen: Nun setzt Euch nieder, froh und frisch,

Und eßt, bis daß Ihr schnauft!

"Nun tragt den Heu sehr eck ans den Tisch,

Den Mutter eingelaust!

Drei Märker kostet er fürnmhr.

Er ist ein herrlich Exemplar,

Macht man dabei die Augen zu,

So schmeckt er fast wie eine Kuh!

Wie würzig duftet er nnd fein,

Wie broäcki er im Topf!

Der Vater kriegt den Schwanz, das Bein Und Mutter kriegt den Kops!

Die Kinder aber, nicht zn knapp,

Die knappern seine Flügel ab.

Und -wer recht brav und artig sehr,

Kriegt einen Flohschwanz als Dessert!

Doch eh' dies reiche Mahl beginnt.

Das lockeich vor uns steht.

Sprecht erst mit Andacht frommgesinnt Das täglich Tischgebet:

Habt Dank, Ihr Herrn vom L an d w i r t b u n d, Für's Mahl, so nahrhaft und gesund!

Das Heupferd hupft, der Floh, er sticht,

Und eine Fleischnot gibt es nicht,

Amen!"

Handel und Volkswirtschaft.

Vaihingen a E-, 28, Nov. Das Bahnhotel hier ist gestern aus dem Besitz des Privatiers K. Sigel durch Kauf um die Summe von 80 000 Mk. an Karl Bauer, Restaurateur von Eßlingen, übcrgcgangcn. Die Uebcrnahmc erfolgt sofort.

Erfurt, 28. Nov. Der städtische Schlachthof mußte wegen Ausbruchs der Maul- nnd Klauenseuche unter den Schweinen geschlossen werden.

Dar Geschäftsgang der Wcingärtiicrgcsellschaftcu.

Wie recht anders zn erwarten war, bewegte sich 'der Herbst-, verkehr der württemb. Werngärtnergesellschaften in diesem Jahr in sehr bescheidenen Grenzen. Von den 16 zur Zeit bestehenden Gesellschaften haben 5 (Freudcnstcin-Hohenklüigen, Heilbronn. Lehrensteinsseld, Markelsheim und Stockheim) wegen der sehr geringen Erträge die Keltern überhaupt nicht geöffnet. Den übrigen Gesellschaften war es möglich, bescheidene Mengen zn ernten und zum Verkauf zu bringen. Es betrug das Gesamt­erzeugnis der Gesellschaft in Jngclfingen 520, Cricsbach '245, Uhlbach 198, Weinsberg ISO, Mundelsheim 189, Fellbach 111, Horrherm 101, Neckarsnlm 9l, Untertürkheim 80, Haberschlacht 53, nnd Besigheim 47 Hektoliter. Die Hanptmenge wurde im Herbst abgesetzt; ein gelagert wurden von den Gesellschaften in Jngelsingen 260, Uhlbach 166, Criesbach 75, Untertürkheim 59 und WeinSberg 18 Hektoliter. Die erzielten Gesellschastswein- preise waren meist nm mehrere Mark höher als die Orts- dnrchschnittspreise. Im Allgemeinen verlief der Verkauf glatt und rasch; der im einigen Plätzen zu Tage getretene schleppende Gckchäftsgang Mag zum Teil wenigstens begründet sein in der Höh« der Weinpreise; 'cs werden übrigens auch ver­spätet« Bekanntmachungen und ungünstiger Bcrkänfstermin gel­tend gemacht. ' -

ur-i- t

Vor 40 Jahren.

" Denkwürdigkeiten f

an den deutsch-französischen Krieg. z

Mittwoch den 30. Nov. 1870.

Nachigefecht Lei Les Thilliers, Kapitulation Maizie- rcs, Boiscomnrun und Nancray. Vorpostcngefecht bei La Bergerie. Gefecht bei Thiais und Coisch, le roi, am Mont Mesly, Lei Sttains, bei Epinal, Schlacht bei Villiers, bei Eragny, bei Nuits, Arnay le Tue. Erneuter Massen­ausfall aus Paris unter General Ducrot: Heftigster Kampf bei Camsigny, Brie und Villieres. Die französische; Nordarmee in Auflösung. General v. Werder treibt das flüchtige Korps Garibaldis vor sich her.

104. Depesche vom Kriegsschauplatz. Versailles. Ter bei Amiens geschlagene Feind flieht in voller Auflösung, von den diesseitigen Truppen verfolgt, gegen Norden. In seinen Verschanzungen wurden noch vier Geschütze vorge- silnden. Infolge des siegreichen Kampfes des 10. Armee­korps am 18. hat der vor demselben befindliche Gegner den Rückzug weiter fortgesetzt.

In der Nacht vom 28. zum 29., sowie am Morgen des 29. heftiges Geschützfeuer aus den Forts um Paris; demnächst stärkerer Ausfall, unterstützt durch Kanonenboote auf der Seine, gegen L' Hay und das 6 . Armeekorps. Gleichzeitig kleine Ausfälle, unter anderen gegen das 5. Armeekorps, nnd Demonstrationen an verschiedenen Stel­len. Feind überall siegreich zurückgeschlagen, mehrere Hundert Gefangene in unseren Händen. Diesseitiger Ver­lust 7 Offiziere nnd etwa 100 Mann." v. Podbielski.

105. Depesche vom Kriegsschauplatz. Versailles. Ter

Königin Auguste.Gestern schlug das 9. Korps einen Ausfall (südlich) bei L' Hay siegreich zurück; über 100 Gefangene, viele Hundert Blessierte Und Tote; wir Hun­dert Mann Verlust." Wilhelm.

Heute bedeutender Ausfall nach Osten gegen Würt- temberger und Sachsen bei Bonneuil für Marne, Cham- pigny und Villiers, die genommen wurden. Gleichzeitig nach Nordost bei St. Denis gegen Garde und 4. Korps nur leichte Ausfälle. Ich konnte Versailles nicht ver­lassen, Uni im Zentrum zu bleiben. Es scheint der Feind auf einen Sieg bei Orleans gerechnet zu haben, um dem' Sieger entgegen zu gehen, was mißglückte." Wilhelm.

Versailles. Die aus dem Walde von Civry und aus dem Parke von Varize geworfenen und gefangenes Franktireurs aus der Gironde, im übrigen anständige Kerle, waren über die Feigheit ihres Führers, Oberst- l«tnant Lipowski, so erbittert, daß sie General von dep Tann baten, die schmähliche Führung ihres Kommandan­ten zn veröffentlichen.

Ein kleirres^Lied.

Mn kleines Lied klingt mir zur Seit Und ist mein ständig Weggeleit,

Ein Liedlein von der Liebe.

Es klingt so fein, so innig zart.

Wenn sich ein Herz zu mir gepaart Im zarten Frcündschaftstriebe.

Es tönt so traurig, ernst und weh.

Wenn fremd sch und verlassen geh.

Und Feinde ringsum stehen.

Doch wenn ich einem Leids getan,

Dann schwillt es an und faßt mich an Wie .lautes Sturmeswehen.

Es ist 'mir treu in Lust und Pein Und mahnt mich immer Dkensch zu sein Und Menschen zn verstehen.

Max Kienningers.

L . " '-

Eriuner u u g.Aber, warum weinen Sie denn, Frau Maier?"Ach, ich werde durch den Anblick des' Vesuvs lebhaft an meinen verstorbenen Gemahl erinnert der hat auch so gern geraucht."

Ein kleines Leckermaul. .Gouvernante (zu ihrem kleinen .Schützling):Verrate aber zu Hause nicht,

1 'saß ävir den Leutnant getroffen haben, Konstanz«, du be- konttnst dann auch einen Kuß!" -- Kon stanze:Ja aber doch vom Leutnant?"

Der kleine Schlauberger. Tante:In der Kredenz waren noch zwei Birnen, und jetzt ist nur noch eine da! Wie ist denn das möglich?" Karlchen:Lieb« Tante, es war so dunkel, da Hab' ich die andere nicht ge­sehen!"

Es war ein Wolken bruch gewesen. Völ­lig durchnäßt kommt der Herr Professor nach Hause. Wü­tend fragte ihn seine Frau nach seinem Regenschirm, und er erklärte mit Ruhe:Den muß ich irgendwo stehen gelassen haben, liebe Karoline, aber wo? weiß ich nicht. Ich habe es erst 'zu spät gemerkt, weißt Du, als cs aufhörte zu regnen, wollte ich ihn zumachcn, und da hatte ich ihn nicht mehr."

Kauft früh z« Weihnachten! Warten, ivarten auf das Wunderbare. Nicht nur eine Scelenregung weniger Höhen- mcirschen ist cs, auch in's Leben der Allgemeinheit spielt cs hinüber. Weihnacht ist nicht fern. Die Kauflente schmücken ihre Läden nnd sparen nicht mit allerlei Lockungen; eine schau­lustige Menge durchflutet die Straßen; aber zum Kaufen kein richtiger Zug. Biele Auslagen sind schon gemustert, doch cs konnte ja später noch ptwas Herrlicheres, noch etwas Wohl­feileres gezeigt werden; man wartet eben auf das Wunderbare. Näher und näher rückt das Fest. Nun muß gekauft werden. Tiber cs ist kein ruhiges Prüfen, kein wohlüberdachtes Aussuchen,- kein Verkäufer kann mit Hingebung sachlichen Rat erteilen. Hier die schiebende drängende Masse der Käufer, dort das über­lastete, in fliegender Hast arbeitende Vcrkaufspcrsonal. Welche Enttäuschung bringt dann oft später der Kauf! Und das ist also das Wunderbare. Darum streift dieses unbestimmt^ Sehnen ab, überblickt das Targebotene, wählt ohne Verzug, Dann kann man kaufen, was wirklich den Wünschen entspricht, Nnd die Verkäufer werden obendrein dankbar kein!