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mit Erzähler vom Schwarzwald.
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Kai allsn isSrlt. evLtM5..aIisn uni! övten im Orts- a. HsüSsr- ortsvörkM visrtslj. As, 1.35, aasserkall) desselben L!. l.2S, kiiSÄi Lsstellgölä 2S LIg.
Amtsblatt für die Ltadt Wildbad.
verkündigungsblatt
der rlgl. Forstämter Mildbad, Meistern, Enzklösterle rc. während der Saison mit
amtl. Fremdenliste.
Inserats nur 8 Kg. ilasmärtlgg w Kg., üis klsin. H spaiiigL 6srmW<Iröi>L.
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Rr. 280.
Mittwoch, den SO. November ISI«
27. Jahrg.
Deutsches Reich.
Deutscher Reichstag.
l Berlin, 28. Nov.
Ani Bundesratstisch: der Reichskanzler, die Sta»ks- seiretäre v, Lisco und Delbrück sowie Minister Breiten- bech. Präsident Graf Schiverin-Löwitz erösfnei die Sitzung um 2.20 Uhr.
Ohne wesentliche Debatte wird der Gesetzentwurf betr. §en Schutz des zur Anfertigung von Reichsban knoten verwendeten Papieres gegen unbefugte Nachahmung in zweiter Lesung unverändert angenommen.
Cs folgt die erste B.-ratnng des Gesetzentwurfes berr. de» Ausbau der deutschen Wasserstraßen und Erhebung von Schiffahrtsabgabcn.
Reichskanzler' v. Bcthmann-Hollweg: Der Entwurf bezweck:, an den Kosten für den Ausbau der Wasserstraßen auch dir Interessenten teilnehmen zu lasse». Die Steuerzahler sollen sie nicht allein tragen. Diese Ansicht hat sich allmählich mit dem Wachsen des SchiffahrtSverckehrs und der großen Wasserbauten heransgebildet. Diese Strömung hat sich nicht bloß t» Preußen gezeigt. So werden seit 1886 Schisfahrtsabgaben auf der Weser erhoben. Das würde ans die Elbe und soll auch auf andere Ströme ausgedehnt werden. Staatsrechtlich wurden Z 54 der Reichsverfassnng und wirtschaftlich gewisse Interessen dem entgegengehalren. Preußen ist sehr vorsichtig an die Frage herangetreten. Man benutzte den genossenschaftlichen Gedanken der Bildung von zwischenstaatlichen Zweckverbänden. Das große gemeinsame Interesse der Entwicklung der Schissahrt soll auf einer gesicherten und geregelten finanziellen Basis auf die Beteiligten verteilt werden. Der Ihnen vorliegende Gesetzentwurf ist vom Bundesrat einmütig beschlossen worden. .Diese Einmütigkeit hat erzielt werden können durch allseitig« Betätigung desjenigen Geistes bundessreundlicher Gesinnungen, der das wechselseitige Verhältnis zwischen den Regierungen beseelt und der bereit gewesen ist, durch Opfer von ursprünglichen Meinungen und Zielen dem Interesse der Allgemeinheit z» dienen. Ich hoffe, daß nun auch der Reichstag den Grundlagen zustimmen wird, ans denen sich der weitere Aufbau des deutschen Wasserstraßennetzes vollziehen soll. Erst «ach Berabsckiedung des Gesetzes wird der Zeitpunkt gekommen sein, um mit den auswärtigen Staaten in Verbindung zu trete», wenn sie an den öffentlichen deutschen Wasserstraßen beteiligt sind. Ich habe dieses Ziel in den freundlichen Beziehungen verföchte», die uns mit den Nachbarstaaten verbinden.
Wir werden diese davon zu überzeugen suchen, daß die von uns verfolgten verkchrspolitischen Ziele und die dazu angewandten Mittel ihnen allen zugute kommen werden und hoffe», daß wir ans diesem Wege gegenseitiger Verständigung den beiderseitigen und allseitigc» Interessen am, besten dienen werden. (Bravo.)
Minister der öffentlichen Arbeiten Breitcnbach: Ter vorliegende Entwurf ist nach den Vorverhandlungen der Zustimmung der Verbündeten Regierungen in weitem Umfange sicher, namentlich, nachdem wir den Gesichtspunkt vorangestellt haben, daß nicht anderweitige Zwecke damit verfolgt werde», sondern daß die einkommenden Mittel lediglich zu SchisfahrtSverbesser- nngen verwendet werden solle». Ueberhaupt sollen diese Abgaben nicht eine neue Einnahmegnelle werden. Die Schifffahrtsabgaben sind nach oben festgelegt. Dabei ist den vom Meere weitentsernten Gebiete» besondere Fürsorge zuteil geworden dadurch, daß die normalen Sätze in der Erwägung, daß die Brauchbarkeit der Ströme zur Quelle hin abnimmt, ab- gestuft sind. Eine bedeutsame Neubildung sind die Strombeiräte, die Mitwirken sollen an dem Ausbau der deutschen Ströme. Derartige Einrichtnngen haben wir bereits in Preußen, wo diese Körperschaften beratend Mitwirken. Es ist daran festzuhalteii, daß schon jetzt mit Art. 54 der Reichsversassung auf denjenigen Strömen Abgaben erhoben werden können, bei denen die 'Methode der Kanalisierung angewandt worden ist. Darin sind die Bundesregierungen einig. Wir wünschen und hoffen, daß der Ausbau des preußischen Wasserstraßennctzes ans der vorgesehenen Grundlage dein deutschen Verkehr und damit auch dem Reiche nützen wird.
Mg. Zehnhoff (Ztr.): Eine Kommission von 28 Mitgliedern erscheint wünschenswert, damit an den Beratungen möglichst viel Landesteile beteiligt sind. Ueber die Frage, ob Schiff- sahrtsabgabcn erhoben werden dürfen oder nicht, kann kaum etwas Neues gesagt werden. Meine Freunde müssen sie bejahen. Sic entsprechen der Billigkeit und ansgleichenden Gerechtigkeit. Es ist nicht einznsehen, weshalb der Staat, der neben seinen Eisenbahnen noch brauchbare Wasserstraßen baut, für ihre Benützung nicht Abgaben erheben soll. Da bei den Eisenbahnen neben dem Ziel und der Wagenmiete durch die Frachten oder Fahrkarten auch der Schienenweg mitbezahlt werden muß, so muß auch bei den Flüssen der Fahrweg für seinen Ausbau und seine Instandhaltung mitbezahlt werden. Wenn die Interessenten nicht herangezogen werden zu den Kosten, so wird in absehbarer Zeit herzlich wenig für die Flüsse geschehen. (Sehr richtig.) Ich sehe nicht ein, weshalb der Ausbau des Wasserstraßenweges auf Kosten aller Steuerzahler erfolgen sollte. Eine Wiederherstellung der alten Flnßzölle, die
alS reine Finanzzölle gelten, ist nicht beabsichtigt. Wir stimmen grundsätzlich dem 8 1 des Vertrages zu, behalten uns aber für die Kommission mehrere Verbesserungsanträge vor. Insbesondere wollen wir, daß, wie bei staatlichen Wasserstraßen, auch die- kommunalen zur Erhebung der Selbstkosten berechtigt werden. Das Schleppen sollte der Staat selbst ansüben oder es ganz fallen lassen, aber nicht an Privatgesellschaften verpachten. Redner geht des weiteren aus die Einzelbestinnnnngen, Frachtsätze usw. ein.
Abg. Kreth (kons.): Tie einstimmige Annahme des Entwurfs im Bundesrats erübrigt auf die Vorgeschichte, namentlich auf Artikel 54 einzugehen. Wir Konservative sind mit dem Grundgedanken der Vorlage einverstanden. Unsere sächsischen Freunde werden ihren etwas abweichenden Standpunk: selbst begründen. Der Kvmmissionsberatung stimmen wir zu. Die Aufwendungen in Holland für Uferbauten sind entgegen einer früheren Annahme nicht erheblich.
Abg. Franck-Mamiheim (Soz.): Der Entwurf ist »ich: verkehrsfreundlich; wir lehnen ihn ab. Die jetzige Einmütigkeit der Bundesstaaten will nicht viel heißen, wer weiß, wie sie zustande gekommen ist. Ohne daß der verantwortliche Reichskanzler einen Finger dazu gerührt hat. Ter Ausbau der Wasserstraßen wird das ohnehin teure Brot noch verteuern. Es fehlt der Vorlage jede genügende Begründung, sie will nur Preußen stärken. Wie verhalten sich Holland und Oesterreich? Die reaktionäre Politik des Reiches schasst ohne Nutzen Konflikte selbst mit unseren Freunden. Die Vorlage soll nur der Wucherpolitik dienen.
Wölzl (natl.): Ein Teil meiner Freunde steht der Einführung von SchiffahrtZabgaben freundlich gegenüber. Wir erwarten von der Vorlage eine wesentliche Verbesserung unserer Schtsfahrtswege.
Kämpf (sortschr. Vp.): Die Vorlage verstößt gegen die Verbesserung und wirft ein grelles Licht auf die innerpolitischen Verhältnisse der Einzelstaaten. Der Mittellandkanal wird durch die Vorlage aussichtslos; sie schädigt also unsere Ströme und damit die Machtstellung des Reiches. Von ausgleichender Gerechtigkeit ist nichts zu spüren.
Frhr. v. Gamp (Reichsp.): Eine Schädigung unserer Industrie ist nicht zu erwarten. Preußen kann man keine Vorwürfe machen. Der Mittellandkanal hat damit nichts zu tun. Preußen hat ebensowenig hier wie in anderen Dingen einen unangemessenen Druck ausgeübt. Die überwiegende Mehrzahl meiner Freunde wird für die Vorlage stimmen. In Einzelheiten behalten wir uns Verbesserungsvorschläge vor.
Minister v. Breitenbach: Ich kann im Einverständnis mir der sächsischen Regierung feststellen, daß zwischen der sächsiichen
Da- Gute mißfällt uns. wenn wir ihm nicht gewachsen find.
Nietzsche.
Großindustrielle.
V7l
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Roman von Ernst Georgy.
(Nachdruck verboten)
(Fortsetzung.)
„Salbstrederü), du hast recht!" Sie lehrue den Kops M seine (Schulter. „Ordne alles, wie du willst!"
„Nein, geliebt»,- Gerda, wie wir beide es für am besten halten! Ich mache ldir nur den Vorschlag, daß wir ganz in der Stille heiraten, vielleicht eine Woche in Ei- stnhütt, Scherrenbach oder Wernersdorf bleiben und von dort unsere stattgehabte Vermählung anzeigen und dann in meine Billa übersiedeln. Nach Reisen steht mir nicht der Sinn, und ich werde viel zu arbeiten haben."
„Literarisch oder geschäftlich?" fragte sie und erschrak, Venn in seinem Antlitz vollzog sich eine erschreckende Wandlung.
Hartwigs Züge verdüsterten sich, er atmete schwer. Nach kurzem Besinnen nahm er ihre beiden Hände in biegeinen und sagte langsam mrd betont: „Hast du Verbauen zu mir, Gerda?"
„Ja!" antwortete sie fest,
„Co höre, ich habe einst ... vor eitrigen Jahren eine Schuld auf mich geladen, unter der kein Mensch gelitten bat. Nur ich selbst! Höllenqualen!"
„Ich glaube dir nicht!"
„Doch, Gerda, glaube mir, ich bin auch nicht getvillft bie Last länger zu tragen, sondern werde in den nächsten meinen Rechtsvertreter darüber konsultieren, wie sch sie mn besten von mir abwälzen kann. Mir schwebt tvgar schon nn Plan vor."
„Willst du mir nicht !offerlbaren, >vas dich 'drückt, Hartwig? Vielleicht sind es nur Hirngespinste?"
Er sah sie prüfend an. „Das sind es nicht, geliebte derda, glaube mir! Gewiß könnte ich dir schon^jetzr Ees ei »gestehen; aber ich möchte lieber noch einige Tage chartert bis nach der Konsultation. Willst du so lange WM haben?"
„Noch länger!" ries sie überschwenglich. „Du bast so viel durch mich gelitten, Hartwig, daß ich es nie gutmachen kann. Ja, noch mehr, ich möchte dir »reine Opferbereitschaft zeigen, beweisen können! Ich wünschte, ich dürfte vor Her ganzen Welt neben dir stehen und deine Lasten teilen. Ich fühle Mich deine Mitschuldige . .
Er küßte ihre Hände. „Unbewußt best du es gewesen. Gellebte. Der Gedanke an mich hat mich mit zu allem getrieben. Es ist sehr möglich, daß du als meine Frau den Anprall mit anshalren mußt. Ueberlege es dir, ob du dazu bereit bist, oder ob du lieber warten willst, bis alles sich hernhigt hat."
„Nein, nein," fast angstvoll rief sie es, „neben jdir will ich stehen, dich stützen, Hartwig, mit dir leiden und nrit dir glücklich sein!"
„Wir beide werden glücklich, Gerda", sagte er überzeugt. „Da drüben in der Einsamkeit und Freiheit ist etwas, vom eroberten (S:egeSbewußtsein iiber mich gekommen. „Tu bist eiir Mann," rier ich mir zu, „deine ^Schuld darf dein Leben nicht zerstören; aber auch Lüge ^darf nicht mehr in deinen: Dasein bleiben. Das Glück wartet ja aus dich - - das Glück, das Gerda heißt!"
„So sicher warst du dessen?" Sie staunte.
„Ja, seit dem Presseball, als ich fühlte, daß du mich liebtest!"
„Hartwig, damals wußte ich es selbst kaum . . ."
„Aber ich wußte es!"
„Graf Boardet lebte ja noch und befand sich in der Besserung, denn du warst auf dein Balle und tanztest!"
Sie erschauerte und bedeckte das Antlitz mit den Händen, „Wenn ich aber . . . später . . . geheiratet. . . hätte?"
„Du härtest es ja nicht gekonnt!" er lachte trimn Vhieren-d und umschlang sie zärtlich.
„Aber du hast nie geschrieben, nie von dir Hörelt lassen, Hartwig."
„Weil ich deiner sicher war, tzieliebte!"
„Franz. Franz, was sagst du dazu?" Ernttram zog ihren Bräutigam Himer sich in das Zimmer. „Siehst du, wer hatte nun wieder recht, daß es heuce schon zum 'Klappen käme? Ich kenne meine Pavpenheimer, hahaha. Gratuliere, liebe Schwägerin Md Schwester!"
Gerda blickte sie erglühend und verlegen an. „Du ahntest es?"
„Natürlich, darum hielt ich ja meinen Jungen zurück, der stören wollte."
„Aber Demi, du redetest nrir doch noch vorhin zu der .Heirat mit dein Prinzen zu!"
„Dnmmchen, inn dich sicher zu machen. Ich wußte ja schon, daß dein uralter Bewerber wieder nahte."
„Und du zweifeltest gar nicht, du Böse?" Gerda umarmte die Schwester.
„Seit den: Tode des armen Alfons und deinen heimlichen Rirren von Scherrenbach nach Wernersdorf wußten Mama und ich, was die Woche geschlagen. Du. wurdest immer weicher und liebenswürdiger 'im Laufe der Jahre. Wie Schlacken sielen dein Hochmut, deine Kälte und dein Larkasmns von dir ab. Und Mama und ich segneten. Hartwig, her suNsere Aelteste so schön zappeln ließ und damit erzog."
„Du unheimlich kluges, böses Geschöpf", schalt Gerda und schlug sie leicht ans die Wange. „Ich rate Ihnen, sich vor ihr in acht zu nehmen."
„Wollt ihr euch nun, so dovpelr verschwägert, nicht du nennen? Ich sage zu Hartwig von heute ab auch du", schlug Ermtraut fröhlich vor. „Was wird bloß die 6K- sellschaft sagen, wenn sie erfährt, daß zwei Nelfins Frau Werner werden?"
„Wir werden den ersten Sturm der Welt aus uns nehmen, Cnmi!" erklärte Hartwig lachend. „Gerda und ick) heiraten noch in diesem Monate, und ihr als die Jüngeren folgt bescheiden -rach."
„Oho, das wollen wir erst mal sehen!"
„Ihr werdet sehen, daß wir euch mit guten: Beispiel, wie es sich schickt, vorangehen", ri-ef die ältere Schwester. „Erst Gerda Werner. . . Du, Hartung, wie schön die Namen zusammen klingen!"
„Enm:raute 'Werner klingt viel schöne:'!" behauptete .diese, umfaßte ihren Bräutigam und walzte mit ihm durch das Zimmer. „.Hurra, :rnn habt ihr eure Maschinen- königinnen, ihr Eisenmänner!"
(Fortsetzung folgt.)