obd en n.d ieChristlichennichtnachdemGrund- gtz handeln solltenLiebe dein en Nächsten svie dich selbst"? Als diese Frage bejaht wurde, meinte der Vorsitzende:Das ist mir eine saubere christliche Näch­stenliebe! Sie wollen ein Arbeitervertreter sein und woll­ten diesen alten Mann um seine Existenz bringen?"

Ein fesselndes Experiment.

Ein Gaunerstückchen leistete sich ein aus Lünen stam­mender junge Bursche, der in der Kölner Markthalle sich an einen zugereisten Monteur heranmachte und ihm M seinen Erlebnissen als Fesselkünstler erzählte. Der Monteur ließ sich herbei, die. Kunst des Burschen am eigenen Leibe zu versuchen; er entledigte sich seines Rockes sind ließ sich von demFesselkünstler" regelrecht auf einen ßtuhl festbinden. Als die Fesselung vollbracht war und sich der Monteur nicht mehr rühren konnte, faßte der Bursche io die Taschen des Monteurs und machte sich mit der Lhr und dem Portemonnaie seines Opfers auf und da­von. Das Gericht bestrafte nunmehr den jugendlichen ßjauner mit drei Wochen Gefängnis und überwies ihn ei- ver Fürsorgeerziehungsanstalt. Mit nicht minder fre­ien Bengeln, die in noch jüngeren Jahren standen, hatte dieser Tage ein Gerichtshof in Hannover abzurechnen. Mi Knaben im Alter von 12 und 13 Jahren taten sich io Hannover zu einerEinbrecherbande" zusammen und yhmten in Wirklichkeit alle die Tricks und Handlungen »ach, die sie bei Besuchen imKientopp" dargestellt ge­sehen hatten. Eines Sonntags richteten sie in einem von ihnen bestohlenen Laden einem alten Diebesaberglau- hn folgend eine grenzenlose Verwüstung an. Sie warfen eine Tonne Heringe um und verarbeiteten Wurst und Kau­tabak zusammen in einer F-leischhackmaschine. Mit Rück­sicht auf die große Jugend der Burschen kamen diese mit Gefängnisstrafen von sechs und drei Wochen bezw. zehn ?agen davon.

Selbstmord eines Oberlehrers nach der Verurteilung.

Mit dem Selbstmord des Angeklagten schloß am Annstag nachmittag eine Strafkammerverhandlung im Moabiter Kriminalgericht. Der Angeklagte, Oberlehrer ßr. Leo Lew ent von der Realschule, war wegen sitt­licher Verfehlungen (§Z 174 und 176 des Straf­gesetzbuches) an seinen Schülern angeklagt. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte mit Rücksicht auf die po- jmven Bekundungen der vernommenen Schüler, obgleich der Angeklagte seine Unschuld von Anfang an beteuerte, «ine Gefängnisstrafe von vier Jahren. Der Verteidiger des Angeklagten, Justizrat Wronker, erbat die Freisprech- seines Mandanten, da es sehr heikel ist, einen bis­her unbescholtenen Mann, dem seine Kollegen und Freunde ein glänzendes Leumundszeugnis ausgestellt hätten, auf den Hon an sich mit Vorsicht aufzunehmenden Kinderaussagen hin zu verurteilen. Nach eiustündiger Beratung verkün­dete der Vorsitzende Landgerichtsdirektor Geyer das Urteil > daß der Angeklagte zu zehn Monaten Ge­fängnis verurteilt worden sei. Kaum hatte der Vor­sitzende das Strafmaß verkündet, als Dr. Lewent aus sei­ner Tasche einen Revolver herauszog und sich, ehe es jemand verhindern konnte, einen Schuß in die rechte Schläfe ieibrachte. Schwerverletzt brach Dr. Lewent in der An­klagebank zusammen. Die Gerichtsdiener bemühten sich den Angeklagten, der auf schnellstem Wege in das Moabiter Krankenhaus verschafft wurde. Dort ist er, ohne Betvußtsein wiedererlangt zu haben, gestorben.

Stuttgart, 12. Nov. (Schwurgericht). Die ledige Umstmagd Karoline Müller von JlsHofen war wegen Kinds tötung angeklagt. Die Geschworenen bejahten Massige Tötung. Das Urteil lautete hiernach auf 5 Monate Gefängnis, die als durch die Untersuchungshaft ' ßt gelten. Während der Verhandlung war die Oef- fentlichkeit ausgeschlossen.

Heilbronn, 14. Nov. (Strafkammer.) Wegen eines Argehens gegen das Kranken-undJnvaliden ge­setzhatte sich der 34 Jahre alte verheiratete Schuhmacher Amon Krötzinger von Bückingen zu verantworten. Tn Angeklagte hatte ein eigenes Geschäft in Bückingen. ^ beschäftigte einen Arbeiter, der durchschnittlich pro Woche einen Arbeitslohn von 24 M hatte. Er hat dem Arbeiter 7 Wochen lang je 86 Pfg. als Beiträge für die .Kranken- und Jnvaliditätsversicherung abgezogen, dabei iri er unterlassen, die Beträge an die Bezirkskrankenkasse »dzuliefern, trotzdem er des öfteren von dem Verwalter in Kasse gemahnt wurde. Ter Angeklagte, der sich in einer Atlage befand, wurde unter Zubilligung mildernder Um- ' -e zu einer Geldstrafe von 5 M oder 1 Tag Gefängnis >"d zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.

Heilbronn, 14. Nov. Die Strafkammer verurteilte 33 Jahre alten Metzgergesellen Johann Christian Karl Atzing er von Dörzbach OA. Künzelsau, der die meiste . seines Lebens im Gefängnis zubrachte und gegen- >rärtig wegen Betrugs und Diebstahls eine Zuchthausstrafe ^düßt, abermals wegen Betrugs im Rückfall unter Ein­igung einer vom Landgericht ausgesprochenen Zuchthaus- von 2 Jahren und einer Geldstrafe von 750 Mark einer Gesamtzuchthausstrafe von 2 Jahren 2 Monaten einer Geldstrafe von 900 Mark oder zu weiteren 60 Mn Zuchthaus. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Mnrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt.

Trier, 14. Nov. Im Breuer-Prozeß ist der (Here Rennfahrer Peter Joseph Breuer des Mordes an g Mühlenbesitzer Ferdinand Mathonet aus St. Vith ^ schuldig befunden und zum Tod verurteilt wor- Breuer brach nach der Verkündigung des Urteils völl­ig zusammen.

Luftschiffahrr

ich

Vom Schütte-Lanz-Ballon.

Mannheim, 12. Nov. TieSchwetzinger Zeit- nimmt Notiz von der Nachricht, daß die Ballon- ' des L u f t s ch i ff e s Schütt e-Lanz an die Fa- Riedinger in Augsburg zuruckgegangen sei und be­

merkt dazu, die Holzkonstruktion habe sich nicht bewährt. Beim Anhängen der Gondel mit den Motoren, gab das Gerüst nach und riß aus den Fugen. Das kleine Modell, nach dem der Lenkballon erbaut wurde, hatte allerdings tadellos funktioniert. Augenblicklich ist die Herstellung eines Ge­rippes beabsichtigt, das nicht mehr 135, sondern nur 100 Meter lang und gegen den früheren Ballon im Durchmesser um 4 Meter gekürzt werden soll, so daß das neue Luftschiff mehr der Zeppelinform nahe kommt. Im Zusammen­hang damit erhebt sich das Gerücht, daß Oberinge­nieur Dürr von der Luftschisfbaugesellschaft Friedrichs­hafen schon längere Zeit gemeinsam mit Prof. Schütte die Montage leitet und daß für das neue Luftschiff Nluminium- konstruktion in Betracht kommen soll.

Kunst und Wissenschaft.

Stockholm, 12. Nov. Ter diesjährige Nobel­preis für Chemie wurde dem Geheimrat Professor Otto Wallach, Direktor des Chemischen Instituts der Universität Göttingen wegen seiner beiden Arbeiten über die organische Chemie und die Entwicklung der chemischen Industrie zuerkannt.

Stockholm^ 14. Nov. Die Schwedische Akademie hat den Nobelpreis für Literatur Paul Heyse zuerkaunt.

Gemeinnütziges.

Ueber die Aufbewahrung von Tafelobst wer­den im landwirtschaftlichen Wochenblatt einige Mitteil­ungen und Winke gegeben, die gegenwärtig allgemeines Interesse beanspruchen können. Es wird vor allem em­pfohlen, das Obst in einer luftigen, frostfreien Räumlichkeit auf Horden in einer oder zwei Schichten übereinanderzu­lagern, da die Eigenschaften oft grundverschieden sein kön­nen und feuchte, dumpfe Kellerluft, die vielfach trotz Ven­tilationseinrichtungen rc. nicht beseitigt werden kann, sehr ungeeignet für die Aufbewahrung von Obst ist. Hat man keine geeigneten trockenen Räume zur Verfügung, so kann das Obst, in Papier eingewickelt, in Kisten oder Fässern zwischen Torfmull eingeschichtet werden, und es hält sich so auch in feuchten Kellern oder in ganz frostsreien Räumen vorzüglich. Vor dem Genuß ist aber derart ver­packtes oder aufbewahrtes Obst abzuwaschen. Der Torf­mull kann in späteren Jahren wieder zur Obstverpackung verwendet werden.

Vermischtes.

Eripperrs Memoiren.

Dr. Crippen, der zum Tode verurteilte Täter in der bekannten englischen Mordaffäre hat in den letzten Tagen auch seine Memoiren abgefaßt. Er ist am 5. Juli 1862 in Coltwater im Staate Michigan geboren. Er er­zählt dann den Verlauf seiner Jugend und seine erste Hei­rat mit Miß Charlotten Bell in Newyork. Alsdann folgt eine Erzählung über seine zweite Verbindung mit Miß Bel Elmare und schließlich seine Bekanntschaft mit Miß Le Neve, sodann eine Besprechung seiner Flucht über den Ozean, seine Einsperrung im Gefängnis von Quebec und seine Rückkehr nach England. Dr. Crippen spricht sich über die Behandlung im Gefängnis sehr befriedigt aus und dankt den Wärtern und der Polizeibehörde in war­men Worten. Merkwürdigerweise erwähnt er das ihm zur Last gelegte Verbrechen mit keinem Wort. Zur Charakteristik des Mannes trägt auch folgende Mitteilung bei, die vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft zur Be­kämpfung des Kurpfuschertums in Umlauf gesetzt wird: Crippen ist weder in Amerika noch in England als Arzt approbiert. Seinen Doktortitel hat er an einem homöo­pathischen Schwindelinstitute in Amerika im Staate Ohio erworben zu einer Zeit, wo derartige Titel in Amerika noch vielfach käuflich waren. Tie Verteidigung legte den größten Wert gerade auf die Tatsache, daß Crippen keine ärztliche Ausbildung genösse« und daher niemals anato­mische Stildien getrieben hätte, so daß er die Fähigkeit zur Zergliederung einer Leiche nicht besitzen konnte. In London behandelte Crippenbrieflich" und verkaufte zu­nächst amerikanische Patentmedizinen, später leitete er als Angestellter das T-rouetsche Institut zur Brandschatzurrg der Unglücklichen, die an unheilbarer Taubheit leiden. Schließlich gründete er eine eigene Firma und behandelte brieflich mittelstHomöopathie". Alles in allem, ein Kur­pfuscher schlimmster Sorte.

Auf den Eisenbahnen Amerikas.

Ten Ei senba hnen der Vereinigten Staa­ten widmet Otto von Gottberg im Novemberheft von Belhagen und Klasings Monatsheften eine eingehende Studie. Er schreibt: Eine Eisenbahnreise wird dem Frem­den in Amerika kein Vergnügen bereiten. Die vierzig Pas­sagiere eines Wagens sitzen zu je zwei, Schulter au Schul­ter, mit der Nase nach der Lokomotive gerichtet, aus har­ten, schmalen Plüschbänkchen. Tie zur Rechten sind von denen zur Linken durch einen Mittelgang geschieden. Alle Bänke stehen so nahe hintereinander, daß wie das Bewegen der Arme auch das Ausstrecken der Beine nicht gut möglich ist. So sieht es gemeinhin in amerikanischen Eisenbahn­zügen aus. So und nicht anders reisen die ÄMlionen der Bereinigten Staaten, eng zurammengepfercht, in hei­ßen, schlecht gelüfteten oder kalten, zugigen Wagen, kaum' behaglicher, als bei uns Menschen in der vierten Klasse. An einen solchen Zug Mit solchen Wagenerster Klasse" wird ein Wagen zweiter Klasse gewöhnlich nur dann gehängt, we«n täglich Arbeiter in besonders schmutzigem Werkkleid die Strecke befahren. Sonst sitzt der Passagier in sauberem Anzug dicht an den Mann mit Ungeziefer unter fettigem Kittel gedrängt und während der Sommerszeit durch Staub und Hitze Leidende stillen ihren Durst mit dem einen. Zinnbecher an des Wagens Vorderwaud, weil Gelegen­heit zitzu Trinken auf den Stationen fehlt. In den wei­tere Strecken durchfahrenden Turchgangszügeu findet frei­lich der wohlhabende Reisende mehr Behaglichkeit. Für solche Züge vermietet oder verkauft die Pullman-Gesell- schast an alle Bahnen die von ihr gebauten Salonwagen. Für die Benutzung lediglich bei Tage sind es Wagen mit

Zwanzig breiten und bequemen Polstersesseln und mir gro­ßen Fensterscheiben, die Helles Licht und Aussicht aus die Landschaft schenken. Ten Personenverkehr bet Tag und Nacht besorgen Pullman-Schlafwagen, in denen der Rei­sende vor zehn Uhr abends seinen numerierten Platz auf ei­ner von zwanzig bequemen Polsterbänken mit Rückenlehne findet. Nur auf- Hauptstrecken schlafen die Geschlechter in getrennten Wagen. Gemeinhin ruhen Tarnen und Herren im gleichen Raum. Sitzend machen sie morgens im Bett hinter dem Vorhang eine Toilette, die für den Gang zu den Waschräumen am Vorder- und Hinterende des Wa­gens hinreicht. Aber eine Fahrt im Pullman-Wagen kostet schon für die kürzeste Strecke bei Tage acht Mark neben dem Preis der Fahrkarte, und für den Schlafplatz sind zwanzig Mark zu bezahlen. Wer noch! teurer reisen kann, mietet ein Einzelzimmerchen. Gewöhnlich hat ein Pull­man-Wagen ihrer je zwei, vorn und hinten bei dem Wasch­raum, und hier erst finden wir den vielgerühmten Komfort amerikanischer Eisenbahnen. Das Stübchen ist geräumig, wohnlich und behaglich. Die Einrichtung mit Sofa, Tisch und Waschtoilette ähnelt jener von Kajüten auf großen Dampfern. Ter Reisende mag hier schreiben, lesen, essen, plaudern. Aber der Mietpreis ist nicht gering. Tie Fahrt im Einzelzimmer kostet von Chicago nach Netvyork zwei­hundert Mark, während für sie im gemeinsamen Pullman- Wagen immerhin nur 60 Mark zu zahlen sind. In beiden Fällen muh natürlich außerdem die Summe von dreihun­dert Mark für die Fahrkarte entrichtet werden. Aber noch eine bequemere Reisegelegenheit ist zu haben: der Salon­wagen, die Private Car! Ter Deutsche und anscheinend namentlich der zünftige Amerikaschilderer, der einen Sa­lonwagen durch das Land rollen sieht, vermutet in dem Pri­vatwagen gemeinhin den Privatbesitz einesMilliardärs" und erzählt Uns, daß die Großen des Hochdollartums nur in eigenen Salonwagen reisen. Das ist Humbug. Weder Morgan, noch Rockeseller, die heute reichsten. Dankees, haben je einen Salonwagen besessen, obwohl sie manchmal in ei­nem reisen mögen. Auch die Private Car wird von der Pnllman-Gesellschaft gebaut und von ihr oft Vermieter, aber sehr selten verkauft. Allerdings verführt der Name auch den eingeborenen Danke? znm Glauben, der Wagen sei Privatbesitz. Scharen ehrfürchtig znm goldenen Kalbe Betender sammeln sich um ihn anF jeder Station. Ein durchgebrannter Newhorker Bankkassierer, der die Polizei auf seinen Fersen wußte, mietete in Chicago einen Salon­wagen und fuhr in ihm wie durch ein Spalier demütiger Untertanen, bis zur pacifischen Küste. Er erkannte zwei Spürhunde einer Detektei, die auf der Jagd nach ihnr im gleichen Zuge reisten, gab ihnen gute Trinkgelder und bat sie um Schutz gegen das lästige Unstarren des Publikums. Me hat ein Sterblicher treuere Gelegenheitsdiener gefun­den! Tie Detektivs, die in dem Millionär in dem Salon­wagen natürlich keinen durchgebrannten Bänkkassierer ver­muteten, halfen ihm noch ans dem Bahnhof von Frisco in die Droschke, die ihn zum Hafen und'in die Freiheit trug.

Haube! und Volkswirtschaft.

Herrenberg, 14. November. Tie Apotheke am Marktplatz von W. Weiblen wurde an Max Rn off aus Lndwigtzburg um 160 000 Mk. verkauft.

Aulendorf, OA. Waldfee, 14. Nov. Tie bekannte Brauerei Heinr. Härle hier ist an eine Gesellschaft m. b. H. übergegangen, deren Stammkapital 900 000 M beträgt. Zum Geschäftsführer wurde Kaufmann Julius Maier, zu dessen ständigem Stellvertreter Tomänenrat Zins er, beide hier, bestellt.

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Konkurseröffnnngen: - : 'ch s

Sch u h h o l z,-Karl, Schuhmacher in Söhnsiettcu.

1) Otto St reib ach, Schlosser in Lcutkirch,

2) dessen Ehefrau Theresia Streik ich gcb. tzackler in Leuikirch. Lamparter, Wilhelm, Kaufmann, früher in Markgröningen, jetzt

in Ludwigsburg.

Georg Josef Christ, Inhaber einer Wirkerei in Reutlingen.

Ernst Ott, Fabrikant in Stuttgart.

Nachlatz des h Christian Mühlbach, gewes Wagners in Zuffenhausen. Robert Flieget, flüchtiger Postaffistent von Neueiistadt, z. Zt. mit unbekanntem Aufenthalt abwesend.

Vor 40 Jahren.

Denkwürdigkeiten

an den deutsch-französischen Krieg.

Mittwoch, den 16. Nov. 1870.

Scharmützel bei Harcy. Beschießung von Le Theux. Gefecht bei Chanvancy und Thonne le Thil. Beobachtung und Einschließung von Longowy 9. Jan.) Ter Reichstag des norddeutschen Bundes ist auf den 24. Nov. nach Ber­lin einberufen. Ausfall aus Belfort zurückgeschlagen. Moutmedy ist ceruiert. Ter Herzog von Aosta zum Könige von Spanien erwählt. Vor Paris nichts Neues. Hei den Vorposten herrscht vollkommene Ruhe.

Pari s. Rings um Paris werden doppelte und drei­fache Schützengräben gezogen. Tie Mauern der schönen Landhäuser werden mit Schießscharten versehen und die Soldaten bauen Barikadcu. Mau richtet sich für alle Mög­lichkeiten ein, sammelt die zurückgebliebenen Getreidehänseu, drischt, mahlt in den Windmühlen, leert die Gemüse- und Kartoffeläcker und hält eine ergiebige Traubenerntc.

LesErrues vor Belfort. (93. Tep. v. .Kriegs- schaupl.)Heute früh machten drei Bataillone mit sechs Geschützen einen Ausfall aus Belfort gegen Bessoncvurt. Der Feind wurde mit Verlust von 200 Toten und Ver­wundeten und 58 Gefangenen zurückgewicsen."

v. Treskow.

M e tz. (94. Tep. v. Kriegsschaupl.),Tie Zernierung von Montmedy durch ein Detachement unter Oberst v. Pannewik am 16. d. M. erfolgt, wobei siegreiche tleiue Gefechte des ersten und zweiten Bataillons 74. Regiments bei Chauvcncy und Thonelle gcgen die Besatzung von Montmedy, 47 unverwundete Gefangene." v. Zastrow.

Tijon. Nuits wurde heute vom 1. badischen Leib­regiment besetzt.

Verdruß schrieb Bismarck am 16. Nov. au seine Frau ist viel, wie überall, wo viel unbeschäftigte Für­sten sind." .