versuch gemacht haben. Es ist wahrscheinlich, daß sich Tolstoi in ein altes Kloster im Gouvernement Kaluga be­geben hat.

England in der Sackgasse.

Die englischen Verfassungskämpfe werden in den kommenden Monaten abermals im Mittelpunkte des po­litischen Interesses aller Welt stehen. Ter Gottesfrieden, der mit dem Tode des Königs Eduard in Großbritannien eingezogen war, ist beendet, und noch gewaltiger als früher platzen die politischen Meinungen über die Rechte des Ober­hauses auseinander. Durch den Ausfall der jüngsten Par­lamentswahlen, die einem toten Rennen glichen, waren die wichtigen konstitutionellen Fragen in England nicht ge­löst, und es war vorauszusehen, daß bald ein neuer Wahl­kampf stattfinden werde. Aber aus der Sackgasse wird die innere Politik schwerlich herauskommen, denn die Par­teien der Iren und der Arbeiter werden auch in Zukunft das Zünglein an der Wage bilden und mit ihren Forder­ungen jede Regierung in Schach halten. Man bedarf der Stimmen der Iren und Arbeiter, um im Wege der Not eine Mehrheit bilden zu können, aber weder eine konservative noch eine liberale Regierung wird je daran denken, den Iren Homerule und den Arbeitern sozialisti­sche Gesetze, wie sie teilweise in Frankreich zustande kom­men, zu bewilligen.

Der Streit um das Vetorecht wird das Unterhaus abermals sprengen, denn die alsbaldige Auflösung des­selben unterliegt keinem Zweifel mehr. In erster Linie dreht sich der Kampf darum, ob an Stelle des jetzt herr­schenden Zweikammersystems das. Einkammersystem treten soll oder nicht. Das Unterhaus will dem Oberhaus be­kanntlich das Recht nehmen, die vom Unterhause ange­nommenen Gesetze sein Veto zu verhindern. Doch bei den Wahlen selbst werden weit stärkere Parolen unter die Massen geworfen werden, denn Flottenvergrö­ßerung und Tarifreform beschäftigen die Allge­meinheit weit mehr als formelle Verfassungsfragen.

Schon der vorige Wahlkampf war heiß und ungewöhn­lich rücksichtslos, doch der kommende wird ihn wahrschein­lich noch überbieten, denn die Lords werden die Abschaff­ung des Oberhauses mit allen Mitteln zu verhindern su­chen. Ganz Europa hat triftigen Grund, den Verlaus der Dinge in England genau zu verfolgen. Der eventuelle Umschwung in der Handelspolitik des ersten Handelsvolks der Erde muß die ganze Welt in Mitleidenschaft ziehen und Krisenwellen über das ganze Erdenrund schlagen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die konservative Partei bei ihrem Rufe nach Tarifreform wieder in Deutschenhetze machen, weil man glaubt, daß das auch diesmal am besten ziehen wird. Die w ir t s cha ft li ch e F ur ch t vor Deutsch­land, das war das Wichtigste, was die Stellung der Kon­servativen stärkte, und die Kriegsfurcht mußte die Wähler erst lebendig machen. Wenn Deutschland wiederum im Zentrum der englischen Wahlbewegung stehen soll, so wird man hoffentlich bis Weihnachten, wie angekündigt wird, mit der Wahlschlacht zu Ende sein, damit wir unseren Tannenbaum in Frieden betrachten können.

Madrid, 13. Nov. In der gestrigen Sitzung der Kammer erklärte der Sozialistensührer Iglest ns, die Sozialisten hätten sich mit den Republikanern geeinigt, besonders zu dem Zwecke, um die Monarchie zu stürze n.

Lissabon, 13. Nov. Wie aus Rio de Janeiro gemel­det wird, hat eine Abordnung von Damen gegen das Ver­bot, das den aus Portugal ausgewiesenen geistlichen unter­sagt, in Brasilien zu landen, beim Präsidenten Pecarha protestiert. Ter Präsident hat der Abordnung erklärt, die Regierung habe ihre Maßnahmen nur auf Gründen der öffentlichen Ordnung getroffen, in keiner Weise aber die Ge­wissensfreiheit oder Verfassung verletzt; denn sie schätze unterschiedslos alle Glaubensbekenntnisse.

Newyork, 13. Nov. Nach einer Meldung aus Mexiko schoß in Jundalajara in der letzten Nacht ein ame­rikanischer Grundbesitzer auf eine Anzahl Personen, die Kundgebungen gegen Amerika veranstaltete und sein Haus zu stürmen suchte. Ein Knabe wurde getö­tet und ein Polizeibeamter verletzt. Ter Amerikaner wurde in Haft genommen.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Die Geiieraldirektion der Posten und Telegraphen hat den Post­verwalter Starz in Gschwend auf Ansuchen nach Unterkochen versetzt. Vom Evangelischen Oberschulrat ist je eine ständige Lehrstelle in Eschenstruet, Bez. Backnang, dem dortigen Schulamtsverweser Gustav Allmendinger, in Bürg, Bez. Waiblingen, dem Schulamtsver. weser Gustav Friz, in Reichenbach, dess Bez., in Hößlinswart, Bez Aickelberg (Schorndorf), dem Hauptlehrer Heller in Neuhütten, Bez Gellmersbach (Weinsberg, an der Knabenmittelschule in Heilbronn dem Hauptlehrer He ubach an der dortigen Volksschule an der Mädchenmittelschule in Heilbronn der Hauptlehrerin Ade an der dortigen Volksichnle, in 'Westheim, Bez. Hall, dem dortigen Schul- amtsverweser Gottlob Böhringer übertragen worden.

Bäudler unter sich.

Zu diesem Thema finden sich in einer großen Ab­rechnung interessante Beiträge, die dieKoblenzer Zeit­ung" mit dem Bunde der Landwirte hält. Das Koblenzer Blatt kommt darin auf die Schiebung zurück, die bei den letzten Landtagswahlen mit der Kandidatur des Bundes­generals v. Kloeden vorgenommen wurde, der den Wahl­kreis Kreuznach-Simmern verließ, um sich in St. Goars­hausen mit Zentrumshilfe wählen zu lassen. Damit ist er nun dem Bundeshäuptling Lucke in die Quere gekom­men, der seinen Schmerz am Busen eines befreundeten Frankfurters answeinte. TieKoblenzer Zeitung" ver­öffentlicht das Schreiben Luckes im Wortlaute, worin es heißt:

Ein Motiv, warum ich nicht darauf bestand, in St. Goarshausen-Meisenheim zu kandidieren, war, daß ich Bedenken trug, eine so große Wählerzahl vom Zentrum für meine Wahl zu interessieren, natürlich hatte Herr v. Kloeden diese Bedenken nicht. Das nur zu Ihrer Information, darüber brauchen Sie nicht zu spre­chen. Sie können ja den Leuten sagen, der Bund der

Landwirte wäre auch mit dem ganzen Verhalten des Herrn v. Kloeden ebenfalls nicht zufrieden ge­wesen. Das hätte Herr v. Kloeden eingesehen, und da­her wäre er vom Landesvorsitze znrückgetreten. Sie können weiter sagen, man habe von Herrn v. Kloeden für die Wahrung der Interessen des Bundes recht viel erwartet, man habe aber in: Bunde die Erfahrung ge­macht, daß sein ganzes Kommen zum Bunde und sein anfängliches Interesse, das er für ihn zeigte, aus dem Grunde entsprungen ist, ein Mandatzu erlangen in den Parlamenten, nachdem ihm das bei der national­liberalen Partei, der er sich anfangs in Wiesbaden an­geschlossen hat, mißlungen war, und es sei ja weiter nicht verwunderlich, daß er nun, nachdem er das Man­dat erlangt habe, für die Bundesmitglieder ein beson­deres Interesse nicht mehr bekunde. Es stehe aller­dings richtig, daß er in der letzten Zeit, nachdem er gesehen habe, daß man ihn im Bunde einfach nicht mehr ernst nehme und seine Handlungsweise gegen den Bund sehr abfällig beurteilt habe, sich neuerdings Mühe gebe, in Versammlungen Resolutionen für den Bund fassen zu lassen. Wie weit das auf Ueberzeugung von der Wichtigkeit der Bundesbewegung beruht oder aber, ob der Herr v. Kloeden das nur nicht am Ende tut, um irre zu führen, entzieht sich meiner Kenntnis. . Alles das, was ich Ihnen hier geschrieben habe, er­zählen Sie den Leuten unter der Hand. Sprechen Sie es aber nicht in öffentlichen Versamm­lungen ans, sondern sagen Sie, wenn die Leute Sie daraufhin anfassen, da der Herr v. Kloeden nun ein­mal Abgeordneter sei, halte man es für angezeigt, in öffentlicher Versammlung nicht gerade alles, was man wisse, über seine politische Tätigkeit zu spre­chen., Wer aber nähere. Auskunft haben wolle, könne nach der Versammlung ja im Zwiegespräch Aus­kunft erhalten."

Wie hier eine Bundesgröße der anderen heimlich den Boden zu unterwühlen sucht, spricht für sich selbst. Vor der Oeffentlichkeit soll Herr v. Kloeden der große Mann bleiben, imZwiegespräch" aber kann man erfahren, was der Bund von ihm hält. So also werden die zahlenden Mitglieder von den Drahtziehern an der Nase herum­geführt.

Die Spießgesellen der norddeutschen Junker.

Das Organ der süddeutschen Junker, dieDeutsche Reichspost" und nach ihr dieSüddeutsche Tageszeit­ung" haben die Stirne, zu schreiben:

Eine PortionNordwind" hat den Süddeutschen noch nie geschadet; er erfrischt und belebt die Nerven und beseitigt manche politische Phaäken Hastig­keit, die der Süddeutsche mit naivem Selbst- bewuß-tsein gar zu gerne alserhöhte Kultur" ein­schätzt. Viel dringlicher scheint es uns zu sein, dem S ü d- wind einige Aufmerksamkeit.zuzuwenden, der öfters, als es für die gemeinsamen deutschen Interessen zuträg­lich ist, aus der Südwestecke nach Norden bläst, und eine ungeheure Menge Miasmen mit sich führt, die das politische Leben vergiften.

Wir Süddeutsche sind nach dem konservativ- bündl erischeu Organ:politische Phäaken", d. h. Leute, die nur , so in den Tag hineinleben, Leute,mit naivem Selbstvewußtsein", d? h. Leute, die sich mehr ein­bilden, als sie sind; aus Süddeutschland kommenunge­heure Mengen" politischer Vergiftungsstoffe, die den Nor­den verunreinigen; derNordwind" aus Preußen aber räumt mit diesen Giftdünsten auf. Diese unerhörte poli­tische Verleumdung des deutschen Südens durch das schwä­bische konservative Blatt, das aus politischer Liebediene­rei gegenüber den preußischen Junkern die eigenen Stam­mesgenossen mit solchem Unrat bewirft, muß in die weite­sten Kreise «unserer Bevölkerung getragen werden, damit sie immer mehr einsehen lernen, wie die Bündler und Konservativen den politisch fortgeschritteneren deutschen Süden einschätzen.

Staatsbeamte und Politik. Das Thema kommt nicht zur Ruhe. Dafür sorgt schon der gegen sein Ver­dienst allzuhäufig genannte Herr Bazille. Ta die ge­schehene Aufklärung in seinem Fall ihn in empfindlicher Weise bloßstellte, so sucht er jetzt durch immer neue Er­klärungen (im Schwab. Merkur), die allein wertvolle Tat­sache, ob er aus Betreiben der Volkspartei oder des Ober­bürgermeisters Gauß in seiner politischen Freiheit unzu­lässig beschränkt worden sei, möglichst zu verschleiern, um die öffentliche Aufmerksamkeit zu verwirren. Das gelingt ihm aber sehr schlecht, trotzdem sich seiner Sache die blaueReichspost" und das schwarzeVolksblatt", aus purer Neigung zur Volkspartei, die den ganzen bürokrati­schen Staat Württembergs gegen Herrn Bazille ausge­hetzt hhaben soll, sehr eingehend annehmen.

Inzwischen hat auch der Staatsanzeiger noch eine Er­klärung losgelassen, die sich auf den drittengravie­rendsten" Fall der politischen Beeinflussung von Beamten bezieht. Es sollte einem Beamten des Departements des Innern gesagt worden sein, daß er auf eine etatmäßige Anstellung wohl nicht rechnen könne, wenn er seine poli­tisch-publizistische Tätigkeit nicht aufgebe. DasNeue Tagblatt" hatte dabei ausgesprochen, daß in diesem Falle eine grundsätzliche Abneigung des Staatsrats v. Mosthaf gegen die politische Tätigkeit seiner Beamten eine Rolle gespielt habe. TerStaatsanzeiger" erklärt, demgegen­über :

Ein bei der Beratungsstelle für das Baugewerbe oiätarisch verwendeter Regierungsbaunreister rich­tete im vorigen Winter an den dieser Stelle Vorgesetzten Vorstand der Zentralstelle für Gewerbe und Handel die Frage, ob es beanstandet werde, wenn er im jungliberalen Verein Vorträge über die neue Bauordnung halte. Tie Frage wurde verneint, gleichzeitig aber bemerkt, daß der Vorstand dem Beamten zu einer zu weitgehenden Vor­tragstätigkeit in jenem Verein, die ihn an der Er­füllung seiner Amtspflicht gehindert haben' würde, nicht rate. Von irgend einer Rückwirkung seiner Vortragstätig­keit aus die Dienststellung des Beamten war mit keiner Silbe die Rede. Tie dienstliche Stellung des Beamten ist auch keine solche, die eine Zurückhaltung vom politischen

Leben im dienstlichen Interesse als geboten erscheinen lassen lvürde. Damit dürfte Wohl dieser Fall ausscheiden."

Aus der Erklärung desStaatsanzeigers" geht her­vor, daß weder eine Einwirkung aus die politische Anschau­ung eines Beamten vorliegt, noch daß eine grundsätzliche Abneigung des Präsidenten Mosthaf gegen jede politische Betätigung seiner Beamten besteht. Das festzustellen, ist auch nützlich jür die Beurteilung des Präsidenten v. Mofthaf un Falle Bazille.

Schließlich ist noch zu vermelden, was dieDeutsche Reichspvst" mir Vorbehalt mitteilt, nämlich, daß sich der Direktor der landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim) Herr v. Strebet, mit der Absicht trage, aus seinem jetzi­gen Wirkungskreis a u s zu s ch ei d e n. Inwieweit ihn da­zu die Vorgänge der letzten Tage bestimmt haben können, entzieht sich unserer Beurteilung.

Ter Fall Arendt erledigt. Ein neugieriger Leser des Stuttgarter Neuen Tagblatts fragt dort an, was ei­gentlich aus dem Fall Arendt geworden sei, insbesondere ob die von Fräulein Arendt in Aussicht gestellten An­klagen wegen Meineid gegen den Assessor Burckhardt und gegen den Fahnder Lutz gerichtlich anhängig gemacht mor­sen seien, wozu sich Fräulein Arendt, wie sie behauptete, den Beistand der Rechtsanwälte Bernstein-München und Frank-Mannheim erbeten hatte. Dazu wird von dem Stuttgarter Blatt nun folgendes über die weitere Entwick­lung des Falles Arendt bemerkt: 1) Mit Assessor Burckhardt hat Fräulein Arendt im September sich dahin geei­nigt, daß sie den Vorwurf des Meineids nicht aufrecht erhalte. 2) Die Kreisregierung hat die Akten über den Fall Burckhardt geprüft, ohne sich jedoch veranlaßt zu sehen, gegen den Beamten cinzuschreiten. 3) Gegen den Fahnder L. hat Fräulein Arendt ü Wochen, nachdem sie in der Presse damit gedroht hatte, Anzeige wegen Meineids erstattet, das Verfahren wurde je­doch von der Staatsanwaltschaft ohne weiteres wiede r eingestellt. 4) Tie Verhandlungen mit den Rechts­anwälten Franck - Mannheim und Bernstei nMün- chen, die Fräulein Arendt für ihre Sache zu interessieren versuchte, haben sich zerschlagen; die beiden Herren haben ab gelehnt. 5) Zur Zeit ist noch eine Klage des Fahn­ders LutzwegenBeleidigung gegen Fräulein Arendt anhängig. Das ist das vorläufige Ende des Falles Arendt.

Dem Abschluß nahe. Wie dieSchwab. Korre­spondenz" erfährt, sind die Verhandlungen zwischen der Fortschrittlichen Volkspartei und der Natio­nalliberalen Partei in Württemberg zwecks Ver­ständigung zur Verhinderung einer Bekämpfung bei den kommenden Reichstagswahlen im Interesse des Gesamt­liberalismus dem Abschluß nahe.

^ Stuttgart, 13. Nov. Dem 1. Vizepräsidenten der Abgeordnetenkammer Tr. v. Kiene, ist die Stelle ei­nes Landgerichtsprüsidenten in Tübingen angeboten wor­den, Tr. v. Kiene hat sie aber abgelehnt. Dadurch ist dem Oberamt Ehingen eine Nachwahl erspart wor­den, und vor allem kann Vizepräsident Tr. v. Kiene seine landständische Tätigkeit, die nach der Beförderung we­sentlich hätte eingeschränkt weiden müssen, im bisherigen Umsang weiterführen.

Sulz, 14. Nov. Eine Vertrauensmännerversamm- lnng der Fortschrittlichen Volkspartei des 8. württ. Reichstagswahlkreises hat in einer gestern abge­haltenen Versammlung einstimmig beschlossen, den Landtagsabgeordneien Liesching als Kandidaten für die nächste Reichstagswahl aufzustellen. Dem bisherigen Ver­treter des Kreises, Fabrikant Wagner, der aus Ge­sundheitsrücksichten eine Wiederwahl entschieden abgelehnt hatte, wurde der Tank der Versammlung und das Be­dauern über seine Ablehnung zum Ausdruck gebracht. Lie- sching hat die Kandidatur angenommen.

Die elektrische Zählmaschine. Aus Grund der günstigen Eindrücke, die der Präsident des Kaiserlich Sta­tistischen Amtes in Berlin, Tr. von der Borght, im Sommer d. I. bei seinem Studium der elektrischen Zähl- nraschine in Amerika gewonnen hat, will die württem- bergische Regierung bei der diesjährigen Volkszähl­ung den Versuch mit einer elektrischen Zählmaschine ma­chen. So viel wir wissen, ist Württemberg der erste Staat in Teutschland, der eine elektrische Zählmaschine anwendet.

Heimatschutz in Friedhöfen. Zur Erhaltung und Mehrung des Baumschmucks auf Friedhöfen und zur För­derung der landschaftlichen Schönheit bei Neuanlagen von Friedhöfen hat das Ministerium des Innern einer An­regung des Landesausschusses für Natur- und Heimatschuß folgend einen Erlaß veröffentlicht, in dem entschieden vor jeder Beseitigung hoher schattenwerfender Bäume auf Friedhöfen gewarnt und die Neuanpflanzung von Bäumen empfohlen wird. Ter Erlaß beauftragt die Bezirksstel­len bei den Gemeindevifitationen und sonstig bietenden Anlässen auch der Art der Anpflanzung der Friedhöfe ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden und da wo die Verhält­nisse dazu angetan sind, auf die Verwaltungsbehörden der zur Unterhaltung der Friedhöfe verpflichteten Körper­schaften einzuwirken. Weiter empfiehlt das Ministerium bei Neuanlagen von Friedhöfen außer dem für die Grab­stätten erforderlichen Platz auch noch Plätze für Baum- pslanzungen sreizuhalten und regt für die großen dichtbe­völkerten Orte, die sonst keine dem ErholungsbedürsniZ' ihrer Einwohner genügenden öffentlichen Anlagen besitzen, an, den Friedhossanlagen eine solche Ausdehnung zu geben, daß sie gleichzeitig als BegräbnisplH und als Erholungsstätte für die Bevölkerung dienen können. Das Kultusministerium hat aus diesen Erlaß auch die Geist­lichen aufmerksam gemacht, damit auch diese für Erhalt­ung und Mehrung des Baumschmucks ans Friedhöfen ihr Augenmerk richten.

Stuttgart, 12. Nov. Zur Bürgeransschuß- wähl nahm gestern die Volkspartei vonA lt - Stutt- gart Stellung. Sie stellte als Kandidaten auf: Jakob Fischer, Mittelschullehrer, Hermann Hils, Bibliotheksekrc- tär, Dr. Ernst Moos, Rechtsanwalt, Reinhold Nägele,