und der Schererstraße stand. Mehrere Schaufensterscheiben wurden zertrümmert.

Breslau, 29. Okt. Samtälsrat Tr. Willi m, der Gatte der Prinzessin Mathilde von Württemberg, ist ge­storben.

Ausland.

Aus der Republik Portugal.

Aus Lissabon wird berichtet: Der Erzbischof vonBraga empfiehlt der Geistlichkeit in einem Hirten­brief, in ihren Worten vorsichtig zu sein. Das Amts­blatt veröffentlicht ein Gesetz über die Gewährung de r Preßfreiheit. Ein anderes Gesetz wird die Ver­weltlichung aller Akte der Beurkundung des Personalstan­des vorschreiben, ebenso die Schaffung eines aller religiö­sen Bekenntnissen gemeinsamen Friedhofes und die Zu­lassung der fakultativen Feuerbestattung. Tie Re­gierung hat ferner Verordnungen zugestimmt zur Fest­setzung hes Streikrechis und zur Ein richtung eines Schiedsgerichts zwischen Arbeitgebern und Arbeitern. Es soll eine Kommission zur Entgegennahme der Beschwer­den ernannt werden.

Paris, 30. Okt. Briand hat gesiegt: Die Tepu- tiertenkammer hat die Tagesordnung Raynaud, die ein Vertrauensvotum für die Regierung enthält, mit 388 ge­gen 94 Stimmen, angenommen.

Brüssel, 31. Okt. Das KaffeeKosmos" auf dem Gelände der Weltausstellung steht in Flammen. Jede Gefahr einer Ausbreitung des Feuers ist beseitigt.

Lissabon, 31. Okt. Ter frühere Ministerpräsident Franco ist verhaftet worden.

Konstantinopel, 30. Okt. In einem bulgarischen Torfe bei Monastu: sind zehn T y n a m i t b o mb e u be­schlagnahmt worden. Ter Oberkommandant von Albanien meldet, daß bei Tibra ein Kamps mit einer Bande al­banischer Bewaffneter stattgefunden habe, wobei sieben Albanesen getötet und einige verwundet worden ^cieu.

Saloniki, 30. Okt. Angesichts der Weigerung serbi­scher Lehrer, ihre Lehrerdiplomc den türkischen Behörden vorznlegen, haben die Behörden die Schließung aller serbischen Schulen im Bezirke Sjeniza angeordnet. Tie serbischen Gemeinden haben gegen diese Maßnahme Protest erhoben.

Württemberg.

DirnSrrachriküten.

Der König hat den Ministerialdirektor Dr. von Balz im Mini­sterium des Kirchen- und Schulwesens für die Tauer der Bekleidung feines Hauptamts zum Mitglied des Disziplinarhofs ernannt, dem Obcrreallehrer Horsch an der Realschule in Tuttlingen eine Ober- rcallekrersstelle an der Oberrealschui'e in Cannstatt, dem Hilfslehrer Dr. Richard Brösamlen an der höheren Mädchenschule in Tübingen eine Oberreallehrersstelle am Rsalproghmnasium in Calw und dem Miltelschullchrcr Christian Bohnet in Geislingen eine Hauptlehr­stelle an der Elementarschule in Tübingen übertragen, ferner den Land­richter Tscherning in Hall an das Landgericht Stuttgart, den Land­richter Pfizer in Stuttgart auf die mit den Dienstrechten der Land­richter ansgestattete Amtsrichlerstelle bei dem Amtsgericht Stuttgart Stadt unter Belastung seines Titels ihrem Ansuchen gemäß versetzt, den Amtsrichter Esche von Leonberg, Hilfsrichter des Landgerichts Ravensburg, zum Landrichter in Ellwangen, und den Amtsrichter Dr. Weigelin von Stuttgart Stadt, Hilfsrichter des Landgerichts Stutt­gart, zum Landrichter in Sluttgart ernannt. Hauptlchrer Mann an der Volksschule in Stuttgart wurde in den Ruhestand versetzt. Weiter­inn ist vom Evangelischen Oberschnlrat eine ständige Lehrstelle in Ulm der Unterlehrerin Maria Häupter in Eßlingen, in Söflingen, Bez. Ulm, dem Hauptlchrer Müller in Unterbalzheim, Bez. Oberholz- heim (Biberach), in Beuren, Bez. Neuffen, dem Hauptlchrer Wehe in Oelbronn, Bez. Knittlingen, in Grabenstetten, Bez. Urach, dem Hauptlehrer Engel in Avendorf, Bez. Faurndau tGövpingen), in Göggingen, Bez. Entendorf Gaildorf), dem Unterlehrer David Wen gert an der Taubstummenanstalt in Nürtingen und vom Kath. Oberschul- rai eine Lehrstelle an der kath. Volksschule in Oeffingen, OA- Cann­statt, dem Hauptlchrer Hummel in Schörziugen, OA. Spaichingen, Einstigen, OA. Horb, der Untcrlehrerin Maria Karns in Steinach- Urbach, OA. Waldsee übertragen worden.

Ein folgenschwerer Pretzprozeß.

Zu dem Urteil in dem Beleidigungsprozeß Kolb- Helms schreibt derSchwäbische Merkur", dessen Re­dakteur Heller bekanntlich der Vorsitzende des Württ. Journalisten- und Schriftstellervereins ist, folgendes:Tie Beleidigungsklage, in der gestern Abend die Strafkammer die Entscheidung fällte, hatte für die ganze Presse ohne Unterschied der Richtung große prinzipielle Bedeutung. Ein Redakteur war in Anklagezustand versetzt, weil er, und zwar, wie vor Gericht selbst von keiner Seite be­stritten wurde, in ganz objektiver Weise Teile von Be­weisanträgen bei einem Gerichtsfall in feinem Blatt wie­dergegeben hatte. Das tut jedes Blatt fast jeden Tag. Es handelt sich bei dieser allgemeinen Hebung durchaus nicht bloß um das Recht der Presse auf eine freie Be­richterstattung, sondern inl letzten Ziel um die Oeffent- lichkeit der Gerichtsverhandlung. So wenig die Öffent­lichkeit einer Parlamentsversammlung garantiert ist, so wenig ist eine Gerichtsverhandlung öffentlich, wenn der Presse bei dsr Berichterstattung Fesseln auferlegt sind. Nicht die paar Dutzend Zuhörer auf den Tribünen oder im Gerichtssaal repräsentieren die Oefsentlichkeit, sondern die Presse, die die Verhandlungen den Tausenden und Abertaufenden übermittelt und sie erst dadurch eigentlich öffentlich macht. Wer also die Freiheit der Berichter­stattung vor Gericht beschränkt, der beschränkt im selben Maß die Oefsentlichkeit der Verhandlung. So war die Beleidigungsklage, um die es sich gestern handelte, eine gemeinsame Sache der Presse, ebenso aber auch des gan­zen Volkes, das sich die Oefsentlichkeit der Gerichtsver­handlung nicht beschneiden lassen will. Tie Gerichts­berichterstattung wird einfach unmöglich, wenn die wahr­heitsgetreue Wiedergabe einzelner Teile der Verhandlung zur Bestrafung der Presse führt. So hat die Entscheid­ung, die die Strafkammer gefällt hat, überaus bedauer- . kiche Folgen. Wohl hat sie den unerhörten Antrag des Staatsanwalts aus Verhängung einer Strafe von 500 Mark zurückgeführt auf ein bescheideneres Maß auf 100 M, allein die Höhe der Bestrafung ist hier nicht maßgebend. Man glaubte erwarten zu dürfen, daß das Gericht sich

von der Auffassung des Staatsanwalts überhaupt 'frei hält und mit im eigensten Interesse für die uneingeschränkte Oefsentlichkeit des Gerichtsverfahrens cintritt. Ter Fall wird nun zweifellos noch weitergehen und auch die Presse von ganz Deutschland wird sich seiner annehmen.

Die 2. WaudcrversammLung der württ.-hohenz. Bereinigung für Fremdenverkehr

hat in Heilbronn im großen Ratssaal unter zahlreicher Beteiligung aus allen Gegenden des Landes staugezunden. Gemeinderat Adolf S b l er-L>lnttgart eröffnen- die Versammlung mit Begrüßung der -Ehrengäste, worunter Direktor v. Leo von der Generaldirektion der Staatseisen­bahnen, Oberregierungsrat Lang, sowie der Vertreter der Stadt, Gemeinderat Moosbrugge r, ferner die anwesen­den Stadtvorstände und schließlich die Vel-kreter des Alb- u. Schwarzwaldvereins. Nach den Begrüßungsansprachen des Herrn Gemeinderat Movsbrugger, des Herrn Link als Vorstand des hiesigen Vertehrsvereins und des Herrn Oberregierungsral Lang, erstattete der Vorsitzende einen Bericht über die seitherige Tätigkeit der Vereinigung. Tie Vereinigung zählt zur Zeit 31 Stadt-Gemeinden, 28 Vereine, 21 Amtskörperschasteu, 2 Hotels^md eine Reihe von Einzelpersonen zu Mitgliedern. Diese zahlen einen Beitrag von zusammen 4153 Mark, dazu kommt ein Bei­trag der Generaldirektion der Staatseiscnbahnen mit 10 000 Mark. Turch Inserate in in- und ausländischen namhaften Blättern und durch seuilletonistische und illu­strierte Artikel in verschiedenen Zeitschriften, hat die Ver­einigung aus die Schönheiten des Schtvabenlandcs aufmerk­sam gemacht. Weiterhin betreibt die Vereinigung durch Lichtbildervorträge und durch Aushängen von großen Ab­bildungen desLichtenstein" usw. aus den Ozeandampfern eine wirksame Reklame. Ter Kassenbestand zeigt eine Summe von 19 458 Mark; die Ausgaben haben etwa 10 000 Mark betragen.

Weiterhin machte der Vorsitzende Mitteilung von der beabsichtigten Teilnahme der Vereinigung an der 1911 in Berlin stattfindenden internationalen A usstellung für Reise- und Fremdenverkehr. Es soll eine Kollektivausstellun g für Schwaben dort etab­liert werden, die 200 Quadratmeter, unter Umständen eine noch größere Fläche, bedecken soll. Verschiedene Stadt­verwaltungen, darunter auch Heilbronn, haben Garantie­scheine gezeichnet. Kanzleirat S t r ö h m s e l d - Stuttgart empfahl warm die Teilnahme an der Ausstellung, von der­er hofft, daß Württemberg im großen Fremdenverkehrs­strom auch zur Geltung kommt. Auch von anderer Seite wurde die Beteiligung empfehlend besprochen, so daß schließ­lich die Versammlung sich einhellig aus den Boden der Vcrbandsleitung stellte. In einer demnächst stattsindenden Versammlung in Stuttgart zu der der aussührende Archi­tekt Schaudt-Berlin zugezogen werden soll, werden die wei­teren Vorarbeiten erledigt.

Ter Vereinssekretür Zillhardt hielt ein Referat über die Reklame für Württemberg und Hohenzollern, das -vcfoaA mq mcu "pchpw chwaimtz wlxjiMack ohwU Zuw ganda für die Sache der Vereinigung weiterhin gefördert werden kann. Er empfiehlt häufige Inserate in Tages­zeitungen, illustrierte Artikel in Zeitschriften, Plakate und Lichtbildervorträge und Schaffung von Vertretungen im Ausland. In der anschließenden Besprechung konnte der Vorsitzende des Ulmer Vereins für Fremdenverkehr, Fabri­kant Herb st, über eine lebhafte Propagandatätigkeit seines Vereins zu Gunsten der Stadt Ulm berichten. Er regte auch die Veranstaltung von Passagierfahrten in Z-Ballons und asiatische Schaustellungen durch die Vereinigung an. Um die nächste Wanderversammlnng bewerben sich Mergentheim, Ravensburg und Hechingen. Stadtschult­heiß K l o tz b ü ch er-Mergentheim zog feinen Antrag zu Gunsten Mergentheims zurück, nachdem dessen weiterem Wunsch, einen Vertreter Mergentheims (Oberamtmann Häfsner) in den Ausschuß zu delegieren, willfahrt worden war. Auf eine warme Empfehlung des Bürgermeisters von Hechingen hin, wurde dann die hohenzollerische Metro­pole als Ort der nächstjährigen Wanderversammlnng be­stimmt.

Im Anschluß an die Tagung begab sich die Versamm­lung nach der Harmonie, wo nach einem mit großem Beifall aufgenommenen Lichtbildervortrag des Herrn Kanzleirats Ströhmfeld über Schwabens Herrlichkei­ten ein gemeinsames, mit Trinksprüchen gewürztes, Mahl eingenommen wurde. Eine Besichtigung der Stadt und ein Ausflug auf den Wartberg bildete den Schluß der Tag­ung, die den schönen Bestrebungen der Vereinigung zweifel­los viel genützt hat.

Der Verband der württemb. Industriellen und das württemb. Jndustriekartell. Das würt- tem bergische Jndustriekartell hat dieser Tage an die Industriellen Württembergs eine angebliche ,,R i ch- tigstellung" versandt und einen Auszug daraus auch in den württembergischen Zeitungen veröffentlicht. Darin wird die Behauptung aufgestellt, daß durch die unerfüll­baren Forderungen des Verbandes der württembergischen Industriellen das Scheitern der Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Organisationen herbeigeführt worden sei. Demgegenüber stellt der Verband der württem­bergischen Industriellen folgende Tatsachen fest:

Tor Verband wurde seinerzeit ausdrücklich zu dem Zwecke gegründet, eine einheitliche Vertretung der ganzen württembergischen Industrie zu schaffen. Aus dieser Ab­sicht heraus wurde damals dem hiesigen Vorsitzenden des Kartells die Vorstandschaft im Verband angeboten. Sie wurde abgelehnt. Dagegen wurde einige Monate später unter Assistenz des sattsamen bekannten Generalsekretärs des Zentralverbandes Deutscher Industrieller von einer Anzahl württembergischen Jndustrielen eine Gegenorgani­sation gegen den Verband, eben das Kartell, geschaffen, welches die württembergischen Mitglieder des Vereins süd­deutscher Baunrwollindustrieller, den Verband der Me­tall-Industriellen in Württemberg und den Verein der Pianofortefabrikanten umfassen sollte, aber, wie das Kar­tell jetzt sagt, beileibe keine Sondergründung, sondern nur eine notwendige Ergänzung des Verbandes sein soll- Ter in Aussicht genommene Beitritt des Vereins der Piairofortefabrikanten erfolgte nicht. Dieser ist, wie das

Kartell sagt,abgefallen" und der Verband der Metall- industriellen ist in richtiger Einsicht der Sachlage mittler­weilen wieder ausgetreten, sodaß das Kartell nach seiner eigenen Angabe nur noch auseinem großen Teil der württembergischen Industrie und einer Anzahl hervorra­gender Firmen anderer Branchen" besteht. Groß kann diese Anzahl nicht sein, denn nach seiner eigenen Angabe beschäftigt das Kartell ca. 20000 Arbeiter, wovon nach der vorliegenden Statistik auf die neun Unterzeichneten Vorstandsmitglieder allein schon 15 000 entfallen. Vor einiger Zeit wurden wieder Verhandlungen über eine Verschmelzung beider Organisationen eingeleitet, wobei der Verband sich bereit erklärte, den Mitgliedern des Kar­tells eine ihrer Zahl und Bedeutung entsprechende Ver­tretung in der Leitung einzurüumen. Vor demZusannncn- tritt der beiderseitigen Vertreter sandte aber das Kartell an den Verband eine gedruckte sehr umfangreiche Instruk­tion für seine Delegierten und verlangte von dem D bis 50 Mal mehr Mitgliedern zählenden Verband nicht weniger alser solle sich vorläufig auflösen und auf Grund der von dem Kartell ansgearbeiteten Satzungen neu konstituieren, welche u. a. ein alles beherrschendes Di­rektorium an der Spitze vorsehen und auf 25 Arbeiter je eine Stimme gewähren wollten." Daneben wurde dem Verband noch die Bedingung gestellt, daß er seine Zu­gehörigkeit zum Bunde der Industriellen aufzuheben habe, dem er auf Grund einstimmigen Beschlusses einer General­versammlung beigetreten war. Daß angesichts dieses Auf­tretens des Kartells und dieser Bedingungen die Ver­handlungen scheiterten, ist weiter nicht verwunderlich, wohl aber das, daß das Kartell den Mut hat, jetzt um­gekehrt dieses Scheitern deinMangel an Toleranz m der Leitung des Verbandes" zuzuschreiben und diesen an­geblichen Mangel alseinen Hohn für die Bestrebungen des Hansabundes" zu bezeichnen. Wenn das Kartell jetzt offen die Anklage gegen den Verband erhebt, daß ihm die Gleichberechtigung versagt worden sei, so beweist es damit doch nur, daß ihm sein Selbstbewußtsein eine sach­gemäße und objektive Würdigung der Dinge unmöglich macht. Die Zeiten sind eben vorüber, in denen die zahl­reichen mittleren und kleineren Industriellen sich dankbar damit begnügen, wenn ihnen gestattet wurde, die Ge­folgschaft einiger Großen zu bilden.

Der Württ. Landesverband des Handelsver­tragsvereins hielt am 24. d. M. in Stuttgart unter dem Vorsitz von Fabrikant Dr. F. Hauff eine Ver­sammlung ab, die sich hauptsächlich mit der Umgestaltung des Warenverzeichnisses zum Zolltarif nach österreichischem Muster beschäftigte. Der Sekretär Dr. A. Marquard trug den Tatbestand vor, wonach die Form unseres jetzigen deutschen Warenverzeichnisses viele Nachteile hat, beson- ers eine übergroße Zahl gegenseitiger Verweisungen und ie Möglichkeit willkürlicher Auslegungen. Bei der Auf­stellung eines neuen Warenverzeichnisses nach dem öster­reichischem System würden sich eine Reihe von Vorteiles ergeben, namentlich dadurch, daß bei jeder Tarifstelle der Wortlaut des allgemeinen Tarifs nebst den dazu gehöri­gen Abmachungen der Vertragstarife, sowie die allgemei­nen und vertragsmäßigen Zollsätze an die Spitze gestellt und die dazu gehörige» Stellen des Taratarifs abge­druckt wären. In der Diskussion wurde dem zugestimmt und eine entsprechende Erklärung beschlossen, in dessen auch angefügt, daß, wenn die geplante Neuordnung des Warenverzeichnisses die Tarifierung einzelner Waren sach­lich beeinflussen würde, die Interessenten der betreffenden Branchen rechtzeitig gehört werden müßten. Außerdem wurde betont, daß man sich von vornherein ablehnend verhalten müßte, wenn diese Umänderung zugleich Ge­legenheit bieten sollte für eine Erweiterung oder Erhöhung unseres Zollsystems. Einleitend hatte der Herr Vor­sitzende des Verlustes gedacht, den der Landesverband durch den Tod des Ausschußmitgliedes Fabrikant Groß- Schorndorf erlitten hat, ferner des 70. Geburtstages des Ausschußmitgliedes und stellvertretenden Vorstands Ko m.-Rat Willi Mayer-Stnttgart. Ferner machte er darauf aufmerksam, daß der Sekretär Dr. Marquard in diesem Winter an 24 Orten Borträge über wirtschaftOpolitische-Themen im Sinne des Hairdels- vertragsvereins halten wird und zwar mit Lichtbildern, die nach den bisher gemachten Proben eine erfreuliche Anziehungskraft ausüben. Es wurde sodaun auf die Sitz­ung am 12. November in Berlin und deren interessanten Tagesordnung aufmerksam gemacht, sowie auf das dem­nächst erscheinende agrar-politische Handbuch von Gothein, dessen Bezug den Mitgliedern aufs angelegentlichste em­pfehlen wird.

Stuttgart, 29. Okt. Zum Stadtbaumeister an Stelle des verstorbenen Stadtbaumeisters Geilsdörfer, wurde Architekt Haug, zur Zeit in Budapest, gewählt. Er ist ein geborener Freudenstädter.

Stuttgart, 29. Okt. Der geschäftsführende Vor­stand der Ortsgruppe des Hansabundes hat ein­stimmig beschlossen, den erledigten Posten des Ortsgruh- penvorsitzenden Hrn. Albert Crönlein, Großbuchbin­dereibesitzer, zu übertragen. Crönlein, der bekanntlich auch der Handelskammer Stuttgart als Mitglied angehört und 2. Vorsitzender des Landesverbands der Württ. Gewerbe- Vereine ist, hat die Wahl angenommen. Als Stellvertre­ter des Vorsitzenden werden Fabrikdirektor Stetter und Kaufmann Dolmetsch tätig sein. Die Winterarbeit der Ortsgruppe, die ein sehr reichhaltiges Programm von Vorträgen erster Autoritäten auf den verschiedensten Ge­bieten aufweist, wird am 16. Nov. eingeleitet werden durch eine öffentliche Versammlung, in der der Direktor des Bundes, Oberbürgermeister a. D. Knoblo ch-Ber­lin über den Wahlaufruf des Bundes sprechen tvird-

Stuttgart, 29. Okt. Zur Verwertung des Schlacht­viehs auf genossenschaftlichem Weg wurde für Ochsen­hau sen und Umgebung ein Ausschuß eingesetzt, der die vorbereitenden Schritte unternehmen soll. Es wird be­zweckt, ähnlich wie die Genossenschaft des Allgäus seit Jahren GroA- und Kleinvieh in den Schlachthof von München liefert, so jetzt auch von hier aus Vieh nach hem Stuttgarter Schlachthof abzusetzen.

Stuttgart, 29. Okt. Der Landesvorstand des württ. Zentrums hat die Berufung einer Laüdesber-