sammlung auf Montag den 14. November nach Ulm beschlossen. Ans der Tagesordnung stehen: 1. Durch- jüPung der Organisation auf Grund der neuen Satz* ung; 2. Stellungnahme zu dem Blatt: „Ter schwäbische Mauer" Und den damit verbundenen Bestrebungen; z, Agitation auf die kommenden Wahlen in Verbindung M Anträgen auf Aufstellung eines Parteisekretärs.
Baihingen a. F., 30. Okt. Die bürgerlichen Kollegen haben dem Kommerzienrat Bollmöller in Anerkennung seiner dreißigjährigen Arbeit für das Aufblühen her einheimischen Industrie und für den Aufschwung der Gemeinde Vaihingen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Dieser Beschluß wurde Bollmöller zu seinem gestrigen Geburtstag nach Meran gemeldet, wo er sich zur Erholung mfhält. Tie Ehrenurkunde wird ihm nach seiner Rückkehr überreicht werden.
Reutlingen, 29. Okt. Gestern fand die feierliche Eröffnung der neuen Wasserversorgung Reutlingen-Betzingen unter der Teilnahme der Mitglieder der bürgerlichen Kollegien mit dem Stadtvorstand an der Spitze, sowie in Gegenwart von Vertretern der Staatsbehörden, der Bauleitenden und der an der Ausführung beteiligten städtischen Beamten und Unternehmer statt.
Wiengen a. Br., 31. Okt. Das auf dem Schiest- berg erbaute Hähnle'sche Familien-Kolumbarium wurde am gestrigen Sonntag seiner Bestimmung übergeben, indem die Asche des im Jahre 1909 verstorbenen Kommerzienrats Hans Hähnle dort beigesetzt wurde. Vor der lleberfühvung der Asche hat die Arbeiterschaft der beiden Filzfabriksn Geldgeschenke erhalten. Der Beisetznngsfeier wohnten außer den Gemeindekollegien und verschiedenen Vereinen die meisten volkspavteilichen Abgeordneten an. Ansprachen hielten Präsident Payer und Konrad Hauß- mann, der'Stadtschulth-eiß u. a. Das Kolumbarium wurde nach dem ^ Plan von Prof. Henes-Stuttgart erbaut.
Kuptzingen OA. Herrenbtzrg, 29. Okt. Bei der Ichultheißenwahl haben von 490'Wählern 172 abgestimmt. Stimmen erhielten Berwaltungskandidat Haarer 55, Ge- meinderat Maier 55, Verw.-Kand. Kaiser 33, Staats- schuldenkrssenbuchh. Schließer 21, die übrigen Stimmen zersplitterten sich. Es ist somit ein zweiter Wahlgang nötig.
Nah und- Fern.
In Schlüchtern bei Rottweil ist der Fleischbe- jchauer Müller, der eine an Milzbrand gestorbene Kuh untersucht hatte, durch Infektion an Blutver- giftmmg gestorben. Auch ein Schmied, .der die Kuh ab- hautete, schwebt in Lebensgefahr. - Beide haben mit Schrunden an den Händen den Kadaver angefaßt.
In einem Wäldchen in der Nähe der Emschertalbahn bei Lütt g e n-T o r t m u n d wurde eine männliche Leiche mit d u r ch s ch n it t e n . m Hals gefunden. Allem Anschein nach ist der Mann au einer entfernteren Stelle ermordet und dann erst in dm Wäldchen geschleppt worden. Der Tote, etwa 35 Jahre alt, scheint ein Italiener oder Kroate zu sein. Von dem Later fehlt jede L-pur.
In einer Reismühle in Hamburg wurden durch einen eingestürzten Stapel von Reissäcken zwei Mann verschüttet und getötet,
Luftschiffahrt
Im Gordon-Berrnett-Wettfliegen der Aviatiker
siegte nach einem Kabeltelegramm aus Newyork Gra- hamWhite auf dem Bleriot-Monoplan. Infolge eines Unfalls während des Wettfliegens wurden Leblans und Brookins verletzt; sie befinden sich außer Gefahr.
Kiel, 29. Okt. Das Pars 6 val - Luftschiff, das gestern eine Notlandung in Neubordesholm gemacht hat, traf hier um 11 Uhr 45 Minuten ein und wurde unter Musikklangen in die Halle eingeführt. Bis auf Weiteres sniden täglich Aufstiege zu Fahrten in die Provinz Schleswig-Holstein statt.
Bitterfeld, 29. Okt. Der neue Lenkballvn „Parseval 7" machte heute Nachmittag seine erste Probefahrt. Bei dieser ist die Kuppelung der Hinteren Ventilationswelle gebrochen. Der Monteur wurde an der Hand schwer verletzt. Tie beabsichtigte Fahrt nach Braunschweig wurde verschoben.
Vermischtes.
Ein moderner Starstecher.
^ Man schreibt der „Frks. Ztg.": Noch vor fast einem Jahrhundert war die Heilung des grauen Stars, das logenannte Starstechen, eine Spezialität einzelner Heilkünstler, die vielfach ihr Gewerbe im Umherziehen und in M marktschreierischer Weise ansübten. Seitdem ist aus dem Starstecher ein Staroperateur geworden, der die Mtfernnng der getrübten Augenlinse nach denselben Grundsätzen der modernen Chirurgie vollzieht wie irgend eme andere Operation am Körper des Menschen. Mit der Entreißung der Staroperation aus den Händen von ^eist nur halb oder gar nicht medizinisch Gebildeten und der Uebernahme in die wissenschaftlich geachtete Medizin M die Heilung des grauen Stares eine alltägliche Sache Morden, die jedem Augenärzte geläufig und auch beim Publikum ihres geheimnisvoll-grauenhaften Schleiers ent- ueidet ist. Kam es früher öfter vor, daß ein Starstecher M einige Tausende mehr oder weniger gelungener Star- vperationen blicken und sie als Reklame benützen konnte, ? sind heutzutage in den Kulturländern die Augenärzte !" "schk an die Starkranken im Verhältnis so dünn ge- ! .s daß die wenigsten Augenärzte in ihrer ganzen Tätigen mehr als einige Hundert Staroverationen machen. ^ M ^dsen Umständen darf wohl gesagt werden, daß ck) Weltrekord nicht bloß für die Gegenwart, sondern für tw/Oeiten von dem englischen Major Smith geschaffen Moe b»zw noch geschaffen wird, indem dieser Operateur
in zehn Jahren sage und schreibe 24 OOOgraue Stare operiert hat. Major Smith ist in Britisch-Indien tätig und zwar in Jllundur City im Pendschab. Er hat sich einen solchen Mif zu erringen vermocht, daß die Eingeborenen über tausend Kilometer im Umkreis weit Herkommen. Entsprechend dem indischen Klima kommen die Starkranken zu zwei Hauptzeiten. Die Herbst„saison" ist Oktober und November und liefert 25 Operationen täglich, also 1500 im ganzen; die Frühjahrs„saison" 1000 imrMärz und April. Hierzu in der übrigen „stillen Zeit" 500, so daß also jährlich 3000 sich ergeben. Major Smith hat ein eigenes Operationsverfahren erfunden und erlebt nur ganz minimale Verluste, von etwa 2 Prozent, ein auch für europäische Verhältnisse sehr gutes Resultat, das bei Kenntnis der indischen Krankenverhältnisse geradezu glänzend genannt werden darf. Daß Indien stets ein Starland war und ist, fiel schon von jeher den Besuchern auf, und man schiebt diese starke Verbreitung der Starkrankheit auf die übermäßige Sonnenbestrahlung der Augen.
O, diese Hüte!
(Klagelied einer unmodernen Frau.)
Seid Ihr wirklich ganz von Gott verlassen,
Weil das Ding ans Seinebabel ist?
O des Greuels! Nicht will der Sinn es fassen, . Wozu eine Frau kapabel ist,
Wühl' ich nur, zu welcherlei Erzwecknng Ihr Euch schmückt mit dieser Kopchedeckung.
Denn bei ringsum tief gesenkten Krempen Kann von Eurem Reiz man nichts erspäh'n.
Und Ihr selbst, der Mode tapf're Kämpen,
Könnt — zumal nach rechts — nicht richtig seh'n. Sagt, wie soll's da kommen zur Verliebnng?
Und — das ist doch stets der Zweck der Uebung.
Tie Bedeckung eines Russenpopen Manchmal man, verdutzt, zu sehen glaubt,
Manchmal sieht es wie der Helm der Tropen Ans, das Riesending auf Eurem Haupt.
Manchmal turmgleich in die Höhe schnellt es. Manchmal tief in Euren Nacken fällt es.
Laßt — laßt ab von Glocken, von Plenreusen! Keinem Mann gefällt solch Ungetüm.
Ganz besonders, wenn er denkt der Spesen,
Wird es dunkel vor den Angen ihm.
Und er schwört: bedenkt es, meine Damen,
„Lieber gar kein Bild, als mit dem Rahmen."
Hedwig Nenmann.
Napoleons Kerkermeister.
Ter Kerkermeister ist niemals eine sympathische Erscheinung, weder für die Außenwelt noch für den Gefangenen, und Hudson Lowe, der Kerkermeister des großen Napoleon, war lange Zeit geradezu der verhaßteste Mann in Europa, ja auf der ganzen Erde. Ter Gouverneur von St. Helena hatte nur ein Ziel vor Angen: die Rückkehr Napoleons nach Europa zu verhindern und diesem ein zwek«- tes Blutbad wie bei Waterloo zu ersparen. Diese Aufgabe war ihm von seiner Regierung gestellt und er hat sie treu, wenn mich zum größten Mißbehagen des Gefangenen erfüllt. Hudson Lowe wußte wohl, daß ihm die Verehrer Napoleons — und das waren nicht wenige — grollten^ er hoffte aber wenigstens ans den Tank seiner Landsleute zählen zu dürfen. Jedoch auch dieser blieb aus, und als seine Rechtfertigungsschrift den von ihm erhofften Erfolg nicht hatte, nahm er enttäuscht einen längeren Urlaub und reiste, nur von einem alten Diener begleitet, nach! der Schweiz und nach Savoyen. Tort besuchte er auch die damals über ;Gebnhr gepriesene Grotte von Bälme, wo die Witwe eines sardinischen Beamten und ihre wunderschöne Nichte abwechselnd die Fremden übernahmen. Einst kamen auch drei übermütige junge Franzosen und ließen sich von der Nichte die natürlichen Wunder des unterirdischen Aufenthalts zeigen. Tie galanten Franzmänner bewunderten schon ihrer schönen Wegweiserin Znlieb die Mulden Bäche, den unerforschten Abgrund und was sonst noch zu sehen war, um sich schließlich, als sie wieder am Eingang standen, mit einem stattlichen Trinkgeld zu verabschieden. Da fiel der Blick des einen Franzosen auf das offene Fremdenbuch, wo kurz vorher ein Herr, dem die Witwe als Führerin diente, feinen Namen eingetragen hatte, und mit einem Wntschrei zeigte er seinen Begleitern den Namen: Hudson Lowe! Ohne zu zögern, stürmten die jungen Leute mit wilden Flüchen in die Grotte und das junge Mädchen folgte ihnen, um womöglich ein Unglück, das es ahnte, zu verhindern. In wenigen Minuten hatten die Franzosen den Fremden mit feinem Diener und der Führerin erreicht; derTiener stellte sich> da an der feindlichenAb sicht derAnstür- menden nicht zu zweifeln war, mutig vor seinen Herrn. Im Nu war er aber zu Boden geschlagen und die drei Franzosen ergriffen den sich verzweifelnd sträubenden und an jedem Felsvorsprung sich anNammernden General, chm ihn in den nur wenige hundert Meter entfernten Abgrund zu stürzen. Verzweifelnd protestierte die Witwe gegen diese entsetzliche Lynchjustiz, die sie um Ehre und Brot bringen werde, und als dies bei den Rasenden nichts half, klammerte sie sich an den Körper des jetzt bewußtlosen Generals, um mit ihm unterzNgehen, falls sie ihn nicht retten konnte. .Vor diesem Doppelmord schreckten aber die jungen Leute zurück. Sie begnügten sich damit, dem Kerkermeister ihres großen Kaisers die furchtbarste Todesangst eingeflößt zu haben, und schleppten ihn zum Eingang, zurück, wo er die Tintenspur seines verhaßten Namens mit der Zunge anslöschen mußte. Tann entfernten sie sich eiligst. Ter Franzose, der der Führer der drei gewesen, war aber niemand anders als Lanis Napoleon, der spätere Kaiser der Franzvsen, der ans diese Weise die Qualen, die sein großer Onkel erduldet, an dessen Peiniger rächte.
— Zukunftsbild. „Mein Herr, Sie haben mich beleidigt! Sind Sie satisfaktionsfähig?" — „Ich nicht, aber meine Frau — die hat studiert!"
— Feine Rasse. „Was hat denn der Hund da für a Naß?" — „Wenn er krumme Hax'n hätt' wärs halt a Lackt!"
— „Lasset die Kindlein zu mir kommen." Der Pfarrer der evangelischen Gemeinde strebt eilendes Schrittes dem gewohnten Schuldienst zu. Da spreizt sich ihm ein kleiner Blondkopf in den Weg und reicht ihch seinen Kreisel hin mit der treuherzigen Aufforderung: „Dp, Stadtpfarrer, treib' m'r au' g'schwend mein Topf an!" — So geschehen in Oberndorf a. N. im Jahre 1910.
— Der Verteidiger. ^Bedenken Sie, meine Herren Geschworenen, der Angeklagte ist in unserer Stadt! als illegitimes Kind geboren, — keiner von Ihne n weiß genau, ob er nicht seinen eigenen Sohn inH Gefängnis schickt."
Handel und Volkswirtschaft.
Aus Italien.
Nicht mehr in einzelnen Eisenbahnwagen, sondern in ganzen Eisenbahnzügen geht der italienische Mein nach Dentschla n d. Tie Quantität ist sehr bedeutend, und die Gesamtausfuhr wird für die Schweiz und das Deutsche; Reich Zusammen auf acht bis zeh n Milli o n e n Hek-r to liter geschätzt. In Folge der starken Nachfrage gingen die Preise aller Orten namhaft in die Hohe, nur füp die leichten Weine mit schwacher Färbung um Mantnq und Modena wurden trotz ihrer rassigen Würze geringe Preise erlöst. Tie Weine mit starkem Färb- und Alkohol-« Gehalt sind als Verschnittweine gesucht. Ms Norm werden 3 Francs für je 1 Grad Alkohol Hektoliter in Ansatz gebracht. Durch diese Rechnnngsweise haben die Weine Siziliens im Preise stark ungezogen. Der dunkle Sizilianer (mit 9 Grad Alkohol) von Riposto mit seinem! kolossalen Umschlag wird mit 28 Lire bezahlt, dito (mich 11 Grad Alkohol) mit 32 Lire, dito (mit 12 Grad MkoholF mit 34,50 bis 35 Lire. Wein franko an Bord des Schiffs ohne Fast Diese Preise gebunden bis ltimo März! 1911- Squinzano erzielt 35—36 Lire (ohne Faß). Die wenigen Bestände an alten Weinen werden sorgfältig zurück- gehalten, weil die Eigentümer eine sehr erhebliche Preissteigerung für das nächste Frühjahr voraussehen.
»
Schlacht-Weh-Markt Stuttgart.
29. Oktober 191o.
Großvieh- Kälber: Schweine,
Zugelrie^en 2tI 12? 717
Erlös aus '/, Kilo Schlachtgewicht:
Ochsen, t. Ouat,von
—
Vis —
Kühe 2. Qual., von 67 b's 78
2. Qual. „
—
3. Qual..
47 „ °>8
Bullen 1. Qual-, „
88
,, 87
Kälber 1. Qual., ,
102 „ 106
2. Qual., „
84
„ 85
2. Qual., „
98.101
Stiere u. Junqr. 1. ..
93
si
6. Qual., „
SO. 98
2. Qual., „
90
92
Schwe ne 1. „ „
71 „ 72
3. Quat.,
8U
" 89
2. Qual., „
70. 71
Kübe I. Quai., „
-
„ —
3. Qual., .
63 „ -
Verlauf des Marktes: mäßig belebt.
Vor 40 Jahren.
Denkwürdigkeiten
an den deutsch-französischen Krieg.
Dienstag, den 1. November 1870.
Scharmützel bei Sennheim, bei Gewenheim. In Paris wurde die Ruhe wieder hergestellt. — Die Delegation irr Tours nimmt Bourbakis Entlassung an. — Gambetta erläßt eine wütende Proklamation an die Armee. — Thiers weilt heute 3 Stunden bei Bismarck.
79. Depesche vom Kriegsschauplatz.
Versailles. Verlust der 2. Garde-Jnfanterie- Division im Gefecht vom 30. Oktober: 34 Offiziere, 449> Mann. Fort Valerien feuerte gestern abends und heute Früh sehr lebhaft, ohne daß diesseits irgendwelcher Verlust
v. Podbielski.
München. Auf die Mitteilung des Königs voich Preußen vom 28. Okt. an den König Ludwig II. von! der eben erfolgten Uebcrgabe der Festung Metz sandte letzterer an König Wilhelm folgende Depesche: „Tie für dick Entscheidung des Krieges so bedeutsame Uebergabe von! WLetz habe ich mit Freuden begrüßt und sende Ihnen für Ihr freundliches Telegramm meinen besten Dank. Wenn! einst die Nachwelt die glänzenden Erfolge überblickt, welche die deutschen Heere unter Ihrer Führung unaufhaltsam erfochten, so wird sie Ihnen mir Recht den Namen „Wilhelm der Siegreiche" beilegen." Ludwig.
Versailles. Prinz Friedrich Karl meldet, daß bei Metz 53 Adler mit Fahnen abgeliefert worden sind, Thiers ist heute Mittag aus Paris znrncklgekehrt. Die Vorposten des Generals von Werder trafen am 27. Okt- in der Nähe von Gray feindliche Truppen, schlugen dieselben überall in die Flucht und nahmen 15 Offiziere unH 500 Mann gefangen. !
W i l h e l m s h ö h e. Bazaine ist mit 9 Offiziere^ heute hier eingetroffen und im Hotel du Nord äbgestiegen^ wo 90 Zimmer für französische Offiziere reserviert sind, Prinz Murat traf gestern Nacht mit 78 französischen Offizieren ein; letztere setzten ihre Reise ohne Aufenthalt fort. Heute Früh trafen Canrobert und Leboeuf hier ein. Die Franzosen bleiben meistens hier interniert.
Straßburg. Ans die Gerüchte hin, daß der Verteidiger von Straßburg des „Verrats" beschuldigt werden soll, hat General Uhrich in einigen Schweizer Zeitungen erklärt, daß jene, die ihn beschuldigen wollen, die! dortige zerstörte Zitadelle, die durchbrochenen Wälle, die! vernichtete Artillerie ansehen möchten und sie würden sich über die Uebergabe nicht mehr wundern. Man gehe hiq und betrachte die nicht mehr haltbaren Vorwerke, die klaffenden Breschen, überhaupt die Wirkungen des 38- tägigen Bombardements, wie die Welt noch keins erlebch habe.
Ve rsailles. Herr Thiers wohnte heute dem Einzüge der Garde-Landwehr-Tivision bei und sprach sech Erstaunen ans über diese Hünen, die in nicht enden wollen-» der Parade vor ihrem König vorbeimarschierten. Er ist sehr betrübt, daß die französische Regierung auf BismarM Bedingungen nicht eingehen will.
Am 1. November äußerte B. gegenüber feinem Sekretär feine 'Verwunderung darüber, daß die Deutschen die Franktireurs noch immer zu Gefangenen machen, statt sie! einfach zu füsilieren.