Behördliche Schädigungen der Industrie.

Aus Jndustriekreisen wird dem Hansa-Bund ge­schrieben:

Vor einiger Zeit wurde bekannt, daß das in Metz in Garnison stehende k. bayer. 4 Infanterie-Regi­ment beabsichtige, die für seinen Kantinenbe- darf erforderlichenZigarren in eigener Re­gie herzustellen. Der Deutsche Tabak-Verein hat auf Grund dieser Nachricht das k. bayer. Kriegsministe- xium in einer ausgiebig von Gründen unterstützten Eingabe gebeten, der Ausführung dieser Absicht die Genehmigung zu Versagen. Das Kriegsministerium sandte auf diese Ein­gabe am 11. August folgenden Bescheid:

Zum teilweisen Ausgleich der in Metz eingetrete­nen besonderen Verteuerung aller im Kantinenbedarf be­nötigten Lebens- und Genußmittel usw. hat sich das 4. Infanterie-Regiment zu dem Versuche veranlaßt ge­sehen, den Bedarf an Zigarren für die Mannschaften zum Teil in eigener Regie durch zwei gelernte Zivilarbeiter in eineni eigens zu diesem Zwecke ermieteten Raume an­fertigen zu lassen. Angehörige des Regiments werden werden bei der Herstellung der Zigarren nicht verwendet; es ist Vorsorge getroffen, daß die gefertigten Zigarren le­diglich von der Truppe selbst verbraucht werden und ein Verkauf nach auswärts hintangehalten wird. Ta diese Einrichtung lediglich dem Wöhle und dem Vorteil der Mannschaften dient und gesetzliche Bestimmungen ihr nicht entgegenstehen, ist das Kriegsministerium nicht

- in der Lage, dem vom Deutschen Tabak-Verein geäu­ßerten Wunsche auf Verbot der Selbstanfertigung von Zigarren im Kantinenbetrieb des 4. Jnfanterie-Regi-

- ments zu entsprechen."

Das Vorgehen des Metzer Regiments steht übrigens nicht vereinzelt da, auch andere Behörden scheinen in glei­cher Weise Vorgehen zu wollen. Es liegt die Abschrift einer vor kurzein versendeten Anfrage der Direktion derProvinzial-Heil- un dPflege-Anstaltzu Osnabrück vor, die folgenden Wortlaut hat:

Ter Bedarf an Zigarren für die hiesigen Kranken wird in eigener Werkstatt angefertigt. Ich frage an, ob wir den dazu erforderlichen Rohtabak von Ihnen be­ziehen können. Deckblatt 4 M, Umblatt bis 2,50 M, Einlage bis 2,10 M das Pfund, einschließlich Zoll und Steuer. Tie fertige Zigarre darf ohne Arbeitslohn nur 21/2 bis 3 Pfg. kosten."

Oeff entliche Behörden beabsichtigen demnach mit dem freien Gewerbe in Wettbewerb zu tre­ten und einen Teil der deutschen Industrie lahm zu legen."

- Der Hansa-Bund will nun mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln dafür eintreten, daß derartige Einricht­ungen öffentlicher Gewerbebetriebe verhindert werden, durch welche wichtige Teile der deutschen Industrie aus öffentlichen Mitteln und mit der Unterstützung der be­hördlichen Organe geschädigt werden müssen.

Ausland.

Sturm in der französischen Deputierten­kammer.

InParis ist am Dienstag das Parlament ivieder er­öffnet worden. Ter Andrang des Publikums war groß, da die Interpellationen wegen des Eisenbah­ner streiks auf der Tagesordnung standen. Vom Be­ginn der Sitzung an stießen die Sozialisten Pfui­rufe gegen den Polizeipräfekten Lepme aus, der sich Kn der Nähe der" Eingangstribüne aufhielt. Tie ande­ren Deputierten protestierten hiergegen. Es ent-- wickelte sich ein unbeschreiblicher Tumult. Ta die Sozialisten immer lautere Rufe ausstießen, sah sich Präsident Brisson veranlaßt, die Sitzung aufzuheben. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wurden auf Verlangen Briands alle Interpellationen über den Eisenbahnerstreik vereinigt und sofortige Besprechung beschlossen.

Ter Sozialist Collh führte unter heftigen A n gr iffenauf die Regierung aus, daß der Streik einen durchaus beruflichen Charakter gehabt habe. Collh tadelte Wriand, der eine hassenswerte und verächtliche Rolle gespielt habe, indem er die Führer der Eisenbahn­bediensteten habe verhaften lassen, nachdem er früher s elb st den Generalstreik gepredigt und probiert habe, tob die öffentliche Meinung es zulasse, daß man die Sol­daten gegen die Arbeiter führe. Ties ist, sagte Collh, sich an Briand wendend, eine Schufterei von Ihrer Seite.

Mini st erpräs ident Briand führte darauf aus, er lehne es ab, auf persönliche Angriffe zu antworten. Er betont, daß der Streik der Eisenbahner mit einer ungemeinen Heftigkeit plötzlich ausbrach, daß er sofort nicht nur das ganze Leben der Nation, son­dern auch die Sicherheit bedrohte, und daß cs zu Tage trat, daß Beschädigungen de rEisen bah­ne n und ihres Materials systematisch organisiert waren. Angesichts dieses gewaltsamen Charakters des Streiks und dieser Bedrohung des ganzen nationalen Le­bens konnte die Regierung, wenn sie dieses Namens wür­dig bleiben wollte, nicht anders handeln als sie getan hat. Tie Aeußerste Linke protestiert heftig, worauf Briand erwiderte: Sie auf der Aeußersten Linken pro­testierten im Namen der Freiheit; Sie wol­len aber auch hier die Diskussion unmöglich ma­chen und durch Gewalt die Andern zu Ihrer Auffassung zwingen! (Lebhafter Beifall in der Mitte.) Der Mini­sterpräsident fährt fort: Man wirft der Regierung vor, daß sie den Ausbruch des Streiks nicht vorausgesehen und an eine Versöhnung der Gegensätze zwischen den Arbeitern und den Eisenbahngesellschaften gearbeitet habe. Das ist unrichtig. Er schilderte dann den Verlauf der dem Streik vorangegangenen bekannten Verhandlungen.

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Die Wetterkatastrophe in Süditalie«.

Nach den neuesten Nachrichten aus Rom sind die Be­schädigungen in der Nachbarschaft des Vesuv und das Unglück in Jschia nicht so bedeutend, wie die ersten Gerüchte glauben machten. Tas Unglück ist aber immer­

hin noch groß genug, um herzliches Mitgefühl mit den so schwer heimgesuchten Süditalienern zu wecken. In C a- samicciola sind etwa fünfzehn Häuser ein ge- stü rzt. Hundert andere sind allerdings beschädigt^ ebenso das Elektrizitätswerk. Es sind dort etwa 10 Me n- schen umgekommen. Dagegen ist die Verwü st u n g der Küste von Amalfi sehr groß. Auch Min 0 ri hat durch die Ueberschwemmung sehr gelitten. Man hat bis­her vier Tote unter den Trümmern gesunden. In Majori sind alle Häuser eingestürzt. Zwan- z LgMenschenwurdenvondenTrü mm er n er­schlagen. Tie Straße von Salerns nach Positano ist unterbrochen, da mehrere Brücken zerstört sind.

Palermo, 26. Okt. Nach einer Depesche, die her­aus dem Unwetter-Gebiet zurückgekehrte Mi iri­sier Sacci nach Rom aufgab, sind bei der Wetterka­tastrophe in Süditalien etwa 200 Menschen mms Leben gekommen.

Innsbruck, 26. Okt. Bei dem Bau einer Tele- graphenleituug bei Serzing ist man aus stark gold- und s ilb erh altig e G esteinsmass en gestoßen. Nach einer vorläufigen Untersuchung scheint die Ausbeute re n t a b e l.

London, 24. Okt. Wie das Reutersche Bureau er- erfährt, hat die persische Regierung einige Tage nach dem Eintreffen der letzten englischen Note in Teheran mit der Kais. Persischen Bank zum Zweck der Aufnahme einer öprozentigen Anleihe im Betrage von 1200000 Pfund Verhandlungen eingeleitet. Die Anleihe soll zur Konversion eines Teils der bestehenden Schuld und für an­dere Staatszwecke u. a. zur Einrichtung eines Sicher­heitsdienstes aus den Straßen in Südpersien verwendet werden.

Madrid, 25. Okt. Jnsant Carlos hat heute den Kongreß zur Bekämpfung des Mädchenhan­dels eröffnet. Der Justizminister hieß die Teilnehmer am Kongreß willkommen. Tie Jnfantinnen Maria Jsa- bella und Maria de la Paz wohnten der Eröffnung bei.

Athen, 25. Okt. Tas Parlament ist aufge­löst. Tie Wahlen für eine neue revisionistische Kammer find auf den 28. November, die Eröffnung der Session auf den 8. Januar n. I. festgesetzt.

Washington, 24. Okt. Ter Wert der bei den Waldbränden in den Staatsforsten zerstörtnen Höl­zer wird auf 15 Mill. Dollars geschätzt.

Württemberg.

Dicnstnachrichten.

Der König hat die bei der Regierung des Schwarzwald­kreises erledigte Oberregierungsratsstelle dem Kollegialrat bei dieser Kreisregierung, titulierten Oberregierungsrat Stamer übertragen, ferner dem Amtmann Leube 7 zur Zeit Vorstand des Stadtpolizeiamts Eßlingen, die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienst erteilt, den geprüften Assistenten Kapp bei dem Oberamt Leutkirch zum Kanzleibeamten bei dem Oberamt Backnang unter Verleihung des Titels Oberamtssekretär ernannt, die evangelischen Pfarrer Bührlen in Sulzbach, Dekanats Gaildorf, und Rößlen in Göttingen-Albeck, Dekanats Ulm, je ihrem Ansuchen gemäß in den Ruhestand versetzt und ihnen bei diesem Anlaß je das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichs­ordens verliehen, dem evangelischen Pfarrer Hahn in Fich­tenberg, Dekanats Gaildorf, die nachgesuchte Entlassung aus dem Kirchendienst unter Belastung seines bisherigen Titels er­teil und auf die kaholisttche im Patronat der Krone befindliche Pfarrei Donaustetten, Dekanats Wiblingen, den Kaplan Bücher in Bodnegg, Dekanats Ravensburg, ernannt.

Deutsche Friedensgesellschast.

Tie am Sonntag in Schorndorf abgehaltene G e- neralversammlung der Württ. Landesver­eine der Deutschen Friedensgesellschast war sehr zahlreich besucht und lieferte den Beweis der uner­müdlichen Tätigkeit der Friedensfreunde. Stach einer Be­grüßung durch den Vorsitzenden, Oberlehrer Gram mer Stuttgart erstattete der Schriftführer W. Hartmann- Stuttgart den" Geschäftsbericht, aus dem folgendes her­vorgehoben sei: Ter Reichskanzler wurde um Abschluß von Schiedsgerichtsverträgen gebeten. Nachdem auf Ver­anlassung der französischen Friedensfreunde die chauvi­nistischen Stellen aus den Schulbüchern in Frankreich ent­fernt wurden, sind auch die sämtlichen deutschen Schul­behörden angegangen worden, anstößige Stellen aus den Schulbüchern, soweit dies noch nicht geschehen sein sollte, zu entfernen. TieFreien Studentenverbindungen" sind der Friedenssache näher getreten und veranstalten Friedens­vorträge, wozu Redner entsandt werden. Nach dem Vor­gang von England und Amerika soll auch bei uns ein Friedenssonntag angestrebt werden, an welchem die Frie­densidee von der Kanzel aus unterstützt würde. In Wort und Schrift sind die Friedensideen in Deutschland ver­breitet worden. Um eine ausgedehntere Propaganda ent­falten zu können, soll ein besonderer Sekretär gewon­nen werden, wozu ansehnliche Beiträge gezeichnet sind. Der von Kassier Alber vorgetragene Kassenbericht weist einen Ueberschuß von 325 M auf.

UeberTie Rüstung als nationale und internatio­nale Angelegenheit" referierte hierauf Seminaroberlehrer Köhler- Eßlingen. Nach einer anregenden Erörterung, die sich an den Vortrag anschloß, wurden folgende Thesen angenommen: 1) Tie Rüstungen der Kulturstaa­ten sind eine notwendige Folge des gegenwärtigen unbe­friedigenden internationalen Rechtszustandes und tragen daher die Tendenz einer unaufhörlichen Steigerung in sich. 2) Sie zehren am Mark jedes einzelnen Volkes und hindern es, sowohl seine nationalen als seine internatio­nalen Aufgaben in richtiger Weise zu erfüllen, gefährden also nicht nur das Gedeihen der einzelnen Staaten und das Wohlbefinden ihrer Bürger, sondern schließen auch ein zum Wohl der ganzen Menschheit notwendiges Zusammen­wirken der Kulturstaaten aus. 3) Auf die Herbeiführung einer allgemeinen Rüstungsminderung und letztlichen voll­ständigen Abrüstung hinzuarbeiten, ist Pflicht der Selbst­erhaltung jedes Einzelnen Staates sowohl, als dringen­des Bedürfnis der ganzen Kulturmenschheit. Es müssen deshalb alle beteiligten Staaten dabei Mitwirken. 4) Tie- > ses Ziel kann nur erreicht werden durch eine weitgehende

internationale Organisation und eine gründliche Aender- ung des internationalen Rechtszustandes im Sinne des Grundsatzes:Recht geht vor Gewalt". 5) Die Bestreb­ungen der Friedensgeselslchaften zielen programmäßig auf die Aenderung des internationalen Rcchtszuftandes hin, damit dann auf dieser Grundlage der Weg zur Rüstungs­minderung gebahnt erscheine. Dadurch wird der Vor­wurf hinfällig, als ob die Friedensgesellschaften eine Ab­rüstung schon unter den gegenwärtigen internationalen Rechtszuständen für möglich halten.

Für die von Amerika aus in Umlauf gesetzte Peti­tion zugunsten einesAllgemeinen Schiedsge r ftch t s- vertrag es" werden, wie der Schriftführer Hartmann- Stuttgart im weiteren Verlauf der Versammlung berei­tete, Unterschriften geworben. Tem Präsidenten der dritten Haager Konferenz soll durch eine Deputation diese vor­aussichtlich aus 200 Millionen Unterschriften bestehende Petition überreicht werden. Pfarrer Wagner-Neu- hengstett sprach hierauf noch über die Propaganda und zeichnete in treffender Weise den Weg, der zu gehen ist, um der Friedensbewegung Geltung zu verschaffen. In der nachmittags abgehaltenen, von Damen und Herren gut besuchten öffentlichen Versammlung sprach nach einer Begrüßunng durch Stadtschultheiß Raible und dem Vor­sitzenden der Deutschen Friedensgesellschaft, Tr. Adolf Rich­ter-Pforzheim, zunnächst Frl. Mathilde Planck-Stutt­gart überVölkerfrieden, und. Frauenbewegung", sowie Stadtpfarrer U m fr id-Stuttgart überMannhaftigkeit und Rechtssinn". Tie interessanten Vorträge wurden mit großem Beifall ausgenommen. Mit einer packenden An­sprache von Pfarrer W a g n e r-Neuhengstett fand die be­deutungsvolle Tagung ihren Abschluß.

Stuttgart, 26. Okt. Ter neue Pragtunnel zwischen Stuttgart und Feuerbach wird ab Freitag 28. Oktober zweigleisig betrieben. Von diesem Tage ab be­nützen die Züge in der Richtung von Stuttgart nach Zuffen­hausen in Feuerbach das Gleis 3. Es muß daher bei diesen Zügen in Feuerbach auf der linken Seite der Fahrt­richtung ausgestiegen werden.

Stuttgart, 25. Okt. Ein Rcichskartell der Verbände der Untcrbeamten und Arbeiter im deutschen Verkehrsgewerbe. Nachdem bereits am 1. Mai d. I. in Frankfurt a. M. eine Konferenz der Staats­angestellten und Arbeiterverbände, die Mitglieder des Ge­samtverbandes der christlich-nationalen Gewerkschaften waren, stattgefunden, in welcher im Prinzip die Bildung ei­nes Staatsangestellten- und Arbeiterkartells beschlossen und der Elberfelder Eisenbahnerverband mit der provisorischen Geschäftsführung betraut wurde, ist nunmehr vor kur­zem in einer nach Köln einberufenen Konferenz das Kar­tell entgültig gegründet worden. Da sich auch die Post­unterbeamten an demselben beteiligten, erhielt die neue .Gesamtorganisation den NamenReichskartell der Ver­bände der Untcrbeamten und Arbeiter staatlicher Verkehrs­anstalten." Tas neue Kartell umfaßt schon über 50 000 Mitglieder. Diesem haben sich von Württemberg der neue Eisenbahnerverband mit 2600 Mitglieder angeschlossen.

Nah und Fern.

Unter den Rädern.

In der Nacht zum Dienstag gegen 12 Uhr wurde bei Zuffenhausen der Bahnwärter Kraus,, der sich von seinem Posten auf die Station begeben wollte, vom Schnellzug Karlsruhe-Stuttgart ersaßt, überfahren und gräßlich verstümmelt. Er war sofort tot- We­gen schlechten Augen wollte er sich demnächst pensionieren lassen.

In Christophstal OA. Freudenstadt kam der 70 Fahre alte Holzhauer Schäfer beim Mistführen Sn der alten 'Kniebisstraße unter den Wagen. Er wurde t 0 t am Wege liegend aufgefunden.

Anton Handschuh von Unterschneidheim fuhr am Mon­tag abend von Bo Pf in gen nach Hause. Als ein Auto in Sicht kam, stieg er ab und wollte die scheuen Pferde halten. Er wurde jedoch nicht Herr über sie und kam un­ter das Fuhrwerk zu liegen. Tas Auto hielt an und ver­brachte ihn in das Bopfinger Krankenhaus. Am Hinterkops und im Gesicht trug der Verunglückte Verletzungen davon.

Eine Heldin.

Aus Scheer im Oberamt Saulgau wird berichtet: Tic Fabrikarbeitersehefrau Karoline Kienle, geborene Krugger war die ganze Nacht mit Waschen beschäftigt. Ter Ernährer der sehr großen Familie ist seit längerer Zeir infolge Krankheit arbeitsunfähig, weshalb die brave und fleißige Mutter, obwohl herzleidend, über das Maß ihrer Kräfte hinaus arbeitete, um den nötigen Lebensunterhalt für sich, ihren kranken Mann und ihre 7 Kinder zu ver­dienen. Durch die Ueberanstrengung erlitt sie einen Schlaganfall und war sofort tot.

Im Rhein ertrunken.

Aus Mannheim wird berichtet: Bei Rheinhan- sen kam ein Fuhrwerk in der Dunkelheit vom rech­ten Wege ab und geriet in den Rhein. Der Lenker des Wagens, ein Bauer und seine Tochter kamen in den Fluten um, auch die Pferde ertranken.

Der aüf der Haltestelle O elb r 0 nnn OA. Maulbronn stationierte Wärter Brenner wollte in seinem neben dem Wohnhaus stehenden Heuschuppen Futter holen, siel aber rücklings von der Leiter und brachte beim Fall das rechte Bein zwischen die Sprossen, wodurch ihm der Um terschenkel vollständig abgeknickt wurde. Die Schwere der Verletzung machte seine Unterbringung im Katharinen­hospital in Stuttgart nötig.

InK 0 nstanz erschienen im Laden des Pelzwarenge­schäfts Erndwein, zwei anscheinend dem Arbeiterstandc angehörende Individuen, die sich den Anschein gaben, ob sie Einkäufe machen wollten. Während der eine ein Kragenknöpfchen für 3 Pfennig erstand, ..-eignete sich pck andere einen Spazierstock mit silberneim Griffe an. Beide suchten hierauf das Weite; der Ladeninhaber Ludwig Ernd­wein verfolgte die beiden und stellte sie vor dem Leon hardt'schen Geschäftshaus. Es entspann sich da nun ein