naten Ausstattungsstücke, so da fehlen?" Ter Baumei­ster kreuzte die Hände ob der Brust, neigte das Haupt, klappte die Hacken zusammen und sprach also, wie folgt: Etv. Exzellenz! Ew. hochwohlgeborenen Borgängers Ex­zellenz, den Sr. Majestät Gnade alljetzo hat in ihres Reiches Hauptstadt berufen, verfügte über vielerlei Reich­tum. Ihm hat Se. Exzellenz, der frühere Herr Fnanzmini st er , von jenen 10 Kemenaten 5 ans der Rechnung gelöschet. Sintemalen dem Herrn Finanzminister des Landes Geldnot sehr zu Herzen ging." Also sprach der Baumeister, neigte mit verkrenzten Händen wiederum das Haupt und wartete der Antwort. Ihre Exzellenz erhob die weihe Hand zum Gruß, neigte auch das Haupt und ging. Also erzählt die Sage am sagenhaften Strom.

*

Eine neue Wahlrechtsvorlage.

Wie diePost" von angeblich gut unterrichteter Seite hört, soll dem Landtage in der nächsten Tagung eine neue Wahlrechtsvorlage vorgelegt werden. Wie weiter gemeldet wird, soll der neue Entwurf in bezug auf den Pluto- kratischen Charakter des bestehenden Wahlrechts einige be­deutende Abschwächungen erfahren. Auch soll sich der Reichskanzler mit dem direkten und geheimen Wahlrecht einverstanden erklären.

*

Der Vatikan

gegen denverseuchten Westen ?"

Unter der SpitzmarkeRömische Projekte" bringt dieMünchener Post" an erster Stelle aus der Fe­der eines namhaften, des Modernismus nicht verdächtigen katholischen Gelehrten einen Artikel, der geeig­net ist, in ganz Deutschland Aufsehen zu erregen. Danach plant man in Rom einen geradezu vernichtenden Schlag gegen den deutschen Katholizismus und das «Zentrum. Ms Treiber werden genannt in erster Linie Kardinal Ko pp, zweitens die Gruppe Roeren-Flei­sch er, drittens mehrere hyperorthodoxe katholische Pro­fessoren, von denen einer in Freiburg in der Schweiz u. einer in Deutschland sitzt. Auch habe vor wenigen Wochen in Ems eineZusammenkunft mehrerer dieser Leute stattgefunden, in der die Taktik des Borgehens besprochen wurde. Es sollen folgende Schritte getan werden: Tie Bestimmungen der Bulle Pascendi werden auf das rigoroseste für Deutschland zur Pflicht von Rom aus ge­macht worden: 1. Es wird infolgedessen au den Ka­tholischen Bolksverein die Aufforderung ergehen, sich be dingungslos zu unterwerfen; er hat sich lokal und diözesan zu konstituieren, statt wie bisher durch ganz Deutschland durchzugehen, und den Weisungen des Pfarrers respektive des Diözesau-Bischofs unbedingt zu folgen. Kopp habe in der Beziehung nicht nur brieflich schon einige drastische Musterungen getan. 2. Tie Wind- Horstbünde werden aufgefordert, sich zu erklären, daß sie nicht auf interkonfessionellem, sondern auf konfes­sionellem Boden stehen. 3. Das gleiche wird von den christlichen Gewerkschaften verlangt werden.

4 . Die katholischen Redakteure sollen den gleichen E i d wie die katholischen Professoren leisten müssen.

5. Jeder katholischen Zeitung wird ein Geistlicher als quasi Zens o r beigegeben werden.

Auf diese Mitteilungen war ein Dementi zu erwarten. Ein solches wird von der Wiener Zentralauskunftstelle für die katholische Presse erteilt und lautet, daß eine solche Kundgebung nicht bevorstehe und auch nicht beschlossen wurde. Es heißt da:Tie Gerüchie von einem päpstlichen Einschreiten haben allem Anschein nach ihren Grund in der Tatsache, daß nach der Sillon-Enzhklika und dem päpstlichen Schreiben an Professor Tecurtins gewisse ka­tholische Kreise Deutschlands eine Kundgebung des Pap­stes befürchteten und auch diesbezügliche Vorstellungen in Rom gemacht wurden. Es heißt in den genannten Blät­tern, der Vatikan verlange vom Volksverein, daß dieser sichlokal und diözesan konstituiere", wie dies der fran­zösische Sillon nach den römischen Weisungen getan hat. Zu einein solchen Verlangen hat aber der Vatikan keinen «Anlaß mehr, denn der Volksverein hat sich bereits im vorigen Jahre in seiner Gesamtheit und auch diözesan dem Episkopat ängeschlossen, wie Kardinal Kopp in der Volks­vereinsversammlung des Breslauer Katholikentages mit­teilte. Bekanntlich hat der Vatikan unlängst erklärt, er beabsichtige nichts gegen die christlichen Gewerkschaften. Am wenigsten Veranlassung hat der Vatikan zu einer Kundgebung betreffs des Zentrums. Man ist im Vatikan sehr gut unterrichtet über den Streit zwischen den Kreisen Roeren-Bitter und der KölnerRichtung Bachem" bezüg­lich der Frage, ob das staatsrechtlich nichtkonfessionelle Zentrum aus dem Boden der katholischen oder einer all­gemein christlichen Weltanschauung steht. Ter Vatikan kennt Wesen und Charakter des Zentrums und er kann nur wünschen, daß das Zentrum so bleibe, wie es war und faktisch noch ist. Auch hat der Vatikan keine Kundgebung gegen gewisse Tendenzen innerhalb der Zentrumspartei be­schlossen. Die diesbezüglichen Befürchtungen sind von Rom aus zerstreut worden."

Dieses Dementi ist sehr vorsichtig abgefaßt und läßt vor allem die Frage offen, ob der Vatikan eine solche Kundgebung auch niemals beabsichtigt hat. Man kann das Gegenteil zwischen den Zeilen des Dementis lesen.

*

Bremen, 17. Okt. Als heute abend etwa 150 Ar­beitswillige als Ersatz für die im Ausstand befindlichen Straßenbahner von Berlin eintrafen, wurden die Straßenbahnwagen, in denen Leute befördert wurden, mit Steinen beworfen. Sämtliche Fen­sterscheiben wurden zertrümmert und mehrere Per­sonen verletzt. Vor den Depots, in denen die Ar­beitswilligen nutergebracht waren, verweilte bis in die späten Abendstunden eine nach vielen Hunderten zählende Menscheumenge. Tie Polizei hielt die Ordnung aufrecht. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Eine Ver­mittlungsaktion im Straßenbahnerstreik ist durch die Po- lizeidirektiou ins Werk gesetzt worden.

Ausland.

Sturm in Havanna.

Ter Sturm, der in Havanna schon am Sonntag ungeheuren Schaden angerichtet hatte, hat sich in der Nacht zum Orkau v erstärkt. Tie See schwemmte einen Zollschuppen weg, Waren im Wert von Hundert­tausenden von Dollars mit fortführeud. Am .Hauptzoll­amt deckte der Wind das Dach ab und die Fluten drangen in das mit Waren gefüllte Innere ein. Die Schiff­fahrt ist lahm gelegt. Auch die Stadt Key-West ist von dem Orkan betroffen. Der Hafenort Bat ri­tz a u o steht uuterWasser. V i e l e M e n s ch e n s i n d umgekommen. Die größten Verheerungen hat der Cyklou in Piuar del Rio angerichtet. Wie verlautet, hat auch die Zuckerernte sehr gelitten.

Paris, 17. Okt. Der deutsche Geschäftsträger Frei­herr von der Lancken wird bei der morgen stattfinden­den Leichenfeier für Rudolf Lindau im Aufträge des Auswärtigen Amtes einen Kranz niederlegen.

Paris, 18. Okt. Das Streikkomitee hat ein­stimmig beschlossen, daß die Arbeit heute Dienstag fr ü h aus a l l e n L i n i en wieder ausgenommen wird. Tie Gründe würden noch der Oefsentlichkeit unterbreitet. Ein ministerieller Erlaß verkündet, daß der Ausstand als beendet anzuseheu sei.

Mailand, 18. Okt. Auf der Südseite des Simplon gehen infolge starker Reg eng üss e große Steinlawinen nieder. Die Kraftwerke bei D o - modossala sind zerstört worden.

Rio de Janeiro, 18. Okt. Der DampferPort- -Marnack" hat bei Kap Frio Sch iffbruch gelitten. Z w ö l f P e r s o n e n s i n d u m g e k o m m e n, das Schiff ist verloren.

Württemberg.

Air«ft«rachrichten.

Durch Verfügung des Finanzministeriums ist der Finanzjekretär Behr bei dem Hauptsteueramt Stuttgart in gleicher Eigenschaft zu dem Kameralamt Siudelfiugeu versetzt.

Eine Rede des Ministerpräsidenten. Bei der

Einweihung der Teilstrecke Böblingen-Weil i. Sch. der neuen Linie Böblingen-Tübingen hat beim Festmahl in Weil i. Sch. Ministerpräsident D>r. v. Weizsäcker aus­geführt, daß die Regierung bei dem Bau von Neben­bahnen weniger nach dem jetzt so vielfach betonten Grund­satz der kaufmännischen Abwägung, als nach dem Grund­satz der wirtschaftlichen Förderung der Einzel­nen Landesteile Vorgehen müsse. Unter diesem Gesichts­punkt lasse sich der Bau der neuen Nebenbahn und ein vorsichtiges Fortschreiteu auf diesem Gebiet schon recht- fertigen, zumal da das Eisenbahugeschäft zur Zeit wieder leidlich gehe. Mau könnte dieses Geschäft sogar als ein verhältnismäßig gutes bezeichnen, wenn nicht eine er­hebliche Steigerung der Ausgaben durch die Verbesser­ung der Bezüge der Angestellten, die eine Ehren­pflicht des Landes sei, in Aussicht zu nehmen wäre. Weiterhin wies der Ministerpräsident auch noch darauf hin, daß die Lage des württ. Eisenbahnwesens sich auch dann noch günstiger, als bisher gestalten würde, wenn in Deutschland ebenso wie die Zollschranken auch die Ei­senbahnschranken, die noch vielfach bestehen, fallen würden. (Beifall). «Denn Württemberg falle im aus­wärtigen Personen- und Güterverkehr noch nicht das Maß von Beteiligung zu, das von ihm gerechterweise bean­sprucht werden könne. Bis auf weiteres, meinte der Minister, liege das Fundament des württ. Eisenbahnwe­sens in seinem eigenen Binnen- und Wechselverkehr, des­sen Blüte im Zeichen der Intelligenz des württ. Nolks stehe. Mit dem Wunsch, daß die neue Nebenbahn auch den Schönbuchgemeinden zum Segen gereichen möge, schloß der Ministerpräsident seine bedeutsamen Ausführungen.

Stuttgart, 17. Okt. Gegenüber der Meldung der Schiväb. Korrespondenz, wonach unter den Behörden, die der Vereinfachung der Staatsverwaltung zum Opfer fal­len, sich auch das Medizinalkollegium befinde, stellt Pas Neue Tagblatt fest, daß nach seiner Kenntnis der Ver­hältnisse hinsichtlich des Medizinalkollegiums, für dessen Zwecke ja erst vor kurzem große kostspielige Neubauten errichtet wurden, eine derartige Absicht gänzlich ausge­schlossen ist. Es wird sich höchstens um Aenderungen in der Verteilung der Kompetenzen oder etwa auch um eine Uimvandlnng des unzeitgemäßen Namens, etwa inLan­desgesundheitsamt" handeln können.

Stuttgart, 17. Okt. Zum Dramaturgen des Hoftheaters ist der Schriftsteller Dr. Walter Bloem ernannt worden. In der Titelrolle der Renncr'schen TragödieFranc es ca", die am künftigen Freitag ihre Erstaufführung als erste der diesjährigen Goethebund­vorstellungen im Wilhelmatheater erleben wird, wird ein neuengagiertes Mitglied des Kgl. Hoftheaters, Frl. M e- länico, bisher am Hofburgtheater in Wien, auftreten.

Stuttgart, 17. Okt. Die Aussperrung der Elektromonteurs ist beendet. In zehnstündigen Ver­handlungen, die sich auf zwei Tage erstreckten, wurde eine für ganz Württemberg geltende Vereinbarung erzielt, die den Elektromonteuren ganz wesentliche Vorteile bringt.

Stuttgart, 18. Okt. Tie maßgebenden Kreise der Volkspartei haben zu der Frage einer Verständigung mit der nationallib. Partei über die Reichstags- Wahlen Stellung genommen. Die Beratungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß gestern nachmittag Ver­treter beider Parteien zu Verhandlungen zusammen- egtreten sind.

Ochfenburg OA. Brackenheim, 17. Okt. Die Jn- hafthaltung des früheren Schultheißen Bauer hat nicht lange gedauert. Auf Grund einer Denunziation hin war sie erfolgt. Ta jedoch die Stichhaltigkeit der Anzeige sich als sehr prüfungsbedürftig erwies, mußte der Ange­zeigte bald wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Wie

nach dem Schw. Korresp.-B. verlautet, hat die Fälschung des Gemeinderatsprotokolls darin bestanden, daß Schult­heiß Bauer als Jagdteilnehmer einen Bürger aus Leon­bronn, das kaum 2 Kilometer von Ochsenburg entfernt fft, eingetragen hat. Ter Gemeinderat hatte beschlossen keinen Fremden eintragen zu lassen. Der Leonbrouner Jügdler hat aber einen großen Teil Güter auf Ochsenbnr- ger Markung und außerdem so mannigfache Geschästsbe- ziehungen zu Ochsenburg, daß er dort nicht als Fremder gilt.

Reutlingen, 17. Okt. Mit einem Aufwand von rund 1,5 Millionen Mark einschließlich der Kosten für ein Areal im Meßgehalt von ca. 40000 Quadratmeter und der Erweiterung des Gasrohrnetzes erbaute die Stadt­verwaltung in den Niederungen zwischen Reutlingen und der Vorstadt Betzingen in den letzten 16 Monaten ein neues Gaswerk mit Gleisanschluß an die Staatsbahn, das am Donnerstag den 20. d. M. offiziell dein Betrieb übergeben werden wird. Die in sich geschlossene Anlage macht auf den Beschauer den Eindruck eines Stadtteils für sich, denn die verschiedenen Bauten sind derart grup­piert uird angelegt, daß sie sich architektonisch als Schmuck repräsentieren und kaum eine gewerbliche Anlage vermu­ten lassen. Man hat überall den modernen Anforder­ungen Rechnung getragen und ein Werk geschaffen, das sowohl technisch auf der Höhe der Zeit steht, als auch in sanitärer Beziehung allen billigen Ansprüchen genügt. Das neue Gaswerk ist zunächst auf eine Tagesleistung von 20000 Kubikmeter berechnet und so angelegt, daß eine Erweiterung auf 40000 Kubikmeter bewirkt werden kann.

Nah und Fern.

Ein schweres Bergwerksnirglück.

Aus. Herne in Westfalen ist Montag nachmittag folgendes Telegramm eingetrosfen:Heute Mittag 1 Uhr 22 Minuten riß auf der der Hibernia-Gefellschafr gehö­renden ZecheS ch a m r o ck" Schacht I, das am Freitag bei der Kohlenbeförderung bereits gerissene Seil, das nach neuer Wiederherstellung heute zur Leutbeförderung benutzt wurde, abermals; die Körbe waren vollständig besetzt, der eine in die Tiefe gehende Korb mit etwa 30 bis

3 5 Bergleuten, dürfte zweifellos tief im Sumpft stecken, lieber das Schicksal dieser Bergleute läßt sich zur Zeit nichts Genaues feststellen. Ter andere Korb schnellte unter die Seilscheibe. Sämtliche Berg­leute darin sind mit mehr oder weniger schweren Ver­letzungen davongekommen."

Nach den weiteren Meldungen, die inzwischen entlie­fen, ist das Unglück in seinen Folgen zwar nicht ganz so schwer gewesen, als in der ersten Bestürzung angenommen worden war; die Zahl der Opfer ist aber doch recht be­trächtlich. Nach den amtlichen Feststellungen sind von den 70 Bergleuten, die sich auf den beiden, voll dein Unglück betroffenen Förderkörben befunden haben, drei getö­tet, neun schwer und 44 leicht verletzt worden.

Das Unglück ereignete sich beim Schichtwechsel gegen Ihft Uhr, als ein Förderkorb mit Morgenschichtlern die Grube verlassen und ein anderer mit Bergleuten der Mit- tagsschicht in die Tiefe fahren wollte. In jedem der beiden Körbe, die in vier Etagen eingeteilt sind, befanden sich, wie schon erwählt, 35 Bergleute. Neun Förderpar­tien waren bereits ein- und ausgefahren, ohne daß etwas Verdächtiges sich bemerkbar gemacht hätte. Als das zehnte Korbpaar befördert werden sollte, versagte plötzlich die Fördermaschine, und derzuTagegehendeKorb prallte mit furchtbarem Krachen unter die Seil- s ch ei b e, während der andere Korb in die Tiefe stürzte. Einen Augenblick war alles still, dann erschollen die Schreie der Verwundeten, die sich in dem im Fördergerüst einge- quetschlen schwer beschädigten Korb befanden. Beamte und Bergleute machten sich sofort an die Rettungsarbeit. Am schlimmsten waren von dem Unglück diejenigen Berg­leute betroffen worden, die sich auf der obersten Etage des über Tage gehenden Förderkorbcs befanden. Auf dieser Etage wurden auch die drei Toten gefunden. Der in den Schacht gestürzte Korb wurde von der Fan g v o r- richtung anfgehalten. Nur diesem glücklichen Um­stande ist es zu verdanken, daß nicht alle Insassen des unteren Korbes ihr Leben einbüßten.

Auf und vor dem Schachtplatze hatten sich gleich nach dem Bekanntwerden des Unglücks eine große Menschen­menge angesammelt, meist Angehörige der aus der Grube beschäftigten Arbeiter, die in banger Sorge Nachrichten über das Schicksal ihrer Lieben erwarteten. Schon gegen

4 Uhr konnte ihnen die beruhigende Mitteilung gemacht werden, daß keiner d'e r Verunglückten sich mehr im Schacht befinde. Als Vertreter des königlichen Bergreviers waren Bergrat Werne und königl. Berginspektor Tönnies auf der Zeche anwesend. Eine Kommission des königlichen Oberbergamts in Dortmund wird zur Ortsbesichtigung erwartet. Bis zu ihrem Eintreffen lverden die Förderkörbe unverändert in ihrer Lage belassen. An den Handelsmini st er wurde telegraphisch über das Vorgefallene berichtet. Tie Ur­sa che des Unglücks ist noch nicht ganz aufgeklärt. Man nimmt an, daß es durch einen Maschinendefekt her­vorgerufen wurde. Schon an diesem Freitag wurde bei der Kohlenbeförderung der Korb zu hoch getrieben, und bei dieser Gelegenheit riß das Förderseil. Es wurde durch ein neues Seil ersetzt. Dieses neue Seil war vor Aufnahme der Leutebeförderung von den zuständigen Vertretern der Bergbehörde abgenommen worden. In der Fördermaschine haben in dem kritischen Augenblick entsprechend den berg- behördlichen Vorschriften zwei Fördermaschinisten gesessen. Nach ihrer Aussage habeu sie das Gangwerk der Maschine rechtzeitig abgestelkt und Gegendampf gegeben; die Ma­schine hat darauf aber nicht reagiert. Ehe sie sich dessen versahen, war das Unglück geschehen.

*

Ei« freches Gaunerstück

verübte heute Nacht gegen 12 Uhr ein anscheinend dem Ar­beiterstande angehörender Mann, indem er am Schalter t? des Stuttgarter Hauptbahnhofs dem dortigen Beamten vom Schalterbrett eine mit 2 Markstücken