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Lokales.

Wildbad. 10. Oktober. Die gestern im Hotel zum goldenen Ochsen anberaumte außerordentliche General­versammlung der hiesigen Vereinsbank konnte sich eines zahl­reichen Besuchs erfreuen. Der Vorsitzende, Herr Stadt­schultheiß Bätzner, eröffnete die Versammlung gegen V-.3 Uhr und gedachte zunächst des verstorbenen Vorstandsmit­gliedes Hrn. Fr. Treiber, zu dessen Ehrung sich die Ver­sammlung von den Sitzen erhob. Sodann wurde zur Tages­ordnung übergegangen und als erster Punkt die Erstellung eines Bauplatzes für das zu erbauende Bankgebäude be­handelt. Das vorgeschlagene Projekt fand Genehmigung und wurde der Ankauf des Fischer'schen Grundstückes mit 32000 Mk. und eines der Stadt gehörigen Areals mit 2000 Mk., fernerhin die Erstellung einer Bausumme von ca. 50000 Mk. nach einer Befürwortung des Hrn. Stadt­schultheiß Bätzner per Akklamation beschlossen. Dem Auf­sichtsrat der Bank soll eine Baukommission angeglie­dert werden und wurden zu diesem Zwecke gewählt: Hr. Carl Aberle und Hr. Werkmeister Krauß aus Wildbad und Hr. Jakob Kiefer aus Calmbach. Der zweite Punkt der Tagesordnung war die Wahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des verstorbenen Hrn. Fr. Treiber. Hierfür wurde der zuerst in Vorschlag gebrachte bisherige Stell­vertreter Herr Fritz Rath mit 80 von 108 abgegebenen Stimmen gewählt. Es folgte noch die Erledigung einiger interner Angelegenheiten.

Wildbad, 10. Oktober. Der gestrige Sonntag stand noch einmal unter dem Zeichen der Wirtschafts - schlüsse. Nachdem schon an den drei vorletzten Sonn­tagen sich hier und da nach einem letzten feucht-fröhlichen Abend die gastlichen Pforten verschiedener Hotels. Restau­

rationen und Sommerpensionen geschlossen hatten, folgten diesem Beispiel gestern der Rest. Ueberall konnte man in den Schlußwirtschaften ein lustiges und fideles Treiben wahrnehmen und derKneipp'schen-Kur" wurde allenthalben recht lebhaft zugesprochen.Wirschafts-Schluß" möge er allen einen rechtfetten Punkt" hinter tdie diesjährige Einnahme gesetzt haben, damit bei der Schlußrechnung ein recht großes Beutelchen Gold und Silber als Preis für die Mühe und Arbeit der Saison 1910 in den Geldschrank ge­stellt oder auf die Bank gebracht werden kann.

Wildbad, 10 . September. Kinematograph. Immer mehr und mehr bürgert sich diese moderne und neuzeitliche Unterhaltung in allen Kreisen unserer Stadtbewohner ein und aus dem gestern wieder vollbesetzten Lindensaal kann man folgern, daß das Kinematograph-TheaterUnion" bald der sonntägliche Zufluchtsort jedes Unterhaltungsuchenden wird. Aus dem gestrigen vornehmen Programm, das durchweg nur Auserlesenes brachte, seienNapoleons Unter­gang in Rußland" mit den stolzen Sieges-und den jammer­vollen Kriegesbildern, und ferner dasMärchen von der armen Wäscherin, die keinen Prinzen heiraten wollte", er­wähnt. Das romantische Schloß Montreux in der Schweiz bildete den Hintergrund zu der hübschen stimmungsvollen Märchen-Inszenierung und erhöhte den Reiz dieses Films wunderbar. Auch der Sportsfreund konnte seinen Hang an einer englischen Otternjagd-Aufnahme fröhnen. Humor und Ernst wechselte in bunter Reihenfolge. Ein Bild aus dedl Gebiete des Flugsports ist ein vielgeäußerter Wunsch der hiesigen Kinematographfreunde, dessen Erfüllung dem Unternehmen Beifall und Dank eintragen und sicher­lich auch neue Interessenten zuführen würde.

Gegen die Klatschsucht. Ein fürsorgliches Stadtoberhaupt hat das Städtchen Hattersheim in Hessen

in der Person des Bürgermeisters Keßler. Er hat gegen die Klatschsucht der Weiber einen Erlaß veröffentlicht, in dem es heißt:Die Klagen wegen Beleidigungen und Verleumdungen nehmen in letzter Zeit unter einem gewissen Teile der Einwohnerschaft einen bedenklichen Umfang an. Die Folgen sind bittere Feindschaften, schwere Opfer an Kostenzahlungen, Verdienstverluste u. s. w. Die Ursachen sind in der Regel stets die gleichen. Während die Männer tagsüber schwer arbeiten, verschwenden die Frauen die Zeit zum Klatschen und zu Zänkereien, die Kinderzucht ist eine durchaus verkehrte; die Haushaltung aber leidet not. Dem müde heimkehrenden Manne wird das Tageserlebnis falsch dargestellt, und nun muß der Mann die verärgerte Frau schützen, indem er zur Polizei, zum Schiedsgericht oder zum Rechtsanwalt läuft. Das ist des Mannes Familienleben, in welchem er vergebens wahre Häuslichkeit sucht! Alle Belehrungen, die Frau möge in ihrem Haushalt bleiben, dort tätig sein, und die Klatschweiber aus dem Hause jagen, dem Mann aber und den Kindern ein gemütliches Heim verschaffen, sind bei solchen Leuten vergebens. Armutsatteste werden deshalb in solchen heraufbeschworenen Klagesachen in Zukunft nur in ganz besonderen Fällen noch erteilt. Die Polizeibeamten sind angewiesen worden, solche Prozeß- und streitsüchtigen Personen hier namhaft zu machen, um sie in einer Liste zu vermerken und Hausbesitzer und Mieter vor solchen Leuten zu warnen. Die von den Streitstiftern gewöhnlich noch verlangtenFührungszeugnisse" werden dann demgemäß eingerichtet werden". Der gestrenge Bürger­meister von Hattersheim ist offenbar ein Frauenkenner und unbeweibt, sonst wäre er gewiß nicht so offenherzig.

Diilck und Lerlaa der Bernh. HofularmsKen Buchdr ackeret ja Wildbad BerantwortlM, i S. r Baal El« daselbL

Stadt Wildbad (Schwarzwald).

Am Samstag, den 15. Oktober ds. Js. vormittags LL Uhr

wird die hiesige Gemeindejagd in folgenden Abteilungen auf die Dauer von 10 Jahren verpachtet:

a. Distrikt Stadtwald Sommersberg und Linie mit den Feldern

links der Enz von der Calmbqcher Markungsgrenze bis zum Rollwasser zus. 711 ka.

b. Distrikt Stadtwald Wanne mit den Feldern links der Enz vom Rollwasser bis zur Markungsgrenze Enzklösterle

zus. 275 bs.

0 . Distrikt Stadtwald Kegeltal 241 da.

Der schöne Hoch- und Rehwildstand ist bekannt. Pachtbedingungen können auf dem Rathaus eingesehen oder von der Unterzeichneten Stelle einverlangt werden.

Den 15. September 1910. Stadtschultheißenamt: Bätzner.

Bekanntmachung

betreffend

Zulassung von Enten in Fischwasser.

Während der Schonzeit der Forelle» (10. Oktober bis 10 Januar) «nd während weiterer 8 Wochen nach beendigter Laichzeit dürfen wegen der für die Fischzucht zu befürchtenden Nach­teile Ente» in die Enz nnd in andere Fischwasser, wo sich Forellen vorherrschend anfhalte», nicht zugelassen werden.

Zuwiderhandlungen sind nach Art. 9 des Fischereigesetzes vom 27. November 1865, § 12 der Min.-Verf. vom 1. Juni 1894/7. Okt. 1898, Art. 39 P.-St.-G.-B. strafbar.

Wildbad, den 8. Oktober 1910.

Stadtschultheißenamt : Bätzner.

VazebW mWrichMk«.

Das von uns angekaufte Fischer 'sche Anwesen neben dem seitherigen Bankgebäude wird hiemit zum Abbruch ausgeschrieben. Angebote sind bis

Dienstag, den 11. Oktober,

mittags LS Uhr,

schriftlich an unserer Kaffe abzugeben, woselbst auch die näheren Be­dingungen eingesehen werden können. Die Auswahl unter den Ange­boten wird Vorbehalten.

Wildbad, den 10. Oktober 1910.

LvLLKöl. Lrbeitervkrm Viläd-.

Bestellungen auf

nimmt entgegen

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Jahrgang 1896.

Heute abend V-6 Uhr

Zusammenkunft

(betr. Leichengesang) in der Volksschule.

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Ich litt seit 3 Jahren an gelbl. Ausschlag mit furchtbarem

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Man fordere Original-Verkaufsliste 1910 durch

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Hermann Llrossmano, vslioatsss.

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Winter-AaHrplan

^ (einschließlich 1 . Oktober bis 30 . April):

Sonntags

Stündlich von morgens 8 Uhr bis abends 8 Uhr.

Werktags

Vormittags 8'/-, LO und LS Uhr.

Nachmittags L'/-, S, 4, S /- nnd 7'/- Uhr. (Montags 9 Uhr).

Außerordentliche Fahrten innerhalb der Fahrzeit werden ausgeführt, wenn sich zehn Personen zur Teilnahme melden oder der Preis für fünf Berg- und Talfahrten bezahlt wird.

An MoöeKagen

je) «ach ^Bedarf halb- oder viertelstündlich von morgens ^ x 8 Uhr bis abends 8 Uhr.

W.iljdbad, am 8. Oktober 1910.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.