jede Fristverlängerung, die man der deutschen Regierung gewäh s ren würde. — Renauld ist bekanntlich „Sozialist", wie die französischen Sozialisten das eben heißen. Bei ihnen geht das nationale Moment andern Gefühlsregungen vor.
Die Besprechung der Kriegs«»Berbrechen.-
Spa, 9. Juli. Die Konferenz trat nach Erledigung der militärischen Frage sofort in die Besprechung der Frage der sogenannten Kriegsverbrecher ein. Nach den Ausführungen des deutschen Justizministers schlug Lloyd George vor, die Einzelheiten der Frage einer Besprechung der Justizminister zu überlassen. Die Sitzung wurde kurz nach 1 Uhr vertagte Die Sondersitzung der Justizminister findet heute nachmittag 3 Uhr, die Plenarsitzung heut« nachmittag 1-5 Uhr statt, um die Beratung über die Kohlenfrage zu beginnen.
Die Frage der Entschädigung.
Spa, 9. Juli. Wie die Blätter melden, wird die Frage der Entschädigung noch zwischen den Alliierten verhandelt. Der belgische Standpunkt, d. h. 8 Prozent und Priorität für 214 Milliarden, sei zugebilligt worden. Die Besprechungen über die Danziger Frage sollen in Spa am Sainstag oder Sonntag unter Zuziehung der polnischen Delegation stattfinden. Der polnische Ministerpräsident ist hier eingetroffen, ferner der französische Minister der Rheinlande, sowie der französische Botschafter in Berlin und der französische Botschafter in Brüssel.
Frankreichs unersättliche Rach- und Raubgier.
Paris, S. Juli. Die ganze Morgenpresse bringt zum Ausdruck, daß es Millerand gewesen sei ,der in das Abkommen über die militärischen Klauseln die Drohung mit einer erweiterten Besetzung namentlich des Ruhrgebiets habe einstige» lassen.
Die bayrische Regierung gegen die Aufhebung der Einwohner- und Sicherheilswehren Bayerns.
München, 10. Juli. Die Korrespondenz Hofsmann meldet: Die bayerische Regierung hat wiederholt, zuletzt in der Nacht vom 8. auf den 9. Juli, bei der Reichsregierung Stellung dahin genommen, daß die Einwohnerwehr u. Sicherheitswehr Bayerns unter keinen Umständen vernichtet werden kann und daß die vorliegenden Forderungen der Entente auf Entwaffnung dieser Wehren abzulehnen seien. Die Nachrichten aus Spa haben diese Haltung der bayerischen Regierung nicht abzuändern vermocht. Sie werden von diesem ihrem unverrückbares Standpunkt aus ihre Bemühungen fortsetzen, um dem Lande den Schutz zu erhalten, dessen Staat und Volk zu ihrer Sicherheit unbedingt bedürfen.
Zur Frage der Entwaffnung der Sicherheitswehr.
Berlin, 10. Juli. Wie die „Germania" zuverlässig erfährt, traf gestern in den Morgenstunden bei der Reichsregierung in Berlin ein Telegramm aus Spa ein, wonach unter der Entwaffnung der Sicherheitspolizei keineswegs deren völlige Entwaffnung oder gar deren Auflösung zu verstehen sei, sondern vielmehr die Entziehung schwerer Waffen und die Entmilitarisierung. Sonach würde also die Sicherheitswehr als reine Polizeitruppe fortbestehen können.
Eine Kontrolle
über die deutsche Kohlenlieferung.
Paris, 9. Juli. Rach dem „Petit Parisien" ist zwischen den Alliierten vereinbart worden, die Delegation des Wiedergutmachungsausschusses in Berlin solle eine Kontrolle über die deutsche Kohlenlicferung ausüben. Diese K introlle soll in besonderen Abgangsstationen und in zwei Abgangshäfen des Ruhrgebietes Ungerichtet werden. Die englischen Delegierten, die zuerst ernstliche Einwendungen gegen diese Maßnahme gemacht hatten, hätten ihr jetzt zugestimmt.
üebersteigung des Dorauschlags
der Kosten der Besetzung.
Berlin, 10. Juli. In der heutigen Stadtverordnetensitzung iy Köln teilte, laut „Berliner Lokalanzeiger", der Reichstags- ahgeordnete Sollmann mit, daß die bisherigen Kosten für die Besetzung, die dem Reich entstanden seien, den Voranschlag ganz beträchtlich überstiegen hätten und zwar um mehrere Milliarden.
Der Ententekuhhandel.
Brüssel, 9. Juli. Die Zeitungen melden, daß Jaspar, Evaks und Marsal sich gestern über die Prioritätsfrage betreffend die belgische Entschädigungssumme unterhielten. Außer dem Belgien gemachten Angebot von 50 Prozent der ersten internationalen Anleihe beanspruchen die französischen Delegierten 130 000 Tonnen der England zustehenden Schiffe.
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Heeresverminderung und Erfüllung
des Friedensvertrags.
Die bestimm,ingsgemäße Erfüllung des Versailler Vertrages in bezug auf die Verminderung des Heeres, die Abgabe der Waffen und Munition, deren Vernichtung, die Abgabe und Vernichtung des Gerätes, die Auflösung der Fabriken, die Schleifung der Festungen und die Verminderung der Lnftstreitkräfte ist im folgenden durch Zahlen dargelegt.
Entsprechend den Bestimmungen des Friedensvertrags war am 26. Februar 1920 der Befehl gegeben, das Heer zum 1. April 1920 — 3 Monate nach Unterzeichnung — auf 200 000 Mann zu verringern. Die März-Ereignisse unterbrachen zeitweise die Möglichkeit der Durchführung dieses Befehls. Die Zeit der Herabminderung wurde daher auf 15. Mai verschoben. Bet der Ausführung der Verminderung waren jedoch die Truppen der neutralen Zone — 16 305 Mann —, die auf Grund einer besonderen vom Friedensvertrag unabhängigen Vereinbarung mit Marschall Fach dort belassen waren, in die Stärke von 200000 Mann nicht einbegriffen. Die HeereS- stärke betrug am 5. April 1920 231 543 Mann (einschließlich neutraler Zone). Auf eine Forderung der Entente aber wurde die Einschmelzung auch dieser Truppen in den 200 000 Mann-Etat angeordnet. Die Heeresstärke wurde nun bis 5. Mai 1920 auf 2l3 065 Mann herabgesetzt (einschließlich neutraler Zone). '
Die letzten Meldungen der Wehrkreiskommandos ergeben, daß die Herabsetzung des Heeres an 31. Mat 1920 auf 200 000 Manu '
Amtliche Bekanntmachungen.
Oberamt Calw.
Höchstpreis« für Nutz- und Zuchtvieh.
^.nipcechend der Verordnung des ReichSmtnisters für Ernährung und Landwirtschaft über die Preise von Schlachtvieh vom 4. Juni ds. IS. (RGBl. Seite 1122) hat die Fleischversorgungsstell« für Württemberg unh Hohenzollec», Berwaltungsabteilung, die Höchstpreise für Ruh- und Zuchtvieh wie folgt festgesetzt: für G r o ß v i e h, das ist alles mehr als 3 Monate alte
Nutz- und Zuchtrindvieh für 50 kx Lebendgewicht .« 420 —
nebst einem Stückzuschlage von 400 —
für Zuchtfarren, hochträchtig« (kalbgriffige) Rinder (Kalbinnen und Kühe) und Kühe mit mindesten 8 Liter täglichem Milchertrag z. Zt. der Veräußerung für gewöhnte Zugochsen und Zugstierr ist der Stück- Zuschlag 200.—
für Kälber für 50 üss Lebendgewicht .L. 450 —
für Schafe für 50 kx Lebendgewicht 400 —
Calw, den 2. Juli 1920. Obsramimaml Gös.
— einschließlich der in der neutralen Zone befindlichen Trupps,, — durchgeführt ist.
Ferner: Am 20. April 1920 hatte die deutsche Regierung in San Roma den Antrag gestellt, das 200 000 Mann-Heer dauernd beibehalten zu dürfe». Der Hohe Rat behielt die Entscheidung dieser Frage der Konferenz vo» Spaa vor. Die Konferenz sollte ursprünglich am 21. Juni 1920 statifinden. Da die Herabminderung des Heeres auf 100000 Mann aber bereits am 10. Juli 1920 durchgcfuhrt sein sollte, anderseits die Konferenz in Spaa auf den 5. Juli 1920 verschoben wurde, so stellte die Reichsregierung am 3. Juni 1920 den Antrag, die am 10. Juli 1920 ablaufende Frist der Herabminderung der HecreSstärken zu verlängern.
Die Reichswehr gliedert sich jetzt in 2 Guppenkomiimndos mit zusammen 7 Dwisionsstäben (Wehrkreisen), Di« vorgeschriebe»,« Stärkeziffcr der Einheiten und Stäbe ist für das 200 000 Mann- Heer nicht überschritten.
Personal. Es sind aufgelöst: Die früheren 7 Armee-Inspektionen und 25 Geueralkommaudos, der Große Gsueralstab, die Oberst« Heeresleitung, die Kciegsministerien Preußens, Bayerns, Sachsens, Württembergs. Es besteht nur noch ein Reichswehrministerium mit 299 Offizieren und Gleichgestellten. Ferner sind aufgelöst: Die Kriegsakademie Berlin und München, sämtliche Kriegsschulen, Kadettenkorps und Untcroffizierschulen. Es bestehen ferner je eine Infanterie-, Kavallerie-, Artillerie- und Pionierschule.
Das Zivilpersonal der Verwaltungsbehörden des Heeres ist, entsprechend den 200 000 Mann, auf '/, des Etats von 1913 herabgesetzt.
Waffen und Munition. Die Bestände an Geschützen, Minen- werfern, Maschinengeivehren, Gewehren und Munition sind in gleichem Verhältnis mit der Herabsetzung der Heercssiürke vermindert.
a) Als erstes Heeresgerät wurden beim Waffenstillstand au.S- geliefert: 5000 Kanonen (zur Hälfte mittlere und schwere), 25 000 Maschinengewehre, 1700 Jagd- und Bombenflugzeude, 3000 Minenwerfer, 5000 Kraftwagen.
b) Der Reichstreuhandgesellschast, die mit der Ablieferung »nd Zerstörung des Heeresgeräts betraut ist, wurden bis jetzt übergeben: 1427 000 Gewehre, 262 000 Karabiner, 40 800 Maschinengewehre, 6 300 Minenwerfer, 35 500 Geschütze und Geschützrohre -(darunter 16 500 leichte Geschütze, 11800 mittlere Geschütze, 5 200 schwere Geschütze, 16 300 Geschützlafetten, 28 500 000 Gcwehrpatroncn, 1500 Rohre für Minenwerfer, 1900 Lafetten für Minenwerfer, 350 Marinegeschütze, 80 Rohre für Marinegeschütze, 260 Lafetten für Marinegeschütze, 1600 Fliegerabwehrkanonen, 15 500 000 Hlrtillerieschuß.
c) Von diesem Gerät ist zerschrottet worden: 1318000 Gewehre und Karabiner, 24 500 Maschinengewehre, 19 400 Geschütze und Geschützrohre, 8 500 Geschützlafetten.
d) Außerdem sind vernichtet: 94 300 000 Schuß Gewehr- und Maschinengewehr-Munition, 4 000 000 Handgranaten, 1537 000 Säbel, Lanzen usw. 31370000 scharfe Zünder, 4 630 Tonnen Pulver, 38 140 Tonnen Sprengstoffe, 3 400 000 geladene Artilleriegeschosse.
In Erfüllung des Artikels 170 sind Maßnahmen getroffen, um Ein- und Ausfuhr von Kricgsgerät zu verhindern.
Schleifung der Festungen. Deutschland darf noch 5 Festungen halten: Pillau, Swinemünde, Königsberg, Ulm und Küstrin. Die Schleifung der übrigen Festungen ist in Arbeit und dürfte termin- mäßig beendet werden. Verringerung der Festnngsartillcrie »nd Herabsetzung der Munitionsausrüstung der Festungsgeschütze sind im Gange.
Fabriken. Sämtliche Anlagen zur Herstellung von Kriegsgerät sind auf die Friedenswirtschaft umgestellt. Die Anfertigung von Kriegsmaterial ist dort nicht mehr möglich. Zeughäuser, die nicht zur Lagerung bewilligter Bestände dienen, sind entmilitarisiert (Reichstreuhandgesellschaft). Die Kontrollkommissionen haben Einblick in das auszuliefernde Kriegsgerät, in die Nachweisungen über den Fortgang der Zerschrottnngsarbeiten und in die Beschaffenheit und Herstellungsart der Spreng- und Giftstoffe und sonstiger chemischer Präparate, die im Laufe des Krieges angemendet und vorbereitet wurden.
Luftstreitkräfte. Die deutschen Luftstreitkräfte des Heeres und der Marine sind völlig aufgelöst bis auf 60 Seeflugzeuge, die zum Minensuchen bestimmt siicd. Das"gesamt« freigewordene Material an früheren Marinekuftschifsen und Privatluftschisfen ist der Entente zur Verfügung gestellt. Deutsche Luftschiffe kommen zur Zeit'für Flüge nicht mehr in Frage. __
Zur Wenn L«e.
Rückzug der polnischen Armee
ans der ganzen Front.
(WTB.) London, 19. Juli. (Reuter.) Der „Times" wird aus Warschau gedrahtet: Am 19. Juli erhielt die polnische Arme« den Befehl zum Rückzug auf der ganzen Front. Dieser Rückzug bedingte die Ausgabe von Minsk und Rowno. di« sich in den Händen der Roten Truppen bejinden.
Die polnischen Aengsten.
Warschau, 9. Juli. Gin Aufruf des Generals Hallercm die Gesamtheit des polnischen Volkes fordert zur Bildung einerFreiwtlltgen-Armee auf.
Warschau, 9. Juli. Der Vollzugsausschuß der sozialistischen Partei fordert in einem Manifest die Regierung auf, sich mit der Sowjetregierung wegen Friedensverhandlungen Verbindung zu setzen.
Warschau, 9. Juli. Das Ministerium des Aeußern hat au die Konferenz von Spa eine Note gerichtet, in der es heißt:! Polen ist jeden Augenblick bereit, Frieden zu schließen nach dem Grundsatz des Sclbstbestimmungsrechtes der Bevölkerung, die zwischen Polen und Rußland wohnt. Das polnische Heer schützt Europa vor der bolschewistischen Woge. Das polnische Volk steht zum Schutz seines heimischen Herdes ans Polen braucht, wenn es zu weiterem Kampfe gezwungen wird, die ausgiebige materielle und moralische Hilfe der Alliierten.
Bolschewistische Truppen am Kaspischen Meer.
* London, 10. Juli. Die Agentur Reuter meldet, daß kleine, aus Enzeli kommende bolschewistische Detachements am Kaspischen Meer an verschiedenen Punkten der persischen Küste an Land gegangen sind.
Neur Verhandlungen zwischen Sowjetrustland und England.
Kopenhagen, 10. Juli. Der hiesige Korrespondent des Reu- terschen Bureaus erfährt aus russischer Quelle, daß die russische Regierung darauf eingegangen sei, neue Verhandlungen auf der Grundlage der von der britischen Regierung Krassin mitgeteilten Bedingungen auszunehmen. Eine russische Abordnung werde in nächster Zukunft zu diesem Zweck nach England reisen.
Der albanische Freiheitsdrang.
Mailand, V. Juli. Der „Eorriere della Sera" berichtet au» Nom, daß die Verhandlungen zwischen Baron Aliotti und den Albanesensührern augenblicklich unterbrochen sind, da die Grundlagen für eine Uebereinkunft noch nicht festgestellt wurden. Die albanischen Banden hoffen mehr als je, mit den schwachen in Valona stehenden Slreitkräften fertig zu werden, wie sie auch die Gewißheit haben, daß die italienische Regierung keine neuen Truppen nach Albanien entsenden wird.
Die Griechen in Kleinasien.
(WTB.) Amsterdam, 9. Juli. Nach einer Meldung aus Athen berichtet Patris, daß die griechische Armee Brussa genommen habe.
Eine neue Revolution in Mexiko.
* Berlin, 10. Juli. Laut „B. L.-A." wird aus Mexiko gemeldet, daß dort eine neue Revolution ausgebrochen sei. Eine Anzahl Brücken an der amerikanischen Grenze soll gesprengt worden sein.
Der Zuzug der Abstimmungsberechtigten in Ost« und Westprentzen.
Berlin, 9. Juli. Der Deutsche Schutzbund teilt mit: Bis zum 8. Juli vormittags wurden über die Seehäfen Stolpmünde und Swinemünde seit Beginn der Transportbe- wsgung 81 000 stimmberechtigte Ost- und Westpreußen in ihre Heimat abbefördert, eine Höchstleistung, die bei weniger günstigem Wetter nicht zu erreichen gewesen wäre. Die schikanös» Verkehrsbehinderung seitens der Polen auf dem Wege nach dem polnischen Korridor hält an. Am 7. Juli mußten gegen 3000 Personen auf den Seeweg umgeleitet werden. Nur 1380 waren mit Papieren versehen, an denen die Polen durchaus nichts aussetzen konnten, lieber Stolpmünde und Swinemünde sind allein am 7. Juli 13 750 Stimmberechtigte befördert worden.
Ein polnisches Dementi.
Allenstein, 9. Juli. Die Interalliierte Kommission hat infolge dertzm Lande verbreiteten Gerüchte über polnische Truppen- ansammlimgen an der Grenze des Abstimmungsgebietes eine Anfrage an die polnische Regierung gerichtet, worauf diese antwortete, daß sie diese Nachrichten als völlig unbegründet betrachte. — Solche Nachrichten sind natürlich immer „unbegründet".
Zensur über deutsche Briese in Polen.
Berlin, 9. Juli. Die polnische Regierung hat vom 9. Juli ab die militärische Zensur der Briefe von und nach Deutschland eingeführt, was erhebsiche Verzögerungen des Briefverkehrs zur Folge haben wird.
Entwaffnung eines rebellischen Freikorps.
Berlin, 10. Juli. Dem „Vorwärts" wird aus Hannover über die Entwaffnung eines rebellischen Freikorps durch Ober- präfident Noske -durch die Sicherheitspolizei berichtet, daß es am 6. Juli zur Beschlagnahme von 103 Gewehren, 26 Karabinern, 113 Handgranaten, ferner von Revolvern, Pistolen, sowie viel Heeresgerät kam.
Streik im Saargsbiet.
Saarbrücken, 9. Juli. Ein Ultimatum des Arbeitgeberverbandes fordert von den Streikenden eine Erklärung der Arbeitswilligkeit bis Samstag, widrigenfalls Entlassung sämtlicher streikenden Arbeiter angedroht wird. Die Arbeiterorganisationen weisen jede Verantwortung für die Folgen dieses Ultimatums zurück und stellen sich bisher auf einen ablehnenden Standpunkt.
Ein schweizerisch-deutsches Kohlenabkommen.
Bern. 9. Juli. Heute ist durch den Ministerialdirektor von Stockhammer, den Vertreter der deutschen Regierung, und den Fürsprecher Stucki, den Generalsekretär des Volkswirtschaftlichen Departements und, Delegierten des Schweizerischen Bnndesrats, ein neues schweizerisch-deutsches Kohlenabkommen auf monatliche Lieferung an die Schweiz von 15 bis 20 000 Tonnen Kohle und Koks und von 15 000 Tonnen Braunkohle-Briketts unterzeichnet worden. Das Abkommen läuft bis zum 14. 1. 1921.