daß diese in der Tatdringend erwünschte" Beseitigung eine der ersten Taten sein werde, womit der neue Finanz­minister, getreu seiner früheren Erklärung, vor die Ocs- scntrichkeit treten wird.

Mcrirale Heuchelei.

TieFrankfurter Zeitung" hat vor acht Tagen auf das wenig aufrichtige Benehmen der klerikalen Presse hin­gewiesen, die es in der gegenwärtigen Situation für nütz­lich hält, die Zentrumspartei als den natürlichsten und nie versagenden Schutzwall gegen die Sozialdemokratie darzu­stellen u,nd vergessen zu machen, daß das Zentrum noch im Jahre 1907 mit der Sozialdemokratie Hand in Hand gegangen ist. DieGermania" hatte da­rauf die Kühnheit, diese Behauptung als unwahr zu er­klären. Die Franks. Ztg. frischt nun das Gedächtnis des führeirden Zentrumsblattes auf, indem es die Stichwahl- parvle veröffentlicht, die die Leitung der bayerische n Zentrumspartei jam 1. Februar 1907 ausgegeben hat. Sie lautet:

Hiermit werden unsere Parteifreunde gebeten, in jenen Fällen, in denen die Liberalen bei der.Haupt­wahl in der Minderheit geblieben find (München 2), Wahlenthaltung zu üben, während in jenen Fällen, in denen die Liberalen bereits bei der Hauptwahl eine Mehrheit an Stimmen auf sich vereinigt haben (Mün­chen) oder in der Stichwahl günstige Aussichten ha­ben (Erlangen-Fürth), die Wahl des liberalen Kan- didarerssdurch Mgabe eines auf den sozialdemokratischen Kandidaten lautenden Stimmzettels hintanzuhalten.

Es wurde hier also einzig und allein in dem Voll- marschen Wahlkreise Stimmenthaltung empfohlen, in dem der Sieg des Sozialdemokraten ohnehin feststand. Wo die Wahl des lieben roten Bundesgenossen im geringsten zweifelhaft war, da zwang offizieller Parteibefehl den fronrmen Zentrumsmann, direkt sozialdemokratisch zu wählen. Dieses Dokument muß man aufheben.

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Uebcr die FrageMeistcrlehrc oder Lchr- tverkstätten"hat -die Berliner Handwerkskam­mer bei sämtlichen deutschen Handwerks- und Gewcrbc- lanrmern eine Umfrage veranstaltet zu dem Zweck der Fest­stellung, ob die neuerdings verallgemeinerte Ansicht, daß der Meister in der Regel den Lehrling ausbeute und an seiner Ausbildung kein uneigennütziges Interesse habe, berechtigt oder unberechtigt ist, und ob die gesetzlichen .Handhaben der Innungen, der Handwerks- und Gewerbe- kanrmern rechtlich und tatsächlich genügen, um einen eventuellen Mißbrauch der Lehrlingshaltung zu verhin­dern bezw. die Heranbildung eines tüchtigen Nachwuch­ses zu gewährleisten und zwar ohne Ersatz der Meister- Lehre durch Lehrwerkstätten. Die Unrfrage haben 59 Kam­mern beantwortet. Sämtliche Kamm crn, mit Ausnahme von Augsburg, die zu dem Urteil gekom­men ist, daß der Ersatz der Meisterlehre durch drei­jährige Werkstattlehre möglich erscheine, haben er­klärt, daß ein vollgültiger Ersatz der Meisterlehre Merck) Lehrwerkstätten ausgeschlossen sei. Die Kammer Stadthagcn erklärt weiter, daß das Bestreben, Lehr-: Werkstätten für die Allgemeinheit einzurichten, auf das Schärfste bekämpft werden müsse, und die Kammer Kob­lenz fügt hinzu, daß wenn auch in einzelnen Fällen der Lehrmeister gegenüber dem Lehrling seine Pflicht nicht erfülle, es doch durchaus verfehlt sei, die Lehr­werkstätte als Allheilmittel für den Nachwuchs im Hand­werkerstand zu enrpfehlen. Wenn der Gedanke der Lehr­werkstätte weiter Fuß fasse, werde die Folge fein, daß der Nachwuchs die innige Berührung mit den Vorkomm­nissen des täglichen Lebens, die ihm durch die Meister- Lehre gewährt werde, völlig verliere. Dagegen fordern die Handwerkskammern Münster und Weimar nicht den Ersatz der Meisterlehre, sondern ihre Ergänzung durch den Besuch von Fach-, Gewerbe- und Fortbildungs­schulen sowie von gewerblichen Zeichen- und Fortbildungs­kursen, die allen technischen und theoretischen Anfor­derungen genügen. Es wird weiter zum Ausdruck ge­bracht, bei der Errichtung von Lehrwerkstätten vorsichtig zu sein und dieser Frage überhaupt nur dann näherzu­treten, wenn ein zwingendes Bedürfnis vorliegt.

Karlsruhe, 20. Juli. Ter bsiherige Leiter desB. Landest».", Hans Ehrler, wird zum Herbst von der Leitung seines Wattes zurücktreten er gedenkt sich fortan der freien Schriststellcrei zu widmen. Als Feuilletonist und 'Lyriker Hai er sich schon einen Namen gemacht.

Nürnberg, 20. Juli. In der Wols'schen Zellu­loid s a b r i k sind heute sämtliche Arbeiter in. den A n s- stand getreten, weil die Firma 30 Arbeiter, die an dem vorjährigen Streik teilnahmen, bei dem es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Ausständigen und ArbDswM- gen gekommen ist, entlassen hat. Tue Firma hat die Ber- miitlungsvorschläge des Magistrats abgelehnt.

Hamburg, 20. Juli. DasHamburger Fremden­blatt" erfährt, daß das von der Internationalen Aus­stellung in Buenos Aires als verseucht zurückge­wiesene deutfche Vieh in Haneburg wieder eingetroffen sei. Vor einer von der Regierung in Berlin unter Führ­ung von Geheimrat Nevermann gesandten Kommission von ungefähr 30 Herren feien sämtliche Stricke am Mon­tag geschlachter worden, um sie genau zu untersuchen. Die Untersuchung und ihr Resultat versuche man geheimzn- kalten, genaue Angaben ließen sich deshalb nicht machen, '-schätzungsweise seien bei 60 bis 70 Prozent der Tiere eine stark vorgeschrittene Tuberkulose sestgesielsi worden. Die nrankheit habe sich teilweise in einen: so vorgeschrittenen Stadium gezeigt, daß man annehmen müsse, daß trotz der Untersuchungen bereits kranke Tiere zur Verschiffung nach Argentinien gekommen seien. Tie Untersuchungen wür­den vom Reichsgesnndheitsamt in Berlin an der Hand von Präparaten weiter fortgesetzt.

Oldenburg, 20. Juli. Nach einer hier aus Su­matra eingetroffenen Meldung ist der aus Barel stam­mende Karl Dittrich von Eingeborenen getötet worden.

Ausland.

' Eisenbahrrcrstreik in England.

London, 20. Juli. Im Newcastle- und Sunder­land-Distrikt sind die Eisenbahner in den Ausstand ge­irrten. Soviel bisher bekannt ist, cmstarrd der Streik aus kleiner Ursache, nämlich der Versetzung eines Weichenstellers. Die Streikenden sind mit keinerlei For­derungen an die Bahn herangetreten. Nur ans zwei gro­ßen Versammlungen in Newcastle und Gateshead wurde der Borschlag, eine Deputation an die Direktion zu schicken, abgclehnt. Es fehlt also aus der Seite der Arbeiter ein zu Verhandlungen befugter Ausschuß, Der Aüsstand ist ein unvorbereteiter Syurpathiestreik, dem eine lange Gärung voranfging. Tie ^Verwaltung hat Oberbeamte und Sekre­täre zur Aushilfe herangezogen.

Wien, 20. Juli. Wie die Korrespondenz Wilhelm verläßlich erfährt, wird Kaiser Wilhelm am 20. Septem­ber in Wien eintreffen. Für den Aufenthalt find zwei Tage in Aussicht genommen. Vorher wird Kaiser Wil­helm am 17., 18. und 19. September auf Einladung des Erzherzogs Friedrich in Bellye an den Jagden teil­nehmen. s »

Prag, 21. Jrili. In Tarnopol fand ein Pistole n- duell zwischen einem Honved-Rittmeister ünd einem hie­sigen Reserveleutnant statt. Der Rittmeister fiel. Tie Ursache des Duells war die Schwester des Rittmeisters, eine junge der Aristokratie angchorcndc Dame. Nach den: Zweikanrpsiführte sie den Leutnant in ihrem Automobil da­von. Ans der Fahrt soll sie sich vergiftet haben.

Paris, 20. Juli. In der Arbcitsbörse Isielten ge­stern Mend an 2000 Bankbedienstete eine Ver­sammlung ab, in der sie beschlossen, ein Syndikat zu bilden, um durch Unterstützung des Allgemeinen jAr- bcirsvcrbandes eine Besserung ihrer Lage zu erzielen.

Konstantinopel, 20. Juli. Ans Grund der Aus­sagen der in Hast befindlichen Mitglieder des entdeckten G e heim k o m i t e e s hat die Polizei gestern Nacht den oppositionellen Deputierten Rizanur verhaftet, der so­fort vom Kriegsgericht verhört wurde.

Württemberg.

Dienltuachrichtrrr.

liebe träger: t-in Pro? ssor Dr Eitle an dev: cvmgeüich- th-wlog'fchen Krmisar in Urach die S c 'e des E.horus an d-escr Ankial», dem Hiisslehrer Dr. Herma n Friz am Rea!or>rnnafi »m Eiuttgrr! die Oseereall.drersüeüe an der Latein- und Reüschuie in Zvaichingen, dem Hüssrhrer Johannes Pornuog an ver Lateinschule in In^elünge die Präzeptareklege an diefrr Schule. In den Ru liest and vc setzt: Oberreiill.hrer Wolbach an dir sechskiassigen Realschule in Kövpi.ge-, Haup.ledrer Rovpcit in Srultga:t-Cannk:atr und Hauslehrer Mack in i^on d^rs, Oberramls Herrenverg.

Zur Wahl im 2. Reichstagswahlkreis.

Dürch die Zeitungen geht die Notiz, daß die ,,W ürtt. Konferenz evangelischer Arbeiter" beschlossen habe,den nationalgesinnten evangelischen Staats-, In­dustrie- und Landarbeitern des 2. Reichstägswahlkreises Cannstatt-Ludwigsbnrg zu empfehlen, bei der Ersatzwahl Mann für Mann ihre Stimme dem Kandidaten der Wirt-' schastlichen Vereinigung. Dr. Wolfs, zu geben". Wie von der Verbandsleitung der ivürtt. evang. Arbeitervereine mitgeteilt lvird, hat diese Konferenz mit dem Landes­verband der württ. evang. Arbeitervereine nichts gemein. Die Konferenz wurde im letzten Jahr von dem Sekretär der christlichen Gewerkschaften, Krug, und einigen ihm Nahestehenden gegründet, unr, wie es in dem Ausfchreiben hieß, Propaganda zu treiben für den Anschluß der evangel. Arbeiter an die christlichen Ge­werkschaften.

Die Zukunft -er Tierärztlichen Hochschule.

Auf eine Eingabe, die der Ausschuß der Studenten­schaft der Tierärztlichen Koch schule an das Kultusmini­sterium gerichtet hat, ist folgende Antwort eingelaufen: Dem Ausschuß der Studentenschaft beehre ich mich. . zu erwidern, daß es sich, wie der Herr Staatsminister schon bei den ständigen Verhandlungen ausgeführt hat und wie es sich ans dem Ständischen Beschluß selbst, die zur Aufhebung der Hochschule erforderlichen Ein­leitungen zu treffen" ergibt, nicht Um eine sofortige, son­dern nur um eine allmähliche Aufhebung der Hoch­schule handeln kann. 'Die Unterrichtsverwaltung wird daher die Belassung der Tierärztlichen Hochschule für die nächste Finanzperiode (1. April 1911 bis 31. März 1913) beantragen und, wenn dann noch eine genügende Anzahl von Studierenden vorhanden sein sollte, auch die Belassung für die Etatperiode 19131915 in Er- Ivägung ziehen, so daß in diesem Fall die Hochschule erst auf 31. März 1915 geschloffen würde. Hienach wird z. Zt. für die Studierenden kein Grund vorliegen, diese zu verlassen unü ebenso könnten in den nächsten Jahren Studierende neu eintreten, zumal dabei der ein­heitlichen Regelung der Tierärztlichen Prüfungen für das ganze Reich der Uebertritt von einer Tierärztlichen Hochschule zu einer anderen ohne jeden Zeitverlust er­folgen kann. Die Dauer der Zeit, in der die Hochschule noch fortbestehen wird, hängt also wesentlich von ihrem Besuch durch Studierende ab."

Göppingen, 20. Juli. Die Sozialdemokra­tie hat den Landtagsabgeordneten Dr. Lindemann- Degerloch als Reichstagskandidaten für den 10. württem- bergischen Reichstagswahlkreis aufgestellt. Tr. Linde- mann ist bekanntlich auch der Vertreter Göppingens in: Landtag.

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18. Bundestag deutscher Gastwirte.

Stuttgart, 20. Juli. Ter 18. Bundestag deutscher Gastwirte wurde heute Vormittag von Gemeinderat Schramm mit einer Begrüßungsansprache eröffnet. Verbandsvorsitzender K ä m p f - Leipzig be­grüßte die Regierungsvertreter und schlug die Absendung von Hnldigungstelegrammen an den Kaiser und den

König vor. Oberamtmann Schule sprach für die Re­gierung und die Kgl. Zentralstelle und hob die große Bedeutung des Wirtsgewerbes hervor. Gemeinderat Tr Ludwig hieß die Erschienenen namens der 'Stuttgar-i ter Stadtverwaltung willkommen. Der Bericht des Bor-! standes für das abgelanfene Jahr ist sehr umfangreich und lag den Mitgliedern gedruckt vor. Was Viele schon! beim Eintritt in das Berichtsjahr hinsichtlich der zu er-' lvartenden neuen steuerlichen Belastungen des arg be­drückten Standes und Gewerbes voransgesehen, ist leider' trotz heftiger Gegenwehr und erbitterten Kampfes zur! Wirklichkeit geworden. Die Existenzfähigkeit manches Kollegen ist infolge des auf ihm ruhenden ungeheuerlichen Druckes ernsthaft irr Frage gestellt worden und er mit­samt seiner Familie ist rettungslos dein wirtschaftlichen Ruin preisgegeben. Es ist der Wunsch, daß die lange vermißte Einsicht endlich an den gesetzgebenden Stellen mehr und mehr Platz greift, lieber die Behandlung der wirtschaftlichen Fragen führt der Bericht u. a. aus: der Schutzverband der Brauereien, dein der Bund als korporatives Mitglied angegliedert ist, entfaltete eine em-i sige Tätigkeit, um seine geradezu rigvroseir Kontingen­tierungspläne durchzubringcn. Die deutschen Gastwirte waren nichsiwenig erfreut, über die sonderbare Art von Gesetzesmachckkei bei der Reichsfinanzreform, hatten doch mehrere Reichsftrgtzabgeordnete erklärt, gegen jede Art von Kontingentierung, zu stimmen. Die Abwälzung her vielen M ehrbelastungew auf den Konsum war für die Gastwirte eine Existenzfrage. Der Kassenbericht ivM einen Etat von 32 313,80 Mark in Einnahmen und Aus­gaben auf. Das Verinögen des Bundes beläuft sich auf 8587,84 Mark. Es wurden darauf folgende An­träge zum Beschluß erhoben: 1) Infolge der großen und! schweren Lasten, die den Wirtestand betroffen haben und! seine Existenz in Frage zu stellen Und zu vernichten ge-j eignet sind, beschließt der Bundestag, energische Schritte zu unternehmen, die geeignet sind, alle Sondersteueril von dem Wirtestand 'fernzuhalten und die bestehenden Ortsbiersteuern abzuschaffen. 2) Es soll beim Reichs- Verband beantragt werden, daß die Eingabe des Reichs- verbairds deutscher Gastwirts!»erbände an den Reichs-! tag und Bundesrat um Aendcrung des Z 33 der Reichs­gewerbeordnung nochmals erneuert werde. 3) Der Bund wolle mit dem Reichsverbande für die Einführung"-des paritätischen Arbeitsnachweises im ganzen Reiche nach! Möglichkeit eintreten und aufklärend wirken. Hier wird abgebrochen. Morgen Vormittag Fortsetzung der Be­ratung.

Stuttgart, 20. Juli. Der neueZentralfried- hos. Bor kurzer Zeit haben wir mitgeteilt, daß die Frage der Errichtung eines neuen Fried Hofes schon in nächster Zeit für Stuttgart brennend wird. Wie man nun hört, soll der neue Friedhof auf etwa eine Million Mark zu.stehen kommen. Die Mittel hie- für wären dem Anlehen vom Jahre '1906 zu entnehmen.

Stuttgart, 20. Juli. Für das Württenrberger- Tencmäl bei Champigny sind , bei der Hanptsammclstelle bis jetzt 42 000 M cing-egangen. Die Zahl der Teil­nehmer an der am 11. Oktober stattsrndenden jEinweih- nngsfeier Hai sich jetzt ans '240 erhöht und cs ist die Stellung. eines Sonderzugs hiermit gesichert.

Stuttgart, 20. Juli. Am vergangenen Samstag hat eine Anzahl Weinhandlnngen und Küfereien ihren organisierten Gehilfen zum 1. August gekündigt. Ae Meinungsverschiedenheiten betreffen den Abschluß eines neuen Tarifs. Tie Nichtorganisierten Küfer Haben sich mit den übrigen solidarisch erklärt, und ihrerseits Kün­digung eingereicht, sodaß, wenn keine Einigung Zustande kommt, in allen Weinhandlnngen und Käsereien vom 1. August ab die Arbeit ruht.

Ludwigsburg, 20. Juli. Wegen Lohndifferenzei! find, laut Ludwigsburger Zeitung, am letzten Freitag etm 50 Zimmcrleute hier in den Ausstand getreten. Sämlliche sind in auswärtigen Betrieben bereits wieder in Arbeit.

Etzlingen, 20. Juli. Ter Gemeinderat hat gestern mit 10 gegen 4 Stimmen den Beschluß. gefaßt, die Kosten für den dem Landesverband der Friseure Württembergs anläßlich ihres Berbandstages aus der Burg gewährten Imbiß im Betrag von 595.35 U auf die Stadtkaffe zu übernehmen. Dagegen stimmten geschlossen die Sozialdemokraten.

Nah und Fern.

Hagelschlag.

Aus dem Wieslauftal im O!As Welzheim wird unterm 20. ds. Mts. berichtet, daß dort das Unwetter mit Hagel noch ärger wütete als in Welzheim. In den Gemeinden Asperglen, Recklingsberg, Michelau, Krehwinkel nsw. wird der Crnteschaden auf z. T. 100 Proz. angegeben. Da auch die Fuitterernte Heuer sehr schlecht ausfiel, trifft dieser neue Schlag doppelt schwer.

'Auch ausLangenau wird berichtet, daß beinahe der gesamte Ertrag der Feldfrüchte pnd Gartengewächse bei dem letzten Gewitter durch Hagelschlag.vernichtet wurde, auch der Obstertrag ist bis zu etwa zwei Dritteln Z" Grunde gegangen. Tie Hagelkörner waren so groß, daß sie eine ganze Anzahl Fensterscheiben und Dachplatten zertrümmerten. Von den durch das Unwetter betroffenen Güterbesitzern sind nicht einmal die H-älste versichert.

Mts Freibürg wird bericht^: Anhaltendes Ha­gelwetter von großer Gewalt richtete in Stadt und Land beträchtlichen Schaden an. Tie Straßen sind 'grün von! abgeschlagenen Laub und zeigten noch eine Stunde spater Hansen von Eis. In der Umgebung entstand eine Ncbcrschwemmnng; der Siraßenbahiwerkehr stockt.

Wieder der Spiritusapparat.

Das 7jährige Töchterchen des Steinhauers Leutwiler in Bopfingen goß gestern beim Milchkochen auf dein Spiritusapparat Spiritus nach. Die Flasche explodierte und die Kleider des Mädchens fingen Feuer. Heute früh ist das Mädchen seinen schweren Brandwunden erlegen.