letzten Teil des Spruches sein Hoch auf die Feststadt loszulassen. .Dieses Hoch wurde mit einer solchen lauten Begeisterung ausgenommen, daß ich im Zweifel bin, ob nicht einige hundert Heilbronner aus angeborener Unbescheidenheit mitgehocht haben.
So war der Abend unter dem mächtigen grünen Blätterdach, unter dem die Lichter der bunten Lampions funkelten, zu einem recht schönen und gemütlichen geworden. Als man den Garten verließ, war es schon empfindlich kühl und man hatte einen Grund weiter: „daß man denkt, wo man einen — Warmen schenkt." Da es der Quellen nicht wenige sind, so haben auch die Heilbronner Wirte gleich am ersten Tage ein Wenig von dem Feste gehabt. Da trat die Trinkbarkeit und Seßhaftigkeit der Schwaben wieder einmal in die Erscheinung und manchem, der zu tief hinein in die Nacht gefestet, war es fast zu früh, als um die sechste Stunde des anbrechenden Sonntags dröhnende Böller zum ersten Haupttag
weckten. Zwischen 7 und 8 Uhr herrschte in der Stadt schon wieder reges Leben. Die Autos tuteten, die den Kranz der Festdamen zusammenholten und die Tendenz der Massenbewegung ging nach dem Marktplatz, wo berittene Schutzleute sich mühten, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Verein auf Verein kam vom Bahnhof herein und stellte sich zum Zug nach dem Festplatz auf. Voran ging die Musik und die Bundesfahne, dann folgten die duftig gekleideten Festjungfrauen, denen der noch nasse Boden nicht recht zusagte, dann die Ehrengäste, die Ausschüsse des Schwäbischen Sängerbundes und der Feststadt, die bürgerlichen Kollegien und schließlich hinter einer zweiten Musikkapelle die hiesigen und auswärtigen Vereine. So ging es über die Brücke unter ker im Flaggengala der „Neckaresel" lag, hinaus nach dem Festplatz. Hock) und breit dehnt sich dort die Triumpfpforte. Sie zeigt am Eingang den Wahlspruch des Schwäbischen Sängerbundes, auf dwr Innenseite einen anderen hübschen Kernsprnch:
Nickts fehlt an irdischen Genüssen « Dem frohen glücklichen Mann,
Ter noch ein Liedchen singen,
Ein Mündchen küssen kann.
Nun gings hinein in die große Festhalle. Vom hohen Podium herab hielt dort der Bundespräsident, Herr Rechtsanwalt List-Reutlingen die erste Rede. Er wies auf das erste Heilbronner Liederfcst im Jahre 1851 hin, wie sich seit jener Zeit die Zahl der Angehörigen des Schwäb. Sängerbundes um das Zehnfache vermehrt haben. Er sprach von den hohen Ausgaben des Bundes, im deutschen Lied dem deutschen Sinn und das Bewußtsein der der Zusammengehörigkeit aller Volksgenossen zu heben, gedachte des Hinscheidens des Komponisten Professor Burkhardt- Nürtingcn und des ehemaligen Bundeskassiers Rupp-Cann- statt und auch des 50-jährigen Todestag Friedrich Silcher. Mit einem Hoch auf den Schwäbuchen Sängerbund übergab Herr List nun das Banner dem Oberbürgermeister Dr. Göbel° Heilbronn, der sie mit D mkensworten in Empfang nahm und allen liebwerten Sänger ein herzliches Grüß-Gott entgegenrief.
Nach diesen beiden Reden tri. gen unter der K. Musikdirektor L- Schmutzlcrs mitreißender und anfeuernder Leitung etwa 600 Sänger der Heilbronner Bundesvereine die Kraft und Begeisterung atmende, glänzende Begrüßungshymne von I. Lorenz (Gedicht von K. Kniep) mit Begleitung des Orchesters sehr wirkungsvoll vor. Darauf begann der
W e tt g e s a n g,
an dem sich 55 Vereine (einschl. des „Ehrengesangs" 58) beteiligten. In der Abteilung Ehrengesang sangen die Brooklyner Sänger, die mit großem Beifall ausgezeichnet wurden, die Ulmer Liedertafel und der Stuttgarter Liederkranz, deren Vorträge sämtlich stürmischen Beifall auslöstcn. Am Abend fand dann noch eine Probe für die morgige Hauptaussührung statt. Inzwischen hatte sich aus dem Festplatz, dessen Einrichtung allgemeine An- erkennnung fand, ein fröhliches Leben und Treiben entwickelt, das bis in die Nacht hinein anhielt.
»
Ueber den Wettgesang hat unser Müsikbericht- erftatter Z persönliche Eindrücke gesammelt, die er in Folgendem wiedergibt:
Den Reigen eröffnete in
Abteilung I (Einfacher Volksgesang)
die Liederlust Plieningen mit Silbcrmanns „O komm zur grünen Heide". Der Vortrag zeugte von guter Durchbildung jund hübschem Stimmenmaterial; nur fiel an manchen Stellen eine zu dunkle Tongebung auf. Der Sängerkranz Möckmühl sang den „Lenzmorgen" von Kromcr recht frisch, frei und fließend, mit guter Aussprache und Deklamation. Mit „Heimat und Vaterland" von Göpfart bot der Liederkranz Oberbettringen eine beachtenswerte, durch dynamisch feinen Vortrag sich auszeichnende Leistung. Die Tenöre zeigten in der Höhe einigemal zu flache Tonbildung. Der Männergesangverein Rohr („Mein Vaterland, leb wohl" von Speidel) schwächte den Eindruck seiner Leistung durch nicht unerhebliche Unreinheit des Vortrags. „Heute scheid ich" von Jsenmann erfuhr durch den Frohsinn Plochingen eine recht schöne, nur an einer Stelle etwas unreine Wiedergabe. Eine der besten Leistungen war der Vortrag von Löfflers „König Lenz'' durch die Cäcilia Großeislingen, die über ein besonders schönes,, slangvolles Stimmenmaterial verfügt. Der Beifall der Zuhörer war nach diesem Lied besonders stark. Die Eintracht Nellingen sang „Heisa, zur Linde" von Löffler mit gutem Material wirkungsvoll, aber nicht ganz ohne kleine Rauheiten. Der folgende Liederkranz Gerstetten war im Vortrag von Neuerts „Das Herz am Rhein" recht rein und sorgfältig in der Deklamation, aber anfangs etwas schwerfällig und in der Vokalbildung nicht immer einwandfrei. Die Wiedergabe von Arnolds „Und wieder ward es Maienzeit" durch die Cäcilia Hofen a. N. wirkte dank frischen und reinen, dynamisch 'sorgfältigen Vortrags erfreulich. .Der Liederkranz Pfauhaufen („Tie Heckenröslein
von Nagel) wurde mehrmals unrein und war im Vortrag nicht frei und ausdrucksvoll genug, zeigte aber sonst verschiedene Vorzüge. Jsenmanns „Heute scheid ich" vom Liederkranz Straßdorf klang rein und ausdrucksvoll, dynamisch fein abgestuft. Der Liederkranz Echter dingen mit Dregerts „Zieh hinaus" ließ es in bedenklicher Weise an Reinheit, an manchen Stellen auch an korrekter Aussprache fehlen. Unrein und unfertig sang der Gesangverein Hülben „Ueber Sternen wohnt der Friede" von Thiede, ein für diesen Verein uirdankbares Lied. Mit Löfflers „König Lenz" brachte der Liederkranz As p erg wieder einen frischeren Ton herein. Der Arbeiterbildungsverein Oehrin- gen uird die Konkordia Wäldenbronn sangen beide unmittelbar nacheinander,„Heimat und Vaterland" von Göpfart, Der zweite Verein entschieden freier, reiner und mit besserer Steigerung, so daß der Vortrag sehr- lebhaften Beifall auslöste. Gute Leistungen boten sodann der Musikverein Oberbettringen mit Löfflers flott gesungenem „Der Frühling zieht ein" und namentlich der Verein Eintracht-Frohsinn Münster a. N. mit Kramers „Am Brünnelein im Walde", dessen Vortrag große Vorzüge hatte und namentlich durch die bestechend^ Durchführung des 1. Baß-Solos für sich einnahm. Vom letzten Verein, Liederkranz Plieningen, hörten wir nochmals Göpfarts „Heimat und Vaterland". Die sonst gute Wirkung wurde durch eine unrein gesungene Stelle beeinträchtigt. — Gerne muß man anerkennen, daß im einfachen Volksgesang im ganzen recht schöne, von fleißigem Streben der Vereine zeugende Leistungen zu hören waren, und daß auch ganz kleine ländliche Vereine in steigendem Maße bemüht sind, das deutsche Lied, insbesondere das Volkslied, in würdiger Weise zu Pflegen und nach Vollendung ihres Könnens zu streben. Abteilung II (gehobener Vo l ks g e s a n g). Diese Abteilung wurde eröffnet vom Liederkranz Stuttgart-Karlsvorstadt mit „Frühlingseinzug" von Jüngst. Der Verein besitzt ein sehr klangvolles, schmiegsames Material, besonders auch im Tenor, und der Vortrag war schwungvoll, fein abgetönt und die Stimmung des Liedes erschöpfend, darum sehr wirkungsvoll. Der Sängerkranz Wasseralfingen mit Sturms „Einkehr" erzielte durch Vorzüge der Tonbildung, der Aussprache und Deklamation sowie durch die schöne Gcsamtauffassung des Liedes ebenfalls einen sehr guten Eirrdruck. Der an Sängerzahl wesentlich schwächere Liederkranz Neuenbürg sang „Des Kaisers Leut" von Ariwld in einer Weise, die von fleißiger und feiner Durcharbeitung zeugte; nur war das Stimmenverhältnis nicht immer ganz ausgeglichen und die Wirkung zwar gut, aber doch hinter den beiden vorhergehenden Leistungen zurückstehend. „Ueberwunden" von .Hansen sang die Germania Bückingen mit gutem Material und feinem Vortrag, der sich durch ein schönes Piano auszeichnete und guten Eindruck machte. Fortuna Ulm mit „Gotenzug" von C. I. Schmidt ließ neben beachtenswerten Vorzügen einigen Mangel an Reinheit und an ganz korrekter Aussprache erkennen. Die Leistung desLieder- kranz Unterkochen mit Jüngsts „Frühlingseinzug" stand zwar hinter der des Stuttgarter Vereins (Nr. 1) aus natürlichen Gründen zurück, war aber im übrigen recht eindrucksvoll und beachtenswert. „Weidmannes Gruß" von Fink erfuhr durch den Liederkranz Altenstadt eine gut ansprechende Wiedergabe, und mit gutem Erfolge sang der Sängerkranz Reutlingen „Ter Rhein" von Steinhauer, wenngleich es zuweilen am rechten Ausgleich der Stimmen fehlte. Die Cannstat- ter Harmonie ließ es beim Vortrag von Reinicks „Feuer her" an guter und freier Deklamation fehlen; die Nebensilbcn waren etwas z u leicht. Mehr Ausdruck legte der Sängerkranz Heidenheim in den Vortrag von Hegars „Morgen im Walde". Die Komposition eignete sich gut für das Stiminenmaterial des Vereins; nur in der Höhe wollten die Tenöre nicht mehr vollkommen zureichen.. Attenhofers originelles „Marschlied fahrender Schüler" tat in der frischen und kraftvollen, von gutem Ausdruck getragenen Wiedergabe durch die Harmonie Stuttgart treffliche Wirkung. Angerers zart und geheimnisvoll beginnendem und dann mächtig wachsendem Chor „Märzluft" wurde die Liedertafel Aalen in schöner Weise gerecht, besser jedoch in den Pianostellen als am Schluß, dem es etwas an Kraft gebrach. Der Weingärtnerliederkranz Eßlingen reichte bei dem schon zweimal genannten „Frühlingseinzug" mit seinem Stimmenmaterial nicht ganz zu, auch war der Vortrag nicht genug ausgeglichen. Sehr duftig und zart, auch in der Stimmung rein sang die Konkordia Wasseralfingen das köstliche Madrigal Waelrents „An einem Bächlein" und erzielte damit sehr stürmischen, berechtigten Beifall. Diese Leistung darf zu den besten gezählt kberden. Glücklich traf die Harmonie Zuffenhau- s e n die Stimmung von Baumanns „Finkenschlag". Der Vortrag hatte starke Vorzüge; hervorzuheben sind der kraftvolle Stimmenklang und die gut gesungene Solostelle des 1. Basses. Lebhafte Anerkennung verdiente sich der Liederkranz Unterrombach mit dem Bortrag von Wengerts „Der letzte Ritt", einer für einen Landverein hochachtbaren Leistung. Der Frohsinn Neckarsulm sang „Wie könnt ich dein vergessen" von Türk mit schönem Material und guter Auffassung, nur könnte der Zusammenklang der Stimmen noch einheitlicher sein. Der Liederkranz Böblingen mit Schäffers „Im- Walde" war in der Tongebung nicht edel genug, sein Stimmenklang nicht einheitlich abgerundet; der Chor war aber fleißig studiert. Beim Vortrag der Union Bietigheim („Du sonnige, wonnige Welt" von Rheinberger) waren die dynamischen Uebergänge zu unvermittelt, der Vortrag nicht ausdrucksvoll genug. Der Sängerbund Birkenfeld trug noch einmal^den „Frühlingseinzug" mit frischen und kraftvollen Stemmen und guter Auffassung sehr wirkungsvoll vor. Den Schluß der 2. Abteilung machte der Leseverein Reutlingen mit dem leider teilweise unreinen Vortrag des fleißig und gründlich studierten Ullrich'schen Chors „Rheingruß".
Nach der Mittagspause, in der die Sänger in ihre Stand-Quartiere oder zum Festmahl in die „Harmonie" eilten, um sich nach soviel geistigen Genüssen leiblich zu
stärken, nahm der Wettgesang um halb 3 Uhr seinen Fortgang, zunächst mit
Abteilung III (einfacher Kunstgesang).
Der Männergesangver ein Reutlingen begann mit Rheinbergers „Jagdmorgen". Gediegene Auffassung, schöner Vollklang der gut geschulten Stimmen und sorgfältige Behandlung aller Einzelheiten in rythmi- scher un-d dynamischer Hinsicht und korrekte, sorgfältige Aussprache wirkten zusammen zu sehr erfreulichem Ge- samteindruck. Es folgte die Liederlust Gablenberg mit H. Wagners „Gotentreue". Die großzügig dramatische Auffassung im ganzen und die außerordentliche Feinheit in allen Einzelheiten sichern dieser Leistung einen ganz hervorragenden Platz. Jubelnder, wiederholter Beifall belohnte sie. Aufs sorgfältigste durchgearbeitet Und mit aller Kunst und guter Charakteristik wiedergegeben war auch Rheinbergers „Schelm von Bergen" durch die Liedertafel Göppingen. Die Erinnerung Pforzheim sang Attenhofers „Das deutsche Lied" anfangs recht wacker, mit weichem Gefühl, zum Schluß aber nachlassend und unrein. Nicht ganz vollendet, aber immerhin lobenswert war Podbertskys „Tief ist die Mühle verschneit" vom Frohsinn Obereßlingen. Der Klang war zuweilen noch etwas rauh, auch nicht durchweg rein. Der Licderkranz Möhringen a. F. bot mit „Ossian" von Beschnitt eine in mehrfacher Hinsicht sich sehr vorteilhaft auszeichnende Leistung. Ein ganz vorzügliches Stiminenmaterial von ausgezeichneter Schulung (hervorzuhebetr der Solotenor!) und großer Ausdauer und die rühmenswert großzügige Durchführung des ganzen Chors wirkten zusammen zu hervorragend günstigem Gesamteindruck. Die Vulkania Aalen mit „Waldmorgen" von Köllner hatte nach dieser Leistung keinen leichten Stand. Dennoch vermochte sie mit ihrem geschmackvollen Vortrag und ihrem hübschen Material zu interessieren und sich lauten Beifall zu sichern. Von gesundem Leben erfüllt war der Vortrag von Köllners „Am Bergstrom" durch die Harmonie Tuttlingen, der schöne Steigerungen brachte. Die Liederlust Mettingen schloß den Reigen mit Löfflers (ihres Dirigenten) „Deutsche Diamanten". Der Verein zeigte hübsche Stimmen, die nur an einer Stelle des Basses etwas unedel klangen, und trug die mit Tonmalereien zu wirken suchende Komposition dramatisch vor.
Bedeutende Leistungen brachte endlich die
A b t e i l u n g IV (S ch w i e r i g e r K u n st g e s a n g).
Der L i e d e r k ra n z S ch w en n i ng e n trat mit dem „L«nzsturm" von W. Sturm auf den Plan. Ter an Zahl stärkste unter allen wettsingenden Vereine überraschte durch seltenen Voll- und Wohlklang der gut gebildeten Stimmen, Neben diesen Vorzügen machten sich aber auch noch einige Mängel in Tongebung und Diktieren bemerkbar und in den getragenen Stellen ein gewisser Mangel an innerem Leben. Ter Gesamteindruck war sehr gut. Tie Wiedergabe von Hegars „Rudolf von Werdenberg" durch den Sängerklub Ulm war eine sehr wackere und in . vielen Einzelheiten packende, wenn auch im Ganzen nicht gerade überragende Leistung. In den „Meeresstimmen" von Kempter zeigte die Harmo- monie Ulm ein sehr klangvolles Material und hohes, reifes Können, das z. B. die sehr schwierigen Modulationen im allgemeinen sicher bewältigte. Einige Unreinheiten haben den Gesamteindruck beeinträchtigt. — Der L i e d er kr a n z G e i s l i ng e n a. St., welcher „Zwei Könige" von Hutter sang, verfügt über ganz treffliche und 'wohlklingende Stimmen und vermag damit feine Wirkungen hervorzubringen. Ter Gesamteindruck des un- gemein sorgfältigen und wohlabgcstusten Vortrags war ein hervorragend günstiger. Hegars „Totenvolk" sang der Beamtensingchor des Allg. T. Vers-Vereins Stuttgart mir gutem dramatischem Ausdruck und technischer Meisterschaft. Zum Schluß bekam man nochmals „Rudolf von Werdenberg" zu hören, und zwar von dem Brüßler Gesangverein Gmünd. Ter sehr gelungene Vortrag übertraf an plastisch-dramatischer Gestaltung, an Ausdrucksfähigkeit und Feinheit der Durchführung den des Ulmer Vereins um ein erhebliches Und bildete einen würdigen und eindrucksvollen Aubfchluß des Preissurgens.
-In Abteilung V (Ehr e ng ef a n g) trat als erster der schwäb. Sängerbund Brooklin, von stürmischem Beifall begrüßt, aus den Plan. Tie amerikanisch-schwäbischen Sänger, die drüben über dem Weltmeer unser deutsches Lied pflegen, ernteten für ihre beiden Vorträge („Morgenrot" von Zerlett und „Frühlingsregen" von Munzing er), namentlich für das erste, jubelnden, immer sich wiederholenden Beifall. Ihr Chor verfügt aber auch über Stimmen von seltenem, weichen und innigem Wohllaut, die sich zu prächtigem Mang zu- fammenfügen, und ihr Vortrag zeugte davon, daß sie sich drüben in Amerika ihr echtes deutsches Schwabengemüt bewahrt haben: daher die zündende Wirkung! Es folgten noch die Ulmer Liedertafel mit dem kunstvoll und fein oorgetragenen „Schön Rothaut" von Hegar und endlich der im Schwäbischen Sängerbund konkurrenzlos dastehende Stuttgarter Liederkranz, der mit M. Neumanns „Warnung vor dem Rhein" eine ausgezeichnete Glanzleistung bot. — Punkt 51/2 Uhr war das Singen zu Ende, und nach kurzer Pause begann die Hauptprobe für einen Teil der Massenchöre der morgigen Haupt- aufsührung, von der man einen musikalischen Hochgenuß seltener Art erwarten darf.
Stuttgart, 2. Juli. Nach Annahme eines auf 4 Jahre abgeschlossenen neuen L 0 hntarifs ist eine Verständigung zwischen den Arbeitgebern und den Baufchrei- nern erzielt worden.
Munderkingen, 2. Juli. Stadtschnltheiß Rapp tritt am 1. August nach 32jähriger Amtstätigkeit von feinem Posten zurück. Ter Termin für die Neuwahl eines Ortsvorstehers ist auf Samstag den 23. Juli sest- gefetzt.
Stcirrberg, OA. Laupheim, 2. Juli. Bei der Ortsvorsteherwahl haben von 76 Wahlberechtigten 62 abge-- ftimmr. 53 Stimmen fielen ans Gcmeindcrat und Amts- verwüser Peteler.