Kurhaus-Einweihung.

Wildbad. den 3. 'uli 1910. Mit einem prächtig dekorierten Wagen der B,rgbahn begaben sich die hohen Herrschaften klirr nach 6 Uhr ans

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Regierung und den Ständen für die Erstellung des Kur­saales, und gab kund, daß die bürgerlichen 'Kollegien den Finanznftwster von Geßler und Präsident Dr. v. Schwarz für ihre Verdienste um die Stadt Wildbad zu Ehren­bürgern ernannt haben. Nach einem recht würdigen die vom herrlichsten Abeudionnengold Umstrahlte Sommer- Verlauf nahm das Festmahl etwas nach 9 Uhr sein sEnde berghöhe, wo drei kleme Mädchen der Königin einen Blumen- Für Samstag Nachmittag war ein allgemeines Festessen

strauß überreichten und das Töchterchen des Herrn Hos- apothekers Metzger einen poetischen Gruß übecmitt lte, Zunächst begab sich der hohe Besuch znm Sommerberg-Hotel und wurden den Majestäten hier die Besitzer des Hotels, die Herren Bätzner L Wentz, vorgestellt. Unter Führung dieser beiden Herren nahmen das KönigSpaar und die übrigen Festgäste einen Rundgang durch des prächtige Hotel vor

vorgesehen worden, dos aber leider ziemlich schwach besucht war. Etwa 35 Personen hatten an den prachtvoll dekorierten Tischen Platz genommen. Während dem Verlauf des Mahls brachte der Kgl. Badkommissär Freiherr von Gemmingen den Königstoast aus und widmete ein zweites Gtas unseren Kurgästen und knüpfte an diesen zweiten Toast die Bitte, daß dos neue Gebäude allen Kurgästen ein angenehmer und

Sehr lobenswert äußert-' sich der hohe Betuch über die willkommener Aufenthaltsort werden möge und daß die praktische und komfortable Einrichtung der Paterreräumlich- Veranstaltungen, die er darin arrangieren werde rechte Be- keiten, ebenso fanden die Fremdenzimmer und Apartemenis! fnsdigung finden möchten. Die heiteren Weisen der Kur­allerhöchsts Anerkennung seitens Sr. Majestät des Königs., kapelle und ein edler Tropfen, den uns die Restanraton Die größte Bewunderung aber fand die unumstritten schöne! des Hauses servierte und der dieser ein lobenswertes Zeug- Lage des Hauses, mit dem wundervollen Fernblick nach nis ausstellt, zauberten bald eine recht fröhliche Stimmung

Süden und Norden. Die goldene Sommerabendsonne um goß die ganze Landschaft mit einer Flut blendenden Lichtes und tauchte die Gipfel dank l-rünec Tannen in eine purpurne Lohe. Diese erhabene Schönheit Hatz auch bei dem hohen Besuch ihren Einfluß gelt.nd gemacht. Zum Schluß wurde im Hotel noch eine kunstvoll dekorierte kalte Platte besich­tigt die allseitige Bewunderung hervorrief Nach Besichti­gung des Hotels wurde noch der Startplatz der Rodelbahn rn Augenschein genommen .und sodanp der Rückweg zur Bergbahnstation durch die Reihen der spalierbildenden Schulmädchen angetreten, von wo nach Ankunft unter brausenden Hochrufen die Talfahrt erfolgte. Die Majestäten gaben noch mehrmals ihrer Hoden Befriedigung über alles Gesehene lebhaften Ausdruck und begegneten jedermann mit größter Leutseligkeit und Freundlichk ii. Unter stürmischen Ovationen und Huldigungen des Publikums bestieg das Königspaar das Aulo und verließ etwas nach 7 Uhr unsere Stadt und fuhr nach Bebenhausea zurück. Abends fand im neuen Karsaal ein von dersKgl. Badverwaltung gegebenes Festessen statt. Finanzmimster v Geßler brachte nach einer schwungvollen Reoe über- Wildbads Entwicklung und Be­deutung den.iigs-vast aus Hierauf stattete Hr. Stadt­schultheiß Bätzner in seiner Rede dem Königspaare Dank ab für den hohen Besuch, bedankte sich auch ferner bei der

hervor. Auch die vortreffliche Küche hat ihre Leistungsfähig keil großartig bewiesen. Man trennte sich mit der Gewiß­heit einige schöne undgenußreiche" Stunden verlebt zu haben.

Welche unter den Hieben Musen wäre wohl würdiger ein weihevolles Fest zu beschließen, als die göttliche Musik Sv endete auch die El öffnungsfeier des Kursaals am Sonn­tag mit einem Festkonzert. Der Abend, zu dem Frau Emmu Tester, Fürstlich Hohenzollernsche Kammersängerin, und Herr A. Benzinger, Lehrer am Kgl. Konservatorium in Stuttgart als Mitwirkendende gewonnen waren, bot sehr gehaltvolles und formenschönes von der herrlichen Kunst. In wessen Herze stände nicht noch aus dem Vorjahre der Name Tester mit leuchtenden Lettern geschrieben und auch Herr Benzinger ist ein Künstler, in dem sich der ganze Idealismus Beethovens zu verkörpern scheint, der ihm im Ringen um die höchsten Güter a!s Siegesparole gilt. So ist das Festkonzert, das nur Lieblingssteüen von Wagner, Beethoven, Sanft-Saeens und Ed. Griez bot, mit begeister­ten- Beifall ausgenommen und aufs sympathischste begrüßt worden Man hat sich einmal wonnevoll emportragen lassen auf den Schwingen der gottbegnadeten Muse, empor aus der grauen Eintönigkeit des Alllagslebens zu den ewig grünen Gefilden süßer Harmonien, zu den ewig goldenen

Strahlen der Sonne des Ideals. Für den prächtigen mN» sikalischen Hochgenuß, den uns Frau Tester, Herr Benzinger und unser Herr Prem mit dem Kgl. Kurorchester verschafften, gebührt diesen noch an dieser Stelle Anerkennuung und warmes Lob.

Nun sind die Eröffnungsfeierlichkeiten, die der Kgl. Bad­kommissär Freiherr v. Gemmingen so vortrefflich und stil­voll arrangiert und so glanzvoll geleitet hat, vorüber und der neue Kursaal ist in Betrieb.

So möge derselbe ein Kursaal rm besten Sinne des Wortes werden. Möge es eine Stä-te werden, wo Körper und Geist neue Kräfte sammeln, Freude und Lust genießen können. Möge endlich das neue Haus dazu beitragen, allen unfern lieben Gästen, namentlich allen, welche erholungsbe­dürftig, schwach und krank sind, Kraft und Gesundheit, Freude an der Arbeit und Freude am Leben wiederzugeben

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Bekanntmachung.

Bestehender Vorschrift gemäß werden ist nachstehendem die wesent­lichsten Bestimmungen über dos

polizeiliche Wel'dewesen

veröffentlicht:

1. Gastwi te sind verpflichtet, über die bei ihnen übernachtenden Personen fortlaufende Verzeichnisse (sogenannte Nachtbücher) ui führen, in welchen der Tag der Ausnahme und der Abreise, der Name, der Stand oder das Gewerbe udd der Wohnort des Uebernochtenden einzu­tragen ist. Die Uebernachtenden sind zur Erteilung einer wahrheits­gemäßen Auskunft verpflichtet.

2. Personen, welche das 16. Lebensjahr zurückgelegt haben, sind verpflichtet:

g) beim Anzug sich bei der Ortspolizeibehörde binnen 6 Tagen schriftlich oder mündlich anzumelden, st) beim Wegzug sich bei der Ortspolizeibehörde schriftlich oder mündlich adzumelden und hierbei anzuaeben, wohin sie zu ver­ziehen gede -ken Beim An- und Wegzug von Familien ge­nügt die An- und Abmeldung durch das Famüienhanpt.

3. Alle Neuanziehenden haben sich über ihre Staatsangehörigkeit und ihre Militär-Verhältnisse auszuweisen und sind zur Äuskunfter- teilung über ihre sonstigen persöntichen und Familienoerhältmffe ver­pflichtet. Auch haben sie die ihnen an ihrem bisherigen Aufenthalts­ort ausgestellte Abmeldebescheinigung vorzulegen.

4. Weiterhin haben die Pflicht zur Anm-Pdnng innerhalb 3 Tagen : u) Arbeitgeber. Lehrherrn und Dienstherrschaften für die ein­tretenden Arbeiter, Lehrlings und Dienstboten.

b) Personen, welche Wohnräume oder Geschä'tstokale vermieten, oder Zöglinge, Schüler oder Kostender bei sich ausnehmen.

' Der Austritt bezw. Auszug muß ebenfalls angezeigt werden. Insoweit eine Anmeldepflicht im Sinne des Kranken- und Jnva- lidenversichcrungsgesetzes besteht, so kann diese mit der polizeilichen Meldung verbunden werden.

Sämtliche Formulare können unentgeltlich bei der Ortspolizeibe­hörde bezogen werden.

Verfehlungen gegen die Meldevorschriften werden nach Art. 15 des Poiizeistrasgesetzes bestraft. Die mtspolizeiliche Vorschrift betr. die An- und Abmeldung der durchreisenden Fremden in der Stadt Wild­bad mit den Parzellen Windhof. Sommerberg und Hochwiese vom 28. Januar 1910 bleibt durch Vorstehendes unberührt in Kraft.

Mildbad, den 2. Juni 1910 Ltadlschultheitzenarnt: Bätzner.

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§2

Ich nehme die gegen Herrn Wilhelm Gall gebrauchten beleidigenden Aussagen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück.

_Hebamme Klaust.

VjMpnLrti'tt»«

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NML 7 M

Direktion:

Jntendonzrat Kiodix.

Honte Abend:

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Richard Skowronnek.