auf Ansuchen der Abschied in Gnaden bewilligt worden. Herr von Rheinbaben soll angeblich künftig den Oberpräsidentenstuhl in Koblenz zieren. Wer sein Nachfolger wird ist noch nicht bekannt.

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Phili ist nicht in der Lage.

TieNorddeutsche Allgemeine Ztg." schreibt: Zum Fall Eulenburg brachten in den letzten Tagen einige Blätter die Mitteilung, daß Fürst Eulenburg wieder ver - handlungsfähig sei und daß die Staatsanwalt­schaft, um einer parlamentarischen Interpellation über den Stand des Meineidsverfahrens ans dem Wege zu gehen, den Prozeß iin September wieder aufnehmen wolle. Tiefe Nachrichten sind völlig unzutreffend. Ans Ver­anlassung der Staatsamvaltschaft ist der Fürst nach einge­holten Gerichtsbeschlüssen durch Medrzinalrat Dr. Stoer- mer im April und Mai untersucht worden, und zwar beim zweiten Male auch mit Röntgenapparat und Orthvdia- graph. Tie Untersuchungen haben erneut ergeben, daß der Fürst nicht v erhandlungssähig ist und daß die Arteriosolerose und Herzvergrößerung weiter fortbe­ste Heu. Tie Staatsanwaltschaft ist daher außer Stande, die Anberaumung eines neuen Hauptverhandlungstermins zu beantragen.

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Die Gesamtaufwendung des Deutschen Reiches süit die soziale Gesetzgebung.

Die bevorstehende Ausdehnung der Krankenverficher- ungspflicht auf landwirtschaftliche Arbeiter, Dienstboten, unständige Arbeiter und die im Wandergewerbe beschäf­tigten Personen, sowie die geplante Hinterbliebenenver­sicherung werden naturgemäß die Aufwendung für unsere Arbeiterversicherungen weiterhin sehr erheblich steigern. Um über diese Aufwendungen ein klares Bild zu .bekom­men, sind sowohl -die in Zukunft neu entstehenden Kosten wie die für den jetzigen Umfang bereits entstandenen Ko­sten errechnet worden. Hiernach ergibt sich folgende jähr­liche Belastung: Invalidenversicherung 228 Millio­nen, jetzige Krankenversicherung 332, neue Krankenver­sicherung 60, Unfallversicherung 172, Hinterbliebenen­versicherung 67 Millionen, insgesamt859 Millio­nen. Berücksichtigt man hierbei den jährlichen Zuwachs der Bevölkerung, so ergibt sich, daß schon in naher Zeit die jährlichen Aufwendungen für die soziale Gesetz­gebung eineMilliardeerreichen werden. Seit dem Jnkraftreten unserer sozialpolitischen Gesetzgebung waren nun bis zum Ende des Jahres 1907 von Arbeit­nehmern und dem Reich Gesamtaufwendungen von über 8 Milliarden gemacht worden. Rechnet man hierzu nach dem gegenwärtigen Stand der Versicherungen jähr­liche Aufwendungen von 732 Millionen, so ergibt sich, daß die Gesamtkosten unserer sozialen Gesetzgebung bis zum Ende dieses Jahres die Summe von 10 Milliarden erheblich übersteigen.

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Die Reichssinanzen.

. Ueber die finanzielle Lage des Reiches, wie sie sich für die Ausstellung des Reichsetats für das nächste Jahr darstellt, teilt eine Korrespondenz anscheinend auf, Grund amtlicher Erkundigungen mit: Durch die verstärkte Tilgung und Verzinsung der Reichsschuld, durch das Versiegen des Reichsinvalidenfonds, durch das weitere Anwachen des Pensionsfonds und durch die Abbürdung eines Drittels des Fehlbetrags aus dem Jahre 1909 ergibt sich für das Jahr 1911 eine Mehrausgabe ge­genüber 1910 von rund 115 Mill. Mark. Hiervon gehen ab etwa 40 Mill. Mark infolge Wegfalls der einmaligen Beamtenbeihilfe und der Erbschaftssteuerrückzahlungen. Darnach sind also 75 Mill. Mark mehr zu decken. Nach den ungünstigen Erträgen der Einnahmen des Reichs an Zöllen und Steuern kann man für das nächste Jahr im günstigsten Falle 60 Mill. Mark Mehreinnahmen ge­gen 1910 an Zoll und Steuern annehmen. Darnach ver­bleibt also ein Defezit von 15 Mill. Mark. Das Flotten- gesetz sieht aber für das Jahr 1911 eine Mehrausgabe von rund 23 Mill. vor, sodaß also 38 Mill. Mark mehr zu decken sein werden.

Karlsruhe, .28. Juni. Nach hiesigen und Berliner Blättermeldungen find dem Groß Herzog verschiedene Drohbriefe Angegangen, in denen angekündigt wird, das Achoß werde durch Bomben in die Luft gesprengt., Tie Polizei hat noch keine Spur ermitteln Wunen. In maßgebenden Kreisen legt man dem Vorgang keine ernst­hafte Bedeutung bei.

Berlin, 27. Juni. Der Sraatsanzeiger meldet: Dem LeDarzt des Kaisers Tr. v. Jlberg wurden die Brillan­ten zum Roten Adlerorden 2 Klasse mit der Krone und dem 2. Leibarzt, Oberstabsarzt Tr. Niedner, das Kreuz der Ritter des Hausordens von Hohenzollern verliehen.

Berlin, 28. Juni. Ter Tirekror des anorganischen Instituts, ,Geheimrat Professor Tr. Erb mann, unter­nahm aus einer Reise in Waren in Mecklenburg, hei schlechtem Wetter und trotz eindringlicher Warnung mit einen: kleinen Boot eine Fahrt aus dem Müritz-See. Er ist nicht wiedergekehrt.

Ausland.

Aus Abessinien.

Neue Intrigen der Kaiserin.

Man schreibt derFrankfurter Zeitung": So un­glaublich es scheinen mag, lebt Menelik immer noch. Es gibt nämlich für Eingeweihte ein untrügliches Zei­chen : Zwar gesehen haben ihn wahrend der letzten Monate nur seine Pfleger. Mer die Kaiserin lebt. Und es ist wohl sicher, daß sie ihren Gemahl nicht überleben wird. Am allerwahrscheinlichsten ist, daß sie nach seinem Tod sofort von einem hierzu schon lange Ausersqhenen er­mordet wird. Weniger wahrscheinlich wird man ihr erst den Prozeß machen. Ein solche? würde nämlich sehr viel auf­decken, was besser ans immer verborgen bliebe, und das liegt nicht im Interesse der herrschenden Aristokratie. Tie Kaiserin aber spinn: selbst heute als Staatsgefangene aus ihrem mit Rücksicht aus den sterbenden Gemahl ritter­

lichen Gewahrsam verbrecherische Plane. Eine Nichte, ein schönes und berückendes Weib von klassischer Ge­stalt und Gesichtsbildung und von einer Hautfarbe, die ei­ner Europäerin Ehre machen würde, hat sie an einen sonst völlig bedeutungslosen Menschen verheiratet, um ihr in solcher wenig exponierten Stellung größere Bewegungs­freiheit zu sichern. Dieses Weib hat drei ihrer Diener, man mag sich deuten durch welche Mittel, fanatisiert und zu gefügigen Werkzeugen ihres Willens gemacht. Die drei Leute erhielten den Befehl, in die Treuste des früheren Vertrauten der Kaiserin Ras Abbata zu treten, sich dessen Vertrauen zu erwerben und ihn dann zu vergiften. Ties ist bereits der dritte Anschlag, den die Kaiserin gegen Ras Abbata versucht. Die drei Mörder und ihre schöne Herrin liegen nun in Ketten und die Kaiserin wurde mit diesem neuen Mordanschlag auf'ihrem alten Konto belastet. Man wird eines schönen Tages fürchterliche Abrechnung mit ihr halten. Dieser Tag wird Wohl manches Mysterium aufdecken, in den: unter Einsatz von Menschenleben, Län­dern und Vermögen mit Hilfe von Weibern, Eunuchen, Kindern und ehrgeizigen jungen Leuten um Kaiserkronen gespielt wurde. Hinter ihren Mauern glaubt Taitu noch nicht ausgespielt zu haben. Und ihre Wächter, die alle Fäden in den Händen haben, lassen sie gern bei ihrem Glauben, um auf ein Zeichen der Drahtzieher sie bei einer neuen Abscheulichkeit in flagrant: ertappen zu können.

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Wien, 28. Juni. Die Familie Hofrichter er­klärt, sie werde aufs Neue versuchen, eine Untersuchung Adolf Hosrichters aus seinen Gesundheitszustand durchzu­setzen. '

Petersburg, 27. Juni. Ter Reichs rat lull den Gesetzentwurf betr. Finnland in der von der Reichs­duma genehmigten Fassung angenommen.

Dyden, W. Juni. (Utah.) Ter O r ego n -- 2 h o rt - li ne-Ex preß wurde letzte Nacht an der äußersten Grenze der Stadt von drei Räubern znm Still- stand gebracht. Tie' Passagiere wurden mit Revol­vern bedroht und äusgeraubt. Tie Banditen schlugen jede n nieder, der den geringsten Widerstand wagte. Eine Frau 'erlitt dabei schwere Verletzungen. Eine große Menge Einwohner hat die Verfügung der Rärrber ausgenommen.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

De- Landricht.r Härle in Tübingen ist mit seinem Einve - ständnis auf die Stelle eine; JustsiminifterialffkcetärS unter Be­lastung des Ti els und der sonstigen Dtenstrechie eines Landrichters versetzt worden.

Aus dem Landtag.

Der BauordnuttgHausschutz der Zweiten Kammer

behandelte den ersten Abschnitt der Bauordnung. An Stelle des Mg. v. Gauß war der Mg. Eisele fFortschr. Vp.) Berichtetstatt er. Tie wichtige Bestimmung über die Ortsbausatznng und ihre Genehmigung wurde eingehend behandelt. Von Seiten des Bauernbundes, auch von Seiten der De u ts ch en P ar t e i und zum Teil auch vom Ze ntrum wurde dafür eingetreten, in der Frage der Genehmigung sich den Beschlüssen der Ersten Kammer, wonach die Ortsbausätzungen durch das Ministerium geneh­migt werden sollen, anzupassen und zwar aus der Erwägung heraus, daß die Erste Kammer keinesfalls ge­neigt sei, die Vollziehbarkeit durch den Bezirksrat anzu­nehmen und daß man an dieser Frage das Gesetz picht scheitern lasse sollte. Tie Vertreter dieser Meinung sind aber zugleich dafürgewesen, daß man in Form eines Kom­promisses die Versagung deck Genehmigung von den bei der Vollziehbarkeitserllärung seither schon bestimmten vier Voraussetzungen abhängig mache : die Genehmigung sollte darrmch nur versagt werden können, wenn die Ortsbau- satznng mit dem Gesetz in Widerspruch steht, das öffentliche Wohl geschädigt, oder wenn die Vorschriften über die Er­lassung und öffentliche Bekanntmachung der Ortsbausatzung nicht eingehalten werden. Demgegenüber wurde nament­lich aus den Reihen der B.olkspartei betont, daß die Zweite Kämmer mit gutem Grund die bloße Bollziehbar- keitserklärung festgestellt habe, um die Verantwortung ^der Gemeinden für die Ortsbausätzungen zu stärken. Der Staatsminister des Innern trat energisch dafür ein, durch Entgegenkommen gegenüber der Ersten Kam- wer die Gefahr eines Scheiterns des Gesetzes beim vor­liegenden Artikel zu vermeiden. Bei der Abstimmung wurde ein Antrag des Berichterstatters unter Ausschaltung der Zuständigkeit des Bezirksrats die Vollziehbarkeit der Ortsbausatzungen dem Ministerium zu übertragen, mit 9 gegen 5 Stimmen abgelehnt, ebenso wurde ein An­trag Tr. Lindemann, dem Ministerium die Genehmig­ung der Ortsbausatzungen zu übertragen, die Versagung der Genehmigung aber an die obengenannten 4 Boraus- setzurrgen zu binden, mit 40 gegen 4 Stimmen äbge- lehn t. Schließlich beschloß der Ausschuß noch, den Ar­tikel 3s auch in der Fassung der Ersten Kammer^«bzu­lehnen und zwar mit 9 gegen 5 Stimmen. Darnach ist ein Beschluß des Ausschusses über die wichtige Frage der Genehmigung der Ortsbansatzungen nicht zustandege­kommen.'

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Zur Laudtagsersatzwahl im Bezirk Welzheim

teilt die Württ. Presse-Korrespondenz mit, daß Partei­sekretär Keinath die ihn: angeborene Kandidatur mit der Begründung abgelehnt hat,daß es ihm mit Rück­sicht aus seine Stellung in der Partei unmöglich sei, in einen WahlKampf, der sich mit gegen die Fortschrittliche Volkspartei richten müßte, als Kandidat einzutreten." Tie Nationalliberale (Deutsche) Partei hat infolge dessen die Kandidatur dem Schultheißen Scheiger in Ruder s- be.r g angeboten, der die Kandidatur nach einigem Be­denken angenommen hat. Damit wäre nun der Auf­marsch der Parteien für den Wahlkampf vollzogen.- Zur Sonntagsruhe und Erholungsurlaub faßte die Verwaltung des Werkmeister-Verbandes folgen-

j den Beschluß:Die Verwaltung des Deutschen Werkmei ster-Verbandes bedauert lebhaft, daß den- Betriebsbeam ten heute noch kein gesetzlicher Anspruch aus eine 36stüii- dige wöchentliche Ruhezeit eingerännll ist. Sie erkennt an, daß oft die Interessen des Betriebes Somitagsarbeit der Betriebsbeamten fordern. Sie fordern aber trotz­dem gesetzliche Festlegung. eines 36stündigen Ruhetages durch Ergänzung der Gewerbeordnung, um auch den Be­triebsbeamten ein unbedingtes Recht auf eine bestimmte Ruhezeit zu sichern. Gleichzeitig fordert sie eine gesetz­liche Festlegung des Anspruches ans einen Erholungs­urlaub, wie das im österreichischen Handlungsgehilfenge­setz, das vor kurzem in Kraft trat, den österreichische,: Angestellten in ausreichender Weise gewährleistet ist." Der Beschluß wurde der Regierung und den Mitgliedern des Reichstags übermittelt.

Bewegungsspiele beim Militär. Bei der Aus­gabe der neuen Turnvorschrift für die Infanterie ist auch die Einführung und Wege von Bewegungs- und Ballspielen für die gesamte Armee angeordnet wor­den. Die Spiele sollen bei freiwilliger Beteiligung be­sonders in der dienstfreien Zeit gepflegt werden.

Steinheim OA. Marbach, 27. Juni. In einer hiesigen Stuhlfabrik sind Lohndifferenzen ausgebrochen. Die Arbeiterschaft verladt OMtürrdige Arbeitszeit und 10 Proz. Lohnerhöhung. Die gesamte Arbeiterschaft hat ihre Kündigung eingereicht.

Ulm, 27. Juni. Gestern tagten hier die dem all­gemeinen deutschen Genossenschaftsverband ungehörigen Konsumvereine imBaumstark". Der Verbands­direktor Feierabend von München begrüßte bei Er­öffnung der Verhandlungen im besonderen den Vertreter der Stadt Ulm und den Vorsitzenden des Mfsichtsrates ,der Ulmer Gewerbebank, Bühler. Er konnte im Ge­schäftsbericht seststellen, daß im verflossenen Geschäfts­jahr wohl eine Besserung der Geschästsvcrhältnisse ein­getreten sei, daß aber 'trotzdem nicht alle Erwartungen erfüllt worden seien. Wenn sich auch der Umsatz des einzelnen Mitglieds von 308 aus 313 Mark gehoben habe, so sei dies nicht aus eine Besserung der Lebens- verhältnisse, sonder:: auf die verteuerte Lebenshaltung zu- rückzuführen. Gegenwärtig gehören dem Verbände 19 Konsumvereine an, die sich im Gegensatz zu den im so­zialdemokratischen Zentralverband deutscher Konsumver­eine vereinigten Konsumvereinen den Tendenzen der Richt­ung Schnltze-Delitzsch Anerkennen. Der Gesamtumsatz be­trug bei diesen Vereinen im Iahte 190910 insgesamt 11775 874 Mark gegen 10 945 780 Mark ein Jahr vor­her. Den Reservefonds waren 483 296 Mark zugesührt. Die Vereine hatten ein eigenes Vermögen von 1431672 Mark und einen Reingewinn von 980176 Mark. Ein- kanfsdividenden wurden von 416 Proz. verteilt. Das Ausschütten hoher Dividenden wird vom Verband für unvorteilhaft gehalten und bekämpft. Bei den Revisio­nen wurden in der Buchführung bei jüngeren Vereinen »noch Mängel sestgestellt, auch sind sonst noch einige ver­besserungsbedürftige Wahrnehmungen gemacht worden. Der nächste Verbandstag ist in Pforzheim.

Nah und Fern.

Ungliilksfälle bei der Heuernte.

Beim Heuanfladen aus dem Feld ist der verh. Bauer Gottlob Heuschele in Frankenbach kopfüber vom Wagen auf den Boden abgestürzt, wodurch derselbe einen Schädelbruch erlitt, der bald darauf den Tod herbeisührte.

In Schwaikheim OA. Waiblingen ist der verh Bauer Wilhelm Oetinger beim Wegfahren vom Acker von seinem mit Kleeheu beladenen Wagen abgestürzt. Er erlitt eine schwere Rückenmarksverletzung, welcher der 70 Jahre alte Mann erlegen ist.

In Sch.afhausen OA. Böblingen ist beim Aus­bewahren von Heu der verh. Taglöhner Friedrich Kienle infolge Durchbrechens eines morschen Brettes vom Heu­boden auf die Scheuerutenne abgestürzt, wo der Schwer­verletzte vor seinen Angehörigen im Blute schwimmend und in bewußtlosem Zustand aufgefunden wurde.

Unter den Räder».

Am Montag abend zwischen sft und s-9 Uhr ereig­nete sich beim Schloßplatz in Stuttgart ein schreck­licher Unglücksfall. Dar Cannstatter Wirt und Mehlhändler Andreas Krapf, ein etwas korpulenter Mann,' wollte auf einen in rascher Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen auffpringen. Ties gelang ihn: jedoch nicht. Er wurde erst eine Strecke von etwa 20 Meta geschleift und geriet dann unter die Räder des Anhange- wagens. Dabei wurden ihm Beine und Körper furcht-' bar zerstümmelt. Seine Leiche wurde mittels Sa­nitätswagen ins Leichenhaus gebracht.

Eine Wildereraffäre.

Ms Böblingen wird vom 27. berichtet: Schon längere Zeit war Verdacht vorhanden, daß in dem Walo gegen Musberg Wilderer ihr Unweisen treiben, weshalb Landjäger und Forstpersonal Weisung erhielren, Streifen zu veranstalten. Gestern nachmittag machte Landjäger Krau tter von hier und Forstwart Bort von Musbaz eine Streife und stießen im WaldteilToter Mann" au! zwei Wilderer mit schußbereitem Gewehr. Landjäger Krautter wollte einen davon entwaschen, es entspann sich ein längerer Kämpf, wobei Krautter in Gefach war, daß der Wilderer seinen Zwilling abdrückte. Schließlich ch lang es Forftwart Bort, wachend des Handgemeges da- Gewech abzuschießen. Nachdem der Wilderer schließlich entwaffnet war, veranlagte ihn der Landjäger mitch gehen, nicht ohne ihn 'vorher daraus aufmerksam zu ma­chen, daß er bei einer Flucht schießen werde. Der Wilderer ergriff aus Zuruf des Anderen die Flucht, .worauf Kr Landjäger von seiner Waffe Gebrauch machte und m» in den Kops'traf, sodaß der Tod alsbald ei nt rar Ter Andere entfloh hieraus. Ter Erschossene soll ein ge­wisser Sommer aus Echterdingen sein. EierichtW' Untersuchung ist erngeleitet.