Lokales.
Wildbad, 4. Mai. Das gestern Nachmittag und gestern Abend stattgefundene Militär-Konzert, machte bei allen Konzertbesuchern lobend von sicb reden und hatte Hr. Musikmeister Baßinger mit seinen „Ulanen" im nu alle Symphatien der Musikfreunde errungen. Der schneidigen Militärmusik sei noch an dieser Stelle eine lobende Anerkennung gewidmet.
Wildbad, 3. Juni. Kgl. Kurtheater. „Tilli" Lustspiel in 4 Akten von Francis Stahl — kündeten gestern die großen Lettern auf dem Theaterzettel für den Abend an. — Der Besuch, obwohl schon etwas besser als am Vorabend, ließ immer noch zu wünschen übrig. Ein Kunstinstitut, wie unser Kurtheater, verdient volles Interesse der Allgemeinheit. — Mit gespanntem Herzen begrüßte wohl mancher Theaterfreund das Hochgehen des Vorhanges. Der erste Auftritt war ja auch recht nett und vielversprechend; aber dann — begann die ewig-alte, ewig-neue interessenlose „Moral-Pauke". Der Autor verirrt sich in manchen Szenerien in eine inhaltlose Phantastik und Beschreibungen und Reflexionen zerreißen das Gefüge des Ganzen. Auch die Sprache des ganzen Stückes ist nicht recht zu Herzen gehend, mit Ausnahme von der Titelrolle „Tilli", mit der uns der Dichter einen wirklich ungetrübten Genuß bietet. Wenigstens, wenn ihm die Muse ein Ideal zur Verkörperung stellt, wie sie eS gestern in Person des Frl. Horsten getan hat. Man hatte seine Freude an dem feinen Takt einer edlen harmonischen Seele. Frl. H zeigte in ih.er Rolle, daß sie sich im Wesen und D Zen ganzen Lievre'.z der Jugend, den ganzen strahlenden Sonnenschein des nuigen, empfindenden Herzens zu eigen gemacht hat. hr und auch Frl. Mertens, die ebenfalls als „Ella" eine msgezeichnete Leistung bot, noch an dieser Stelle ein Bravo. Die anderen Rollen, obwohl sie fast alle im Mittelpunkt der Handlung stehen, gewinnen wenig Bedeutung und schwer, sehr schwer war es für die Darsteller „etwas daraus zu machen". Trotzdem ist es allen, abgesehen von Kleinigkeiten, die in einer Rolle zu bemängeln wären, sehr gut gelungen und war wohl jeder Mitspielende berechtigt, etwas vork den reich gespende
ten Beifall für sich zu beanspruchen. Heute wird das Stück wiederholt und ist der Besuch des Theaters schon wegen der „herzigen" Tilli sehenswert, die mit ihrem Lachen eine Welt voll Sonnenschein und Glück erschließt.
Calmbach, 4. Mai. Hier erschoß sich heute früh der 70 Jahre alte Gchreinermeifter Funk. Das Motiv zum Selbstmord soll Furcht vor Strafe sein.
— Eingesandt! Die am 1. Mai d. Js. in Kraft getretenen neuen „Polizeil.-Vorschriften" enthalten so manches „Angenehme". U. a. darf man den köstlichen Morgenschlummer nun bis 7 Uhr voll und ganz wahrnehmen, weil „Nemesis" vor 7 Uhr alles Klopfen und Hämmern, jeden Werkftattlärm streng verboten hat. Um so unangenehmer fällt seit einiger Zeit verschiedenen Morgenschlafliebhabern in der Nähe der Bergbahn ein entsetzliches Hämmern und Klopfen auf, das auch den Morgenschlaf der dort wohnenden Kurgäste jedesmal ein unliebsames Ende bereitet. Hat die Bergbahn, weil sie ein „Kind" der städtischen Behörde ist, etwa besondere Vergünstigungen? Kaum denkbar. Hier wäre Gerechtigkeit am Platze.
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Druck und Vertag der Beruh. Hofmannschen Buchdruckerei in Wildbad. Verantwortlich: i. V.: Paul Köhler daselbst.
Wildbad.
Bekanntmachung.
Auf Grund des Art. 15 Ziff. 2 und der Art. 51 und 52 des Landespolizeiftrafgesetzes vom 27. Dezember 1871/4. Juli 1898, sowie des § 7 der Kgl. Verordnung betreffend das polizeiliche Meldewesen vom 25. Mai 1901 werden vom Ortsvorsteher unter Aufhebung der bisherigen ortspolizeilichen Vorschriften vom 16. April 1894 und mit Zustimmung des Gemeinderats vom 28. Januar 1910 und Vollziehbarkeitserklärung des Kgl. Oberamts vom 3. Februar 1910 folgende
Ortspolizeilichen Vorschriften betreffend die An- und Abmeldung der durchreisenden Fremden und Kurgäste in der Stadt Wildbad mit den
Parzellen Windhof, Sommerberg und Hochwiese, erlassen:
§ 1 .
Sämtliche durchreisenden Fremden (Badegäste, Luftkurgäste, Geschäftsreisende, Vergnügungsreisende, Besuche u s. w.). welche in Gast- oder Privathäusern für Entgetd oder unentgeldlich Wohnung nehmen, sind von dem Wohnungsgeber bei dem Stadtschultheißenamt an- und abzumelden.
8 2.
Diese An- und Abmeldungen haben während der Badesaison (1. Mai bis 30. Sept.) jeden Tag morgens längstens bis 8 Uhr, und während der übrigen Zeit des Jahres spätestens bis morgens N Uhr bezüglich aller während des vorangegangenen Tages oder während der Nacht angekommenen bezw. abgereisten Fremden zu geschehen.
8 3.
Zu den An- und Abmeldungen werden besondere Zettel vom Stadtschultheißenamt »»entgeltlich abgegeben und zwar:
u. für Anmeldungen, von über 2 Tage hier verweilenden Fremden, von weißer Farbe.
5. für Anmeldungen, von bloß bis zu 2 Tagen hier anwesenden Fremden, von roter Farbe, o. für Abmeldungen von grüner Farbe.
Erfolgt die Abreise der unters b. genannten Fremden vor erfolgter Anmeldung, so kann die Abmeldung mittelst eines Vermerks auf dem Anmeldezettel geschehen.
Für die Verwendung der richtigen Formulare und die genaue, deutliche, leserliche Ausfüllung der An- und Abmeldezettel ist der Wohnungsgeber strafrechtlich verantwortlich.
8 4
Verfehlungen gegen diese Vorschriften werden auf Grund des Art. 15 Ziffer 2 des Polizeistrafgesetzes mit einer Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 8 Tagen geahndet.
Dies wird zur Kenntnis der Einwohnerschaft gebracht.
Wildbad, den 2. Juni 1910.
Stadtschultheißenamt : Bätzner
---
Ausflug
ins Monbachtal und Würmtal, über Ruine Steinegg und Liebeneck
Sonntag, den 5. Juni 191V,
Abfahrt Wildbad 7.07 Uhr.
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Lustspiel in 4 Akten von Francis Stahl Kassenöffnung 7 Uhr. Anfang '/s8 U.
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Evangelische Uirchengemeinde
Wildbad.
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Die geprüften und juftifizierten Rechnungen der evange Kirchenpflege und des Diakonissenfonds pro 1SÜ8/190 sind von Montag, den «. Juni bis Montag, den 13. J»> d. J. je einschließlich zur Einsichtnahme der evangelischen Gemeind glieder auf dem Amtszimmer des Unterzeichneten aufgelegt. Wildbad. den 4. Juni 1910.
Der Vorsitzende des Kirchengemeinderats Stadtpfarrverweser Kumpf.
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