werden, in welcher der Verbandsvcrein ..Urne", Verein ftir Feuerbestattung in Dresden, Sitz nnd Stimme hat.

Auf Antrag desselben Vereins wurde beschlossen, während der Internationalen .Hygiene-Ausstellung 191 l einen außerordentlichen Verbandstag in Dresden abzu- halten, unter der Voraussetzung, daß die Fach-Ansstell nng des Verbandes zustande kommt.

Der Antrag des Vereins für Feuerbestattung in MagdeburgBesprechung über die Bestimmungen dos sächsischen Feuerbestattungsgesetzes in Betreff der Bei­setzung von Aschcnresten", nnd der Antrag des Vereins für Feuerbestattung in Halle a. S.:Der Verbands­tag wolle beschließen, ans die Verwaltung des Leipziger- Krematoriums dahin zu wirken, daß die Einäscherung aller Leichen ohne Rücksicht auf die Staatsangehörigkeiten unter gleicher: Bedingungen erfolge" wurden aus Antrag der Referenten wegen Zeitmangel von der Tagesordnung abgesetzt. Beide Anträge sollen dem Provinzialsächsischen Berbandstage überreicht werden.

Ein .Antrag des Vereins für Feuerbestattung Halle a. S. lag ferner vor:Die Verwaltungen der Krema­torien, soweit sie nicht endgültige Bestimmungen über die Aushändigung der Aschenkapseln getroffen traben, sind da­hin anzuregen, daß diese Aushänigdung entweder nur an die anwesenden nächsten Angehörigen geschieht vder an der: mit schriftlichem Auftrag zu deren Empfang­nahme Ermächtigten; sonst sind die Aschenreste den .Hin­terbliebenen ins Haus zu senden, und nur dann, wenn keiner dieser AL ege ausführbar ist, bleiben die Kapseln am Orte des Krematoriums." Ein Beschluß über den Antrag wurde nicht gefaßt, sondern dieser lediglich zur Berücksichtigung empfohlen.

Zur Annahme kam ein Antrag des Vereins für Feuerbestattung in Hannover folgenden Inhalts:Stirbt ein Mitglied eines Berbandsvereins fern vom Sitze des Vereins (etwa auf einer Reiset, so hält der Verband die Vereine für verpflichtet, auf Ansuchen für die Feuer­bestattung in derselben ALeise zu sorgen, als ob es sich rrm die Leiche eines eigenen Mitgliedes handelt." Ein gleiches Abkommen ist nach Möglichkeit mit den Vereinen in der Schweiz, Italien ustv. zu treffen.

Mehrere noch auf der Tagesordnung stehende Punkte wurden zurückgezogen.

Vom Verein ftir Feuerbestattung in Köln a. Rh. lag ein Antrag vor, der Verband nröge dahin wirken, daß die Einäscherung in würdiger, die Gefühle der Leid- fragenden in keiner Weise verletzenden Art geschieht. Dieser Antrag wurde in der Debatte in keiner Weise für berechtigt erklärt, da die Einäscherrurgen stets in würdiger Form geschähen. Derartige Anträge schadeten nur der Feuerbestattung.

Ein weiterer Antrag des Vereins für Feuerbestatt­ung in Köln a. Rh., der Verbandsvorstand möge dahin wi-Aen, daß die deutschen Einäscherungsanstalten den Mitgliedern der deutschen Feuerbestattungsvereine er­mäßigte Preise für die Einäscherung gewähren, wurde dem Vorstande als Material überwiesen.

Als Ort des nächsten ordentlichen Verbands-- tages 1912 wurde einstimmig Straß bürg im Elsaß gewählt.

Der bisherige Vorstand wurde durch Zuruf einstimmig wiedergewählt.

17. Berbandstag der deutschen Gewerkvereine (H.-D.)

IV

Berlin, 20. Mai.

In der Vvrmittagssitzung des Verbandstags der Deutschen Gewerkvereine wurde die Diskussion über die Anrräge zum Programm festgesetzt. Zur .Neu­tral i t s frage sprachen sich in der Debatte alle Redner für parteipolitische Neutralität der Gewertvereine aus. Gleich auf-Berlin wandte sich gegen Erkelenz, der in einem Artikel imGewerkverein" die Neutralität verspottet und zum Airschluß an bestimmte Parteien .aus­gefordert Habe. Riedel (Gewerkverein der Maschinen- und Metallarbeiter): Man müsse die Neutralitätsfrage zart behandeln. In -Sachsen gäbe es zahlreiche gute Ge­werkvereinler, die politisch Sozialdemokraten seien. S ch u- macher-Berlin (Gewerkverein der Holzarbeiter): Die Neutralität der Gewerkvereine muß ergänzt werden durch rege politische Tätigkeit, der Gewerkvereinler außerhalb der Gewerkoereine. Diese nrüssen in politische Organi­sationen lstneingehen, um dort ifür ihre Forderungen zu wirken. Es sind ja auch in den freisinnigen Organisatio­nen, z. B. in Sachsen, zahlreiche christliche Gewerkschaft­ler, die dort im Sinne ihrer Organisationen wirken. Ver- bandsredäkteur Lew in konstatiert die völlige Einmütig­keit über die beiden Hauptpunkte: Notwendigkeit strenger Neutralität der Gewerkvereine und ebettso dringend Not- wendigken der politischen Betätigung der Gewerkvereinler. Auch Erkelenz ist jetzt zurückgekommen von dem Stand­punkt seines ArtikelsNeutralität ist Unsinn" und zitrückge­kehrt zu seiner alten Liebe (Heiterkeit) der Neutralität. Ver­bandsvorsitzender Goldschmidt: Er habe stets an der politischen Neutralität der Gewerkvereine sestgehalren, an­dererseits aber auch aus seiner persönlichen Ueberzeugung niemals ein Hehl gemacht. Gewiß sei es zu bedauern, daß nicht mehr wie früher Arbeiterschaft und Bürgertum un- der dem schwarz-rot-goldenen Banner znsammenstehen. Es fei seine feste Ueberzeugung, daß es widersinnig sei, zu­gleich Gewerkvereinler und Sozialdemokrat zu sein, denn die Gewerkvereine erstreben Besserung der Verhältnisse üpf 'Grund der heutigen , Gesellschaftsordnung, die So­zialdemokratie dagegen, wenigstens die marxistische, beab­sichtigt den Umstoß der heutigen Gesellschaftsordnung. Tie freisinnige Fraktion sei hier vielfach zu Unrecht ange­griffen worden, aber hier fei nicht der Ort, daraus näher einzugehen. (Beifall bei dem überwiegenden Teil der Ver­sammlung.) Raab-Burg (Gewerkverein der Fabrik- nnd Handarbeiter): Es sei tief bedauerlich, daß die Gewerkver­einler sich am dem Beschluß der Demokratischen Berei­nigung beteiligt haben, für den sozialdemokratischen Land- iagskandidaren gegen Goldschmidt zu stimmen. (Gleich­

auf-Berlin ruft: Jeder Gewerkvereinler darf stimmen wie er will!- Das sei ja richtig, aber darum bleibe es nicht minder bedauerlich, daß Gewerkvereinler ihre Füh­rer im Stiche lassen. T raeger Berlin: Schars zurück- znweisen seien alle Bersnche, den Verband oder .einzelne Gewerkvereine ins Schlepptau politischer Parteien zu neh­men. Auf die Leute freilich, die nur wegen ihrer Unter­stützungsansprüche bei den Gewertvereinen bleiben, aber mit dem Herzen ganz wo anders, nämlich bei der Sozial­demokratie stehen, ans diese Portemonnaie-Mitglieder könne man keine Rücksicht nehmen. (Zustimmung..

Die Debatte schließt. Gegen die Stimmen der meisten Berbandstagsabgeordneten des Gewerkvereins der Meiall- nnd Maschinenbauarbeiter, speziell der Berliner Delegier­ten, wird mit großer Mehrheit folgende Resolution angcno nt m e n:

Der Berbandstag bedauert, daß gegenwärtig nicht ein einziger Gewerkvereinler dein Reichstag oder einem Landtag angehört. Es ist dringend notwendig, daß so­wohl der Vorsitzende des Verbandes wie auch andere Füh­rer der Gewerkvereine in die Parka mente ge­wühlt werden. In Wahrung der Partei- nnd kir- cheirpolitischen Unabhängigkeit der Gewerkvereine ist den Kollegen die Wahl der Partei zu überlassen, ftir die sie als Kandidaten anstreten wollen."

Sodann wurde einstimmig folgende Resolution aitgenommen:

Es ist eine dringende Notwendigkeit, in den Gewerk­vereinen die großen Ideale der Befreiung der Arbeiter, der nationalen Wohlfahrt und der Pflicht zur fortschrei­tenden Sozialresorm in den 'Vordergrund der äußeren Agitation und der inneren Erziehung zu rücken. Die Gewerkvereine sind und bleiben religiös neutral und parteipolitisch unabhängig. Es ist eine dringende Pflicht aller Mitglieder, neben der Mitgliedschaft bei den Ge- werkvereinen auch ihrer Pflicht als Staatsbürger durch Eintritt in eine politische Partei Genüge zu leisten. Als selbstverständlich wird vorausgesetzt, daß jedes Mit­glied die Freiheit zu politischer Betätigung hat uitd daß die Gewerkvereinler, wenn sie das politische Gewicht der Mitglieder sozialpolitisch fruchtbar machen wollen, mit ihren Führern an der Spitze sich in den Parteien Einfluß erringen müssen. Die politische Betätigung der Ge­werkvereinler darf nicht in den Gewerkvereinen statt- sindeit, sondern bat in den Parteien selbst zu erfolgen. Ebenso hat die religiöse .Betätigung in den kirchlichen Gemeinschaften zu erfolgen."

Sodann erledigte man einige Anträge über die Aus­gestaltung des VerbandsorgansTer Gewerkoer- verein". Mittags fand ein gemeinsamer Ausflug nach Potsdam statt.

Deutsches Reich.

Kaiser Wilhelm

soll bei seinem Aufenthalt in London auch den fran­zösischen Minister Pichon mehrmals ins Gespräch gezogen haben, lieber eine der Unterredungen weiß der Matin" zu berichten:Kaiser Wilhelm entwickelte mit großer Beredtsamkeit die ihm sehr sympathische Idee des e n rop ä isch en Sta a t en b u n d es. Im Interesse der Menschheit und der Zivilisation, sagte Kaiser Wilhelm, soll­ten die großen europäischen Völker einig bleiben, ei­nander zu unterstützen nnd so einen großen Friedensbund zu bilden." -- Auch mit Lord Kitchencr hatte der Kaiser eine längere Unterredung.

EiittgungsverhaitSlungen im Baugewerbe.

Auf die Initiative des Reichsamts des Innern hin haben jetzt beide Parteien im Baugewerbe sich zu neue n Einigungsv erhandlung en bereit erklärt. Am Freitag haben bei Staatssekretär Delbrück Vorver­handlungen mit den Arbeitgebern stattgefunden und am Samstag wurden ebensolche Besprechungen mit Ver­tretern der Bauarbeiter gepflogen. Von dem Ergebnis dieser iBorbesprechungeu wird es abhängen, wann der Termin für die Einigungsverhandlnngen angesetzt wird. Soweit sich jetzt übersehen läßt, werden diese Verhand­lungen toahrscheinlich in den ersten Tagen dieser Woche beginnen. Voraussichtlich werden sie auch von Staats­sekretär Delbrück selbst geleitet werden.

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Im preußischen Herrenhaus

erfolgte die zweite Abstimmung über die Wahl­rechtsvorlage. Auf den Ausruf antworteten 127 mit Ja, 82 mit Nein. Die Wahlrechtsvorlage ist also in der zweiten Abstimmung mit ei­ner Mehrheit von 45 Stimmen angenom­men. Bei der ersten Abstimmung tvar das Stimm­verhältnis .140 gegen 94. Eine Anzahl Mitglieder, die das erstemal gefehlt Hatten, nahm diesmal an der Ab­stimmung teil, während. eine viel größere Anzahl von bei der ersten Wstimnrnng anwesenden Mitglieder dies­mal fehlte, unter anderen Fürst v. Lichnowski nnd Prinz zu Schö naich-Carolath. Anders als bei der ersten Abstimmung stimmte diesmal Gans Edler .Herr zu Putlitz und Professor Borchert, die dies­mal gegen die Vorlage stimmten. Mit Ja stimmte Dr. Adickes, der Oberbürgermeister von Frankfurt, der bei der ersten Mstimmung gefehlt harte. Die Wahl­rechtsvorlage geht nunmehr an das Abgeordnetenhaus zurück.

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Tie deutsche Sozialdemokratie

hält ihren diesjährigen Parteitag vom 18. 24. Sep­

tember in Magdeburg ab.

Haudelslehrer-Tag.

Der Verband D-entscher Privat-Handelslehrer hielt seinen Vereinstag in der Bürgergesellschaft zu Köln ab. Neben internen Bereinsangelegenheiten, durch deren Ver­handlungen es sich aufs Neue zeigte, daß der Zusammen­schluß der Privaten Handelslehrer ein immer festerer wird, wurde besonders über die Abfassung einer Denkschrift bera­

ten, die sich mit der Verordnung des Preußischen Handels- Ministeriums vom 15. Februar l908 beschäftigt. Tie von einer Vereinskommiffion veranstaltete Enquete hat erge­ben, daß die Verordnung und ihre Ausführung von einer großen Anzahl der Privat-Handels-Schulen Preußens ft empfunden wird, daß eine Stellungnahme mit Hilfe der erwähnten Denkschrift notwendig erscheint. - Ter bis­herige Vorstand wurde ans die Dauer von 8 Jahren neu gewühlt. Zum Schluß fand ein fachwissenschaftlicher Vor­trag statt über die Erweiterung der Unterrichtsgebiete, der ein reges Interesse der Mitglieder wachries. Ter (N- neräloersammlnng ging ein Begrüßnngsabend voraus, an dem sich da. 800 Personen beteiligten.

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Berlin, 21. Mai. Heute wurden im Auswärtigen Amt die Ratifikationen zum deutsch-portugiesi­schen Handelsvertrag vom 30. Nov. 1908 aus­gewechselt. Der Vertrag tritt mit dem 1. Juni d. I. in Kraft.

München, 20. Mai. DieAllgem e i n e Z e i t- u ng", die bekanntlich seit .Jahresfrist als Wochenschrift erscheint, hat die längste Zeit gelebt. Scherl, der erhebliche Opfer anfwendetc, sie als Tageszeitung zu halten, ist Pie Suche jetzt leid geworden, nachdem auch die neue Form nicht die Erwartungen erfüllt hat, die man an die Um­wandlung knüpfte. Znm 1. Juli ds. Js. wird das Blatt völlig ein ge Heu, wenn sich nicht ein anderer Liebhäber sindet. Scherl ist sogar bereit, das alte liberale Organ ohne jede Vergütung abzutreten, das heißt herzuschenkeu. So wenigstens will es derBayrische Kurier" wissen.

Göttingen, 21. Mai. Professor Planck, einer der verdientesten Mitarbeiter an der Schaffung des Bür­gerlichen Gesetzbuchs, ist gestern Abend gestorben.

Ausland.

Tie Türken und die Griechen

sind gegenwärtig nicht gut aufeinander zu sprechen. Beide streiten sich um die Oberherrschaft über Kreta. Tie Griechen machen im Einverständnis mit den Kretensern nun den Versuch, in ihre Nationalversammlung Vertre­ter Kretas aufzunehmen. Daraufhin ließ nun die Türkei Griechenland amtlich bekannt geben, daß die türkischen Truppen in diesem Fall Tags daraus ohne Kriegs­erklärung in Thessalien einmarschieren werden. Fünf türkische Kriegsschiffe haben das Goldene Horn ver­lassen, um sich auf der Reede vor Koustantiilopel mit der gesamten Flotte zu vereinigen, die mit versiegel­ter Ordre nach Äegaeas abgeht. Auf der Insel Rhodus beginnt man, die griechischen Waren zu boy­kottieren.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Am 20. Moi ist vom Evangelischen Oberschutrat eine ständige Lehrstelle in Höfen. Bez. Höfen (Neuenbürg!, dem Hauptlehrer Klein in Neufatz, desselben Bezirks, in Ho rheim, Bez. Großsachsen­heim Vaitingen, dem Hauptlehrer Eisenbraun in Gomadin- gen, Bez. singen, in Wiltendorf, Bez. Pfalzgrafemvril r. dem Unterlehrer Friedrich Wild in Cannstatt, in Gönmnpen, Bez. Wankheim (Tübingen), dem Unterlehrer Alfred Hock in Ulm. in Fmerbach dem Hanpilehrrr Neuschwan der in Mundelsheim, Bez. Murr (N'arbach). >n Sulzdnrf, Bez. Hall, dem Hauptlehrer Scheuber in Eschental, B.z Baumerlbach (rlehringen), in Markl- lustwau, Bez. Crailsheim, dem Unkerlehrer Rudolf Alken müller in T mpeldof, in Backnang den Ha-ptlehrer Becher in Jux, desselben Bestrks, in tzetlbronn an der H lfsschulklasse dem Haupl- lehrec Braun an der dortigen Volksschule, die hiedu>ch in Ei- ledigur.g gekommene Lehrstelle an der Volksschule dem Hauollehrer Eisenhart in Schwägern, Bez. Güglingen (Brackenhein,), über­tragen worden.

Zur Reichstagsersatzwahl im 2. württemb. RcichstagswahlkreiS. Am Sonntag fand in Mar- b a ch eine V ertr a u e ns männ er v er s a m m l n ng der Bolkspartei des 2. württ. Reichstagswahtkreises statt, dch aus dem ganzen Wahlkreis von etwa 40 Personen besucht war. Die Stimmung war eine erfreulich frische und kampfbereite. Sie fand Ansdrck in den Erklärungen sämtlicher Redner nnd in der Annahme folgender, ein­stimmiger Resolution:Die heute in Marbach ab­gehaltene zahlreich besuchte Vertrauensmännerversamnl lang der Fortschrittlichen Bolkspartei drückt sich dahin aus, daß die Ausstellung eines eigenen Kandidaten für die bevorstehende Ersatzwahl ftir den 2. Reichstags- Wahlkreis unter den gegebenen politischen Verhältnissen erforderlich ist." Im Anschluß an oie Vertranens- münnerversammlung fand imBüren" eine sehr stark besuchte öffentliche Versammlung unter dem Vor­sitz von Dir. St oll statt. Wahtkreissekretür Fischer- Heilbronn referierte über die politische Lage. Insbeson­dere setzte er sich mit dem Bund der Landwirte und dessen .Haltung bei der Reichsfinanzreform, der preußischen Wahl­rechtsvorlage nnd der Kaligesetzgebung auseinander. Der Vorsitzende bedauerte in seinem Schlußwort, daß sich in der Diskussion kein Anhänger des Bundes zum Wort ge­meldet habe und sprach die Hoffnung aus/ daß auch im kommenden Mahlgang die Konsequenzen aus dem Ver­halten der Gegner gezogen würden. Die Volkspartei ist gegenwärtig überhaupt im 2. Reichstagswahlkreis sehr rege an der Arbeit. Samstag nnd Sonntag fanden in dem Bezirk nicht weniger als ein halb Dutzend Versamm­lungen statt, darunter auch eine solche in Cannstatt und eine weitere in tlntertürkheim. In Obertürkheim hatte der Bezirksvolkspercin Cannstatt eine Versammlung zur Besprechung der Ersatzwahl. Mich dort wurden Stim­men für eine volksparteiliche Kandidatur laut wie aucli einem Zusammengehen mit den Nationalliberalen das Wort geredet wurde.

HieberS Nachfolger im Parteiamt. Der Lan­desausschuß der Nationalliberalen Partei hat zu seinem Vorsitzenden den Land tags abgavrdneten Kü­bel, zu dessen l. Stellvertreter den Gemeinderat Reih- len und znm 2. Stellvertreter Chemiker Bickes ge­wählt. Der Landtagsabgeordnete Bau mann wurde in den geschästsführenden Ausschuß berufen.