b est a t l u ii gsv e r c i u e deutscher Sprache aus Äiitrag von Jerfchker-rraßburg ciustiminig beschlossen, den nach sten Kongreß in Straßburg i. E. zn halten.

Mannheim, 17. Mai. Tie Reihen der altnnann heimer Temokraren lichten sich mehr und mehr. In der Nacht znin Pfingstmontag hat wieder einer der ehren­festen biederen Alten das Zeitliche gesegnet, .staufmann Christian Kessel heim wurde l87l znin ersten Mal von der dcniolratischen Partei als Stadtverordneter gewählt, war dann von 1874 bis 1887 und später von 1800 bis 1004 Mitglied des Stadtrats. Tann zog sich der verdiente Mann von der Oeffentlichkeir zurück. Ter wegen seines schlichten Wesens und seines oifenen Charakters auch bei den andern Parteien geachtete Mann ist 7-7 Jahre alt geworden.

Ausland.

Z« den Beisetzungsfeierlichkeitc» i« London

sind cingetrofsen: Kaiser Wilhelm, der Großherzog von .Hessen, Prinz Max von Baden, Prinz Philipp und Leopold von Sachsen-Koburg, und Gotha, der Prinz von Rumänien und der Kronprinz von Serbien; ferner der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz, der Kronprinz von Schweden und Prinz Fuschimi von Japan. An der Leiche des Königs in Westminsterhalle sind am Mittwoch über 100000 Menschen vorbeigcgangen.

Württemberg.

Stuttgart, 18. Mai. Seit dem Zusammenschluß der drei linWliberalen Parteien zurFortschrittlichen Volks- parrci" hat auch die Junge Volks pari ei Stutt­gart eine starke Zunahme an neuen Mitgliedern zu ver­zeichnen und zwar sind es durchweg bisher den politischen Organisationen Fernstehende, die nunmehr den An­schluß an die neue Partei vollzogen haben.

Stuttgart, 18. Mai. Für bas Württembergs Kriegerdenkmal bei Champigny sind bis jetzt 20 760 M eingegangen.

Stuttgart, 18. Mai. Der Schwäbische. Sän­gerbund erläßt einen Ausruf zur Sammlung von Bei­trägen zur Errichtung eines Grabdenkmals des in Nür­tingen begrabenen Seminarmusikmeisters und Komponisten Burkhardt. Der Bolksgesang war Burkhardts Lebens­arbeit, sein LiedIm Feld des Morgens früh" ist allge­mein bekannt geworden.

Nah und Fern.

Ein Unglück kommt selten allein.

Aus M arba ch wird berichtet: Eine Anhäufung von Unglückssällen hat sich hier innerhalb kurzer Zeit zuge­tragen, indem die Pferde des dem Kaufmann Bäuerle jun. gehörigen Wagens scheuten und die Chaise umwarsen, wo­bei Bäuerle und seine Frau zu Fall kamen, ohne ver­letzt zu werden. Tie Pferde aber rannten ohne den Wa­gen weiter und nberrannten den aus seinem Zweirad des Weges kommenden Schreiner Schlechter, der schwere Ver­letzungen davontrng. Bei der Bemühung ihn wegzu- schafscu, stürzte der Hausknecht Speer einer nahe gelegenen Wirtschaft die Treppe hinab und wurde bewußtlos aufge­hoben. Tie beiden Verletzten befinden sich im Bezirks- krankcnhaus.

Schlägerei.

Dienstag abend bewarfen in Zuffenhausen der Taglöhncr Schweizer und der Güterbodenarbciter Wörz in betrunkenem Zustand den Hund des Gärtners Dürr mit Steinen. Als letzterer sich dies verbat, kam es zu Streitigkeiten, in deren Verlaus Schweizer dem Dürr einige Messerstiche in den Rücken versetzte und ihn er­heblich verletzte. Eckst als ein mit einem Prügel bewaff­neter Nachbar des Tnrr dazwischen trat, ließen die beiden Raufbolde von ihrem Opfer ab. In der Trunkenheit hat Schweizer selbst seinem Freunde Wörz 2 Stiche in die. Schulter beigcbracht.

Liltlichkeitsverbrechcn.

Aus Pforzheim wird geschrieben: In dem be­nachbarten Er singen wurde die Frau eines Goldar­beiters aus freiem Felde von einem maskierten M ann überfallen und an ihr ein Sittlich keitsver- ürech cn verübt. Bon Pforzheim wurde sofort ein Po­lizeihund geholt und aus die Spur gesetzt. Diese führte in die Wohnung des 48 Jahre alten Pressers Friedrich 'Dictcrlc von Jspringcn, der sofort verhaftet und ans Amts­gericht eingeliesert wurde.

Eine SchifsskataftmDPHc

wird aus Alexandrowsk im russischen Gouvernement Jekaterinaslow gemeldet: Ans dem Tnicpr geriet ein von 24 Arbeitern besetztes Fahrzeug gegen ein Riss; 4 7 Personen sind dabei ertrunken.

Zwei Ortschaften abgebrannt.

Tie Ortschaften Wiesen h § s und Kätsch bei Graz, sind bis aus wenige .Häuser abgebrannt. In Kätsch wurden mehrere Feuerwehrleute und Bewohner schwer ver­letzt. Ein Kind, das das Feuer durch Spielen mit Zündhölzern verursachte, ist verbrannt.

«eine Nachrtchtr«.

DemBogtiänduchen Anzeiger" zufolge wurden in Plauen i. V. der 28sährigc Kurt Poller aus Elle- seld und seine Frau unter einem Baum vom Blitz ge­bötet.

In Wißgoldingen bei Gmünd ist ein neun­jähriges Schulmädchen, als es beim Fcueranmachcn mit der Erdölkanne hantierte, durch eine Explosion so schwer mit Brandwunden bedeckt worden, daß cs noch am selben Tage gestorben ist. Das Mädchen war, am ganzen Leib Prennend aus die Straße gelaufen, wurde aber von den 'Flammen, bevor Hilfe kam, so zugerichtet, daß 'alle ärzt­liche Kunst vergeblich war.

In He i den hei m gab es eine größere Schlägerei. Nachdem die Kampshähnc zugereiste Handwerksbur­schen, die hier Arbeit fanden - den Nachmittag über gemeinsam ein Faß Bier geleert hatten, traktierten sie sich mit Besenstielen, Mistgabeln und Gartenschaiiseln derart, daß jetzt alle drei arbeitsunfähig sind.

Mittwoch Vormittag kam ein Fuhrmann aus Psalz- grasenweiler bei Iselshausen (Nagold), unter sein mit .Hausteinen beladenes Fuhrwerk und blieb tot aus dem Platze.

In einem Steinbruck) bei M össin gen sind durch einen vorzeitig losgegangcnen Sprengschuß drei Ar­beiter schwer verletzt worden. Einer starb noch in der Nacht, er ist verheiratet: der andere wird das Augenlicht verlieren und dein Tritten wurde der Schenkel ansgcrisseu.

Zu einer K e m p t e n e r Brauerei schlief d c r Brauer Audr. Haider neben dem im Gang befindlichen Malzwender ein. Im Schlaf geriet er zu nahe an die Maschine, die ihn erfaßte und erdrosselte.

Durch eine Explosion in der Szaszvarer-Kohlen- grube bei Fünskirchen (Ungarn) wurden vier Per­sonen getötet. 17 Arbeiter und 1 Aufseher sind in der Grube eingeschlossen.

In Pinar-del-Ro in Havanna sollen durch eine Explosion in der Aa ferne der Landvoli- zei 1 0 0 P e r s o n e n g e te t und 4 0 v erl e tz t sein.

Gerichtssaal.

Böhmentirch vor Gericht.

Ulm, 17. Mai. Das Großfeuer in hme n- kirch am 14. April hatte Heine ein Nachspiel vor der Strafkammer, indem sich der verwitwete Taglöhncr Jo­hann Heinz mann wegen fahrlässiger Brandstiftung Zn verantworten hatte. Tie Beschuldigung ging dahin, daß er die im Haushalt benötigten Zündhölzer jo ungenügend verwahrt hielt, daß Kinder dazugclangen und den Riescn- brand entfachen konnten. Ter Angeklagte sagte ans, daß er seine Zündhölzer stets im Kleiderkasten verschlossen ge­halten und nie herninliegen gelassen habe. Sein Ojähr. Sohn Josef, das jüngste seiner 4 Kinder, sei allein zu .Hause gewesen und mit dem 4jähr. Franz Klingler und einem Ojähr. Mädchen herumgesprungen. Tiefe beiden Knaben marschierten als Zeugen auf. Josef H., der als Urheber des Brandes anznsehcn ist, sagte, der Franz habe die Zündhölzer gebracht; der sei auch am Estein mit dem Zündholz heruntergesahren und habe es brennend ans das Strohdach geworfen. Ter Aussage wird wenig Wert bei- gcmessen, da der jugendliche Zeuge bei der jedesmaligen Vernehmung die Sache anders vorbrachte. Ter 4jährige Franz, der auf die Fragen des Berhandlungsleiters nur mit einein Schütteln oder Nicken des Kopses antwortete, stellte die Sache wieder in einem andern Lichte dar; pW meinte, der Joses habe die Zündhölzer gehabt und angc- zündcr. Ungünstig für den Angeklagten sagte der Schnei­der Klingler aus, der bei .Heinzmann eine Schlafstube hatte, mit ihm sonst den Haushalt teilte. T-ie Kinder hätten wohl zu den Zündhölzern gekonnt. Der Zeuge ist am Brandtage schon morgens 6 Uhr von .Hanse weg, beim Brandlärm aber sofort hcinigceilt, um seine 'Nähmaschine zu retten. Er stak JcÄs mit. IFvcn^ und d«n- Mädchen.etwa 40 Meter vom brennenden .Hause entfernt getroffen. Franz hat hiebei gesagt, Joses habe das Haus angezündel. Ter Staatsanwalt enthielt sich eines Antrags und stellte es ins Ermessen des Gerichts, ob eine Schuld des Angeklagten vorliegt. Nach seiner Ansicht ist nicht mit Sicherheit fest- gestellt worden, wie und wo die Buben in den Besitz der Zündhölzer gelangt sind. Ebenso sei cs zweifelhaft, ob eine feuerpolizeiliche Uebertretung vorliege. Das Gericht machte sich diese Anschauung zu eigen und sprach H. unter Uebernahme der Kosten aus die Staatskasse frei.

Kiel, 18. Mai. Vor der hiesigen -Strafkammer wurde heute gegen mehrere Teilnehmer an den Wahlrcchtskra- ivallen in Neumünstcr verhandelt. Von den wegen Au f- laufsbezw. tätlichen Angriffs und Beleidig­ung angcklagtcn 4 'Arbeitern wurden 2 zu 1 Jahr 3 Monaten, einer zu 1 Jahr 4 Monaten und 2 zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt.

Luftschiffahrt.

Ein badischer Flieger.

Der von Herrn Max Pause in Heidelberg erbaute Ae roplan erreichte am Samstag bei seinen Probe- slngcn aus dem Ncckarvorlaud eine Höhe von 2 bis 3 Metern bei einer Fluggeschwindigkeit von 16 Tekunden- metern. Infolge der kurzen .Heidelberger Flugbahn war Pause genötigt, den Motor gar bald wieder abzustellcn und zu' landen. T« Apparat wird demontiert und soll nach München transportiert werden, wo Pause umfang­reiche Flugversuche aus den Rennwiescn anzustellen be- abichtigt.

- Juvisy, 19. Mai. Der Aviatiker Nau stürzte gestern wahrend seines Fluges mit seinem Eindecker aus einer Höhe von 10 Meter zur Erde und blieb be­sinnungslos liegen. Er trug Verletzungen an: Kops und am ganzen Körper davon. Der Apparat wurde zer­trümmert.

Vermischtes.

Tic Bürgerlichen in der Armee.

Die Leibsüsiliere hatten durch A.K.O. einen bürger­lichen Leutnant zugewicsen erhalten Jungwein. Vor Eintreffen desselben beim Regiment versammelte der Oberst seine Offiziere und hielt folgende Ansprache:Meine Herren! priori möchte ich Sie alle darum bitten, dem Herrn Leutnant Jungwein, den wir morgen erwarten, in jeder Werse auf das kameradschaftlichste entgegenzukom­men, und ich möchte Sie warnen, sich in bezug aus die ge­sellschaftliche und dienstliche Behandlung unseres neuen ! 'Kameraden von irgendwelchen StgndeLvorurtcilen leiten

zu lassen. Es steht uns nicht zu, uns Gedanken darüber hinzugeben, warum Majestät gerade seinen Leibsnsiliercn diese Zuwendung gemachr hat. Ich lege indessen be­sonderen Wert daraus, den Beweis zu erbringen, daß das Ossizierkorps sich auch dieser ihm neu gestellte» Ausgabe voll und ganz gewachsen zeigen wird. Meine Herren! Unser Regiment hat sich in den zweihundert Jahren sei­nes Bestehens in aller Herren Länder mit größter Bravour geschlagen. Wir sind mit Russen und Franzosen, mit Schweden und Spaniern, mit Kroaten und Polacken fertig geworden. Einige von ihnen waren auch in China und Südwest. Wir werden auch mit Herrn Leutnant Jungwein fertig werden. Im Dienst für unser Königliches Haus hat das Regiment sich stets mit Ruhm und Ehre bedeckt. Es hat auch viel erleiden müssen in schwerer Zeit, besonders in den letzten Jahren. Wir haben es ertragen, daß der Füsiliersäbel nicht mehr im Dienst angelegt werden darf, das; beim Vorbeimarsch vor Sr. Majestät nur noch Bril­len als Augengläser benützt werden dürfen, daß die Wik-, kelgamasche den anständigen Stiesel verdrängt hat; wir haben es ertragen, daß vor direkten Vorgesetzten von den Leuten nicht mehr Front gemacht wird, wir haben es schließlich ertragen, daß die Achselstücke auch aus den Paletot gesetzt werden: Wir werden auch Herrn Leutnant Jungwein ertragen. Ich verlasse mich darauf, meine .Herren! Ich danke Ihnen, meine Herren!"

Vom zarten Geschlecht.Man braucht ja zum Glück nicht all das Schlimme zu glauben, das man so von den Freundinnen hört!"Glauben nein; aber weitererzählen kann man's!"

Handel und Volkswirtschaft.

Pferdcbesitzer Vorsicht!

Die Stuttgarter Pferde-VersicherungS-Gesettschaft a. G., Pauli,iciistraße 50, macht die Pfcrdeüesitzer anläßlich des Her- annahcns der Zeit der Griinfütter u n g auf die Gefah­ren dieser Fntterweise aufmerksam. Auf keinen Fall darf un­mittelbar von der Trockensütterung auf die Grünfütterung über- gegangen werden, sondern nur ganz allmählich dadurch, daß man zuerst einen Teil des Tvockenfuttcrs durch kleine Par­kten Grünfntter ersetzt, welche man dann von Tag ,zu Tag langsam steigert, jedoch wolle man stets vor dem Grünfntter etwas Trockenfntter reichen. Am beachtenswertesten ist, daß Grünfntter nnr frisch verfüttert werden darf, deshalb sol­len keine Vorräte hievon gelagert, sondern nnr geholt werden, was man augenblicklich zum Füttern notwendig hat, denn ge­lagertes, welkes oder warm gewordenes Grünfntter geht in Gärung über und rnfr die tödlichen Kolikfälle her­vor, denen jährlich viele schöne Pferde zum Opfer fallen. Kein einziges Futter als Grünzeug ist so leicht zersetzlich und gärt so rasch, daß die betroffene Darmpartie durch die dabei ent­stehenden Gase ausgedehnt und erheblich leichter geworden ist, jie vermag sich daher unschwer nach oben zwischen die andern Darmschlingcn zu verschieben und erzeugt damit Verschlingun­gen und andere Darmvcrlagcrnngcn, welche tierärztlich schwer zugänglich sind. Kein anderes Tier, als gerade das Pferd har einen so ungewöhnlich langen und geräumigen Dickdarm, der zudem wegen des langen Gekröses, an welchem er in der Bauchhöhle ausgehängt ist, ausnehmend leicht beweglich und dabei so reizbar und empfindlich sich erweist, daß schon eine geringfügige Erregung desselben, die bei den andern Haus- lieren spurlos vorüber geht, eine Kolik nach sich ziehen kann, von der man nie weiß, ob sie einen tödlichen Ansgang nimmt. Schon ans diesen Gründen konnte Grünfntter auch niemals ein Futter für Arbeitspferde sein, höchstens eine kleine (täglich einmalige) erfrischende Beigabe auf Trockeusutter. Die Bollsansichk, daß eine sogenannte Grünfntterknr im Früh­jahr für Pferdegesmrd" sei, ist ein Aberglaube, der schon manchem Pserdebejitzer.großen Schaden gebracht hat. Der­jenige, welcher nicht ans wnlsckzastlichen Gründen ans Srün-- jüttcrung bei Pferden angewiesen ist, sollte sich nur der Trok- tenfükteruug von Hafer, Heu und Häcksel bedienen, welche nach­gewiesenermaßen weitaus die rationellste Fütterung ist und bei welcher die Pferde am leichtesten gesund, kräftig und aus- daucimd erhalten bleiben.

Tie Weinbergpreise in Württemberg.

Die Weinberge haben in Württemberg in den letzten Fah­ren stets steigende Preise erzielt. Betrug der Durchschnitts- vrcis pro Hektar im Jahre 1897 noch 6265 Mark, so stieg! er im Jahre 1906 aus 12 538, im Jahre 1907 auf 12 888 Mk. Das ist eine Preissteigerung, die nur noch von derjenigen der Gärten übertrosfen wird. Weitaus am lvertvollsten sind die Weinberge in der Nähe der großen Städte. <ro betrug der Durchschnittspreis für 1 Hektar Weinberg in der Nähe Stutt­garts nach der soeben erschienenen amtlichen Statistik nicht weniger als 92 800 Mark. Gemeinden von l 0 - l 00 000 Ein­wohnern erzielten für ihre Weinberge pro Hektar noch 12 919 Mark, Gemeinden mit 510000 Einwohnern 5800 Mk. Im Durchschnitt wurden in Gemeinden unter 2000 Einwohnern pro Hektar Weinberg in den letzten Jahren bezahlt: im Neckar - krcis 4381 Park, im Schwarzwaldkreis 3906, im Jagstkreis 2332 und im Donankrei-S 4503 Mark, in ganz Württemberg 3877 Mark. Abgesehen von der Lage in nächster Nähe eines sich rasch entwickelnden Ortes sind in den Bezirken, in denen die Rede am vorzüglichsten gedeiht und regelmäßig die höchsten Weinpreise erzielt iverden, auch die höchsten Weinbcrgpreise zu! verzeichnen, in Besigheim (5567 M. pro Hektar'«, Waiblingen (5036 Mark) und Marbach (4967 Mark). Wenn in Cann­statt pro Hektar 1l 121 Mark im Durchschnitt bezahlt wurden, so ist das natürlich in erster Linie auch ans die Banplatzquali- tät znrückznsühren. Wesentlich niedriger stehen die Weinberg- Preise in den Weinbangebiercn des Kocher-, Jagst- und Tan- bertals; «er beträgt in den Bezirken Ochringen 2215 Mark, Künzelsan 1283 Mark, Mergentheim 1343 Mark. Man wirb kaum schigeben, wenn man hier den niederen Srand der Wein­bergpreise in Zusammenhang bringt mit den Fchlhcrbftcn, die dorr, hauptsächlich infolge Änstretens von Rebschädlingen in ei­ner gegen früher ungewöhnlich großen Ausdehnung, in den letzten 10 Jahren mehrfach zu verzeichnen waren. Das Ober­amt Hcilbronn nahm mit einem Durchschnittspreis von 8030 Mark eine besonders hohe Stellung im Lande ein. Hier war allerdings die Nähe der Stadt Heilbronn von wesentlichem Einfluß, denn in den Gemeinden von unter 2090 Einwohnern des Heilbronner Bezirks wurde pro Hetrar Weinberg nnr 4254 Mark erzielt. Im Oberamt Ren klingen wurde der Wein­berg zu sogar rund 11238 Mark pro Hektar verkauft; es han­delt sich hier allerdings lediglich um Muse in dev Nähe den Stadt. Auffallend hoch erscheint auch der Weinbergprcis im Bezirk Urach, wo 1907 nicht weniger als 8232 Mark bezahlt wurden, ein Preis, der sogar die hohen Preise des Neckar- kreises übertrisst. Hier mögen indessen, wie bei manchen «an­deren Bezirken, Anfälligkeiten bei der Preisbildung von aus­schlaggebender Bedeutung gewesen sein. Eines geht jedoch, Witz schon "betont, ans der Aattistik mit Sicherheit hervor, die würt- icmbergischen Weinberge steigen von Jahr zu Jahr im Preis' und das trotzdem, oder gerade weil die Zahl der Weinbergs von Jahr zu :Jahr eine etwas kleinere wird.

Mm, 18. Mal. Der gestrige Piehmarlt war m-'t 6 Farien, 1 Ochsen 24 Küchen. 23 Kalbinncn und Kälber befahren. Bei hohen Preisen gestaltete sich der Handel schlevpend. Bezahlt wur­de für Farren 240SSO Mark, für d«n Ochsen 591 Mark, für Kühr 360-64« Mark, für Ka'binnen 145-70« Mark.