geengt und seine methodische Freiheit beschränkt werden.

Es nnirde sodann das auf das 5ynldigungstelegramm der Versammlung ans dem Zivilkabinect des Kaisers ein- gettwfsene Antworttclegramm bekannt gegeben, das be­sagt, das; der Kaiser und König den hier versammeiren Volksschullehrern für das erneute Gelöbnis treuer An­hänglichkeit danken läßt. Statthalter Aras v. Wedel, der die beiden Vorsitzenden der Versammlung, Röhl- Berlin und Wöchner Stuttgart, empfing und sich da­bei auch sehr eingehend über die Lehrervereinstagung un­terhielt, hat der Versammlung folgenden Dank depeschiert:

, Der zur diesjährigen Tagung im Scharten des aitehr- würdigen Münsters, dieses herrlichen Denkmals deutscher Baukunst, vereinten deutschen Lehrerversammlung sage ich wärmsten Taut für ihre freundliche Begrüßung. Ich verbinde damit den aufrichtigen Wunsch, daß ihre Arbeit von reichem Erfolg begleitet sein und daß Ihre gemein­schaftlichen Bestrebungen der Ihnen anvertraulen deut­schen Jugend auf wissenschaftlichem, religiösem und poli­tischem Gebiet zum Nutzen und Segen gereichen mögen. Graf Wedel."

In dem von Salchow behandelten Thema erstattete Lehrer Panlscn-Hamburg ein Korreferat, auch er hat, gleich dem Referenten, eine Anzahl Leitsätze ausgestellt über die lange diskutiert wurde. Tie Diskussion setzt mit Zahlreichen Zusatzanträgen und Abänderungsvorschlägen rin, die ebenso wie die sehr große Zahl von Rednern Kunde gab von dem lebhaften Interesse der Versamm­lung an der rechten Gestaltung der Schulleitung und Schulaufsicht. Ter Kamps wogte mehrere Stunden hin und her um die realistische Auffassung des erstell und die idealistische des zweiten Referenten, um die Frage: Ist eine staatlich autoritative Schulaufsicht und Schulleitung, oder eine demokratische Organisation des Kollegiums an unfern Voltsschulen durchführbar und nützlich. Dagegen waren alle Redner einig in den Forderungen: Beseitig­ung jeder Ortsschulaussicht und Ersetzung der kirchlichen Aufsicht durch Fachaussicht, ausgeübl von Volksschulvä- dagogen. Zuletzt einigte sich die Versammlung auf die Leitsätze des 1. Referenten, Herrn Salchow-Ehar- loltenburg.

Mit Tankeswvrten an den Ortsausschuß, die Stadt Srraßburg und die Referenten schloß der l. Vorsitzende die Tagung.

Mit besonderer Genugtuung darf die Tatsache be­zeichnet werden, daß zum erftenmale aus einem deutschen Lehrertag Vertreter ausländischer Lehrervereine erschie­nen sind. An ihrer Spitze Mr. Roussel, der Abge­sandte des 170000 Mitglieder zählenden französi­schen Lehrerbundes, der unter stürmischem immer sich wiederholendem Beifall seiner Freude Ausdruck gab über die Annäherung zwischen den französischen und deutschen Lehrern und die deutschen.Lehrer einlud, dem im Llugust stattfindenden, von den französischen Lehrern veranstal­teten internationalen Kongressen in Paris beizuwohnen. Tic deutschen Lehrer werden in Paris mit der herzlichsten Trcudc empfangen werden. To ist der diesjährige oeursche Lchrertag aus den engen Kreisen einer Staxdes- beranstalrung weit hinausgewachscn zu einer Kulrurlund- gebnng von bedeutungsvollem Werte: die Freie deutsche Lehrerschaft, die 80 Proz. aller deutschen Lehrer orga­nisatorisch umfaßt, unter sich geeinigt von Königsberg bis Ttraßburg und in ihrer imposanten Geschlossenheit auch kraftvoll wirksam aus die Lehrerschaft der benach­barten europäischen Kulturnationen im Lmne der fried­lichen Entwicklung! Ter 18. deutsche Lehrertag hat sich damit zu einer hocherfreulichen Kulturtat gestaltet. Tie Schwarzen" beider Konfessionen werden diese Einigungs- lat mit ihrem machtlosen Gekräch; begleiten.

Der Berliner Verbandstag der deutschen Gewerkvereinc (H. D.)

ist am Pfingstmontag mit einer Versammlung, in der die geschäftlichen und internen Angelegenheiten erledig: wurden, eingeleitet worden, Tic Leitung des BerbanbS- lagcs liegt in den Händen des Vcrbandsvorsitzenden G o Lö­sch m i d t-Berlin. Er hat dem Verbandstag in der ersten Hauptversammlung am Mittwoch einen umfangreichen Bericht über die Tätigkeit und Entwicklung der Gewerk'vcrcine und des Verbandes seit dem letzten Verbandsrage (1907) unterbreitet, in dem zunächst mir Genugtuung hervorgehobcn wird, daß die Krisis nun end­lich als überwunden angesehen werden kann. Weiter kon­statiert der Bericht als erfreulich, daß sich die im Pro­gramm der Gewerkvereine vertretenen Anschauungen in der Arbeiterbewegung einen immer größeren Raum ver­schaffen. Auch die Klassenkämp-ser streben in der Praxis der friedliche Verständigung mit den Unternehmern an, woraus sich natürlich manche komische Situationen ergeben. Es ist eben ein Kunststück, Klasscnkämpfer und Friedenshütcr in einer Perlon zu sein. Ter Bericht weist weiter auf die bedauerliche Erscheinung hin, daß' sowohl, die christlichen wie die sozialdemokratischen Gewerkschafts­führer im Reichstage und in den Landtagen sitzen, während sie Deutsche« Gewerkvereinc gegenwärtig auch nicht einen, einzigen Sitz in einem der Parlamente auszuwciscn ha­ben. Tie liberalen Parieren schassen eben immer noch lieber Toppelmandate, als daß sie Arbeiter ihrer voli- tischen Richtung ans den Schild erhöben. Als einen kriti­schen Punkt, der auch den Gewerkschaftlern nicht geringe Sorge macht, bezeichnet der Bericht den Zwiespalt zwischen, der sozialdemokratischen Demagogie und der praktischen Gewerkschaftsarbeit. Scharfe Worte gebraucht der Be­richt gegen den maßlosen Terroismus, den die so­zialdemokratischen und christlichen Gewerkschaften gegen die Mitglieder der Gewerkvereinc verüben. Das Reichsvcr- einsgesetz wird, auch wenn es nicht in alten Punkten be­friedigt, als ein Fortschritt begrüßt. Zur Frage der preußi­schen Wahlresorm hat der Zentralrat des Verbandes an die preußische Sraatsregiernng und den Landtag eine Pe­tition um Neberlragung des Reichstagswahlrechts auf Orerßen gerichtet. Freilich wird diese Forderung Uner­füllt bleiben, da Zentrum und Konservative ein Wahlge­setz machen, das genau so reaktionär ist wie das geltende Wahlrecht. Der Bericht hebt hervor, wie auffallend es ist,

daß sich die christlichen Gewerkschaften hierzu so füll ver­halten und nichts unternehmen, um das Zentrum zu einer arveirerfrenndlichen Haltung zu bewegen. Ferner richtete der Zcntralrar eine Petition au das Abgeordnetenhaus in Lachen des Z 23 des preußischen Einkommensteuergesetzes. An den Reichstag wandte sich der Zentralrat mir ei­ner Eingabe gegen die Verteuerung der wichtigsten Nahr­ungsmittel und Verorauchsgegeustäude, er nahm Stellung gegen die letzte Reichsffnanzreform und überreichte nus- ni'hrliche Wünsche zur Reichsversicherungsordnung. Ter Bericht vermißt iu der Reichsregierung einen Grasen Po sadvwsky. Seine Nachfolger mögen denselben guten Willen haben, aber zweifellos sei man mir der Ent­lassung des Graten Posadowsty in eine andere Ström­ung hineingeraten, die ihren Ausdruck fand iu dem Wort: die Kompottschüssel der Arbeiter sei voll! Zum ersten Rial haben die Gewerkvereinc iu der Berichtsperiode das Mittel des Boykotts angeweudct. Er galt dem Branntwein. Ter Boykott soll die verwundbarste Stelle am Körper der agrarischen Steuermacher treffen. Ter Boyoltr har auch schon eine gute Wirkung gezeigt. Auch gegen die unerträgliche Steigerung der Bulterpreise wurde der Boykott ausgesprochen. Hier har die Sozial­demokratie zwar versagt, rrvtzdcm aber hat der Bnttcrboy- Lotr, wie der starte Rückgang der Preise beweist, eine große Wirkung ausgeübt. Für Unterstützungen bei Streiks, Aus­sperrungen und Arbeitslosigkeit haben die Gewerkvereinc in den letzten drei Jahren rund lft^ Millionen ausgegeben. Hinzu kommen 3-Millionen Mark an Kranken und Be­gräbnisgeld.

Im weiteren Verlaus seiner Berichterstattung kam der -Perbandsvorsitzeude aus den Kamps'der Bauarbei­ter zu sprechen und erkannte an, daß ein Teil 0er sozial­demokratischen Presse,.zum Beispiel derVorwärts", die- sesmal zweckmäßige Zurückhaltung geübt habe. Aus das schärfste sei zu betonen, daß unbedingt zur Koalitionsfrei­heit gehöre, daß jeder Arbeiter sich seine Organisation selbst aiissuchen könne. Tie Voraussetzung der lebendigen, posi­tiven Teilnahme der Arbeiterschaft an den großen Aus­gaben des Staates und der Gesellschaft sei die Gleichb c- rech: igung der Arbeiter. (Lebhafter Beifall. Ter Redner verbreitete sich noch über die Verleihung der Rechtsfähigkeit an die Bernfsvereine, die dringend zu for­dern sei, sowie über das Arbeit s k a m m erge i e tz, das wertlos sein würde, wenn die Regierung aus dem Ausschluß der Org-anisaiiemsbeamren aus den Kammern bestehen sollte.

Landtagsabgeordneicr Stadlrat Ilesch-Fraulfurr am Main berichtete überTie Reform des Arbeits- recht es", ein Referat, an das sich eure lebhafte Aus­sprache anschlaß und folgende einstimmig angenommene Resolution zeitigte: . ^

Der 17. BerbandStag der Deutschen Gewerkvereinc spricht sich dahin aus, daß er in der Forderung der Umwandlung des Arbritövcrhöltnifses ans dem Gewaltverhältnis in ein Rechts­verhältnis das wichtigste Prinzip siir die gesamte Tätig­ten der Gewertvereine ervuckt. In diesem Sinne empfiehlt er die Drucklegung des - Referates als Grundlage für die wei­teren Erörterungen.

Ferner wird einstimmig eine Resolution ange­nommen, in der der Verbandstag den A u s gesp e rrte n im Baugewerbe seine innigste Sympathie ausspricht, lieberNeuregelung des K oali t i o n s r c ch t s" sprach G leichaus - Berlin.- Ter Redner gibt eine Ucber- sicht über die Geschichte des Koalitionsrechts in Deutsch­land und empfiehlt dem Verbandstag in einer Resolu­tion folgende Fassung der Koalitionsparagraphen der Gewerbeordnung zu fordern:

1. Allen Arbeitern, Gesellen und Gehilfen, sowie den An­gestellten und selbständigen Gewerbetreibenden wird das Recht gewährt, zum Zwecke der Erlangung günstiger Lohn- und Ar­beitsbedingungen insbesondere mittels Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Arbeiter und - zur gemeinsamen- Regelung ihrer besonderen .itzerufsintcrrsfeir durch -Schaffung besonderer Einrichtungen und Kaisen und durch Einwirkung ans die Ge­setzgebung Verabredungen zu treffen und Bereinig­ungen sKerufsvereinigungen) zu bilden. Alle curgegcnsrehen- den Verbote und Strafbestimmungen find rechtsunwirkfäm.

? Etwaige private Vereinbarungen zwischen Ar­beitgebern und Arbeitnehmern, die den Ausschluß dieses Rechts zum Gegenstände haben, find re ch r s u n w ir k j a m und Ansprüche dürfen daraus nicht tMgeleitcr werden.

3. Die io gebildeten Berufsvercinc, die sich durch ihre Satzungen verpflichten, bei allen Streitigkeiten das zuständige Gewerbe- oder Kausmannsgcrichr oder die zuständige Arbeits- tammer vor Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Ar­beiter als Einigungsamt anzurufcn, haben das Recht, die Ein­tragung-in das V e r e i n s r e g i fr er nach den Bestimm­ungen des BGB. K 55 bis 70 zu beantragen. Das Einspruchs- rIch r der Verwaltungsbehörde wegen sozialpo­litischer Bestrebungen des Vereins (A 61 Absatz 2 BGB.) und die Bestimmungen des Z 72 BGB. «Einreichung des Mitgliederverzeichni'kes) wird für solche Vereine aufge­hoben.

(Fortsetzung folgt.)

Deutsches Reich.

. Aus dem Parteitag der demokratische« Bereinigung

behandelte neben den schon erwähnten Verstand!lurgsgc- genständen der Handlungsgehilfe Aursäuser vom Zen- trälvorstand das Thema:Tie Angestellten und die Politik". Er zog einen Vergleich zwischen den sozialpolitischen Bestrebungen der Demokratischen Ver­einigung und denjenigen anderer Parteien. Tic Demo­kratische Vereinigung strebe nach gleichem Recht sowohl für Unternehmer als auch für Arbeiter. Dringend sei zu warnen vor Gründungen von Mirtelstandsvercinigun- gen, die nur dazu führten, Gegensätze zwischen Angestell­ten und eigentlichen Arbeitern hervorznrusen. Weder bei den Koirscrvtioen, beim Zentrum, den Liberalen, noch bei den Sozialdemokraten würden die Interessen der An­gestellten vertreten. Als Korreferent trat Ingenieur Lü­de mann (Berlin) aus. Seine Ausführungen gipfelten in der Forderung eines einheitlichen Arbeitsrechrcs, einer besonderen einheitlichen Rechtspflege durch Ausbau der Gewerbe- und Kaufmannsgcrichtc zu Arbeitergerichten. Um die Arbeitsfreude der Angestellten und Arbeitern an- zuseuern, hält der Redner es für wünschenswert, wenn ihnen außer einem ausreichenden Lohn eine Gewinnbe­teiligung seitens der Arbeitgeber gewährt wird. - Nach den beiden Referaten wählte man den Ingenieur Lüde-

uianu (Beelüp zum Vorsitzenden des Ausschusses zur Uc- derwachung der Gesctfäftssührung des Zentralvorstandes und zur Entgegennahme von Beschwerden. Es gelangte noch eine Resolution Zur Annahme zur moralischen Un­terstützung der ansgesperrtcn Bauarbeiter. Es standen nun noch etwa zwanzig Anträge zur Beratung und cs wurde daher der Antrag gestellt, die noch vorliegenden Punkte auf die Tagesordnung des nächsten Parteitages zu seyen. Ter "Antrag fand Annahme. Ter nächste Teinokratische Parteitag wird in Dessau abgehalten werden.

Deutscher Friedenskongreß.

Am 21. und 22. Mai sinder i» Wiesbaden der 3. deutsche Friedenskongreß starr. Tie Tagesordnung um­faßt iu der geschlossenen Sitzung I. Geschäfts- und Kasse!,- bericht. 2. Neuwahl der Geschüftsleirung. 3. Provinzial­verbände. Reserant: Baron K. Puttkammer. 4. In­ternationaler Kinderausransch: Referent Mittcls-chullehrn An pperle aus Heilbronn. 0. Vorbereitung des Stock­holmer Kongresses. 0. Vorschläge bezügl. Organisation der Weltpennon. 7. Anträge der Ortsgruppen. In öffent­lichen Versammlungen spricht Miß Anna B. Eckstein aus Boston überTie Frauen und die Friedensbewegung", Herr Prvi. Tr. Ouidde, Landlagsabgeordncter aus München überNationale Lebens- und Ehrenfragen", Herr Iustizrar Hcilber g aus Breslau überTiplo- ^ matte und Völkersriede" und .Herr Pros. Nippold aiD Frankfurt als Gast überKnlturentwicklung und Welt- polilit."

*

Der Schnurrbart dcS Abgeordneten Hummel,

des jüngsten (demokratischen! Abgeordneten im badisch«!! Landtag har dorr unlängst Veranlassung zu einem ftch reren Intermezzo gegeben. Ter ZentrumsabgeordiiM Zehnter ärgerte sich über einen Zwischenruf des Wg. Hummel und sagte:Herr Hummel, schwätzen Sie doch nicht immer drein!" Daraus erwiderte Hummel:Kein Abgeordneter ist weniger zu einer solchen Bemerkung be­rufen, als Zehnter, der die meisten und längsten Zwischen­rufe macht; das ist die geistige Höhe der Kampsesweise des Zentrums." Zehnter:Ich verwahre mich dagegen, daß ein Abgeordneter, dein kaum der Schnurrbart gewachsen ist, einen alten Parlamentarier in dicht Weise abkanzelt." Hier kam der Abg. Tr. Heimburga scinein F-rakrionSsreund zu Hilfe:Tie Länge der eochnmp bärie ist kein Maßstab für die Weisheit der Träger. M haben ja auch die Zentrnmsschnurrbärte noch nicht ge­messen." (Heiterkeit.) Ter Präsident machte der Szeiir » ein Ende/gestattete aber dem Abg. Hummel, den Aiigris ans seinen Schnurrbart noch einmal zurttckzuweisen.

Unerhörter Mißbrauch eines Kriegervercin« zu politischen Zwecken.

Am ö. März ds. Is. fand im Saale des Gastwm Wiehert in Hcrmannsruhe, Kreis Strasburg Wpr., Mt dem Vorsitze des .Herrn Rittmeisters der Landwehr Bus ermel aus Schlossau eine Generalversammlung des Ra! lener Kriegervercius statt. Tic Sitzung, zu der sasG Mitglieder erschienen waren, wurde durch eine AnsWj des Vorsitzenden eröffnet. Ter Inhalt derselben war n gesähr folgender:

Ich begrüße Sic, liebe Kameraden, herzlkchst und«! den häutigen .Verhandlungen d en besten Erfolg. Ehe wir I doch zur Tagcsordmmg übergehen, Hobe ich an Sie alle d« Wort in einer wichtigen Angelegenheit zu richten. Wie st ja wohl gehört habe», - ich bemerke aber an dieser D» das; wir im Kricgcrvereiü keine Politik treiben wolle»; I setze mich der Sachlage nach nur gezwungen. Sie auMklä!» zu, ermahnen und zu führen, har man einen Bann« bnnd gcgründe t: iGemeini isr der im Gegensatz zmn Ir! der Landwirte stehende Deutsche Bauernbund. D. R-> Ä derselbe bezweckt, wissen Sic, liebe Kameraden, wohl nicht» werde es Ihnen sagen. Er will die Offiziersstellen, Per» ungs- und Ministerstcll-en mir Bauern besetzen. Der ist» besitzerstand soll zurückgedrängi werden. Daß dies nicht A ist klar; denn wo lmi der Bauer das Geld her, um diese W Sollen nach außen hin M repräsentieren, und dazu fehlt» aum die nötige Bildung, die äußerst schwierige politische bl aufzusasscn, zu regeln und zu leiten. Der GuisbesitzeÄ ist zur Erhaltung des Staares also unbedingt erforderlich. 1 Be streb nn gen des Baue r ubundeS grenz e» f die der S o z i a l d ein o kr a r ie. Und das, liebe KE den, werden Sie dock; wohl zugeben, das verträgt sich 4 mir den Bestrebungen des KriegerwereinS. Der BauerM ist kein königstreuer Bund, er bringt nur Aerger und Auls unter die ruhige Landbevölkerung und weiß selbst nicht f er will. Darum fort mit ihm. Ich möchte keinenIr» der- aus diesem Verein dem Bunde angehört. Wenn Sick lieb haben, so treten Sie dem Bunde nicht bei; den»! weder Sic oder ich im K-riegervercin! Beides vertrügt! nicht an dieser Stelle. Es har vor einigen klagen beim »

Wirt Thom in Malken eine solche Sitzung stattgesiuidcn. I habe Herrn Thonr sosorr zur Rede gestellt und er nwßtki die Versicherung geben, dem Bunde nicht wieder dicchi zu offnen. Ich will keinen Druck ausüben, ebensowenig! c-s andere Gursbesitzer pp. tun iverden, -aber ich wünsche! allen Gasrwirren in dieser Gegend, dem Bauernbunde die! zu weisen. Sollte es aber trotzdem wieder vorkomme», H ich dementsprechend Stellung nehmen. Ich .wiederholt» einmal, daß das Gesagte nichr Hierher gehört, wir wollen» in Aricgerv-creinen keine Politik treiben."

Herr Rittmeister der Landwehr Weißermel, de) als freiwilliger Agirator desHcrreitbundes" nichist seinen Kriegcrverein Zn polirischen Zwecken zu miA chen, ist Rittergutsbesitzer in Schlossäu, welches l Morgen groß ist; dann ist er Pächrcr zweier Domänen im Kreise Strasburg in Wcstprenßen. i .Herr soll seiner Zeit 6 Mari Einkommensteuer F lmben, heute etwas mehr, erber lange nicht scincin treten entsprechend genug. Wir stehen hier vor >' Räpftl. Wenn cs zurrcsfen sollte, daß der Großgrr^

Geld in Hülle und Fülle hat, um in hohen Staats»«

Zn repräsentieren, dann ist es nicht zu verstehe, ein Großgrundbesitzer so wenig Einkommensteuer ft weniger als mancher Bauer. Haben die Herren aber lich so wenig Einkommen, daß sie nicht mehr:s! bezahlen können, dann sollten sie es auch dem -d gönnen, in Staatsämtern, die seiner Begabung?« chen, tätig zu sein.

Straßburg, i. Ns., 18. Mai. Wie ein § telegramm der hiesigen Neuen Zeitung aus T-essau/ den weiß, hat der dort tagende Verbandstag der tft