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mit Erzähler vom Schwarzwaid.
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Amtsblatt für die LLadt Wildbad. Z li-zsr-us 8
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Verkündigungsblatt der Ligi. Forstämter Wildbad, Meistern. Lnzklosterle rc. während der Saison mit
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Nr. 114.
Freitag, den Ät». Mai SkO.
27. Jahre.
Tie deutsche Lehrer Versammlung.
Skraßtmrg, !7. Mai lttlo.
Die Tagung des Deutschen Lehrervereins begann am Montag nachmittag mit einer Versammlung der Vertreter sämtlicher Zweigvereine. Dabei wurde n. a. als Zersammlungsort des Vereins für das Jahr I ll 1 l! aus Einladung des Berliner Lehrervereins die Reichs Hauptstadt gewählt. Aus die Versammlikng folgte ein Begrüßnngs- abeud. Er bot Kangesgaberr eines Lehrerchors aus Straberg und llmgegend, Jnstrimrentalkonzert und zahlreiche Begrüßungsreden, ?lll diese durchzog nationale Begeisterung und das Gelöbnis, dem Deutsche Lehrervrr- ein die deutsche Treue zu halten.
Tie erste Hauptversammlung m Dienstag wurde im Namen des Statthalters von Ministerialrat Alb recht, dem Präsidenten des Oberschul- Ms, begrüßt. Cr hoffe, daß die Versammlung mit Nn- Vdrückung der Gegensätze im Interesse der Schule, der Ärtämpserin der Kultur, arbeiten werde, in dem Augen- W, in dem dem Laude der ihm gebührende Platz im llmschen Reiche eingeräumt werden solle. Dann werde es in Wahrheit heißen können: „Ein einig Volk von Brüdern." Den Gruß der Universität brachte der Rektor Professor p. Thiele. Auf Begrüßuugsworte des Vorsitzenden des Ortsausschusses Lehrers Will folgte ein Lferat des Oberlehrers Schubert-Augsburg über den deutschen Lehrerverein, seine Aufgaben und Ziele: Das letzte und höchste Ziel aller deutschen Lehrer sei dem aufopferungsvollen Dienste am Kinde, den: werdenden Menschen, zugerichtet. Was der Deutsche Lehrermein will und bezweckt, ist in den Satzungen ausge- trückt: „Förderung der Blksbildung durch Hebung der Volksschule". Hier ist mit wenigen Torten eine sehr große Aufgabe angegeben. Aus der Entwicklung des Deutschen Reiches von 1870 bis zur Jetztzeit leitete der Redner die große Verpflichtung sib, die den deutschen Staatsregierungen dem Volksschulwe- M gegenüber erwachsen find. Wer auch der Deutsche fthrerverein ist nicht nur berechtigt, sondern auch vernichtet, an der Hebung, der Volksschule, der Volksbildung und der Bolkstüchtigkeit unermüdlich zu arbeiten.
Darum fordert er:
l. Die Volksschule mutz eine ihrer Wichtigkeit entsprechende aeilimg im Staate ettaiiZen;
Per ist in tiefster Leeie treu, wer die Hrimar Üedt.
Ludwig UHIand.
y „Gipfelstürmer."
Roman von Car! Conte Scapinelli.
(Aachdruck verboten )
(Fortsetzung.)
Ein Sparsrühlingabend wrr's, voll duftigen, schwell, fast violetten Tönen in den Tiefen, voll rosigem Licht ^ den Höhen. Bor den Bauernhäusern standen die Ge- ^zhr und "riefen an ihren Pfeifen schmauchend den vorübergehenden einen kurzen Gruß zu, mit großen Schrit- ^ Aß die genagelten Schuhe aus den Kies des Weges ^ tönten, kamen vereinzelte Holzknechte von den Höben ^°b zum Tal,'? ein heiliger Friede voll Majestät ^ Ad Weihe, lag über her ganzen Gegend, die allmäh- > ch fn riese Schatten verank, während die Berggipfel von der Sonne zum letztenmal geküßt, in den letzten cuviirstrahlen erglänzten.
Als er von seinem Wendspaziergang heimkam, war * suhl und dunkel geworden, so daß auch er in dem ^getäfelten Gastzimmer Platz nehmen mußte. Schon «in Eintreten gewahrte er hie beiden T-amen in einer 2s sitzend, sie erwiderten seinen Gruß freundlich Und Mrteii ihn auf. sich zu ihnen zu setzen.
„Mama .plaudert gerne, - - Herr Panigl, wollen -f(ins nicht Gesellsckiaft leisten?" fragte Herra und er- nahm er an ihrem Tische Platz.
Tie alte, kränkliche Frau wußte tatsächlich anregend Dlandern, sie Halle einen gut Teil der kultivierten Welt ^hen, hatte viel nnt hervorragenden Künstlern verkehrt " fand aus 'diese Welle sofort manchen Anknüpfunqs-- M mit Panigl.
Auch aus Lenbach kam sie zu sprechen, der ihren Ge- ^ und auch Herta gemalt hatte und nun sprudelten danigls Worte. Auch er konnte von dem Meister ^wen, auch er wußte ,ihu zu rühmen.
!'Ja, Lenbach", begann die plre Dame wieder, „ist Unlg d<>r Münchener Kunst, Lr ist der Herrscher in ^ Kunstsragen. Er Wacht nach Ludwig. I. München
U. die Bttdnnp ocs Leyeerftnndes »inst erwcirerr und verliest werden:
eine Schill- lind Unterricht-orqcinisalmn, weiche den pädagogischen, psychologischen, soziologischen und hygienischen Grundsätzen entspricht. Dazu gehöre eine zweckmäßige Ans- .startnng der Schule selvst:
I. die Leitung und Beaufsichtigung der Schule durch ll"ch- münner im Interesse der Schule, des Volkes, des Staates, ja selbst der Üirche. Der Nedner bedauerte, daß gerade die Männer, die wegen iyres Amtes als Religionslehrer Bnndesgenos- nossen der Lehrer sein sollten, wegen dieser Forderung die erbittertsten Gegner der Lehrer seien. Durch die sachliche Lett- nng und Beaufsichtigung der Schule werden christliches Leben, religiöse Hebungen und Gebräuche, tirchlicher Sin» weder beeinträchtigt noch weniger vernichtet:
ö. dem deutsche» Lehrerstande must ans dem Wege der Ge- sehgebnng Recht und eine gesicherte Stellung gewährleistet werden;
6. die Besoldung des Lehrers must mir denn Berufe und mit der Bedeutung der Schule im ckinklang stehen. Der Dentscl>e Lehrerverein, seine Leitung und seine Organe (die „Pädagogische Zeitung" und die „Deutsche Schule"- und seine Zweigvereine haben in diesem Sinne länger als ein Menschenalter gewirkt und werden nicht anfhören, in diesem Geiste sortzu- arbeiten.
Zum Schlüsse folpte Redner dem letzten Grund der Feindseligkeit gegen den deutschen Lehrervcreiu. Hierbei begegne man einer Erscheinung, die sich als rücksichtsloser Konfessionalismus, der die Menschen scheiden wolle, darstelle. Den deutschen Lehrern werde nicht verziehen, daß sie sich über die Konfessionen hinweg zur friedlichen, gemeinsamen Arbeit die Hände reichen. Der deutsche Lehrerverein wolle den Frieden: müsse aber gekämpft werden, dann werde er den Kamps nicht fürchten, weil eS dabei gelte, dem deutschen Volke in der Volksschule ein Kleinod nicht nur zu erhalten, sondern es wohlgestalteter und ihm wertvoller zu machen. Das wird immer die hohe Ausgabe für den deutschen Lehrerstand bleiben. „Vorwärts in Gottes Namen!" (Jubelnder, sich immer wieder erneuernder Beifall!)
Zu einem weiteren Referat von Rektor Höhne- Berlin über Jugendfürsorge wurden folgende Leitsätze angenommen :
1. Die wirtschaftlichen web sozialen Verhältnisse unserer Zell nötigen dazu, eine rechtzeitige, umfassende und planmäßig geordnete Jugendfürsorge als eine der dringendsten Knltnranf- gaben anzuerkennen.
2. Die Jugendfürsorge begreift alle Maßnahmen in sich, die sich ans Schutz und Bewahrung, Pflege und Erziehung des Heranwachsenden Geschlechts beziehen, sie muß sich aus die gesamte Jugend des Volkes .erstrecken, soweir für deren gesunde Entwicklung nicht bereits in den häuslichen Verhältnissen und in
. ...
zur Kunststadt, dank Zornes Feuertemperamentes, das sich überall zu rühren weiß, wenn es gilt, die .Kirnst hochzn- haltenl"
„Das stärkste an Lenbach ist, glaube ich, seine Persönlichkeit!" mischte sich Herta ins Gespräch. „Darch diese hat er verstanden, sich die besten Aufträge zu sichern. Wer Bismarck, Moltke, Wilhelm I. malen will, muß, will er nicht zum faden Schmeichler werden, etwas von ihrer Größe haben!"
Erstaunt hörte Panigl das Mädchen so reden, sie erfaßte Lenbach wirklich richtig.
„Und trotzdem er ein Fürstenmaler ist, ist er nie ein Fürstendiener geworden!" sagte Herta wieder einfach. Dieses freie Wort aus dem Munde einer Generalstvchter gefiel Panigl doppelt. Man plauderte weiter und überall zeigte Herr« ein gediegenes, sicheres, aber auch selbständiges Urteil.
Es war wirtlich ein Genuß, ihr zuzuhören. Es ging von ihr etwas aus, was unwillkürlich auch das gewöhnlichste. Gespräch in eine höhere, geistigere Atmosphäre hob.
Allmählich schien die alte Frau müde zu werden, und plötzlich sagte sie: „Kind, ich will jetzt zu Bett gehen! Bleibe du noch sitzen und plaudere mit dem Herrn weiter. Du hast ja so wenig Ansprache hier!"
Herta erhob sich .ebenfalls und führte- sie Mutter die Treppe hinauf, .bald kam sie aber tatsächlich wieder.
„Die gute Mutter tnt's nichr anders. — ich soll wirklich herunter! bleiben!" Jagte sie schwach lächelnd. „«Re haben bei Mama einen Stein im Brett, aber bas freut! mich, Mama ist eine gute Menschenkennern:, Sie können darauf stolz sein!"
„Das bin ich auch, gnädiges Fräulein!"
„Sie sollen sich durch mich nicht stören lassen, Lwrr Panigl, ich habe immer für den Notfall ein Buch mir" und dabei blätterte sie lässig mir der Rechten in einem dicken Band, der neben ihr auf der Bank lag.
„Wenn Sie gestatten, Mre es mir ein großes Vergnügen, mich weiter mir Ihnen nnterhalren zu dürfen, gnädiges Fräulein, man trifft schon in der Großstadt so selten Damen, mir denen man ernst und sachlich sprechen kann, 'und erst in einem solch' einsamen K.-birgson weiß man es doppelt hoch zu schätzen!" .
der Jamilieiierziehnng die im sozialen Znieresse notwendige. Sicherheit gegeben ist.
3. Zngenöfürsoege ttr eine Aufgabe der Gesamtheit, in erster Linie des Staates und der Gemeinden. Die private Beteiligung an ihren Bestrebungen muß als Ausfluß sozialen Pslich:- gesühls auftreieu.
-l. Der deutsche Lehrersraud betrachtet die Jugendfürsorge als eine »onveudige ErZäuzung und Förderung seiner pädago gischen Tätigtest. Vermöge seiner erzieherischen Pflicht fühlt er sich berufen, ans diesem Arbeitsgebiet sich in Gemeinschaft mit andern Ständen besonders zu betätigen.
->. Die Deutsche Lehrerversammluug empfiehlt darum sei'. Verbänden des Deutschen Lehrervereins und ihren Mitgliedern:
rr) die PDurchsührnng der zu Schutz und Pflege der Jugend erlassenen Gesetze und Bestimmungen mit allen Kräften zu fördern und da, wo es nötig erscheint, deren Erweiterung anznstreben:
b- sich an der Arbeit der vorhandenen öffentlichen und privaten Fürsorgeorganisationen tatkräftig zu beteiligen und wo solche Körperschaften noch fehlen, ihre Begründung und zweckmäßige Einrichtung anzuregen.
Nach einer ausgedehnten Diskussion über diese Leitsätze lvurde ein Antrag Charlottenbnrg auf Bildung einer ständigen F ür s o rg e ko mmi s s i o n abgelehnt-
Ter erste Tag wurde würdig beschlossen durch die glänzend verlaufene Festausführung von Friedr. Lien- hards „Gottfried von Straßburg" im Stadttheater. Das Hans war bis auf den letzten Platz mit Lehrern und ihren Angehörigen besetzt. Ter Dichter und die Darsteller mußten wiederholt vor den dankbaren Zuschauern erscheinen. Im Sängerhans wurde unterdessen die löftimmige Wesse von Eduard Go eil unter Leitung des Professors Münch und unter Mitwirkung eines OOOköpsigen Chors aufgeführt.
* . , ^ Die zweite Hauptversammlung ^
am Mittwoch ivnrde eingeleitet durch ein Referat von Salchow-Charlottenburg über Schulleitung und Schulaufsicht. Er forderte, daß die Schulaufsicht ausschließlich Recht des Staates und daß sie lediglich von im Bollsdienst bewährten Würmern der Schule anszuüben und daß jede Lrtsschnlaufsicht zu beseitigen sei. Bezüglich der Schulleirung verlangte Redner, daß die Berufung in dieses Amt nicht von dem Bestehen besonderer Prüfungen abhänge, sondern in Rücksicht ans die Persönlichkeit, Einsicht und Erfahrung der zu Berufenden zu vollziehen sei. Unter keinen Umständen dürfe durch die Amtsführung des Schulleiters die Selbständigkeit und Selbstverantwortlichkeil des einzelnen Klassenlehrers ein-
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„Sie schmeicheln?! Das hätte ich Ihnen bei Ihrem offenen, grob-ehrlichen Wesen nicht zugetraui!"
„Ich spreche nur die Wahrheit. Wir Künstler brauchen Anregung!"
Was kann ich Ihnen geben, Herr Panigl, ein altes Mädchen, .Pas genug Enttäuschung erlebt hat, um stilk und ruhig zu werden und ihr Höchstes in der Pflege ihrer Mutter sieht!" .
„Sie haben mir.heute schon mehr gegeben- als Sie ahnen! Sie haben .mir vor allem zu einem herrlichen Sujet verholzen!"
Nun wurde auch sie warm und begann ihn auszufragen, wie er das Plätzchen gefunden und ob er bereits mit der Arbeit begonnen habe. Er bejahte es und holte dies kleine .Leinwand- -herunter.
Lange betrachtete sie sie, dann sagte sie nachdenklich: „Merkwürdig, genau so habe ich diese Ecke auch immer gaschen. So hätte ich sie guch gemalt, wem: ich malen könnte, heißt das!"
D-as freute ihn, und plötzlich sagte er:
„Ich hatte den Gedanken, eigentlich hier rechts neben dem Wasser eine Mädchengeftalr hinzustellen, im weißen Kleid, den Strohhut in der Hand, auf deren Kleider und Züge sich die Lichtflecken abheben. Es wäre eine dankbare Arbeit, das Weiß und das grelle Lichtgold'" fügte er zögernd bei.' lln'h da sie Weller lauschte, meinte er: „Und wissen We, wen ich mir vorgeftellr habe. Sie, Baronin, -- Sie perzeihen, - - .es fiel mir tatsächlich während'der Arbeit ein, in Ihrem goldschimmernden Haar müßten sich die Lichrer wie funkelnde Edelsteine machen!"
Etwas errötend, aber ohne Geziertheit sagte sie: „Ach, lai-jeu Sie doch mein Haar! Es ist wirklich nichts dran. Nein, was Sie für merkwürdige Ideen haben! Aber so sind die Künstler!"
„Wir träumen eben bei jeder Arbeit immer von noch etwas Schönerem!"
„Schmeicheln Sie wieder, pfui!" sagte sie fast schmollend.
„Nein, nein, ich rede nur vom Herzen weg. Oder hätte ich Ihnen das nichr sagen dürfen?"
(Fortsetzung folgt.' , ^