Württemberg.
Dirustuachrichte«.
Dem Redakteur Adolf Heller in Stuttgart, ersten Vorsitzenden des Wmt embergischcn Journalisten- und Schriststeller- veretns, ist das Ritterkreuz l Klasse des F iedrichsordens verliehen worden. — Dem Dr. Ing. Barth, Vorstand der Gewerb-schule Gmünd, dem Dr. Ing. Klopfer, Vorstand der Gewerbeschule Stuttgart, dem Professor Münzenmater, Vorstand der Handelsschule Stuttgart, und dem Professor Thomaß, Vorstand der Gewerbeschule Heilbronn, wurde je der Titel eines Rektors verliehen GerichtSafsefsor Funk, stell» rtretender Amtsrichter in Geislingen, ist zum Amts.ichter daselbst ernannt worden. Kanzleirat Sch äff er bei dem Revisorat des Steuerkollegiums Abteilung für Zölle und indire te Steuern wurde seinem Ansuchen entsprechend unter Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste in den bleibenden Ruhestand versetzt. - Bon dem Evang. Oberschulrat ist eine ständige Lehrstelle in Stuttgart den Hauptlehrern Bach in Bodelshausen, Bez. Rottenburg, und Bai er in Weiler, Bez. Lehren st insfeld Weinsberg, und den Unterlehrern Christian tzchmid in Geislingen a. Et. und Richard Leiters in Göppingen, in Fellbach, Bez. Eßlingen, dem Unterlehrer Ferdinand Thudium ir. Cannstatt, in Dagersheim Bez Böblingen, dem Unterlehrer Friedrich Dannenmaun in Winnenden, in Zainingen, Bez. Urach, dem Unterlehrer Hugo Grundgeiger in Dürrmenz, Bez. Knittlingen, in Vaihingen, Bez. Plieningen, dem Hauptlehrer Weber in Bitz, Bez. Truchtelfingen (Balingen, üdertragen wo - den. Die Haupilchrerin Jäger in Schwendi, OA. Laupheim ist in den Ruhestand versetzt worden. — Von dem Kath. Oberschulrat ist je eine Lehrstelle an der kath Volksschule in Stuttga t- richtoßschule dem Hauptlehrer Dolderer in Dischingen, OA. Mresheim, Stuttgart-Untertürkhe.m dem Hauptlehrer Dorschel in Oeffingen. OA. Cannstatt, ^tuitga-t-Osthei n dem Unterledrer Rebstock daselbst, Siultgarr-Osthetm der Unter!«hierin Josefine Unter weg er in Schramkerg, OA. Oberndorf, Heudorf, OA Saulgau, dem Schulamtsverweser Engelbert Reck in Pfullingen, OA. Reutlingen, übertragen worden.
Radfahrer-Kongreß. Das rein radspvrtliche Programm des vom 5.—9. August d. I. in Heilbronn stattsin- henden 25. Kongresses der -Mg. Radfahrer-Union enthält jan erster Stelle die Wiederholung der schon 1895, 1900 jund 1905 gefahrenen Distanz- und Meisterschafts - ßahrt FrsedrichShafen-Heilbronn mit 250 Kilometer Wegstrecke. Dieselbe geht über Ravensburg, Vi- berach, Ulm, Geislingen, Cannstatt und Marbach und wird am Samstag den 6. August vormittags übgehalten. Zur Teilnahme berechtigt sind nur Mitglieder der Ullg. Madf.-Union welche in eine eigentliche Rennfahrer-Abteilung und eine Wanderfahrer-Abteilung für Senioren über 30 Jahre geschieden werden, für welch beide schon jetzt «ine Reihe wertvoller Preise gesichert ist. Nähere Ans- Urnfte über diese ganz bedeutende radsportliche Konkurrenz sind beim Konsulat Heilbronn der A. R. U. einzuholen.
Ulm, 25. Zlipril. Bei den in den letzten Tagen gepflogenen Beratungen des Gemeinderats hat sich ergeben, daß es trotz erheblicher Steigerung der Ausgaben möglich sein wird, auch in diesem Jahre mit den bisherigen Steuersätzen, nämlich 41 Proz. der staatlichen Einkommensteuer mnd 6,1 Proz. der Kataster auf Grund, Gebäude und Gewerbe auszukommen.
Nah und Fern.
Brandstiftung in Böhmenkirch?
Nach einer Meldung aus Geislingen ist am Samstag in Böhmenkirch der Vater des zündelnden Knaben verhaftet worden unter dem Verdacht, sein Kind gnr Brandstiftung veranlaßt zu haben.
Kleine Nachrichten.
Der seit dem 12. April in Schlüchtern vermißte Hugo Knrrus wurde bei Neckarsteinach als Leiche aus dem Neckar gezogen. Der Bedauernswerte, der durch Bürgschaft in Mitleidenschaft gezogen wurde, hat die Tat in Schwermut vollbracht. Er stand im 64. Lebensjahr Und war «in braver, geachteter Mann.
In Plieningen stürzte der verheiratete 34 Jahre Me Schreiner Gotthilf Walker am Eingang des Dorfes von einer Eiche, auf die er gestiegen war, um ein Vogelnest auszunehmen. Bei dem Sturz brach er das Genick Und w-crr sofort tot.
Tas 3HZ Jahre alte Tüchterchen des Flaschners Wenger in Hall fiel in der Nähe des Haalplatzes in den hvchgehenden Kocher. Durch Rufen vom jenseitigen Ufer aufmerksam gemacht, sprang -der in der Nähe befindlich« 13 Jahre alte Sohn des Briefträgers W-etsch ins Wasser lund schaffte das dein Ertrinken nahe Kind mit Hilfe eines hinzugekonrmenen Mannes ans Land. Die mutige Tat des Knaben verdient volle Anerkennung.
In Bieringen OM. Horb ist Sonntag nacht halb 12 Uhr Feuer ausgebrochen. Das Gasthaus zum Rößle und ein Wohnhaus, je mit angebauter Scheuer, wurden ein Raub der Flammen. Das Feuer, das in einer der beiden Scheuern ausbrach, griff so rasch um sich, daß die Bewohner sich 'kaum noch retten konnten. Brandstiftung wird vermutet.
Mus Ulm wird gemeldet: Auf der Rückfahrt vom Bootshaus zur Stadt, die sechs Mitglieder des Ulmer Rüde rllubs unternahmen, kippte infolge des Hochwassers das Boot um. Einer der Bootsinsassen, ein Postbeamter, konnte das User nicht mehr gewinnen und ertrank.
Gerichtssaal.
Mechaniker Böhler abgetviese».
Stuttgart, 26. April. In dem Schadenersatzpro- Keß des Mechanikers Böhler gegen den Grasen Zeppelin wurde heute von der 1. Zivilkammer des Landgerichts das Urteil verkündet. Die Klage wurde ab gewiesen. Der Kläger hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen. Wie man hört, wird gegen das Urteil Berufung beim Oberlandesgericht eingelegt werden.
Hall, 26. April. Der 28 Jahre alte Bäcker Rudolf Krauß von Waiblingen der in zahlreichen Kinderschulen Einbrüche verübte und auf Kinderfchwestern sittliche Attentate auszuführen versuchte, ist vom hiesigen Schwurgericht unter Einrechnung ariderer über ihn verlangter Strafen zu der GesamtzuHthausstrafe
von acht Jahren, zu 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt worden.
Luftschiffahrt.
Eine verunglückte Ballonfahrt.
Als der in Erstein bei Straßburg aufgestiegene Militärballon „Bussard" nachts die Markung Lein- stetten OA. Sulz überfliegen wollte, verfing sich das Schlepptau in den Tannen des Kapfes, der etwa 400 Meter nordwestlich! von hier aus liegt. Die Rufe der drei Insassen wurden nickst gehört und so mußten diese sich gedulden, bis der Ballon bei Tagesanbruch erblickt wurde. Die schnell herbeigeeilten Einwohner machten das Tan frei. Obwohl der Ballon keinen Schaden gelitten hatte und noch drei volle Ballastsäcke da waren, verzichtete der leitende Offizier doch wegen des anhaltenden Nebels und Regens auf eine Weiterfahrt. Nachdem der Ballon aus eine Wiese herabgezogen war, wurde die Reißleine gezogen, woraus sich der Ballon rasch entleerte. In kurzer Zeit war alles sorgsam verpackt und wurde zum Rücktransport nach Loßburg zur Bahn befördert.
Vermischtes.
Ein verloren geglaubtes Gedicht Friedrich Schillers.
kOttomar Keindl, ein Prager Literaturfreund, der speziell auch als Freund Friedrich Theodor Wischers weiteren Kreisen bekannt ist, teilt mit, daß er ein verloren! geglaubtes Gedicht Schillers gefunden habe und veröffentlicht seinen Fund in der Sonntagsnummer des Prager Tagblatts.
Trauer-Ode auf den Todt des Hauptm. Wildmaister.
Grimmig wirgt der Todt durch unsre Glieder! — Dumpfig heult die ... . drum es wieder Schon ein neuer ist hinweggerafft;
Mit gesenktem Schießgewehre wanken Graue Krieger nach des Kirchhofs Schranken,
Wo der tapfere, brave Miles schlaft.
Brüder, kommt! — erblasset !>— schauert! zittert!
Bebe jetzt, den niemahls nichts erschitetti-,
Grabgchühle schauern durch sein Mark!
Sehet! alles, was wir Leben hießen,
Was wir liebten, was wir.grüßen,
Ligt vereitelt in dem schmalen Sarg.
Bon dem Antlitz alles Math gesunken,
Uris den Augen alle Lebenssunken Weggelöschet in Chaotsche Nacht —
Seine Mienen, sein holdseelig Lächeln
Weggeblasen mit dem.Röcheln
iÄvig, ewig nimmer angefacht.
Nie vom Sturm der Leidenschaft dnrchwühlet Wie ein Bach durch Blnmenbette stiehlst Floß sein Leben hin in Melodie —
Ha! was ist nun, was am schönsten Schmeichelt,
Nichts als Larve die der Todt uns heuchelt, —
Und dann auf dem Sarg zerreißt er sie.
Auf des Menschen kaltem starrem Rumpfe Sterben seine wirbelnden Triumphe Röcheln all in ein Gewimmer aus —
Glück und Ruhm zerflattern auf dem Sarge Könige und Bettler, feige, starke,
Ziehn hinunter in des Tobten Hanß.
Aber frei erhoben über Grüfte Fliegt der Geist in des Olympus Lüfte Triumphierend wie ein Adler steigt Wenn sein Wohnsitz, die .... Tanne,
Niederkracht im tobenden Orkane Und der No-rdstnrm Wälder ntederbengt.
'Feh auch du geliebter theurer Streiter Ans den Fliegeln unsres Donners weiter.
Keine Tränen schicken wir dir mit. —
Mit Geheulen ' -d,,mit ' Weiber Klagen Mag man apewalt Grabe tragen,
Pulverdonner crrr dis Krieger Wiegenlied.
Weinend geht k"*-"»-einem Sarg vorüber Selbst des Mant. Auge wird jetzt trüber Und die Helden Carls betrauren dich —
Geh dahin mit dieser stolzen Ehre Strahle dort in der Verklärten Heere Sie, die Helden Carls betrauren mich!
Sie, die Helden eilen dir entgegen Unter Donner und der Kugel Regen,
Krieger zittern vor dem Todte nicht —
Ihm entgegen gehen wir mit Hohne Unterm Dampf der brüllenden Canone Wenn er reißend durch die Glieder bricht —
Und dann drobeil finden wir dich wieder'
Legen dort das müde Eisen nieder,
Drücken dich an unsre warme Brust.
Dann wird alles wie von Morgenwinden Woggeweht im leichten Traum verschwinden Und nichts bleibet als die Lust. Schiller.
'Interessant ist, was der bekannte Darmstädter Schiller-Forscher Prof. Dr. Karl Berger zu diesem sensationellen Schstllerfunde sagt. Er bedauert zwar in der „Frks. Ztg.", „im Augenblick nicht mit der erforderlichen kritischen Gründlichkeit den Fund ans seine Echtheit untersuchen zu können," fügt aber hinzu, daß auf ihn das Gedicht einen Schillerischen Eindruck mache — „manche Bilder, Anschauungen, Ausdrücke entsprechen ähnlichen in anderen Gedichten der Jugendzeit. Natürlich müßte pine gewissenhafte Kritik sich auf genauere Untersuchungen der Umstände oder Namen (Scholl usw.) aufbauen. In seiner Grundstimmung aber mindestens erinnert das Gedicht stark an den jungen Schiller."
In schweren Stunden.
Unter diesem Titel veröffentlicht in der Deutschen Verkehrszeitung ein Prüfungsrat-Mitglied eine launige Plauderei, in der er von allerlei heiteren Examens- erlebnissen erzählt. „Da Muß ich zunächst", heißt es da, „meines alten Freundes W. gedenken, mit dem zusammen ich lange Jahre die Schulbank gedrückt habe. Seine schwache Seite war die Astronomie. Alle Himmelskörper zum Miturientenexamen in seinen Kopf hineinzubringen, war ihm trotz Men Lernens nicht möglich; er beschränkte sich deshalb auf einige wenige, die. er aber dafür um so gründlicher studierte. Unter den Planeten hatte er sich den Mars ausgesucht, den er als den Liebling unseres' Professors kairnte, und er baute fest daraus, daß er nach
diesem wichtigen Stern gefragt werden würde. Aber es kam leider anders, er sollte die Venus beschreiben. Kurz entschlossen begann er: „Die Ken ns ist ein Planet, welcher in seiner Bahn, seiner Gestaltung und seiner Erscheinung nicht hie geringste Aehnlichkeit mit dem Mars hat. Letzterer erstrahlt in rotem Licht, erscheint an seinen Polen schwach abgeplattet . . ." und so fuhr er, ohne sich unterbrechen zu lassen, fort, bis er feine Kenntnisse an den Mann gebracht hatte. Er hatte bestanden. — Beruhigend wirkte auch ''eine Antwort, die ich zwar nicht selbst mit angehört habe, die Mir aber von Ohrenzeugen als wirklich, gefallen mitgeteilt wurde. Ms die Frage: „Wie tief ist der Bodensee?" erwiderte nämlich der Prüfling, während er Zugleich den Fragenden wißbegierig und ehrerbietig ansah: „An welcher Stelle befehlen Herr Geheimrat?" — Ein Mer, inzwischen verstorbener Postdirektor,, dessen Fragen nicht immer sehr klar waren, fragte einmal in meiner Gegenwart in der Geographie in der stillen Hoffnung, als Antwort „der Aequat 0 r" zu hören: „Wie nennt man die Linie, die rings um Heu Erdball hernmlänft?" „Ten Orient- Expreßzug" erwiderte, phne zu zucken, der Kandidat.
— Nie vergessen werde ich das sichere Auftreten eines tapferen Dienstanfängers jn der ersten telegraphentechnischen Prüfung, in der ich vor vielen Jahren selbst als Prüfling mir die Anwartschaft auf die höchsten Stellen im Reiche zu erobern hoffte. Nachdem wir unsere Kenntnisse auf theoretischem Gebiet glänzend bewiesen halten, wollte der prüfende Telegraphendirektor noch gern wissen, wie wir uns in der Praxis bei Störungen verhalten würden. „Sagen Sie mir, Herr K.," sa fragte er meinen Nachbarn, „was würden Sie tun, trenn Sie morgens zum Dienst kommen, und der Morseapparat schlägt nicht an?" „Tann würde ich den Vorfall sofort dem Auffichtsbeamten melden Und ihn bitten, den Apparat auszuwechseln." „Ja, wenn Sie aber nun selbst Auffichtsbeamter sind?" „Tann würde ich dem Apparatbeamten den Auftrag geben, den Apparat sofort in Ordnung zu bringen." Hilflos blickte der Tele- graphendirektor umher, um schließlich den bereitgestellten Uebungsmorseapparat als Beistand heranzuziehen. „Schön, nun denken Sie mal, ich verschraube hier diesen Apparat und..." Treuherzig siel da der Kandidat ein: „Aber das werden Sie doch nicht tun, Herr Telegraphendirektor." Da stahl sich eine Träne langsam aus dem Tienstauge des Direktors, lieber das Schicksal des Kandidaten hülle ich mich in Schweigen."
Wir »vollen einen Bahnhof!
Aus Paris wird der „Straßburger Post" folgendes Geschichtchen erzählt: Tie Direktoren der Orleansbahn erhielten kürzlich die aufsehenerregende Meldung, revolutionäre Elemente hätten den Südexpreßzug und den Schnellzug nach Limoges in der Nähe von Ville- neuve-le-Roi unweit Paris aufgehalten. Wie sich später herausstellte, handelte es sich jedoch nur um eine Kundgebung der sonst sehr friedlichen Einwohner von Billeneuve-le-Roi, die diesen Gewaltstreich ausführten, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf einen alten Notstand zu lenken. Seit zehn Jahren bemühen sie sich bei der Orleansgesellschaft darum, einen Bahnhof zu erhalten, diese aber machte keine Anstalten, ihn zu gewähren. Die Bewohner, die zum großen Teil ihre Beschäftigung in Paris haben, müssen immer noch eine halbe Stunde zu Fuß bis zum nächsten Bahnhof gehen. Nach einer Versammlung, in der alle politischen Anschauungen, der sozialistische Wgeordnete und der Pfarrer sich in bestem Einvernehmen begegneten, zogen etwa 200 Personen nach der Bahnstrecke, und als der Südexpreß von der einen, der Schnellzug nach Limoges nach der anderen Seite fast gleichzeitig heranbrausten, trat ein Mann nrit der roten Fahne aus das Geleise und brachte die Züge durch einen Wink zum Stehen. Der Abgeordnete Argeliss überreichte dem Zugführer des Südexpreß eine Tafel, auf der geschrieben stand: „Wir wollen einen Bahuch 0 s in Billeneuve-le-Roi", und beauftragte ihn, die Tafel dem Direktor der Gesellschaft zu überbringen. Nach diesem kleinen Zwischenfall setzten die Züge dann ihre Fahrt fort. Die Orleansbahn läßt jetzt im Ismps erklären, daß sie gegen die Urheber der Kundgebung Klage wegen Verletzung der Eisenbahngesetze einreichen werde- Gleichzeitig fügte sie aber hinzu, daß die Direktion schon lange beabsichtigt habe, eine Station für Billeneuve-le-Roi einzurichten. Das böswillige Aushalten der Züge werde diese Maßregel allerdings nicht beschleunigend
— Eine Literaturkenne rin. „Frau Nachbarin, kommen Sie mit ins Theater, es wird die „Hermannsschlacht" gegeben." — „Ach nee, ich kann det Schießen nich verdragen!"
Handel und Volkswirtschaft.
Ueber den Saateustaud im Deutsche» Reiche. Mitte April bemerkt der Reichsanzeiger: Die Witterung des Winters war im allgemeinen recht mild und für die Enlwicklung der Saaten sehr geeignet. Auch das Frühjahrswetter war bisher pünstip, wenn auch dos Wachstum der Pflanzen in den letzten Wochen durch N chtsiöüe und Mangel an Niederschlägen wieder etwas zurückgedrängt wurde. Als eine unangenehme Folge des mi den Winters ist das starke Auftieten von Feldmäusen, die Ver'N- krautung der Saaien und der ^ckneckenfraß anzunehmen. Die Frütjahrtbestellung ist größtenteils beendet. Die Herbstsaaten sind gut durch i en Winter gekommen und stehen teil-mise recht üppig. Klee und Luzern« sind vielfach in der letzten Ze't in der Entwicklung etwas zurückgeblieben und zeigen stellenweise lücken- hofien Bestand durch Mäusefraß Trotzdem wird der Stand im großen ganzen günstig beurteilt. Der Wicsenstand läßt noch keine sichere Beurte lung zu.
Schtacht-Nirh Markt Stuttgart.
23 April 1910.
Großvieh: Kälber: Schweine;
Zugetrieien Iw 193 3^9
Erlös aus '/» Kilo Schlachtgewicht:
Ochsen, 1. Qual, von 88 bis 87 3. Oual. „ - > —
Bullen 1. Qual., . 17 „ 80
8. Qual., ,, „ —
Stiere u Junqr. 1. „ 88 „ 90
2 Qual., „ 84 „ 86
8. Qual.. „ 80 . 84
Kübe 1 Quai. „ ,, —
, 70 50 115 >08
Kühe 3. Qual., „ «0
9. Qual., „ 3"
Kälber 1. Qual.. ., 110
3. Qual. „ 15
3. Qual., „ 1(0 „104
Schwllue 1. , „69 „ 10
3. Qual., „ 68 „ 69
8. Qual.., «S „ 64
Verlaus des Marktes: mäßig belebt