Telegramm. Limburg, 2S. April, 2.40 Uhr nachmittags. Das Luftschiff 2 ll riß sich heute mittag 2 Uhr unerwartet von der Ver­ankerung los und flog in nordwestlicher Richtung davon. Das führerlose Luftschiff ging bei Weil- burg nieder «nd ist total zerstört.

Lokales.

Wildbad, 25. April. Bergbahn Wildbad A.-G. In der heute stattgefundenen Generalversammlung wurden die Anträge der Verwaltung, welcher gleichfalls einstimmig Entlastung erteilt wurde, einstimmig angenommen, denen zufolge eine Dividende von 19 Prozent ausgeschüttet wird. Der Aussichtsratsvorfiher und der Vorstand erhalten Ehren­geschenke, das Personal und die Angestellten eine Remuneration. Die Dividende gelangt von heute ab bei der Vereinsbank Wildbad e. G. m. u. H., Wildbad zur Auszahlung. Die Bergbahn Wildbad Akt.-Ges. ist seit 1. jJanuar er. in Besitz der Stadt übergegangen. Die Löschung der Firma ist heute beim Amtsgericht Neuenbürg beantragt worden.

Wildbad, 26. August. Am letzten Sonntag fand im „Lindensaale" Hierselbst eine Gau-Versammlung des Enz- gausängerbundes statt, an der sämtliche Bundesvereine, mit Ausnahme des Salmbacher Vereins von dem eine Entschul­digung vorlag, teilnahmen. Der hiesige „Liederkranz" be- willkommnete die zahlreichen Sangesbrüder im Liede, dem sich eine herzliche Begrüßungsansprache des Gauvorstandes Becky-Neuenbürg anschloß. Der von demselben erstattete Jahresbericht wies speziell Vereinsangelegenheiten und wenig Allgemeininteresse ersorderde Begebenheiten ans, sodaß wir darüber hinweggehen können. Seinen Austritt erklärt hat der Liederkranz Engelsbrand, sodaß der Gau zur Zeit 16

Vereine umfaßt. Nach dem Kassenbericht des Kassiers wurde das Gauvermögen auf 366 Mk. festgestellt. Die Beratung der gestellten Anträge bildete den Hauptteil der Versamm­lung und machte zunächst Calmbach den Vorschlag, am Wettgesang teilnehmenden Vereinen sofort nach Absingen des Preisliedes die verdiente Punktzahl im geschlossenen Kuvert zu überreichen. Die nächste Gauversammlung wird hierüber Beschluß fassen. Ein Wunsch des Vereins Langen­brand, die nächste oder übernächste Versammlung dortselbst abzuhalten, mußte, da er gegen die Satzungen des Gaues geht, abgelehnt werden. Der in der vorletzten Versamm­lung vom Liederkranz Oberhausen eingebrachte Antrag, noch eine weitere 3. Abteilung (einfacher Kunstgesang) probeweise beim Preissingen einzuführen, wurde mit 13 gegen 2 Stim­men angenommen. Vom Gauausschuß wurden 2 Anträge vorgelegt, die den Satzungen angefügt werden sollen. Der erstere der dahingeht, daß Vereine mit einem bereits be­werteten Preischor sich auf keinem Gausängerfeft mit dem­selben nochmals in Wettbewerb stellen dürfen, wurde an­standslos angenommen. Der zweite Antrag, der den Gau­vereinen im Interesse des idealen Zweckes des Männerge­sanges verbieten soll, Gesangswettstceite um Geldpreise zu veranstalten, oder an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, rief eine lebhafte Debatte hervor, die erst durch eine Reso­lution des Gau-Ausschusses beendet wurde, die folgenden Inhalt hat: „Die Veranstaltung von allgemeinen Gesangs­wettstreiten seitens einzelner Vereine, bei welchen um Geld- und geldeswerte Preise gesungen wird, widerstrebt den idealen Zielen des Männergesangs und ist deshalb den Gauvereinen nicht gestattet; auch wird erwartet, daß sich die Bundes­vereine nach Möglichkeit solchen Wettgesängen enthalten. Sollte ein Gauverein an einem solchen Wettstreit teilnehmen, so wird von ihm konseqmnter Weise verlangt, sich auch beim

Gausängerfest am Wettgesang zu beteiligen." Auf das in in diesem Sommer in Calmbach stattfindende Sängerfest findet diese Bestimmung noch keine Anwendung. Die Aus­wahl der gemeinschaftlichen Chöre für das Gausängerfeft in Höfen wird in einer demnächst stattfindenden besonderen Versammlung geregelt. In der Schlußrede bedankte sich der Gauvorsitzende bei dem hiesigen „Liederkranz" für den freundlichen Empfang und wurde die Versammlung mit einem Chorgesang und einigen anderen Liedervorträgen geschlossen.

Wildbad, 26. April. Im Rahmen eines herrlichen Frühlingssonntages fand vorgestern der Ausflug des Evgl. Kirchenchores statt. Schon früh mit dem ersten Zuge fuhr die beträchtliche Anzahl Teilnehmer dem schönen Heilbronn zu, um dort die Wunder des Frühlmgs, die Schönheit der Gegend zu genießen. Da schlugen alle Herzen wieder ein­mal froh; dem Dunst des Alltagslebens entflohen, schweifte wohl manches Auge über die lachenden Frühlingsgefilde, dehnte sich wohl manche Brust. Die holden Frühlingsgeister umspannten mit ihren goldigen Freudenfäden alle Herzen und unter der ganzen Schar herrschte fortgesetzt die köstlichste Stimmung In dem Hotel Harmonie in Heilbronn wurde ein gemeinschaftliches Mittagsmahl eingenommen und hernach ebendaselbst lustig das Tanzbein geschwungen. Der „edle Tropfen" vom Neckar ließ die Wogen der Freude hoch schlagen und nur zu ungern nahm man Abschied Mit dem letzten Zuge trafen 8ie Teilnehmer wieder in ihre heimischen Penaten ein, doch dürfte die Erinnerung die schönen Stunden noch lange bei allen Teilnehmern wachhalten.

Druck und Verlag der Beruh Hofmannschen Buchdruckerei -in Wildbad. Verantwortlich: i. V.: Paul Köhler daselbst.

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