noch ausführlicher: Der junge Mann - Bauer ist sein Name - - hatte pressant, er wollte nicht warten, bis die ganze Reche von Soldaten vorüber war, denn bei ihm Nuidelte es sich! um den Verdienst, der ihm bei einem Herümstehen abhanden kam. Nrm kommt eine große Lücke, der Hauptmann reitet 3 bis 4 Meter vor seiner Kom­pagnie. Da geh? ich schnell hindurch, denn ich bin ja M Telegrammbesteller; mir sieht man es an, daß ich es eilig habe. . . . Der Herr Hauptmann sieht die W- sichjt des Jungen, er dirigiert deshalb sein Pferd rück- ivärts, Um den Abstand zwischen ihm und der Kompagnie zu verringern, vielleicht auch um dem Jungen Pferde- huse kosten zu lassen oder chn in die Kolonne zu drängen. Der Junge ist aber flink und schlupft gerade noch unter dem Pferdeschjwanz vorbei nach der anderen Seite, um seinen Weg fortzusetzen. .Da trifft ihn ein Kolbenschjlag über den Kopf, aus dem dann ein großer Blutstrom her­ausfließt. Der rechte Flügelsergeant hatte vollbracht, wo­gegen das Pferd sich, sträubte. Kaum war die rohe Tat vollbracht, so folgte auch schon die Belohnung des Herrn HaUPtmanns, der dem Sergeanten laut zuriefSo ist' s gut!" Die ganze Kompagnie samt dem Herrn Haupt­mann aber stampfte ruhig weiter, ohne den verletzten Jungen auch! nur eines Blickes zu würdigen.

Zum Fall Bosch-Stockheim.

Von besonderer Seite >vird mitgeteilt: Tie Hypothe- keiiforderungen der Städtischen Sparkasse Bretten betragen 69 000 M., davon sind 56000 M. nach altem, 13 000 M. nach neuem Pfandrecht durch Schultheiß Bosch beschafft worden. Tie Sparkasse Sinsheim ist mit 60000 M. nach neuein Recht beteiligt, der Privat- fpar kasse nv er ei n KüNzelsau mit 122000 M., die Vorschuhbank Breiten mit 22 000 M., beide Posten wurden nach 1900 ausgenommen. Hienach wäre der Fis­kus haftbar für 217 000 M. Die 56000 M. der Spar­kasse Breiten sind aus der Konkursmasse zu tilgen. Als Hypothekarschüldner sind eingetragen Namen von Ver­storbenen oder gar nie .Existierten. Ueberhaupt ist al­les gefälscht auf den Hypotheken- und Pfandbriefen. Gefälscht sind die Unterschriften pon Schuldnern, Bürgen, der Pfandbriefe, die Parzellennummern, der Meßgehalt, ja selbst die Flurnamen. Echt ist nur die Unterschrift des Defraudanten. Bosch war lange Jahre Vertrauens­mann verschiedener Geldinstitute. Er zog die Zinsen der angegebenere Schuldner ein, auch 'die Zieler, zahlte ab und zu prompt, rechnete dann auch wieder mir einem neuen Hypothekenbrief ab und ließ sich bann über hie Forderung der Bank an Zinsen und Zieler einen hüb­schen Mehrbetrag herauszahlen. Seine füge ne Gemeinde und seine Bürger hat er bei diesen Schiebungen außer Betracht gelassen.

Eine Leipziger Skandalaffäre.

In Leipzig sind kürzlich drei Messengerboys wegen Vergehens gegen den Z 175 verhaftet worden. Neuerdings wurde, nun in derselben Affäre auch ein Masseur festgenom­men, der bei einem Arzt in Stellung war. Der Ver­haftete war in homosexuellen Kreisen unter dem Spitz­namenAnna" oderTie Rätin" bekannt. Ferner ver­lautet, daß außer einem Chauffeur auch ein Kommerzien­rat verhaftet worden sei, doch verweigert die Kriminal­polizei hierüber jede Auskunft. Gegen eine ganze An­zahl anderer Personen ist Anklage erhoben, die meisten der Beschuldigten haben aber bereits eine dringende Aus­landsreise angetreten.

Ein seltsamer Kauz.

In dem böhmischen Orte Asch beging ein Steinmetz dadurch Selbstmord, daß er in eine Felsenhöhle kroch, diese zumauerte und darin aufgeschüttetes Dynamit zur Explosion brachte.

Ein schweres Brandunglück,

bei dem ein zweijähriges Kind den Tod erlitt und ein achtjähriges Mädchen durch einen Axthicb des die Tür sprengenden Retters, sowie zwei weitere Kinder durch Brandwunden arg verletzt wurden, hat sich Freitag nachmittag in der Rathenower Straße in Berlin er­eignet. Bei den Löschiarbeiten zog sich ein Schutzmann Brandwunden zu. Mehrere Feuerwehrleute sind an Rauchvergiftung erkrankt. Das Unglück ist dadurch ent­standen, daß, während der Vater ans die Arbeitsuche ging und seine Frau an ihrer Auftvartestelle weilte, das acht­jährige Mädchen in einer fensterlosen Kammer mit einem Licht seine Schuhe suchte und dabei die Kleider in Brand setzte. Die Kinder waren von der Mutter eingeschlossen worden. Ein weiterer gefährlicher Wohnungsbrand kam an demselben Tag in der Langenstraße im Osten aus: Eine aus Hehn Köpfen bestehende Familie geriet dabei in Lebensgefahr. Während neun Personen durch die Feuerwehr gerettet werden konnten, wurde ein siebenjäh­riges Mädchen als verkohlte Leiche unter den Trümmern seines Bettes hervorgezogen.

Gentlemen-Einbrecher.

Einen guten Fang machte die Berliner Kriminal­polizei, der es am Sonntag gelang, einen der gefährlichsten Verbrecher nach einem vereitelten Einbruch in der Linien­straße festzunehmen, als er sich mit einem Komplizen an ei­nem Möbelgurt aus einem Fenster des zweiten Stockwerks hevabließ. Ter Verhaftete, der sichFranz Haffke" nannte, entpuppte sich als ein 26jähriger Klempner Willy Kubin, der schon vor sechs Jahren einer Einbrecherbande angehörte und mit dieser der Kriminalpolizei viel zu schaffen machte. Schon damals arbeitete die Bande mit dem Möbelgurt. Sie machte besonders Moabit und das Hansaviertel unsicher. Ihr gehörten außer Kubin ein ge­werbsmäßiger Einbrecher Bauer und ein Akrobat Fleischer an. Keinem von ihnen sah man den Einbrecher an. Denn den Tag über verkehrten alle drei fein gekleidet, in Zy­linder und Lackstieseln und mit goldenen Kneifern in dien besten Wirtschaften der Friedrichstadt. Am 24. Februar hob die Kriminalpolizei das Nest aus, was jedoch nur unter Beobachtung größerer Vorsichtsmaßregeln möglich war, da die Bande stets mit guten scharfgeladenen Revol­vern bewaffnet war und vor nichts zurückfchreckte. Nach BerbüßiuNg einer schweren Strafe wandte sich Kubin zu­nächst nach der Provinz. Jetzt hatte er in Berlin augen­

scheinlich eine neue Baude gebildet, die wieder nnt dem Möbelgurt arbeitete.

Hochwaffer.

Infolge Hochwassers inSüdbayern ist der Bahn- Verkehr auf einigen kleineren Bahnen am Fuße des Gebirges unterbrochen, darunter auch auf der Strecke Weilheim Dibffen.

Aus dem Tiroler Unterlande und dem An­grenzenden Salzbnrgischen treffen zahlreiche Hoch­wasser m eldu ng en ein. Die Pilterseeache und die Großache rissen Brücken und einige Baulichkeiten weg Ueberall wird Sturm geläutet, da die Gefahr groß ist. Nächst Imst ging ein Felssturz auf einen Lastzug nieder. Die Maschine und einige Waggons sind bedeutend be­schädigt, verletzt ist niemand.

Meine Nachrichten.

Ans einen bei dem Schießstand vor der Stadt Des­sau stehenden Militärposten wurde früh morgens ein Sch abgegeben. Tie Kregel zerriß dem Soldaten zwei Finger.

Gerichlssaal.

Stuttgart, 23. April. (Schwurgericht). Angeklagt des versuchten Giftmords war die 59 Jahre alte Bauerswitwe Pauline Raith von Kornwestheim, wohn­haft in Mülhausen a. N. Sic arbeitete dort bei dem Bauern Kniesel im Taglohn. AM 20. November wurde sie von der Haushälterin des Kniesel mit Kuchen zum Bäcker geschickt. Nachdem die Kuchen gebacken waren, streute sie auf einen Apfelkuchen Strychninkörner und darüber Zuk- ker, den sie beim Bäcker gekauft hatte. Die Giftkörn-ev streute sie auf den Apfelkuchen, um der Haushälterin et­was anzutun. Zwischen beiden bestand ein gespanntes Verhältnis. Die Angeklagte ließ sich.Unredlichkeiten zu schulden kommen, weshalb ihr hon der Hoffacker Vorhalt gemacht wurde. Sie wußte, daß die Hofacker eine be­sondere Vorliebe für Apfelkuchen hat. Sie nahm an, daß die Haushälterin den Kuchen allein essen werde. Eine Frau, die ein kleines Stückchen von dem vergifteten Kuchen, wurde gleich nach dem Genuß von Uebelkeft befallen. Dadurch wurde der Verdacht erregt, der Ku­chen könne vergiftet sein. Von dem Apfelkuchen hat sonst niemand etwas gegessen. Die Angeklagte bestritt bei der Verhandlung die Tötungsabsicht, sie habe nur wollen, daß der Hofacker ein bißchen schlecht werde. In dem Kuchen wurden 55 Milligramm Strychnin gefunden. Nach den Aussagen der Sachverständigen hätte die Menge ge­nügt, um tödlich zu wirken. Die Angeklagte will die Giftkörner schon vor einem Jahre in einer Apotheke ge­kauft haben, um damit Mäuse zu vertilgen. Sie hcll die Giftkörner au jenem Tage von zu Hause mitgenonr- men. Die Geschworenen vermeinten die auf versuchten Giftmvrd lautende Schuldfrage und sprachen hie Ange­klagte nur der versuchten Vergiftung schuldig. Das Ge­richt erkannte hiernach auf zwei Jahre Zuchthaus unter Anrechnung bön drei Monaten Untersuchungshaft.

Stuttgart, 23. April. (Strafkammer). Unter der Anklage der Unterschlagung, der Anstiftung hierzu, der Hehlerei und der Urkundenfälschung, standen die Kauf­mannst ehrlinge Paul Reifs und Karl Setzer von hier und die 19 bezw. 20jährigen Handelsgehilfen Karl Saut- ter und Peter Germann von Mannheim vor der Straf­kammer. Reifs und Setzer waren miteinander bei einer hiesigen Firma. Sie sprachen davon, gelegentlich mit einander durchzngehen. Als Setzer am 14. Januar mit einem Wertbrief über 5000 Mark auf die Post geschickt wurde, veranlaßte ihn Reiff durch Zureden, den Wert­brief nicht abzuliesern, und die 5000 Mark zu behalten. Sie gingen nicht nach Hause, sondern trieben sich die ganze Nacht herum. Am andern Tag kauften sie von dem Geld neue Kleider. Als sie sich im Mort des Haupt- bahnhofs umkleideten, wurden sie von Sautter belauscht. Dieser hernahm aus der Unterhaltung der beiden, daß sie Geld unterschlagen hatten. Er machte sich an die Jungen heran und hatte bald ihr Vertrauen erworben. Er bot sich dann beiden als Reisebegleiter an und ließ sich zunächst 200 Mark geben. Den Jungen schlug er eine Reise nach Paris vor und entlockte von ihnen noch weitere 4300 Mark durch das Vorbringen, er werde das Geld in französisches umwechseln lassen. Er tat dies nicht, sondern verschwand mit den 4300 Mark. Das Geld verpraßte er im kurzer Zeit. Dem Angeklagten Germamn gab er IM Mark, seiner Mutter schickte er 50 Mark. Ger- mann verschaffte sich diese 50 Mark wieder von der Mutter des Sautter durch ein gefälschtes Telegramm. Reiff und Setzer reisten mit dem Rest des Geldes nach Köln, wo sie verhaftet wurden. Sautter und Germanm sind we­gen Wechiselfälschung und Betrugs erheblich vorbestraft. Sie hatten sich in Mannheim mit einem gefälschten Wech­sel 15000 Mark verschafft und das Geld miteinander auf­gebraucht. rDie Strafkammer verurteilte Setzer zu 3 Monaten 15 Tagen, Reiff zu 5 Monaten, Sautter zu 2 Jahren 2 Monaten und Germann zu 7 Monaten 15 Tagen Gefängnis, unter Anrechnung je eines Teils der Untersuchungshaft. Setzer wurde aus der Haft entlassen. Sautter wurden außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt.

Luftschiffahrt.

Die offizielle Ausschreibung für die internatio­nale FlNgwoche Berlin-Johannestal

ist 'jetzt vom Organisationsausschuß erfolgt. Die Termine find auf 10. bis 16. Mai 1910 festgesetzt.' Die Wettbe­werber 'sind verpflichtet, bei ihren Flügen in den vorge­schriebenen Bahnen zu bleiben. Flüge über die Zuschauer sind verboten. Die Wettbewerbe werden von 3 Uhr nach­mittags ab ausgeflogen. Von Sonnenuntergang an wird die Zeit nicht mehr genommen. Beim Böllerschuß 5 Mi­nuten Nach Sonnenuntergang müssen bei Verlust des Preis- ansprnchs alle Flüge beendet werden. Dauerslng- ftreis: 10000 Mark, 2000 Mark, 1000 Mark. Der Danerflngpreis wird an jedem Tag ausgeflogen. Er kann nicht zugleich mit anderen Preisen gewonnen werden.

Wreis für den kleinsten geflogenen Kreis: 7M0 Mark und 2M0 Mark, gegeben von einem ungenann­ten Stifter, auszufliegen am 10., 12., 14 und 16. Mai. Preis für die Landung anf vorgeschriebenem Pjkatz aus 10 Meter Höhe:. 4M0 Mark, 1000 ML und 500 Mark. Höhenkurvenpreis: 4M0 Mark, 1000 Mark, 500 Mark. Gleit slngpreis: 5000 und 2000 Mark Kr den längsten Gleitflug mit abgestelltem Motor aus 10 Meter Höhe. Täglich er Frühpreis: 1000 Mark und 500 Mark. Photographiepreis: ÄX) Mark und 200 Mark. Nationale Wettbe­werbe. Bleichröder-Preis: 10000 Mark und 1000 Mark Kr drei Runden mit zwei Zwischenlandungen zwischen letzten Pylon und der Startlinie; Lanlzpreis der Lüfte: 7000 Mark, 3000 Mark, 2000 Mark, 1500 Mark Und 1000 Mark dem Ausschreiben beigegeben sind die allgemein gültigen Bestimmungen des deutschen und des internationalen Luftschtsferverbandes über die Teil­nahme an Flugwettbewerben.

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Die Rückkehr -er Luftschiffe

von Homburg nach Köln ist mit großen Schwierigkeiten verbunden gewesen. Tie beste Fahrt machte M 1 auf der Bahn. P 2 ist unter schwierigen Umständen heute nacht, kurz vor 1 Uhr, vor der Halle in Bickendorf (Köln) gelandet, während der später gbgeflogene Z 2 bei Lim­burg den Kampf mir den windigen Gegenströmungen anf- gab und vor Unter ging. Militär aus Diez half bei der Zwischenlandung. Von Köln sind zwei Kraftlastwagen mit Gas nach Limburg abgegangen.

L H zerstört.

Wie ein Telegramm aus Limburg meldet, hat sich der bei Limburg verankert gewesene Z 2, nachdem er eine neue Gasfüllung erhalten hatte, von den Ankern ge­löst uird ist um l Uhr in nordwestlicher Richtung da- vonge flogen. Das Luftschiff ist um 1 Uhr 30 Mi­nuten bei Weilburg niedergegangen; es ist to­tal zerstört.

Vermischtes

Das Stuttgarter Krematorium

ist das größte des Landes und weist auch eine Benützung auf, die von den Verbrennnngsstätten in Heilbronn und Ulm nicht entfernt erreicht wird. Schon im ersten Jahr der Inbetriebsetzung, im Jahre 1907, waren es 135 Personen, die sich verbrennen ließen. Im Jahr 1908 betrug die Zahl der Verbrennungen bereits 245 und im vergangenen Jahr sogar 296. Die Zunahme im ver­gangenen Jahr hat der Friedhosverwaltnng allein zirka 1000 Mark Mehreinnahmen gebracht- Das laufende Jahr scheint sich jedoch noch viel besser anlassen zu wollen, wie das letzte. Am letzten Samstag fanden nicht weniger als 5 Verbrennungen statt und Ms diesem Anlaß mußte erstmals der neue 2. Ofen in Betrieb genommen werden. Bekanntlich wurde der Ofen schon im letzten Jahr fertiggestellt, doch hatte sich seine Benützung bis jetzt nicht als notwendig erwiesen. Wie notwendig aber seine Einstellung ist, geht auch daraus hervor, daß bei der Friedhosverwaltnng zur Zeit nicht weniger als 2630 Feuerbestattungsanordnungen vorliegen. Im klebrigen muß trotz der Zunahme der Feuerbestattungen die Stadt­verwaltung an eine Vergrößerung ihrer Fried- hofanlagen denken. Eine Vergrößerung des Prag­sriedhofes allein kann nicht genügen und obwohl im ver­gangenen Jahr zur Erweiterung des Wangene r Fried­hofes Grunderwerbungen gemacht wurden, tritt an die Stadt die Frage der Anlage eines neuen großen Fried­hofes immer dringender heran, Das ist .auch nicht zu verwundern bei einer Stadt, in her jährlich 4000 Per­sonen sterben.

Eine Wirkung -es Halley'schen Kometen?

Am 19. April d. I. wurde abends nach 9 llhr in der Nähe von Ludwigsburg ein Polarlicht beobachtet, das aus einigen fächerartig aufflackernden, weißen Strahlen bestand, die sich fast bis zum Zenith erstreckten. Nach wiederholtem Aufflackern verschwanden die Strahlen ziem­lich rasch. Ein solches Auftreten von Nordlichtern in unseren Gegenden ist zwar selten, aber nicht ganz außer­ordentlich. Tier Fall verdient aber deshalb einige Be­achtung, well der 19. April der Tag ist, an welchem der Halley'sche Komet seine größte Sonnennähe erreicht hat. Me Ausströmung her leichten Schweifmaterie ans hem Kerne, des Kometen erreicht in der Sonnennähe ihre größte Stärke, und es ist nicht ausgeschlossen, daß Wischen den vom Kometen in den Weltraum hinausgestrenten und den bei den Polarlichtern in den Wichsten Regionen der Erd­atmosphäre leuchenden Substanzen ein Zusammenhang besteht.

Die ausgewiesenen Flöhe.

Auf Veranlassung des amerikanischen Sekretärs deS Gesundheitsrates Tr. W. F. Snox ist jetzt ein biederer Deutscher aus San Francisco änsgewiesen worden, der dort in einer JahrmarksbNde mit seinem Flohzirkus! auftreten wollte. Tr. Snox berief in aller Hast den Ge­sundheitsrat und wies aus die Gefahr hin, die Kalifor­nien bedrohte. Mit einem Eifer, als ob die Cholera vor der Tür stände, legte er dar, daß die deutschen Flöhe! die gefährlichsten Flöhe der Welt seien.Es sind Vam­pyre," so führte der besorgte Amerikaner aus,es sinh Menschenfresser." Die kalifornischen Flöhe greifen nur Tiere an, sie sind mäßig und saugen nie mehr Blut, als sie zur Erhaltung brauchen. Ter deutsche Floh aber ist rücksichtslos und gefährlich, er greift den Menschen an, er saugt Tag und Nacht. Darum gilt es, diesem Floß die Möglichkeit zu rauben, in Amerika einzudringen. Diä Worte erfüllten ihren Zweck. Ter brave Inhaber deS Flohzirkus wurde angewiesen, mit seinen klugen Tierchen ohne Aufschub sofort das Gebiet von Kalifornien zu ver­lassen.