sich zusammenbrach. Ein Herzschlag hatte dem Le­ben des Zweiundsiebzigjährigen ein Ende gemacht.

Die Unruhen in China.

Paris, 18. Ilpril. Tie Ankunft der beiden franzö­sischen Kanonenboote in Hongkong wird kaum vor Ende dieser Woche erfolgen können. Man weiß nun, daß der Aufruhr infolge der großen Reiss pek ul a t i o n en ent­standen ist, an denen sich Chinesen wie Europäer gleich­mäßig beteiligten. Tie Verteuerung dieses wichtigen Le­bensmittels hat seit Monaten eins ganz ungewöhnliche Er­regung hervorgerufen. Bisher ist steine Depesche von einem Massacre der Europäer eingetrofsen. Toch herrscht über das Schicksal der Fluchtigen ernste Besorgnis.

Schanghai, 18. April. Tie chinesi s ch e n T r u p- pe n v erst ä rstu n g e n sind in Tschangscha eingetroffen. Ter Aufruhr hat nachgelassen. Tie Zollämter sind zer­stört. Tie drei Europäer, die infolge des Zusammen­stoßes mit dem englischen KanonenbootThistle" ertrun­ken sind, waren spanische Augustinermönche, unter ihnen Bischof Perez von Nordhunan.

Deutsches Reich.

Berlin, 18. April. Für die nächste Reichstags­wahl ist als Kandidat der Fortschrittlichen Kolks­partei im 7. schleswig-holsteinischen Wahlkreis der Kie­ler Branddirektor Freiherr v. Moltkc aufgestellt worden.

Berlin, 18. April Ter deutsche Gesandte in San­tiago, Legationsrat Freiherr von und zu Bodmann, ist, wie dieNeue gesellschaftliche Korrespondenz" erfährt, zum Gesandten in Lissabon ernannt worden.

Berlin, 17. April. Ter heute imRheingold" ta­gende außerordentliche Aerztetag 'zur Be­sprechung des Gesetzentwurfes zur Reichsver­sicher u n g s or d nung, guf dem 350 Vereine nur 23 Stimmen vertreten waren, nahm mit allen gegen 3 Stimmen den Antrag des Geschäftsausschusses an, in dem festgestellt wird, daß die Bestimmungen des Entwurfes über die Ordnung des kassenärztlichen Tienstes die seit Jahren erhobenen Forderungen des Deutschen Aerztevereinsbun- des unberücksichtigt lassen uikd der Geschäftsausschuß'be­auftragt wird, dem Reichstag sofort die von ihm als unbe­dingt notwendig erkannten Ab Lud ungen des Entwurfs mit Begründungen zur Berücksichtigung zu unterbreiten.

Ausland.

Colomb Bechar, 18. Slpril. In einem hochgele­genen Tale des Muluya ist es zu einem ernsten Zu­sammenstoß zwischen dem Keid, Mohamed und zahlreichen Anhängern von ihm einerseits und den Stäm- ntzm der Uled el Hadj und der Aibellhassen an­dererseits gekommen. Der Keid soll getötet wor­den sein. Seine Truppen haben eine schwere Niederlage erlitten. Auf beiden Seiten sind viele getötet worden.

Württemberg.

Zur Frage der Schiffahrtsabgaben erfährt man weiter, daß bei den in den letzten Tagen in Berlin ge­pflogenen Verhandlungen die Frage der Neckarkana­lisation eingehend erörtert und eine allseitige Verstän­digung über das Maß der Beteiligung des Rheinoerbands 'an den Kosten des Unternehmens erzielt worden ist. Der allgemeine Entwurf ist int übrigen noch nicht endgiiltigj fest­gestellt, mit der Ausarbeitung von Detailplänen und Ko- stenüberschilägen wurde noch nicht begonnen. Außerdem wird zunächst die Verabschiedung des Gesetzentwurfs über die Schiffahrtsabgaben im Burrdesrat und Reichstag, dann das Ergebnis der wegen der Schiffahrtsabgaben mit Hol­land einzuleitenden Verhandlungen abzuwarten sein.

Heilbronn, 19. April. Im Anschluß an drei von den vereinigten Gewerkschaften und der sozialdemokrati­schen Partei einberufenen Protestversammlungen gegen die Bauarbeiter NussPerrung zogen gestern abend etwa 1500 Arbeiter in geschlossenem Zug von den Versammlungslokalen durch die Hauptstraßen der Stadt nach dem Marktplatz, wo sich der Zug vor der Polizei­hauptwache auflöste. Tie Polizei ließ die Demonstranten gewähr eil.

Ulm, 18. April. Der frühere Lehrer G. llhl, der von der hiesigen Strafkammer wegen Beleidigung, be­gangen durch Inserate in der Fastirachtsnummer der lllmer Zeitung, zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, hat sich der Verbüßung der Strafe durch die Flucht entzogen. Zvau und Kinder sind noch hier.

Nah mrd Fern.

Zum Großfeuer in Böhmenkirch.

Staatsminister Dr. v. Pischek ist am Samstag nach Böhmenkirch gekommen, um persönlich den Vertretern der so schwer heimgesuchten Gemeinde seine Teilnahme auszu­drücken Und die vorläufig erforderlichen Maßnahmen zur Linderung des Notstands anzuordnen. Der Minister ver­sicherte die Gemeindekollegien der weitestgehenden Für­sorge der Regierung und richtete bei der Besichtigung der Brandstätte mich an die Abgebrannten freundliche Worte des Trostes und her Aufmunterung. Auch Generalmajor z. D. v. /Geßler drückte im Namen der Zentralleitung des Wohltätigkeitsbereins der Gemeinde herzliche Teilnahme an dem schweren Unglück §ms. Bei den Verl>andlungen auf dem Rathaus in ,Böhmenkirch wurde bestimmt, daß zu­nächst ein örtlicher Hilfsausschuß in Tätigkeit tritt, lvährend dem Kezirkswohltätigkeitsverein Geislingen die größeren Aufgaben Angewiesen werden sollen. Die Zentralleitung des Wohltätigkeilsvereins wird eine Lan­dessammlung einleiten. Der bisherige hessische Finanz­minister Dr. Gnauth hat als nunmehriger Generaldirektor der Velten Guilleaume Lahmeyerwerke in Frankfurt a. M., welchen der Bau der Ueberlandzentrale Geislingen über­tragen worden ist, 500 M gespendet. Eine Sanrmlung in

der Württ. Metallwarenfabrik ergab 651 M. Obdach­los sind 71 Familien, die vielfach bei Verwandten und Bekannten im Dorf untergebracht worden sind. W- gebrannt sind 73 Haupt- und 6 Nebengebäude. An dem Fahrnisschaden ist außer der Württ. Privatfeuerversicher­ung die Magdeburger Versicherungsgesellschaft stärker be­teiligt.

Der Fremdenverkehr in Böhmenkirch! war am Sonn­tag ein riesiger. Trotz des ungünstigen Wetters traf schon vornttttags eine große Zahl Neugieriger eiu, um die grauenhafte 'Trümmerstätte zu besichtige«. Von Stutt­gart und Geislingen kamen Sonderzüge nach Weihenstein und auf der Strecke Süßen-Weißenstein wurden nach Be­darf Sonderzüge geführt. Leider ereignete sich auf dem Brandplatz hin schwerer Unfall. Der 74jähr. Maurer Frey von dem benachbarten Treffelhausen, der die Ver­heerungen auch besichtigen wollte, kletterte in den Ruinen herum, 'erstieg eine Mauer, stürzte ab und war sofort tot. Bei dem heftigen Gewitter am Freitag abend schlug der Blitz in ein Hans im sogen. Zottenberg in Böhmenkirch, glücklicherweise 'ohne zu zünden. (Es mag hier noch da­ran 'erinnert werden, daß das nur 1 Kilometer von Böhmenkirch entfernte Pfarrdors Treffelhausen am 11. Juli 1859 durch einen Brand vollständig zerstört wurde).

Ei» Eisenbahner-Veteran.

Der Zugführer Rauscher beging in Tübingen die Feier seines 50jährigen Dienstjubiläums. Ter Verband württenrbergischer Zugführer und deren Anwär­ter veranstaltete deshalb eine Feier, die von hier und aus dem ganzen Lande sehr gut besucht war. Ter Jubilar war Gegenstand zahlreicher Ehrungen. Der Verband er­nannte ihn zu seinem Ehrenmitglied. Ministerpräsident v. Weizsäcker übersandte ein Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe von 200 Mark. Bon Präsident von Stieler war ebenfalls ein Glückwunschschreiben eingetroffen. Das Regiment Kaiser Wilhelm Nw 120 , bei dem Rauscher ge­dient mrd in dem er die Feldzüge 1866, und 187071 mit Auszeichnung mitgemacht hat, ließ durch eine De­putation von drei Feldwebeln eine Geschichte des Regi­ments überreichen. Der Jubilar, der 1842 in Wankheim LA. Tübingen geboren ist, erfreut sich vollster Rüstigkeit.

Vom Blitz erschlagen.

Bei dem gestern früh in Jarchau bei Magdeburg me­dergegangenen Gewitter wurden der Schlächter Holz und dessen Ehefrau, die auf dem Feld beschäftigt waren, vorn Blitz erschlagen. Die Leiche des Mannes war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.

Fünfzehn Frauen ertrunken.

.Zahlreiche Frauen ans den Ortschaften Felsöberaky und Karos in Ungarn begaben sich zum Jahrmarkt. Als sie auf einer Fähre über den Bodrog fuhren, schlug diese unr und fünfzehn Frauen ertranken.

Ein Dorf abgebrannt.

In der Ortschaft Felcoefalva im Komitat Udvarhely in Ungarn sind 192 Häuser samt Nebengebäuden nieder- gebrannt. Das Feuer entstand infolge Unvorsichtigkeit spielender Kinder.

LufLschiffahrt

Welche Gefahren drohen dem Ballon im elektrischen Felde der Atmosphäre.

Bon O. Voigt, Physitäl. Institut, Frankfurt a. M.

Das tragische Geschick der Korbinsassen des Ballons' Delitzsch" lenkt das Augenmerk des Lnsifchiffers, erneut auf ein Fährnis, dem er in der warmen Jahreszeit aus­gefetzt ist, und läßt die Diskussion der Frage gerade jetzt berechtigt erscheinen:W e lcheGefahr endrohen dem Ballon im elektrischen Felde der At - mo sphä re?"

Nicht nur bei dem mit elementarer Gewalt wirken­den meterologischen Phänomen, wie es uns im Gewitter entgegentritt, befinden sich die übereinander liegenden Schichten unserer Atmosphäre im Zustande gegenseitiger elektrischer Spannung, auch bei schönem Wetter, bei vollkommen klarem Himmel läßt sich jederzeit eine Potenttaldifferenz zwischen Erde und Atmosphäre Nach­weisen. Die Aeq u ipotent i alflä chen, d. h. die Flächen, die gegen die Erde, die wir mit dem Potential Null annehmen, die gleiche Spannungsdifferenz auf- toeisen, verlaufen in der Ebene horizontal, also parallel der Erdoberfläche. Wir messen in unseren Breiten meist positiven Ladungsüberschuß der Atmosphäre. Das Po- tentialgesälle, d. h. die Spannungsdifferenz zwi­schen zwei Punkten von 1 Meter Bertikalabstand, beträgt an der Erdoberfläche im Sommer 2(X1300 Volt, im Winter 300400 Volt. Mit der Höhe nimmt das Ge­fälle stark ab; die Flächen gleicher Potentialdifferenz lie­gen also in größerer Vertikaldistanz als die über dem Erdboden. In 5900 Meter Höhe wurden beispielsweise von Gerdien nur noch 8 Volt pro Meter gemessen. Der homogene Verlauf der Äquipotentialflächen wird gestört durch hervorragende Gegenstände im Gelände: Bäume, Türme, hohe Berge, gefesselte Ballons verursachen eine stark« Felddeformatton. An den Spitzen hoher Berge, an Fesselballons messen wir wesentlich höheres Gefälle als am Erdboden. Weitere Störungen werden durch me­teorologische Erscheinungen Verursacht; elementare Um­wälzungen im normalen Verlauf des Gefälles beobachten wir als Begleiterscheinung von Gewittern. Das Poten­ttalgefälle steigt dabei nicht nur auf überraschend hohe Werte (30000 Voll pro Meter sind schon gemessen wor­den), sondern wechselt auch das Vorzeichen. Uni zu über­sehen, wie kolossal die elektrischen Spannungsdisfereuzen hierbei tatsächlich, werden können, sei ein Beispiel zitiert, das Pros. Ebert-München gelegentlich eines Jla-Vortrags aussührte: Ein Fesselballon sei bei 1000 Volt pro Meter Gefälle seinem Werte, der durchaus noch nicht einer ei­gentlichen Gewitterstimmung entspricht), 390 Meter hoch gelassen. Durch Pas gut leitende stählerne Haltekabel und die Winde ist er geerdet; er besitzt also in seiner Umgebung von 300 x 1000 300 000 Volt selbst das Potential Null. Wir sind damit bereits an der Grenze derelektrischsten Festigkeit" der Lust angelangt; derartig

hohen Spannungen vermag sie nicht zu widerstehen, x- kommt zu Ausgleichen in Form von leuchtenden Entlad­ungen, mit denen jederzeit die Gefahr der Entzünduna des Ballongases verbunden ist.

Dieser Gefahr ist nun keineswegs allein der geerdete Fesselballon ausgesetzt; auch der Freiballon und der Lenk- ballon können in derartig kritische Lagen geraten. Höhen­differenzen von 300 Metern (wie in obigem Beispiel: werden im Frei- und Motorballon häufig in raschem Wechsel genommen. Nicht in demselben schnellen Teuivo erfolgt der Spannungsausgleich durch die etlva vorhan­denen hervorstehendeu Spitzen des Ballons, durch Geben von Wasserballast oder durch den Auspuff des Motors. Somit besteht auch hier die Gefahr, bei Geunllerstnnni- ung gegen die umgebende Atnrosphäre eine derartig große Potentialdisfereuz zu erlangen, daß mn Ausgleich in Fvrn, von Entladungen unvermeidlich ist. Professor Eberl bringt daher in Vorschlag, au geeigneten Stellen des Leukballons Ausgleicher (Kollektoren) anzubringen, die mit einem passenden Elektronieter verbunden werden, an dem der Führer sich jederzeit von der Potentialdifferenz der At- inosphäre gegen sein Fahrzeug überzeugen kann. Wenn das Gefälle derart hoch, wird, daß Gefahr droht, dann sind die elektrischen Kräfte hinreichend groß, um auto­matisch eiu Warnuugssignal zu betätigen.

Eiu zweites Problem:Wie lassen sich vorhandene gefährliche Potentialdiffereuzen des Lenk-Ballous beseiti­gen?" wäre dadurch zu lösen, daß man einen Teil des Wasserballastes durch Brausen mit seinen Oefsnnngen aus- sließen Und dabei die Eigenladung des Ballons sorttragen ließe. Für Fahrten im Freiballon, die ja zumeist rein sportlicher Art und immer aufschiebbar sind, ist die Pa­role strikte zu beobachten:Bei Gewitterdrohnng, sei sie auch! noch so gering, darf unter keinen Umständen aufgc- stiegen werden. Wird man im Korbe von einem Ge­witter überrascht, so hat man ohne Verzug zum Landen zu schreiten."

Die Wetterlage vom 16. April war derart, daß man mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Erscheinen von Ge­wittern rechnen konnte. Es waren die Bedingungen er­füllt sowohl für das Auftreten von W ä r m e g e w ittcrn, die durch einen labilen Zustand der Atmosphäre infolge vertikaler Temperaturverteilung bedingt sind pnd demge­mäß besonders bei starker Erwärmung der untersten Schichten sich einstellen, als auch für das Erscheinen von Wirbelgewittern, bei denen die allgemeine Lust­druckverteilung die aufsteigenden Luftströme erzeugt, die also unter dem Einflüsse einer größeren Depression ent­stehen und sich besonders in deren Rande oder in Teil- tiess ausbilden. Die von Herrn W. Peppler am Sams­tag Mittag verfaßte Prognose des Frankfurter Wetter­dienstes bringt die Gewitterneigung klar zum Ausdruck

Jeder Ballonführer ich bin weit entfernt über den unglücklichen Führer desDelitzsch" zu Gericht sitzen zu wollen sollte sich unbedingt einen größeren Fond praktisch-meteorologischer Kenntnisse zu eigen machen, die es ihm ermöglichen, sich an der Hand der Wetterkarte und eigener Beobachtungen ein Bild über den.zu er­wartenden Witterungsverlauf zu machen. Bei Erteilung der Führerqualifikation sei das Verfahren desNieder­sächsischen Vereins für Luftschiffahrt" empfohlen, der vor Verleihung des Patents, seine Aspiranten von wissen­schaftlich und praktisch erprobten Führern einer gewissen­haften Prüfung unterziehen läßt, die sich nicht allein ans die Technik des Ballonfahrens erstreckt, sondern auch praktische Meteorologie zum Gegenstände hat. (Fr. Ztg.)

*

Das Ballonunglück bei Reichensachsen

wird anschaulich in der Fr. Ztg. geschildert: In der Tal­senkung zwischen dem 760 Meter hohen Meißberg und dem Trttnberg, einem 350 m hohen Ausläufer des Huns­rücks, geriet der Ballon aber in besonders schwere Gewitter­wolken, aus denen Blitz auf Blitz aufzuckte. Gerade Wer­den! 1800 Einwohner zählenden Tors Reicheusach- sen-West traf ein Blitzschlag d ie l le und der B al lo n stü r zt e i n j ühein Fa l la u s e inerHöhe von 500 bis 600. Metern ans die Erde. Gegen ein Uhr hörte der Landwirt Richard Müller einen dröh­nenden Knall und ein sausendes Geräusch. Er glaubte, der Blitz habe eingeschlagen. Da er aber kein Feuer sah, legte er sich wieder zur Ruhe. Gegen 2/46 Uhr ging er dann an die Arbeit. In dem anstoßenden Garten eines Nachbars sielen ihm Taue und Netzwerk in die Jürgen, daraus ragte ein blutiger Arm. In den Zweigen eines zerbrochenen Kirschbaums hingen Fetzen der Kal- lonhüllen und am Boden lagen die Trümmer de r Gondel mit den vier verstümmelten Leich en.

Tie Verletzungen der Verunglückten sind nach ärztlicher Feststellung derart, daß man vermuten kann, sie seien vom Blitz verschont worden un d b e i v 0 ll em B e- w aßt s e i n, den 'icheren § od v ir Augen, in dieTiese g e st ü rzt. In den Zügen, soweit sie noch erkennbar sind, malten sich deutlich die Zeichen der Todesangst. Tie Ver­letzungen waren unbedingt sofort tödlich. Es sind furchtbare Knochenbrüche und die denkbar schwersten inneren Verletzungen. Ter Anblick flößte auch den Merzten Entsetzen ein.

Die Untersuchung der Hülle des verunglückten Bal­lonsDelitzschi", die die gestern in Reichensachsen ein­getroffenen Vertreter des Vereins für Luftschiffahrt in Bitterseld vorgenommen haben, ließ mit Sicherheit erkennen, daß das Unglücknicht durch B l i tz sch lag '

herbeigesührt worden ist. Der Ballon ist infolge der in >

der Nacht zum Sonntag im Werratal herrschenden Ge- ;

Witter in eine starke vertikale Luftströmung gs- ^

raten Und von dieser zur Erde gerissen worden. Die l

Insassen versuchten, durch Iluswersen von Ballast ans i

dem Bereich des Gewitters zu kommen. Dem starken ;

Widerstand der Luftströmung hielt aber die Ballonhülle i

nicht stand und platzte. Diese Annahme scheint auch i

durch das Fehlen des Venttldeckels bestätigt zu werden.

Erst wenn dieser gefunden ist, glaubt man die genau« Ursache des Unglücks feststellen zu können. Als die Ka- ^ tastrophe eintrat, befand sich der Ballon nach den Auf- H Zeichnungen des in der Gondel ausgefundenen Meßappa- § rats fit einer Höhe von 2600 Metern. Die Hüll«