König Peter in Konstantinopc!. Sultan Mvbamined V. mit seinem Taktes

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Weniger schwer verletzt, hervorgezogen. Außerdein eMten leichte Verletzungen Hauptmann Endreß von der Kust- ßchisserabteilung, sowie der Direktor Märkert vom N- senwerk München vorm. Kießling u. Moradelli, der Firma, die den Bau ausgesührt hat, in dem Augenblick, als sie sich Mer den Fortschritt, den die Arbeiten in letzter Zeit ge­nommen haben, unterrichten wollten. Die verunglückten Arbeiter wurden mittels Sanitätswagen ins Hospital ge­bracht, Hauptmann Endreß und Direktor Märkert jn ihre Wohnungen. Eine kleine Weile später wären mehr als 100 Arbeiter von dem Einsturz betroffen worden. Tie «nichtigen EifeNkonstrnktionen liegen wie Streichhölzer zer­knickt am Boden. Nach! einer .weiteren Meldung ist einer der abgestürzten Arbeiter tot. Die unverletzten Air­beiter gerieten über die Katastrophe derart in Wut, daß ^ die Ingenieure durchprügelten.

Die Hungertragö-ie eines Kindes.

In Witzingerreuth in Niederbayern wurde ein zu Tode erschöpfter zehnjähriger Knabe aufgefunden, der vor feinem Verscheiden noch erzählte, daß er sieben hungernde Geschwister und einen verdienst!osen Vater habe. Das Kind war deshalb aus die Wanderschaft gegangen, um Ostergaben für seine Angehörigen zu erbetteln. Eis war von Ort zu Ort gegangen und hatte kern Ei, kein Stück Brot anzurühren gewagt und auch keinen Pfennig, der ihm da und dort gereicht wurde, für sich verwandt, um nur recht viel nach Hause bringen zu können. Das Kind dann vor Kälte und Hunger erschöpft zusammenge­brochen und konnte, von mitleidigen Menschen verpflegt und trotz ärztlichen Beistandes nicht mehr am Leben er­halten werden.

Das 4SI. Lebensjahr

legt Frau Gräfin Berta Keyserlingk, geb. Gräfin Hae­bler, die Tante des Generalintendanten Grafen .Georg Hüksen-Haeseler, zurück. Die alte Dame lebt noch in ver­hältnismäßiger Frische in Wiesbaden.

Die Tschamberhöhle.

Von Badifch-Rheinfelden unternahmen einige Herren des Schwarzwäldvereins einen Besuch der Tscham- berhöhle in Riedmatt, um dieselbe auf ihren jetzigen Zustand zu besichtigen, um alsdann zu beschließen, welche Arbeiten zum Zwecke der Erschließung bezw. Wiederher­stellung der Höhle unternommen werden müssen. Mn beteiligter Herr erzählt über den Besuch der Höhle fol­gendes: Mit guten Carbidlaternen und Kerzen ausge­rüstet betraten wir die Höhle, welche man zirka 100 Meter bequem begehen kann, bis ein zerfallener Holz- Keg uns den Weg versperrte. Mit Umgehung des Holz­weges konnte man über 500 Meter weit in das Innere

Berges gelangen. Hier ist eine größere Ausbuchtung vorhanden, wo ein Wasserfall von 4Hz Meter ein kleines Bassin geschaffen hat. Wollte man auch diese Höhe über­winden, so würde man noch weiter in die Höhle gelangen, doch müßten, um dieselbe weiter begehen zu können, schon einige Sprengungen vorgenommen werden. Tie Höhle ist eigentlich entstanden durch versickertes Regennasser des Dinkelberges, das noch jetzt die Höhle durchfließt, welches nach vielen Jrrläufen sich'einen Weg gebahnt hat. Tie Höhle erschließt herrliche Naturwunder, die auf manchen Fremden eine Anziehung ausübt; mit verhältnismäßig geringen Kosten wäre sie dein Verkehr zugängig zu machen.

Kleine Nachrichten.

Zn Massenbachhausen brach in dem Anwesen des Bauern Johannes SchwarzFeuer aus. Haus und Scheuer brannten vollständig nieder. Die Bewohner konn­ten mit Not nur das nackte Leben retten. Alle Hausgeräte sowie Hühner und 3 Schweine verbrannten. Das andere Vieh konnte noch rechtzeitig entfernt iverden. Ter Ab­gebrannte ist versichert.

Ein Bauer eines Nachbarortes von Giengen hatte »aus feinem Bernerwägele zwei schöne Schweine. Bevor er die Heimreise antrat, trank er etliche Was Bier. Er hatte jedoch nicht vergessen, seinem Weib etwas mitzubringen. Einen Zuckerhut und etliche Pfund Kaffee hatte er einge­kauft u. auf chem Wagen untergebracht, von den Schweinen getrennt durch 'ein Brett. Während desVesperns fraßen nun die Borstenviecher den Zucker und die braune Ware auf. Ter Bauer war unangenehm überrascht, als er die Entdeckung machte.

»Von dem Anwesen des Sägnrühlebesitzers Buh- Ma u n in Hag nrühle bei HaÄach OA. Wangen fiel beim Abbruch eines alten Stadels, an dessen Giebelseite die Straße hart vorbeiführt, als ein Einspänner um die Mittagszeit die Straße von Gunzenweiler hierher pas­sierte, infolge eines Windstoßes die gegen zwei Stockwerke hohe Giebelwand nach »auswärts und deckte das ganze Gefährt zu. Bon den Insassen erlitt eine ältere Frau Uvei Rippenbrüche, die auch die Lunge verletzten. Die Verletzungen ihrer Begleiterin sind unerheblich Das Fuhrwerk, ein Berner Federwägelchen, ist vollständig zer­trümmert und dem Pferde wurde der linke Vorderfuß abge­schlagen. Es mußte getötet werden.

Der Reichstagsabgeovdnete Gras v. Oriola hat ge­stern nachmittag, als er das Reichstagsgebäude verließ, einen Unfall erlitten. Beim Passieren des Dammes geriet er gegen eine in die Torotheastrrße einlenkende Straßenbahn. Dabei wurde er zu Boden geworfen. Der »Abgeordnete trug bei dem Unfall Verletzungen am rechten Bein und mehrere Hautabschürfungen davon. Man brachte ihn in einer Droschke nach seinem Hotel, wo er in ärztliche Behandlung genommen wurde.

Gerichtssaal

Ulm, 14. April. Wegen Ehebruchs wurde auf An­trag eines früheren Ehemanns dessen geschiedene Frau von der hiesigen Strafkammer zu 14 Tagen Gefängnis ver­urteilt. Zwei Mitschuldige erhielten 6 bezw. 8 Tage Gtz-

fäugnis. 's»

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Der totgebetete Biertrinker.

! Ein noch nie dagewesener Fall desTokbetens" wurde

kürzlich vor dem Münchener Landgericht verhandelt. Eine Bäuerin in Breitenbach wünschte ihren Mann wegen all­zu vielen Biertrinkens in das bessere Jenseits. Die Tag- löhnerssrau Elise Maier verpflichtete sich, den Wunsch der Ehefrau durch Totbeten des Mannes zu erfüllen. Fünf Jahre hindurch schickte die Bäuerin an Frau Maier Naturalien, Mer der Mann starb nicht und seine Neigung zum Biertrinken wurde immer ärger. Ter Staatsanwalt beantragte 2 Jahre Gefängnis wegen Betrugs. Elise Maier erhielt jedoch nur wegen Gaukelei sechs Wochen Hast.

Der wartende Zeuge«

Eine temperamentvolle Anklage gegen die heutige Art des Gerichtsbetriebes vom Standpunkt des Laienpubli­kums aus erhebt Karl Sch es fl er in einem Artikel der N. Rundschau":

Ich erhebe sie", so schreibt er,im Verhandlungs- zinimer eines Amtsgerichtes, an einer Ecke des Anwalts­tisches, die ich in Beschlag genommen habe. Es ist ein verzweifelter Versuch, die Zeit hinzubringen. Tenn es wird noch lange dauern. Mrs die zehnte Stunde präzise bin ich geladen worden, als Zeuge, jetzt ist es halb zwölf u. noch stehen ein paar Neun-Uhr-Sachen zur Verhandlung. Tie entsetzliche Luft macht mir Kopfschmerz ; also auch der Rest des Tages wird der Arbeit verloren fein. Wer was ist zu tun! Pflicht des Staatsbürgers. Ist das nun Schlendrian oder Unfähigkeit, die Geschäfte zu übersehen, daß die Parteien, um Stunden immer zu früh bestellt werden? Im bürgerlichen Geschäftslebeu wäre ein Direktor unmöglich, der so kurzsichtig und rücksichts­los disponierte. Dem über die Würde des Gerichts wachenden Richter kommt es offenbar gar nicht in den Sinn, daß dieses träge Warten für meine persönliche Würde beleidigend ist. Jetzt ist einer der seltenen Mo­mente, wo man bedauert, nicht Geheimvat zu sein. Wäre ich's, so würde ich dem regierenden Herrn in der Robe meine Karte überreichen lassen und er würde meine Sache vorweg verhandeln. Tenn es geht hier keinehwegs nach der strengen Ordnung der Ladungen. Die Reihenfolge wird vielmehr ziemlich willkürlich vom Richter im Verein mit den -ein- und ansschwärmenden Anwälten bestimmt. Die Rechtsanwälte treten mit ganzen Bündeln von Älkten her­vor, sehr höflich bittend, nun auch diese Sache noch gleich zu verhandeln; und dann sei da nur noch eine Versäumnis- fache. Ter Richter fischt aus dem ÄKtenhaufen geschickt das Gewünschte heraus und ist schon mitten in der neuen Verhandlung, bevor die Parteien des letzten Falles nur abgetreten sind. Die Leidtragenden bei dieser Art der Geschäftsführung find die, die keinen.Nniva.lt haben. Ver gessen bleiben Sie in ihren Ecken, wenn es ihnen an der nötigen Ungeniertheit fehlt.

Jn der ersten Stunde war es ja interessant genug, die Gerechtigkeitsmaschine arbeiten zu sehen. Wer das vergeht bald; von Minute zu Minute wächst die Unlust. Trotzdem es sich hier nur um kleine Geldstänkereien han­delt, brauchte es ganz so fabrikmäßig nicht herzugehen. Tie Art z. B. wie sich die Anwälte zum Gerichte stellen, er­innert gar zu lebhaft doch an das Treiben in den Pfand- kanrmern, wo der Auktionator und die Händler einen unsichtbaren Ring bilden. Das Publikum ist in diesem Gerichtszimmer eigentlich nur Staffage; cs wird lästig fast empfunden von dem juristischen Tschin. (Tschin wird in Rußland das Beamtentum genannt.) Bericht bei einem Hereingefallenen die Leidenschaft einmal durch, so blickt der Richter, der Hauptmafchinenmeister dieses Getriebes, ganz erstaunt ans. Dem Stammpublikum gegenüber ist diese juristische Empfindungslosigkeit allerdings ganz am Platze. Viel anständige Menschen sieht man eben nicht unter den Klägern und Beklagter:. Sie alle tragen ihre winzigen Interessen wie Idole vor sich her; interessant und des Studiums wert sind sie nur nromentan. Tiefer Menge sollte aber gerade um ihrer Trübseligkeit willen, hier vor dem Gericht die Faust der höheren Idee gezeigt werden. Statt dessen herrscht allein das geschäftsmäßige Einerlei und das Tagespensum der Arbeit. Und diese profane Stimmung bedrückt den zum faulen Warten Ver- nrteilten nun so, daß er sich ganz entwürdigt, ganz deklas­siert vorkommt.

Endlich! Ms einer der letzten fast bin ich ausge­rufen worden. Es ist inzwischen 2 Uhr geworden. »Eben habe ich bei Gott dem Allmächtigen geschworen, die reine Wahrheit zu sagen, nichts hinzuzusetzen und nichts zu verschweigen. Ob ich gehört hätte, daß der Herr, bei

dem ich gerade zu Besuch» war. dem klagenden Handwerker einen unzweideutigen Auftrag in bezug aus die Klosettrepa­ratur gegeben hätte. Nein, ich habe nichts gehört, so wahr mir Gott helfe! Aber, Herr Amtsrichter, hätte ich Ihnen das nun nicht auch schreiben können?"

Diesen Worten braucht wahrhaftig nichts hinzugesetzt zu werden. Wer einmal alsStaffage" im Gerichtssaal funktionierte wird den Worten Schefflers nicht wider­sprechen.

Vermischtes

Der Schule zu Gundershofen gewidmet von Graf Zeppelin".

Einen hübschen und in zweifacher Hinsicht erinner- nngsreichen Schmuck hat vor einigen Wochen die Volks­schule des kleinen elsässischen Oertchens Gundershosen im Kreis Hagenau erhalten. Ein dortiger Lehrer wandte sich» an den Grafen Zeppelin mit der Bitte, ihm für die Schule sein Porträt zu überweisen. Zu ihrer Gemeinde gehört nämlich auch der in nächster Nähe gelegene Schirlen- hos, in dem im Jahre 1870 der damalige württember- gische Generalstabshauptmann bei seiner bekannten Erkund­ungspatrouille von den französischen Jägern überfallen wurde. Gras Zeppelin hat nun auch» wirklich mit einem Bilde und obiger Widmung dem Wunsch entsprochen. Ob dem greisen Soldaten, dabei in leichter Ironie der Gedanke vorschwebte, mit der Stiftung zugleich einem elsässischen Schulhans eine alte vierzigjährige Schpld heimzuzahlen? Bekanntlich haben ja seine Begleiter, württembergische Rei­ter und badische Dragoner, bei jenem kühnen Ritt in Fein­desland aus mehr als einem Schulzimmer die zu Lehr­zwecken vorhandenen Wand- und andere Karten von Frank­reich erbarmungslos mitlausen lassen. Für den heuri­gen vierzigsten Jahrestag des Scharmützels» beim Schrrlenhof ist übrigens eine kleine Jubiläumsfeier aus den 24. Juli geplant. Die noch lebenden Angehöri­gen der Abteilung der zwölften französischen Chasseurs sind ausgefordert worden, ihre Adressen nach Weißenburg einzusenden. Ihr damaliger Führer, der Leutnant de Ja­bot, lebt heute als General in Paris im Ruhestand.

Handel und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 14. April. Der Leder messe in der Gewerbehalle waren etwa 500 Ztr. Angeführt. Es kostete Sohlleder 1.301.50, Wildvache-Leder 1.101.20 Mt., Wildoberleder Iv 1.802.10 Mk., Wildoberleder Ila, 1.50 bis 1.70 Mk., Schmarlöder 22.20 Mk., Kalbleder 3 bis 3.40 Mk. pro Pfund, Schafleder 1525 Mk. per 10 Stück. Am Schlüsse der Messe wurden mehrere grö­ßere Posten unverkauft zurückgezogen.

Die Stuttgarter Schlacht- und Mastviehausstellung wird am Samstag in Anwesen Veit des Königs eröffnet. Die Aus­stellung verspricht, nachdem nunmehr die Anmeldungen abge­schlossen sind, insbesondere was Ochsen und Rinder anbetrifft, außerordentlich interessant zu werden. Es werden Tiere aus alleri Gauen Württembergs, von kleinbäuerlichen wie von groß­grundbesitzenden Züchtern und Mastern, sowie von Händlern und Metzgern in Konkurrenz treten. Die Ausstellung ver­spricht ein erfreuliches Bild der Leistungsfähigkeit der ein­heimischen Tierzucht und Tierhaltung zu bieten, und sie wird dartun, daß die Mästung in Württemberg auf der soliden Grundlage der Kernmast beruht. Gut beschickt wird auch die Nebenausstellung von Futtermitteln, Geräten und Ma­schinen für die Futterzubereitung usw. Die Fleischaus­stellung wird ein befriedigendes Bild der Leistungsfähigkeit unseres Metzgergewerbes darstellen. Jn der wissenschaft­lich en. A b tei l un g wird eine Fülle von wichtigen, die All­gemeinheit interessierenden Gegenständen ausgestellt werden. Al­les in allem wird die Ausstellung, die von der Stadt Stuttgart unter Mitwirkung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft veranstaltet ist, in Stadt und Land in gleichem Maß reger Anteijnahme begegnen.

Gut gegeben. Gnädige (als ihr die Zofe Tinte aufs Kleid geschüttet hat):Urn's Himmelswillen, ich kann mich gar nicht fassen, gerade dieses Kleid hat mich Tränen gekostet!" Zofe: Na, da san s' aber sehr billig dazu käma!"

Einwand.Vier Wirtshänser habt ihr in dem kleinen Ort das geht doch entschieden übers Bedürf­nis hinaus." - -Ta kennen's rcnsern Durst schlecht, .Herr Landrat!"