Ein Frühlingstag.

Die Vöglein sangen ohne Ende;

Und doch war mir mein Herz so schwer Als Du dem Andern gabst die Hände In jenem dunklen Waldgelände.

Ich lachte . . . schmerzte es auch sehr.

Ach! Mit dem Haar, dem zauberschönen. Der Frühlingswind spielt' wunderbar. Ich sah im Aug' die stummen Tränen,

Ich sah Dein Stolz und sah Dein Sehnen, Ich sah die Liebe, groß und wahr.

Und abends schlich ich dann von hinnen.

Ich mußte träumen, mußte sinnen . . .

Und sah mein Leben leer und fahl.

Das Glück entfloh'n ... es war einmal.

Paul Köhler.

Lokales.

Wildbad, 16 April. Gestern Abend ging ein ziem­lich schweres Gewitter über das Tal nieder, das einen schönen Frühlingsregen zur Folge hatte. Die Vegetation ist nach den letzten frühlingswarmen Tagen rüstig vorwärts geschritten und Sonnenschein auf den geärigen Gewitter­regen wird die erste Frühlingspracht voll entfalten. Ueber- all wohin das Auge blickt, leuchtet frisches Grün das Banner des lichten Erdenfrühlings. Der morgen in Aus­sicht genommene Ausflug des Gabelsberger'schen Steno- graphen-Vereins dürfte sich zu einer herrlichen Frühlings­wanderung gestalten und wir empfehlen deshalb nochmals, sich den Ausflüglern anzuschließen. Abfahrt morgens 6.55 Uhr bis Neuenbürg.

Wildbad, 16 April. Noch an dieser Stelle wollen wir dem morgen Nachmittag 3 Uhr im Hotel ,Palmen- garten" stattfindenden Vortrag empfehlende Beachtung

schenken. Herr Sekretär Springer aus Stuttgart wird in seinem Referatdie Zwecke und Ziele der evangl. Arbeiter- Vereine" klarlegen und dürfte der Vortrag für manchen von Nutzen und Wert sein.

Calmbach. Im schriftlichen Aufstreich findet zur Zeit aus dem ganzen Forstbezirk einNadelholzstammholz- Verkauf" statt. Kaufangebote müssen bis zum 27. April, vormittags lO'/s Uhr, beim Forstamt eingereicht sein und sind mit der AufschriftAngebot auf Stammholz" zu ver­schön.

Neuenbürg. Am nächsten Mittwoch, den 20 April, findet Hierselbst em Vieh- und Schweinemarkt statt.

Schramberg, l6. April- Schweres Automo­bil-Unglück. Der Amtseinsetzungsfeier des Stadtschult­heißen Paradeis in Schrambera wohnte auch Schultheiß Striegel von Lauterbach bei Er wurde abends von seiner Frau und seiner Tochter in einem gemieteten Automobil zur Heimfahrt abgeholt Unterwegs geriet das Automobil infolge Verschuldens des Chauffeurs in den Lauterbach und über­schlug sich. Schultheiß Striegel, seine Frau und der Chauffeur wurden schwer verletzt, während das Töchtsrchen unverletzt blieb. Trotz ärztlicher Hilfe ist Frau Striegel ihren Ver­letzungen abends noch erlegen.

Obwohl die alten 50 - Pfennigstücke schon seit dem 1. Oktober 1908 nicht mehr als gesetzliche Zahlungsmittel fungieren, so trifft man doch manchmal davon noch ein Exemplar an. Ihren Wert haben die altenFünfziger" bisher nur in der Oeffentlichkeit verloren, hingegen nehmen die Reichs- und Landeskassen die Geldstücke gegen ihren vollen Wert in Zahlung, allerdings nur noch bis zum 30. September 1910. Nach dieser Zeit haben die dem Verkehr ent­zogenen Münzen nur noch ihren Silberwert und dieser ist sehr gering.

Einen originellen Weg zur Förderung der Milch­versorgung des Arbeiterhaushalts bekanntlich ein wichtiger Punkt für die Hebung der Volksernährung und indirekt für die Bekämpfung des Alkoholismus hat nach dem Jahres­

bericht der württembsrgischen Gewerbeaufsichtsbeamten für ^ 1909 die Firma Portlandzementwerke Heidelberg und ! Mannheim A.-G. in ihrem Werk in Nürtingen eingeschlagen. ! Sie kaufte 43 Ziegen und gab diese gegen bequeme Teib Zahlung an einige ihrer Arbeiter ab, in erster Linie an die­jenigen, die in ihrer Arbeiterkolonie wohnen, bei deren Anlage dafür gesorgt worden war, daß bei jeder Wohnung auch ein Stall vorhanden ist. Die Ziegenhastung wird von der Firma noch weiter dadurch unterstützt, daß sie ihre sämtlichen Grundstücke zu billigem Pachtpceis an die ziegenhaltenden Arbeiter abgegeben hat. Vorgesehen ist überdies die Pachtung eines größecn Wieseugeländes in unmittelbarer Nähe der Arbeiter Häuser, die als Weideplatz dienen würde. Mit der neuen Einrichtung wurden nach Mitteilung des Betriebs­leiters der Fabrik mit wenigen Ausnahmen sehr gute Er­fahrungen gemacht. Eine gute Ziege gebe täglich 34 Liter Milch. Durch Haltung mehrerer Ziegen und richtige Ein­teilung der Lammzeiten sei ein Arbeiter in der Lage, während des ganzen Jahres dis Milch für den eigenen Hausbedarf zu bekommen und sogar noch Milch zu verkaufen.

Standesbuch-Chronik der Stadt Wildbad

vom 7- April bis 12. April 1910.

Geburten:

6. April. Günthner, Wilhelm, Holzhauer in Sprollenhaus,

1 Tochter.

8. April. Schmid, Jakob Wilhelm, Postunterbeamter hier,

l Tochter.

Eheschließungen.

9. April. Bott, Christian Friedrich, Gipser hier u. Kuppler,

Anna Marie hier.

Aufgebote.

9. April. Schill, Robert Christian, Maurer hier und Kappelmann, Elise Karoline hier.

12 April. Gelle, Vinzenz, Sonnenwirt in Rexingen und Gall, Josephine Katharine, Verwalterin hier.

Druck und Verlag der Beruh Hofmamischen Buchdruckerei fn Wildbad. Verantwortlich: l. B-: Paul Köhler daselbst.

LvunK. 4erbe!1or-Verein 1VH«!1»:i<i.

Sonntag, den 17. April 1910,

nachmittags 3 Uhr, im HotelPalmengarten", wird Herr Sekretär Springer aus Stuttgart einen

Wortrng

halten über das Thema:

Zu dieiem Vortrage sind die Mitglieder, sowie Freunde und Gönner des Vereins freundlich eingeladen.

Der Vorstand.

HomititA, 17. 1910 :

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Hierzu ladet freundlichft ein

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Aorten 8omltuK

wozu freundlichft einladet

Gottlieb Schmid.

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Am Sonntag, den 17. April,

Mirtschasls-Elössiitts

Mit

wozu freundlichft einladet

ü. Löeklv,

K. Forstwart.

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:: Sportplatz Wimlliok ::

Morgen Sonntag, 17. d. M.,

nachmittags 3 Uhr,

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der 1. Mannschaft des F.-Cl. Schwaben" Wildbad gegen 1. Mannschaft des F.-Cl.Sports- freunde" Pforzheim.

Der Spielwart.

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MllÜdad.

Heute Abend 8 Uhr

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imGasthaus zum Badischen Hof".

Der Vorstand.

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Tüchtige

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der französischen Sprache mächtig, welche bisher in ersten Häusern tätig war, sucht über die Saison in Wildbad Stellung. Gute Zeug­nisse stehen zu Diensten.

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Wildbäd^

Evang. Gottesdienste.

Sonntag Jubilate, 17. April 1910- Vorm. '/.IO Uhr Predigt: Stadt­vikar Weller.

Im Anschluß daran Feier des hl. Abendmahls.

Nachm. 2 Uhr Predigt: Stadtpfarr- verwesec Kumpf.

Nachm 2 Uhr: Predigt in Sprollen­haus.

Verwandten, Freunden und Bekannten teilen wir die schmerzliche Nachricht mit, daß mein lieber Gatte, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Schwager

nach langem, schwerem Leiden, im Alter von 74 Jahren sanft entschlafen ist

Um stille Teilnahme bitten im Namen der trauernden Hinterbliebenen

die Gattin Philipp ine Magenreuter mit ihren Kindern.

Wildbad, den 16. April 1910.

Beerdigung am Sonntag Nachmittag 4 Uhr.

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Sonntag, den 17. April 1910, I

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Indem ich meine Gäste und Gönner für ^

das mir bisher entgegengebrachte Wohl- A

wollen bestens danke, lade ich für morgen «0

nochmals alle hiermit freundlichft ein. K

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Atcischenkier:.

Vorzügliches Flaschenbier, hell und dunkel, in großen und kleinen Flaschen, direkt vom Lagerfaß auf Flaschen gezogen, empfiehlt

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