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mit Erzähler vom Schwarzwald.
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Nr. 8«.
Amtsblatt für die Htadt Mldbad.
verkündigungsblatt
der. Agr. Forstämter Wildbad, Meistern. Lnzklösterle rc. während der Saison mit
amtl. Fremdenliste.
Freitag, den 15. April 1NIV.
lasseste nur 8 Sig. Lusiosrllgs lv Kg., Mo klsia- - spsltigs KsrmomlrsUo.
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^Klüsrriüälclei' ^iiclösä.
Aus dem Reichstag.
Viehzölle, Konsumvereine und Eofingerste.
ffb.) Berlin, 13. April.
Aus der Tagesordnung der heutigen Reichstagssitz« mrg standen ausschließlich Petitionen und obwohl sich »re Beratung auf eine Reihe der wichtigsten wirtschasts- chlitischen Fragen erstreckte, tonr die Teilnahme des Han- Ks nur eine mäßige.
Tie Diskussion setzte zuerst ein bei einer Petition der Berliner Fleischer innung, dis als einziges Mittel gegen die, in diesem Augenblick vielleicht nicht besonders schwer empfundene, dafür aber allgemach chronisch werdende Fleischteuerung, die Oesfnung der Grenzen für Schlachtvieh und die Herabsetzung der Viehzölle verlangt. Tie beiden Redner der Lucken, der Greisswal- der Universitätsprosessor Dr. Stengel von der Fortschrittlichen Bolkspartei, der sonst nur selten das Wort ergreift, und der sozialdemokratische ALg. Scheide- man n kämpften wie die Löwen den von vornherein aussichtslosen Kampf gegen die hochschutzzöllnerische Mehrheit des Reichstages, die sich nicht einmal die Mühe nahm, gegen den Antrag und seine Motive, zu plaidieren: die Petition wurde durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Ein besseres Schicksal erfuhr dagegen eine Petition der vereinigten Bäcker innungen, die das Heil des bcknängten Mittelstandes in einem möglichst totalen Verbot der Konsumvereine erblickten. Diese Petition wurde der Regierung als Material überwiesen, trotzdem der nationalliberale ALg. Tr. Weber daraus hiugewiesen hatte, daß man mit der Bekämpfung der Konsumvereine chenso wenig etwas erreichen werde, wie nrit den Son- öer-llmsatzsteuern für Warenhäuser, zumal man doch den Beamten unmöglich den Zusammenschluß zu Konsumvereinen völlig untersagen könne.
In Verbindung mit den Petitionen aus Wänderung der Gerstenzolloridnung wurde schließlich noch eine freisinnige Resolution beraten, die die Abschaffung der Tosin färb ung fordert, durch die bekanntlich bis jetzt die Kennzeichnung der zu niedrigeren Zollsätzen eingeführ- ten Futtergerste erfolgt, die aber, wie von Sachverständigen behauptet wird, nicht nur dem Fleisch der mit Eosingerste gefütterten Schweine die Farbe der Scham-
)eder rechte Redner wirkt sein Größtes durch einen höchst Msönlichen Zauber, den die Nachwelt nicht mehr begreift.
v. Treitschke.
iy „Gipfelstürmer."
Roman von Carl Conte Scapinelli.
(Aachdruck verböte« )
(Fortsetzung.)
Im Zimmer war einstweilen ganz dunkel geworden, E mit einem schweren Seufzer erhob sich Kathi aus ihrer schlumnrrigen Ecke, wo sie lange genug ihren trüben Gedanken Audienz gegeben, und entzündete das Licht über dem Wohntisch. Tie Uhr zeigte schon sieben, nun würde er wieder einmal nicht kommen, Tann hörte sie plötzlich draußen ein Helles Klingeln und das Tönen eines dumpfen Fußes, der Vater kam vom Bureau heim. Gleichzeitig, hörte man das schwäbelnde Idiom des Marieles, die dem Oirkel die Freudenbotschaft überbrachte, daß sein Bruder, der Hofbräühausmaler, und Herr Panigl fhn iw rauchigen Nebenstüberl des Hofbräühauses, in „Neu- stadelheim" ertvarteten.
„Tas ist recht," brummte Herr Oberexpeditor Wei- mnger laut, „sichst, Mariele, da bringst du mir wieder einmal eine gescheite Botschaft. Ist die Mutter daheim? Ao net, dos ist recht, na sagst gleich, ich bin abgeholt worden, also da brauch' ich mich gar nimmer auszichen, i geh', i bin ch überflüssig, wenn heut' der nobliche Herr Prandow lomntt!"
Tie Tür schloß sich tvieder geräuschvoll in den Angeln, fast erleichtert atmete Kathi im Zimmer drinnen auf. Wenigstens würde sie der Vater den ganzen Abend lang mcht'mißtrauisch 'fragen können, warum Gustav nicht käme, wenigstens würde sie dieser einer Qual enthoben sein.
Tann huschte fast lautlos das schwarze Mariele zur ^.üre herein, schlang ihren Arm um die ältere Cousine «nd fragte naiv:
„Kommt dein Gusterle? Nur wegen Anrichten."
27. Iahrg.
röte verleiht, sondern mich direkt gesundheitsschädliche Wirkungen zur Folge gehabt haben soll Schatzsekretär Wermuth freilich bestritt 'diese, von dem fortschrittlichen Abg. Carstens in langer und vortrefflicher Rede Wiederholten und begründeten Klagen auf das lebhafteste. Herr Wermuth behauptet, daß die Zollbehörde auf eine deutliche Unterscheidung zwischen Futter- und Braugerste nicht verzichten könne, daß die Färbung und zwar ms- besonders die Färbung durch Eosin sich noch als das relativ beste Mittel erwiesen habe, daß die amtliche Untersuchung keinerlei gesundheitlichen Gefahren ergeben und daß die verbündeten Regierungen daher, wenn auch das Tenarurierungsverfahren gewiß noch verbesserungsfähig sei, bis aus weiteres an dein Eosin ststhalten würden. So lebhaft seinerzeit die allgenreinc Beunruhigung war, als die ersten Nachrichten über die. Wirkung des Eosins in die Presse kamen, so matt und leidenschaftslos verlies heute die T-ebatte. Und die Partei der „Roten" hatte in dieser ihr, wie inan meinen sollte, besonders naheliegenden Frage den farblosesten Redner, den Wg. Stolle, vorgeschickt. Für die Freisinnigen sprach npch der bekannte holsteinische Landwirt Wg. Jean Fegt er. Tas Schicksal der Resolution war aber von vornherein besiegelt: sie wurde mit überwältigender Mehrheit ab gelehnt. Dafür stimmten lediglich Freisinn und Sozialdemokraten sowie e i n Pole. Und als nun über den Kommissionsantrag ab- gestrmmt werden fällte, der die Petitionen auf Abänderung der Gerstenzollordnung der Regierung als Material überweisen sollte, da ergab sich selbst für diesen Antrag keine Mehrheit, obwohl sich diesmal dafür auch die Nationalliberälen, die Polen und die Elsässer erhoben.
Morgen steht als erster Punkt auf der Tagesordnung eine Interpellation der Nationalliberalen über das Eisenbahnunglück bei Mülheim. Tie Interpellanten hat offenbar das Vorgehen des Zentrums im preuß 2lbge- otdnereuhause nicht schlafen lassen. Ter Wcttlauf ist aber in diesem Falle so auffällig, daß trotz des tieftraurigen Gegenstandes laut gelacht wurde, als beim Schluß der Sitzung der Schriftführer gemäß der Geschäftsordnung die Interpellation zur Verlesung brachte. Zu Beginn der Sitzung war der freisinnige Abgeordnete Dr. D oor - mann au Stelle des verstorbenen Tr. Hermes zum Schriftführer gewählt worden.
-Seufzend meinte Kathi: „Kaum, kaum, sonst war' er schon da, aber r bitte dich, laß der Mutter nichts merken, sonst Hab' ich den ganzen Abend keine Ruh'!"
,L) mei, die Männer," sagte mit tragischer Pose die kleine Marie und dachte dabei an den ruppigen, bösen Panigl, der auch im Hofbrüuhaus saß, statt ihr schöne Tinge zu sagen.
Tann kam Frau Oberexpeditor Weininger schnamend und Pfauchend von ihren endlosen Besuchen heim.
„Ter Onkel noch "nicht da? So, im Hofbräuhaus ist er wieder mit diesem Süffel von einem Bruder, und den strebsamen Herrn Panigl verführen die alten Kerle auch noch, aber ich will's ihm sagen, wenn er kommt."
Dann trat sie, noch mit der Mantille bekleidet, in Ums Wohnzinrmer. „So, dein Herr Bräutigam auch noch nicht da. Schöne Aussichten! Ter wird auch deinem Vater bald nachgeraten! Ich rvünsche dir, daß du glücklich wirst mit ihm, glücklicher, als ich es mit einem WirtShausbrnder bin!"
Mit verhaltener Ruhe, die auf die aufgeregte Mutter immer am besten wirkte, sagte Kathi: „Tn darfst nicht vergessen, daß Gustav vor den Prüfungen steht, mir ist es selbst nicht recht, wenn er so viel Zeit mit Besuchen versäumt, wir werden uns später lange genug haben können." .
„Ta hast Du recht mein Kind. Ja, ja, lange genug." Tann siel ihr plötzlich alles Mögliche ein, was sie auf ihrem Besuchsgange bei Bekannten gehört hatte, und sie begann: „Tein Vater hat ja die Tante Bertha neulich schön behandelt; sie läuft bei allen Bekannten und Verwandten herum und weiß nicht Schlechtes genug zu erzählen. Tu wirst sie einfach mit Gustav besuchen müssen, um sie für dich umzustimmen. Tu weißt, sie hat auf unserem Haus eine kleine Hypothek stehen, wir müssen auf sie Rücksicht nehmen, wollen wir nicht in Unannehmlichkeiten kommen!"
„Immer Rücksicht nehmen."
„Ja, liebes Kind, das geht einmal im Leben nicht anders" sagte Frau Oberexpeditor Weckung er strenge und ging ins Schlafzimmer, um sich für den Abend bequem
Württembergischer Landtag.
Stuttgart, 13. April.
Eine Generalüe batte leistete sich die Abgeordnetenkammer in ihrer heutigen Sitzung über die Artikel? 29 und kk der Bauordnung. Der Artikel 29 beschäftigt sich mit einem der wichtigsten Gebiete des Baurechts, indem er die Stellung und Lage der Gebäude zu einander und LU den benachbarten Grundstücken von dem Gesichtspunkt aus regelt, daß den Gebäuden der genügende Bezug von Licht und Luft und die notwendige Zugänglichkeit gesichert sein soll. Der Regierungsentwurf hatte sich auf allgemeine Grundsätze beschränkt und wollte die näheren Bestimmungen der Verordnung und der Ortsbausatzung überlassen. Die 2. Kammer hatte in ihrer ersten Lesung diesen Artikel wesentlich erweitert, indem sie eine Reihe von Einzelbestimmungeu über die Baudichtigkeit und insbesondere über Abstandsmaße in das! Gesetz selbst aufnahm. Durch die Beschlüsse der ersten Kammer hat der Artikel eine völlig neue Gestalt und Grundlage erhalten. Die Erste Kammer hat Höchstforderungen und Höchstsätze aufgestellt, die für das Neubauland zu gelten haben und weiterhin ermäßigte Anforderungen für schon angebaute und für alte und eng gebaute Ortsteile. Ueberdies hat die Erste Kammer die in den Beschlüssen der Zweiten Kammer enthaltenen Vorschriften und Maße in einer Reihe von Punkten, zum Teil nicht unerheblich verschärft. Die nunmehrige Gestaltung des Artikels und seiner Unterartikel ist außerordentlich kompliziert und spezialisiert, und zwar so, daß niemand, auch der Minister nicht, wie er gestern erklärt hat, mit freudigem Herzen die volle Verantwortlichkeit für die! getroffene Regelung übernehmest will. Der Redner der Sozialdemokratie, Dr. Lindemann, lehnte, in übrigens recht interessanten Ausführungen, die Vaterschaft und die Verantwortlichkeit seiner Partei zu den gefaßten Beschlüssen rundweg ab. Er verteidigte die bekannte Anschauung, daß durch eine,Beschränkung der Bebaubarkeit die Bodenpreise sich nicht erhöhen, sondern im Gegenteil verbilligen; das ergebe von selbst die Forderung, daß rin wirtschaftlichen, sozialen und sanitären Interesse die Bebaubarkeit möglichst weit beschränkt werden sollte. Mit einer nach den örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen abgesruften Stockwerkshöhe, mit einer Alächenregel und mit allgemeinen Bestimmungen über den Lichteinfallwinkel
zu machen. Mariele trug die Teller aus, stellte den kalten Ausschnitt aus den Eckrisch und schickte sich an, der Frau Tante, die trotz des Wetterns über den Durst des' Mannes auch gerne ihr Bier trank, drei Quartel zu holen.
Draußen klirrte leise der Briefkasten, aufatmend huschte Kathi hinaus und fand eine Karte Prcmdows vor. „Lieber Schatz! Ta heute abend'-. im Akademischen Alpen- verein ein hochinteressanter Vortrag über Gletscherspalten stattfindet, grüße und küsse ich Tich auf diese. Weise- Tein Gustav."
Tief auffeufzend trat Kathi in das Wohnzimmer, nun lnttte seine alte Leidenschaft wieder über die Liebe zu ihr gesiegt, und dennoch war sie froh, daß sie nicht mehr in Unbestimmtheit warten mußte, und daß er ihr wenigstens heute Nachricht gegeben.
So bescheiden, so tapfer war sie jetzt schon geworden, und ihren Kummer unterdrückend, zwang sie sich zu essen, mit der Mutter von gleichgültigen Trugen zu reden, und nahm geduldig alle ihren Lehren hin und ihre Ratschläge, die ihr doch nichts irützten.
(Fortsetzu»g folgt.)
Moderne Dienstboten. Ein Leser schreibt der „Tgl. Rdisch.": Heute ist Tienstbotenwechsel. Meine! Frau fragt die Köchin, ob das Stubenmädchen schon abgezogen sei. Nein, 'erttgegnete diese: Sie mackst erst ihre Abschiedsbesuche. Ich wohne nicht etwa in Berlin, sonderst an des Reiches Grenze, in Mpslowitz.
- E i n w a n d. „Vier Wirtshäuser habt ihr in dem kleinen Ort das geht doch entschieden übers Bedürfnis hinaus." „Ta kennen's unfern Durst schlecht, Herr Landrat!"
Freundinnen. „Mein Mann sagt immer, er könne ohne mich nicht leben!" - „Meiner auch! dabei hatte ich aber keinen Pfennig Vermögen!"
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