nicht. Es entsprich: nur der Gerechtigkeit, wenn dem ein­zelnen gestattet bleibt, seine größere Leistungsfähigkeit so gut zu verwerten, wie es möglich ist. Ebenso wie die Akkord­arbeit muß der Arbeitgeberbund auch die vpn einem Teil seiner Verbände eingerichteten und noch 'einzurichtenden A rb c i t s n a ch w e i s a nst a l t e n während einer neuen Verrragsdäner gegen Störung durch die Arbeitnehmer- organisationen in irgend einer Weise - wenn auch nicht im Vertrag selbst - - sichern. Tie Verdächtigung die­ser Arbeitsnachweise alsMaßregelungsbureaus" weist der Arbeitgeberbund zurück: er hält es für bedauerlich, daß. die Zentralverbändc mit solchen Schlagworten die für die Arbeitnehmer nützlichen Institute in Mißkredit Zu bringen suchen. Tein Ärbeitgeberbund sind bisher noch keinerlei Klagen der Arbeiter über die Tätigkeit seiner teilweise schon seit vielen Jahren bestehenden Arbeitgebcr- arbeitsnachweise bekannt geworden. Tie sogenannten pa­ritätischen Arbeitsnachweise, bei deren Einrichtung die Zemralverbände der Arbeiter eventuell Mitwirken wollen, weiden deshalb von den Arbeitgebern nicht gewünscht, weis nach Den Erfahrungen anderer Gewerbe bei solchen Ar­beitsnachweisen die Arbeiteroertreter fast ausschließlich der sozialdemokratischen Partei angehören und ihre Genossen in jeder Weise bevorzugen. Tem Ansinnen der Arbeiteror­ganisationen, den vvm Arbeitgeberbund in seiner Hauptver- sanrmlung in Köln vor drei Jahren gefaßten Beschluß. anfzuheben, muß ebenfalls entgegengetreten werden. Nach diesem Beschluß ist es den Unterverbänden nicht gestattet, bei den nächsten Vertragsabschlüssen eine Verkürzung der Arbeitszeit in den Sommermonaten unter 10 Stunden vorzunehmen, bezw. wo die Arbeitszeit im Som­mer bereits kürzer ist, sie noch weiter zu kürzen. Ts ist hierbei zu bedenken, daß das Baugeivcrbe ein Saison­gewerbe ist, das als solches eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit in der Bansaison nicht mehr verträgt. Be­kanntlich arbeiten die Bauarbeiter auch bei einer vertrag­lichen lOstündigen Arbeitszeit unter Berücksichtigung der kürzen Arbeitszeit im Wim er durchschnittlich nur 8 Hs Stunden täglich. Sie haben bereits an vielen Orten einen großen Vorsprung vor allen andern Arbeitern erreicht. In der Industrie ist - und zwar Sommer und Winter - der Zehnstundentag noch als Regel anzusehen.

Der Standpunkt

-er württem-ergischen Regierung.

Der Staatsanzeiger schreibt: Der Eintritt des airgekündigten Tarifkampfes im Baugewerbe bedroht auch in Württemberg große Kreise, sowohl der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber, als der Allgemeinheit, mit schwe­ren wirtschaftlichen Nachteilen und schließt zugleich die Gefahr einer weiteren Verbitterung der gegenseitigen Stimmung der kämpfenden Teile und damit einer dauern­den Beeinträchtigung des sozialer: Friedens in sich.. Es wäre daher die Verhütung des Ansbruchs des Kampfes und, wenn er sich als unabwendbar zeigen sollte, seine möglichst baldige Beilegung dringendst zu wünschen. Bon diesem Standpunkt aus hat auch die württemhergische Re­gierung den Verlauf und die Ziele der gegenwärtigen Bewegung im Baugewerbe von Anfang an mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Sie hat auch alsbald nach dein Bekanntwerden des ergebnislosen Verlaufes der Einigungs- Verhandlungen vor dem Reichsamt des Innern ihrerseits den Versuch der Herbeiführung einer Verständigung zwi­schen den beteiligten württembergischen Verbandsgruppen ins Auge gefaßt. Die über die Bereitwilligkeit zum Ein­tritt in solche Verhandlungen in den württembergischen Arbeitgeberkreisen an maßgebender Stelle eingezogenen Er­kundigungen haben jedoch ergeben, daß die Arbeitgeber, wenigstens zunächst, jedem. Vermittlungsversuch der Re­gierung innerhalb Württembergs schon deshalb ab­lehnend gegenüber stehen, weil sie dem Deutschen Ar­beitgeberbund gegenüber gebunden sind. Unter diesen Um­ständen glaubt die Regierung im jetzigen Zeitpunkt von der Einleitung formeller Verhandlungen mit beiden Tei­len als keinerlei Erfolg versprechend absehen zu sollen. Sie wird aber den Verlauf der Bewegung nach wie vor mit der gebührenden Aufmerksamkeit verfolgen und nicht versäumen, sobald sich irgendwie Aussicht auf ein er­folgreiches Eingreifen eröffnet oder sobald von der einen oder anderen Seite ihre Vermittlung nachgefucht wird, die geeigneten Schritte zu unternehmen.

Stuttgart, 18. April. Tie Vereinigung der württ. Arbeitgeber im Baugewerbe hat be­schlossen, daß die Aussperrung am 15. April abends 6 .Uhr beginnen soll. Tie nich r organis i erten Ar­beiter, soweit sie zur Zeit der Bekanntgabe dieses Be­schlusses .in den Betrieben beschättigt siird, können weiter beschäftigt werden.

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Nach den heute vorliegenden Meldungen ist die A u s- sperrnngder Bauarbeiter beschlossen worden in Mainz, Nürnberg, Magdeburg, Danzig, München, Dresden,

Plauen u. a. Städten.

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Der bayerische Arbeitgeberverba.n.d . für das Baugewerbe lehnte die Bermittlnirgsvorfchläge der Regierung ab und beschloß, die Bauarbeiter auszusperren.

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Der Zentral verband deutfcher In­dustrieller

hat dem Deutschen Arbeitgeberverband für das Bauge­werbe als erste Rate n f'Millionen Mark zur Ver­fügung gestellt.

Rundschau.

Der Reichstag

har pm Dienstag seine am 18. März unterbrochenen Sitz­ungen wieder ausgenommen. Zn Beginn der gestrigen Sitz­ung gedachte der Präsident Graf Schwerin-Löwitzder während der Osterferien gestorbenen Abgeordneten Dr. Hermes und Dr. Delbrück in ehrenden Worten. So­dann erfolgte die erste Lesung des Gesetzes zur Einführung der revidierten Berner U eb e re i nkun f t zürn Schutze von Werken der Literatur und Kunst vom 13»

November 1008. Tie Vorlage ?vurde nach einer Em­pfehlung durch Staatssekrerär Lisco und nach kurzer De­batte an eine llgliedrige Kommission überwiesen. Tann wandte man sich der zweiten Vorlage aus dem Ressort des Herrn Tr. Liskv zu, die gleichfalls das hohe Hans nicht zum ersten Mal beschäftigt, der Frage der Entlast­ung des Reichsgerichts. Die bisherigen Versuche haben sich schon nach kurzer Zeit als unwirksam erwiesen; die Heraussetzung der Revisionssnmme auf 2500 M hat beinahe nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein gewirkt. Das Reichsjustizamt hatte .unter einer Reihe von Vor­schlägen zur wirksameren Abstellung des Uebels die Wahl, aber auch damit die Quat, denn jeder einzige dieser Vor­schläge begegnet dem schärfsten Widersprach. Nur über eines besteht keinerlei Meinungsverschiedenheit, nämlich, daß es so wie bisher mit der Ueberlastnng der Reichsgerichte nicht weitergehen kann. Dieses oberste deutsche Gericht, das wie keine aridere Einrichtung die Einheit des Deutschen Reiches repräsentiert, steht vor dem Geschäftsbauk­rott. Tie Regierung schlägt die Entlastung auf dem Wege des sogenannten Drfformitütsprinzips vor, d. h. der Beschränkung der Revisionen auf diejenigen Sachen, bei denen die beiden Instanzen, das Landgericht und das Ober- landesgericht, zu inhaltlich gleichen Ergebnissen bei ihrer Entscheidung gekommen sind. .Man macht nicht mit Un­recht dagegen besonders geltercd, daß die gleiche Entscheid­ung ganz außerordentlich verschiedene. Gründe haben kann. In der heutigen Sitzung äußerten sich in diesem Sinne die Abg. Tr. Bitter vom Zentrum, der konservative Dr. Wagner und als Vertreter der Fortschrittlichen Volks­partei Tr. Ablaß.

Die schwarz-blaue Wahlreform.

Nach den Bestimmungen der preußischen Verfassung müssen alle Gesetzesvorlagen, die eine Änderung der Ver­fassung bedingen und im ^Abgeordnetenhaus in dritter Lesung angenommen worden sind, nach Umlauf von 21 Tagen nocheinmal zur Abstimmung gebracht werden. So ist auch über die preußische Wahlrechtsreform im Landtag nocheinmal abgestimmt worden und es hat diese Abstimmung dasselbe Resultat ergeben, wie die Ab­stimmung der dritten Lesung: der schwarzblaue Block schickt den Entwurf, so wie er ihn gedrechselt har, hinüber in das Herrenhaus. Tort wird dann auch Herr v. Bethmann- Hollweg endlich erklären müssen, ob sich die Regierung, die keine Parteiregierung" sein will, die Reform vom Zen­trum und den Konservativen diktieren läßt, oder ob sie die vom Regierungsenrwnrf so völlig abweichende Reform ablehnen will. Was das Herrenhaus aus dem Entwurf machen wird, kann niemand voransßehen, es ist iiröglich, daß einige unwichtige Abänderungen in der Richtung des Regierungsentwnrss erfolgen, so daß der Reichskanzler eine gute Ausrede für seine Zustimmung hätte und auch die Schwarz-Blauen im Abgeordnetenhaus Ja und Amen dazu sagen könnten. Doch das muß abgewartet werden.

Ter gestrigen Abstinrmung im preußischen Landtag ging neben einer zweistündigen Generaldebatte u. Spezialberat- ung eine erregte Geschäftsordnungsdebatte voraus, weil die Sozialdemokraten behaupteten, daß die Speziclldebatte den Forderungen der Geschäftsordnung widerspreche, denn es sei die Debatte über die einzelnen Paragraphen nur znm Schein eröffnet worden, nur einem konservativen Redner Gelegenheit zu geben, zu sagen, daß er verzichte, worauf dann regelmäßig die Debatte geschlossen worden sei, um sozialdemokratischen Rednern das Wort abzuschneiden. Ter Konservative v. Pappenheim erklärte, daß die Konser­vativen nach Lage der Dinge eins Fortsetzung der Debatte für pnnötig .gehalten Hätten und daß darum der konser­vative Schriftführer beauftragt worden sei, zu jedem Para­graphen einen konservativen Redner sofort nach Eröffnung der Debatte zum Wort zu melden. D-is Redner der Frei­sinnigen und Nationalliberalen protestierten gegen die in diesen letzten Ausführungen liegende Anfafssung. Da­raus irmrde in der Abstimmung die Vorlage gegen die Summen der Nationalliberalen, der Fort­schrittlichen Bolkspartei, der Freikonser­vativen, der Sozi ald em o kr a t en und Polen a m- geno m m e n.

Der BierLrieg in Bayern

tobt gegenwärtig über alle Maßen. Das ist einigermaßen verständlich in einem Lande, wo nach der Ansicht eines zentrümlichen Reichstagsabgeordneten das Bier als ein notwendiges Lebensmittel gilt. Das war freilich in dem Anfangsstadium der Reichsfinanzreform, wo die bayeri­schen Zentrumsabgeopdneten noch heftig den Biersteuer­entwurf bekämpften, den sie nachher im Kartell des schwarzblauen Blocks mit Hurra angenommen haben. Nun haben die Herren die Beschwerung : In ganz Bayern ist der Streck zwischen Produzent und.Konsument entbrannt und schon ist in München der letztere Sieger geblieben, d. h. die Brauer haben die anfänglich höher geplante Steigerung auf 2 Pfennig ermäßigen müssen.

In anderen Gegenden des Bayernlandes nimmt der Bierkrieg ganz sonderbare, teilweise humoristische For­men an. So zog in Simbach ein Trupp von zirka 50 Mann von Wirtshaus zu Wirtshaus. Ueberall wurde die Frage gestellt:Was kostet's Bier?" Und wenn die Antwort der Wirte lautete:24!" ertönte das Kom­mando:Kehrt marsch!" In Reisbach gingen zirka 7080 Mann mit einer Tafel:Kamps gegen das Bier zu 24 Pfg.!" den Marktplatz auf und ab und kauften sich dann das Bier.im Faß zu 20 Pfg. In Pilsting wurde auf dem Marktplatze, nächst dem Kriegerdenkmal, von dentieftrauernd Hinterbliebenen des dahingeschie- schiedenen alten Bierpreises" eine hohe Stange aufge­stellt, auf der ein deckelloser Maßkrug befestigt ist, den eine schwarze Schleife schmückt, welche die Aufschrift trägt: Letzter Gruß!" Auch, anderswo haben gesunder Sinn und Humor gar' bald der Bevölkerung über die ersten Qualen des Entsagens hrnweggeholsen. So wird aus Metten Leschrieben: Wer je behauptet hätte, unsere Steinarbeiter' könnten auch nur einen Tag ohne Bier­genuß sein, der wäre ausgelächt worden. Nun Trinken sie aber bereits fünf Tage keinen Tropfen Bier und find dabei vergnügt. Infolgedessen mußten die beiden in den

Steinbrüci-en zwischen Sunbach und Egg befindlichen Kan­tinen, in denen monatlich inindestens 80 Hektoliter Bier verzapft wurden, geschlossen werden. Wasser ist jetzt die Losung. Am letzten herrlichen Sonntag gings nicht ins Wirtshaus, sondern alles wunderte dem in einer Schluckst- gelegenen Geißbrunneu zu, dessen erquickendes Quellwas­ser mit Wvune getrunken wurde. Der Wald bot Schat­ten, ein Ziehharmouikaspieler sorgte für Musik. Jeder­mann ivar auch ohne Bier lustig.

Nrnr von der Bina (Niederbayern) wird eine Epi­sode berichtet, die einen tiefen Pessimismus der dortigen Bevölkerung verrät. Bei der Schulprüfung sollten die Schiller der obersten Klasse einen Aufsatz über das heurige Kometenjahr schreiben. Unter anderem war da nun zu lesen: Der Komet soll Unglück bringen, und wirklich schon eines eingetroffen, nämlich die Bierpreiser­höhung auf 24 Pfennig!

Duez' Kompagniegeschäste mit -en Ordensgesellschafteu.

Ans Paris wird gemeldet: Tie gemeinsame Ar­beit des Liquidators Duez und seines Vertrauten Mar­tin mit den religiösen Gesellschaften, die er liquidieren sollte, ist durch ein neues Dokument er­wiesen. Ein Vertragsentwurf ist aufgefunden wor­den, der die Umwandlung von Ordensgesellschaften in private Unternehmungen zum Gegenstände hac und nach der Annahme des Untersuchungsrichters dazu dienen sollte, in ungesetzlicher Weise den Rückkauf der konfiszierten Kirchengüter zu ermöglichen. Cs ist noch nicht sestgestellt, ob der Vertrag, der in mehreren Exenrplaren vvrgefnnden wurde, bereits praktisch auge- weüdet worden ist, oder ob er nur dazu bestimmt war, die von Duez und Martin in einzelnen Füllen ausge­übte Praxis auf eine weitere Grundlage zu stellen. Die Klerikalen sind in der Angelegenheit ganz still ge­worden. Es .läßt sich nicht mehr bestreiten, daß einige der geistlichen Herren sich mit Duez in ziemlich dunkle Geschäfte eingelassen haben, und daß die Aufdeckung der betrügerischen Manipulationen die Hehler ebenso belastet wie die Stehler.

Deutsches Reich.

München, 11. April. Anfang Mai fürder in Nürnberg der konstituierende Parteitag der Fort­schritt lichen Bolkspartei sürBayern statt. Der Termin ist so spät angesetzt mit Rücksicht auf den am 24. April stattfindenden Vertretertag der bayerischen Jung­liberalen, auf welchem die Entscheidung über die künfti­gen Wege der jungliberalen Organisationen getroffen wer­den soll.

Berlin, ,13. April. Bei der gestrigen Landtags­ersatzwahl im 6. Berliner Bezirk' wurde der Sozialdemo­krat Hof mann mit 410 gegen 68 Stimmen gewählt. Die Fortschrittlichen hatten W a hl e n t h al t u n g be­schlossen, um die Wähl des Sozialdemokraten gegenüber dem Konservativen im ersten Wahlgang zu ermöglichen.

Ausland.

Paris, 13. April. In Joinville de Port bei Paris wurde der Sekretär des Syrrdikats der Metallarbeiter, Engweiller, wegen Aufreizung zum Streik verhaftet.

Württemberg.

Dienstuachrichterr.

Dem Reallehrer Mer, au der Bürge schul« II tu Stuttgart ist eine Hauptleh'-steve an Klaste >V/VI ft-'r Bürgerschule I daselbst, die dadurch in Erlediauno kommende HauptlehrsteUe an Klaffe 1V/VI der Bürgerschule II dem Reaüehrer Walz an der sechs- klassigen Realschule in Stuttgart urd eine weitere Haupckehrstells an Klaffe IV/VI der Bürg ,schicke I dem Hauvckehrer Klett an derselben Schule unter Verleihung des Tilels und Rangs eims Reallehrers übertragen worden. Der Amtmann Dr Klump» bei dem Oberamt Münffngen wurde seinem Ansus en entsprechend auf die Amtmannsstelle bei dem Oberamt Leonberg versitzt und dem Oberamkssetretär Fimpel bei dem r bercmt Geielingen die N 'tbgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienst zum Zweck der Uebertritts in den kittperschaslsdienst erteilt. Der Fin anzsekretür Steinhammer bei dem Hauptzollamt hrilbionn ist in gleicher Eigenschaft zu dem Karneralnmt Riedlirigrn versetzt worden.

Aus der Abgeordnetenkammer.

Stuttgart, 12 April.

Langsam und langwellig schleppen sich in der heu-- tigen Sitzung der Abgeordnetenkammer die Beratung«« über die Bauordnung hin. Bei Artikel 23 hatte der! neugewählte Abgeordnete von Freudenstadt, Gaiser (V.), der selbst Fachmann ist, Gelegenheit, seine Jungfernrede zu halten. Mit frischen Worten bekämpfte er aus seinen Erfahrungen heraus einen vom ^Zentrum gestellten W- änderungsantrag, gegen den sich auch der Staats- Minister aussprach Der Antrag wurde gegen die Stimmen des Zentrums, des Bauernbunds und des Abg. Rerhling abgelehnt. Eine längere Debatte ergab sich, bei Art. 25. Die Sozialdemokratie beantragte > in lleber- ernstinrnrung mit der 1. Kammer im Gesetz Bestimm- ungen über die zulässige Zahl der Stockwerke aufzu­nehmen. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokratie, der Deutschen Partei und eines Teils der Bolkspartei abgelehnt. Die Mehrheit der Volks­partei, deren Standpunkt der Abg. Dr. Eisele vertrat, ging davon aus, daß die in dem Antrag vorgeschlagene Regelung bei der Mannigfaltigkeit der in Württemberg bestehenden Verhältnisse nicht in das Gesetz, sondern in dck Ortsbausatzung gehöre. Die folgenden Artikel 25?. bis 29 wurden meist ohne Debatte -- in der Fassung des Ausschusses angenommen. Bei Art. 29? wurde ab­gebrochen.

Stuttgart, 12. April. Die Fortschrittliche! Volkspartei hielt heute Abend unter überaus zahl­reicher Beteiligung ihre ersteöffentlicheVersamm- luu g im Saale des Stadtgartens ab. Friedrich P a hex