Bayerische PretzzrtaLe.

Woher die Skandale Münsterer, Scheuer usw. kouc- uieii. erzählt das unter der Aegi.de Tr. .Heims stehende weirverbreiteteDeutsche Bauernblatt" in Nr. 1. Es schreibt:Das Volk betet zu wenig für seine Priester. Ja, es wird zu wenig vom christlichen Volk gebetet für die Priester und doch versucht der Satan die Priester am meisten. Denn er weiß, daß er, wenn er einen Priester zu Fall bringt, dabei mehr gewinnt, als wenn er hundert andere verführt." Dazu meint der Nordhalbener Grenzbot c", das Organ des Pfar­rers Grandinger, der zurzeit irr Rom weilt:Sapera- ment, ist das ein Bauernpflanz! Ohne den Satan geht es nun einmal nicht! Er ist der tüchtigste Kerl in der Reli­gion. Streicht den Satan aus dem Katechismus', dann fällt das ganze Kartenhaus zusammen. Was der nicht alles herhalten muß, der gute, dumme Teufel: Also dein Angelus und dem Benno, dem Münsterer und dem Scheuer und wie die ganze Litanei von Zölibatsflücht- iingen heißt, also allen hat der Satanas auf die Tonsur gespult! Das ist doch drollig über die Maßen! Es ist nur gut, daß wirs jetzt wissen."

Die Kr ankenversicherung -er landwirtschaftlichen Arbeiter

soll durch die Reichsversicherungsordnung obligatorisch ge­macht werden, während nach denr bisherigen Gesetze den Bundesstaaten, wie den Kommunalbehörden nur die Möglichkeit gegeben ist, sie durch Landesgesetz oder Orts­statut einzuführen. Von dieser Ermächtigung haben fast sämtliche deutsche Mittelstaaten und zahlreiche Kleinstaaten Gebrauch gemacht, so das Königreich Sachsen 1888, Württemberg 1888, Baden 1888, Hessen 1888, Sonders­hausen und Rudolstadt 1887, Weimar 1889, Braunschweig Und Altenburg 1900, Bremen und Reuß jüngere Linie 1891, Meiningen 1894. Esfehlen hauptsächlich Bayern und Preußen. Nach den in der Begründung zur Reichs­versicherungsordnung aufgestellten Berechnungen find ca. 2,4 Millionen landwirtschaftlicher Arbeiter bereits ver­sichert, während 4,8 Millionen erst durch das künftige Gesetz versichert werden sollen.

Die Naundorfs verzichten.

Die in Paris wohnenden Prinzen von Bourbon, die in Wirklichkeit Nachkommen des Spandauer Uhr­machers Naundorf sind, der sich, wie bekannt, für den Sohn Ludwigs XVI. und der Marie Antoinette aus- ' gab, haben an den Senat eine Petition gerichtet, in der sie um Anerkennung ihrer Rechte als französische Bürger bitten. Sie erklären darin zugleich, daß sie nichts an dem gegenwärtigen politischen Zustand Frank­reichs auszusetzen haben. Da der Senat zum Bericht­erstatter den Senator Boissy d' Anglas ernannt hat, einen radikalen Republikaner, der sich überdies in mehreren historischen Studien für die Echtheit des Prätendenten Naundorf ausgesprochen hat, so ist daraus zu schließen, daß die Petition der angeblichenPrinzen von Bourbon" eine gewisse Beachtung findet. Ten Or­ten nisten, die sich durch ihre Treibereien wieder stark bemerkbar machen, würde eine offizielle Anerkenn­ung der Abstammung derNaundorf-Bourbons" von Ludwig XVI. sehr unangenehm sein.

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Aufstand an der Elfenbeinküstc.

Der aus Kap Pahma in Liverpool eingetragene Dain- pser Salager berichtete, daß in der Republik Liberia und in der angrenzenden französischen Elfenbeinküste ernste Revolten ausgebrochen seien. In Kap Palma feuerten Aufständische aus die Faktoreien, darunter deutsche und englische, 24 französische Ansiedler wurden getötet. Einer davon wurde vondcnWildenauf- gesr essen. Tie Rebellen gehören den Stämmen der Kroos und Fantis an, die mit den Einwohnern Liberias im Kriegszustand leben. Von Bord desSalager" sahen einige Passagiere, daß zwischen den Liberianern und den beiden Stämmen der Elsenbeinküste heftige Kämpfe stattsanden, bei denen die ersteren Maschinengewehre benütz­ten. 700 Mann französische Senegaltruppen wurden zur Unterdrückung des Aufstau des an die Tlsenbein- küste entsendet. Tie Lage ist sehr ernst, der Handel ruhtvollständig, das' Leben der dort ansässigen W e i- sten ist schwer bedroht.

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Die Lage in Abessinien.

TieFrks. Ztg." meldet aus Addis Abeba: Tie Kaiserin Tai tu ist zur öffentlichen Verantwortung gezogen und von den Großen des Reiches jedes Gutes und jeder Gewalt verlustig erklärt worden. Sie darf nur den Kaiser Menelik pflegen und wird beständig bewacht. Ter Telephonverkehr mit den wenigen Anhängern, die sie noch hat, ist ihr verboten worden. Ihre Soldaten sind fast alle desertiert, und ihre Macht ist nach'einem mißlunge­nen Fluchtversuch endgültig gebrochen. Sie beabsichtigt in ein Kloster zu gehen. Kaiser Menelik lebt noch, ist aber völlig gelähmt. Deshalb unterbleibt die Krönung Jeas- sus, der jetzt allgemein als Thronfolger anerkannt wird.

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Rußland und Finnland.

Der Zar hat ein Finnland betreffendes Mani­fest unterzeichnet, das befiehlt, den durch den Minister- rat dem Kaiser unterbreiteten Gesetzentwurf über die Veröffentlichung nur Finnland betreffender Gesetze und der Gesetze allgemein staatlicher Bedeutung in der Reichs­duma und im Reichsrat einzubringen und ferner dem finnischen Landtag zu gestatten, über den Inhalt des Ge­setzentwurfes ein Gutachten abzugeben, das dann der Be­ratung der Reichsduma und des Reichsrates unterliegen soll. Das Gutachten ist innerhalb eines Monats, vom Tage des Empfangs des Gesetzentwurfes an gerechnet, abzugeben. Das Manifest vertraut darauf, daß Duma und Reichsrat die ihnen zugewiesene Aufgabe zur Festig­ung der Einheit und Integrität des russischen Reiches und zum Wohle aller treuen Untertanen durchführen werden.

Deutsches Reich.

Hannover, 29. März. Ter l 5. ch r l st l i ch s o zialc Kongreß wurde heute in Anwesenheit von 8000 Personen eröffnet.

Dortmund, 30. März. Mehrere deutscheBerg- arbeiter wurden von 4 polnischen Bergarbeiter!,, mit scharf geschliffenen Dolchen angegriffen. Einem der deutschen Bergarbeiter wurde der Leib aufgeschlitzt ein zweiter erhielt einen Stich in die Lunge.

Ausland.

Wien, 29. März. Die Osternummer derWiener Zeit" richtet heftige Angriffe gegen den ersten Sektions- ches des gemeinsamen Finanzministeriums, Geheimen Rat Eduard v. Horrwitz, der beschuldigt wird, im Herbst 1908 eineu bosnischen Wald im Wert von lpz Millio­nen Kronen verschenkt zu haben, um die drohen­den Angriffe in den Delegationen zum Schweigen zu bringen.

Lille, 29. März. Hier wurde ein Franzose namens Saget in dem Augenblick verhaftet, als er in der Nähe eines Forts eine photographische Aufnahme rächen wollte. Ter Verhaftete gab an, daß er bei einer deutschen Firma, die eine Fabrik in Flenrs besitzt, als Ingenieur angestellt sei. >

Brüssel, 30. März. Die Eröffnung der Welt­ausstellung ist bestimmt auf 23. Apnl in Aussicht ge­nommen.

Athen, 29. März. Ter König wird morgen die Botschaft über die Einberufung der Nationalver­sammlung in der Kammer persönlich verlesen.

Athen, 30. März. Das Komitee der Militär' liga hat gestern die Urkunde der Auflösung unter­zeichnet.

Württemberg.

Dirnstrrirchrichterr.

Dem Bahnhosinjpcktor Weber in Ravensburg ist die ZlcUc eines Eiienbahninspcktors bei der Gcncraldirektion der StaatScisenbah- nen aus dienstlichen Gründen mit seinem Einverständnis und dem Gütcrverwaltcr Hascher in Ravensburg die Stelle des Bahnhofver- waltcrs daselbst übertragen worden. Der Eisenbahnsekretär Fauler in Horb ist aus dienstlichen Gründen mit seinem Einverständnis nach Signiaringcn versetzt worden. Die Gencraldircktion der Staatscisen- dahnen hat am 26 . März d. I. die Eisenbahnassistenten Maier in Böblingen und Ehrcnspcrger in Stuttgart Hanptbahnhof ihrem Ansuchen entsprechend gegenseitig versetzt und den Eisenbahnassistenten Rölli in Essendorf auf seiner dermaligen Stelle seinem Ansuchen entsprechend belassen. Tic Pfarrei Großallmcrspann, Dekanats Ell- wangen, ist dem Pfarrverweser Albert Domendin daselbst verliehen worden. Oberlehrer Berger in Ulm ist in den Ruhestand versetzt worden.

Eine Unstimmigkeit

scheint zwischen Liberalem Verein und Bolksverciu m Eb­ingen vorzuliegen. Wenigstens berichtet dieNeckarzeit­ung" aus Ebingen, daß dort die Verschmelzung noch nicht gelungen sei, weil derBolksoerein" und derFreige­sinnte Verein junger Männer" der Ansicht seien, daß es sich nicht um eineFusion", sondern lediglich um den Anschluß an die Fortschrittliche Volkspartei handeln könne. DerLiberale Verein" dagegen sei der Ansicht, daß unter Fusion" die Verschmelzung der seitherigen Organisationen zu verstehen sei, daß die Fortschrittliche Bolkspartei in Ebingen erst dann bestehe, wenn die Bereinigung der drei Gruppen vollzogen sei. Letztere Ansicht ist unrichtig. Ter Volksvcrein in Ebingen ist als Gruppe der Deutschen Bolkspartei durch die Fusion vom 6. März, die mit seiner Zustimmung voll; »gen wurde, . >hne Weiteres zu einem Teil der Fortschrittlichen Volkspartei geworden, er ist also tatsächlich die Gruppe, an die sich ändereGruppen anzuschlie­ßen haben. Der Liberale Landesverband hat am 6. März seinen Anschluß an die Fortschrittliche Volkspartei erklärt, folglich haben auch die Einzelgruppen ihren Anschluß an die Fortschrittlichen Volksveremc zu vollziehen. Daß das 'in einer Weise geschieht, die den Gefühlen der Mitglieder der Liberalen Vereine gerecht ,vird, halten wir für selbst­verständlich, aber auch ohne Fusion für ausführbar. Die Möglichkeit einer Vereinigung ohne Fusion haben eine Reihe von Orten bis jetzt gezeigt und was in diesen möglich war, sollte auch in Ebingen nicht unmöglich sein. Die Berufung auf einen Beschluß des Landesansschusses der Volkspartei ist irrig, da der Landesausschuß einen Be­schluß bezüglich der Verschmelzung der Lokalvereinignngen niemals gefaßt hat.

Stuttgart, 29. März. Seit mehreren Monaten schwebt zwischen her Stadtverlvaltnng und dein Schlacht­hausverein ein Streit über die Höhe des Verkaufspreises des alten Schlachthauses. Tie Stadtverwaltung wollte von dem vereinbarten Verkaufspreis von 750000 M 30 000 Mark abziehen, da der bauliche Zustand des Schlachthauses ihrer Meinung nach nicht den früheren Vereinbarungen, entsprach. Nun ist ein Vergleich zwischen den beiden Par­teien abgeschlossen worden, wonctth der Schlachthausver- ein mit einem Wzug von 10 000 M einverstanden ist.

Stuttgart, 29. März. Aus Anlaß des hundert­jährigen Bestehens des Seminars in Schöntal werden die ehemaligen Seminarangehörigen zur Sammlung einer Ju- biläumsstistung ausgefordert, deren Zinsen zur Unterstütz­ung von Seminaristen und Hospites bei den größeren Ex­kursionen, sowie zur Förderung von Spiel und Leibes­übungen und zur 'Anschaffung von Wandschmuck dienen soll.

Stuttgart, 29. März. Die Vereinigten Ge­werkschaften hielten gm 23. März ihre Hauptver­sammlung ab. Interessant waren die Vorschläge des Vor­standes in Bezug aus die Maifeier. Der Vorstand beantragte, zunächst bei den einzelnen Organisationen an- zusragen, wäche von ihnen am Vormittag des 1. Mai Ver­sammlungen abhalten wollen und, den Antworten ent­sprechend, dann 2 oder mehr Versammlungen am Vor­mittag abzuhalten. Die Nachmittagsveranstaltungen sollen der sozialdemokratischen Partei überlassen werden und der Ertrag der Maisanrmlungen vollständig dem durch den

Gewerkschaftskongreß und Parteitag beschlossenen Bezirks- sonds zugeführt werdeu. Au die Borträge schloß sich p. Schw. Tagw." eine lebhafte Debatte. Die Meinungen darüber, ob ein Umzug stattsnrden solle oder nicht, gingen sehr auseinander. Auf Antrag des Genossen Decker ivnrde darüber namentlich und nach Mitgliedern abgestimmt. Die 'Abstimmung ergab für den Umzug 26 Delegierte mst 11829 Mitgliedern, gegen einen Umzug 44 Delegierte mit 14540 Mitgliedern; im Uebrigeu wurden die Vor­schläge des Vorstands über die Art der Maifeier gebilligt. Darnach wird Stuttgart auch dieses Jahr keinen M a i- festumzug haben.

Stuttgart, 29. März. Die Frage der Erhöh­ung der W a r e uh a us st e u e r von 20 aus 50 Proz., die schon früher öfters angeregt worden war, kam in der letzten Sitzung der Etatskommisfton zur Sprache. Dabei wurde sestgestellt, daß die Erhöhung der Warenhaussteuer Stuttgart eine Mehreinnahme vor: 56000 M bringen würde. Auf der anderen Seite wurde aber auch darauf hingewiesen, daß von der erhöhten Warenhaussteuer der Mittelstand sich keine besonderen Vortelle versprechen dürfe, da eine solche Steuer, wie die Erfahrung lehre, nicht im Sinne des Schutzes des Mittelstandes wirke. Ein Be­schluß darüber, wann die Steuererhöhung eiutreten solle, wurde bis jetzt nicht gefaßt.

Stuttgart, 29. März. Tie ältesten aktiven evange­lischen Geistlichen sind Kvnsistorialpräfident D. von Sand­berger, geboren 1835, und Prälat von Berg in Ludwigs­burg, geboren 1836, und als dritter Pfarrer Dr. Paulus ju Kilchberg, geboren 1839.

Feuerbach, 29. März. Gestern nachmittag landete bei der Hohenwarte der BallonKrefeld", der am Sonn­tag morgen mn 9 Uhr mit drei Insassen in Krefeld imj- gcstiegen ivar. Die Fahrt hatte 36 Stunden gedauert/ Bei der Landung halsen Weingärtner. Dem Güterbeförderer Schericble sind infolge Ansbruchs der Influenza in seinem Stall sechs schöne Pferde eingegangen.

Eßlingen, 26. März, lieber eine Frage von priu- zipieller Bedeutung hat der Gemeinderat dieser Tage ent­schieden. Tie Väter dreier in Tenkendors wohnender tu Eßlingen in Arbeit stehender Lehrlinge des Bauhandwrrks hatten sich geweigert, während der Zeit vorübergehender Unterbrechung ihrer Beschäftigung diese Lehrlinge dis Eß­lin g er Gewerbeschule besuchen zu lassen, nachdem irr anderen Gemeind«! z B. in Stuttgart beschäftigten Lehrlingen aus Tenkendors gestattet wird, die Denkendorstr Gewerbeschule zu besuchen, deren Lehrer sehr tüchtige Leute seien. Außerdem müssen sich die jungen Leute in Eft lttigen verköstigen, was eine Mehrausgabe bedeute, und den 7 Kilometer laugen Weg häufig im Winter in später Nachtstunde und bei schlechter Witterung machen. Nun läßt das Gesetz zwei Möglichkeiten zu, nänllich, daß die Lehrlinge, wenn sich an ihrem Wohnorte eine gewerb­liche Fortbildungsschule befindet, diese mit Genehmigung des Gewerbe-Oberschulrats in der beschäftigungslosen Zeit besuchen dürfen oder aber haben die Lehrlinge auch in der Zeit ihrer Beschäftigungslosigkeit die Gewerbeschule am Lehrorte za besuchen. Der Gemeinderat hat aus 'An­trag des Vorstandes der Gewerbeschule und des Gewerbe- vberschulrates nun beschlossen, aus der Bestimmung vom 14. Dezember 1909 zu beharren, daß auswärts wohnende Lehrlinge auch, während der Zeit vorübergehender Unter­brechung ihrer Beschäftigung die Gewerbeschule in Eßlingen besuchen müssen. Ter Gewerbeoberschulrat hat den Un­terricht an der Gewerbeschule in Tenkendors als' Linen ausreichenden .Ersatz nicht anerkannt, weil dort eine ge­ringere Zahl von Stunden, als das Gewerbe- und Han­delsschulgesetz vorschreibt, erteilt wird und besondere Be- russklassen für Bauhandwerker nicht bestehen. Ferner habe sie keine Lehrkräfte, die im gleichen Maße ausgebildet seien, wie die in Eßlingen. Lehrlinge, die bald hier bald dort die Schule besuchen, könnten unmöglich Schritt Mit denen Hallen, die die Gewerbeschule das ganze Jahr hin­durch besuchen. Sie bilden einen Hemmschuh für die Leh­rer und die ganze übrige Klaffe. Ferner kann der Schul­vorstand unmöglich eine sichere Kontrolle darüber aus- üben, wann die beschäftigungslose Zeit für die LehrMge ansängt und aufhört. Wenn sich- die Lehrlinge in Eß­lingen verköstigen müssen, so könne von einer allzu gro­ßen finanziellen Beeinträchtigung keine Rede sein; soviel müsse ein Vater, der seinen Sohn etwas lernen lassen wolle, auswenden.

Malmsheim, OA. Leonberg, 29. März Der Ge­meinderat hat auf die Ermittlung des Brandstifters 280 Mark Belohnung ausgesetzt. Während der Ostertage wurde die Brandstätte von vielen Fremden besucht.

Ulm, 29. März, Die Feuerhausarbeiter beim hie­sigen Gaswerk haben an den Gemeinderat das Verlangen gestellt, die von der Gaswerksdircktion festgesetzte Arbeits­ordnung auszuheben, widrigenfalls sie sofort in den Aus­stand treten wollen. Der Gemeinderat behauptet, daß die Bewegung durch sozialdemokratische Agitatoren aus Stutt- grat in Gang gebracht worden sei und daß die Klagen über die allzu beschwerliche Diensteinteilung nicht stich­haltig seien. Er lehnte das an ihn gerichtete Ansinnen ab. Ein Streik ist bisher nicht erfolgt.

Jsny, 30. März. Der Referent der projektierten 'Eisenbahn Jsny-Eisenharz-Wangen, Landtagsabgeordncter Betz, besichtigte das in Betracht kommende Gelände. In Eisenharz und Eglofs ließ er sich die Mitglieder des Ei- senbahnkomitees durch den Vorstand Wunderlich vorstellen und il?re Wünsche vortragen. Bon Oberamtmann Schöller Stadtschultheiß Tvenkle nahm er in Wangen den Dank des Bezirks und der Gemeinden entgegen.

Nah und Fern.

Zwei Arbeiter erstickt.

Dienstag früh wurden in einer Fabrik in Heslach zwei Arbeiter in dem Kanal, welcher vor dem Gas- erzeugungs-- in den Maschinenraum führt, erstickt auffe- sunden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Die erstickt aufgesundenen beiden Arbeiter heißen Schöllkops und Nuding. Sie waren in der Eisengießerei von Groß und Fröhlich beschäftigt und hatten die Feuer­ungsvorrichtungen in Stand zu setzen. Da sie in heb