Präsiden t",P str i!",Z u r O r d n u n g,z u r O r d- nung!",Hinaus mit dem Kerl"! und der Lärm steigert sich noch, als Herr Spahn, seelenrnhig, als ob nichts geschehen wäre, und anscheinend ohne ein Wort der Zurechtweisung, den nächsten Redner ausruft. Es ist Herr .Boehle, der Sozialdemokrat, der irgend etwas Sachliches über Arbeiterentlassungen sagen will- Er wird buchstäblich Medergeschsrieen und auch als der Kriegs­minister sich erhebt, um dem Abg. Boehle, von dem er offenbar nur ein Schlagwort gehört, zu antworten, da achtet kein Mensch auf den Minister und was er spricht. Ter .freisinnige Abg. Eickhoff und der Zentrumsführer Freiherr von Hertling sind zu deyr Präsidenten hinauf­geeilt Md debattieren,, eifrig gestikulierend, mit ihm. Drüben auf der Rechten spricht ebenso eifrig der frei­konservative Abg. von Oertzen in Herrn von Oldenburg hinein, der nun doch etwas blaß geworden ist, aber sonst ganz ruhig vor seinem Platze steht. Der Präsident will die Debatte.fortsetzen lassen, aber zwischen jedem einzel­nen Satze ertönt es immer wieder, nicht nur von der Linken, sondern auch aus den Reihen der Nationallibera­len und des Zentrums:Zur Ordnung, zur Ord­nung!". Conrad Haußmann protestiert in einer persönlichen.Bemerkung gegen den Schimpf, aber er scheint vergeblich nach parlamentarischen Formen zu suchen, um seiner Erregung Ausdruck zu geben. Abg. Ledebour verlangt, kurz aber jedes Wort scharf betonend, "klipp und klar, daß wegen der unerhörten Beleidigung von Mitglie­dern des Hauses dem Abg. von Oldenburg ein Ordnungs­ruf erteilt werde. Abg. Mugdan frägt ebenfalls, wa­rum .der Präsident nicht von seiner Disziplinargewalt Ge­brauch mache. Herr S pah n teilt mit, daß er sofort die Musterung Oldenburgs fürunzulässig" erklärt habe, da aber in dem Lärm kein Mensch von dieser angeblichen Zurechtweisung etwas gehört hat, dauert der Skandal fort. Erst als der Abg. Paasche, einer der Führer der Nationalliberalen und bekanntlich selbst Jahre hindurch erster Vizepräsident des Reichstags sich ebenfalls erhebt und im Namen seiner Partei erklärt, daß der Exzeß des Herrn von Oldenburg durch eine so milde Rüge nicht genügend geahndet sei, entschließt sich endlich Herr Spahn, seinen Busenfreund Oldenburg nach tr ä g l i ch d o ch n o ch den .Ordnungsruf zu erteilen.

Die Szene batte fast eine Viertelstunde lang ge­dauert, die Erregung aber legte sich erst allmählich. Noch stundenlang sah man Mitglieder der verschiedenen Frak­tionen mit den eigenen Parteifreunden und mit den Ab­gesandten anderer Parteien verhandeln.

Zum Schluß der Sitzung kam man denn auch in einem hitzigen Rededuell, teils persönlich, teils zur Ge­schäftsordnung, noch einmal auf den Zwischenfall zurück. Der Fraktionsvorsitzende der Fortschrittlichen Volkspartei, Dr. Wiemer, konstatierte, daß, nach Ausweis des ste­nographischen Protokolls, die Aeußerung des Herrn von Oldenburg Beifall auf der rechten Seite des Hauses gefunden habe, und er richtete deshalb an die konser­vative Partei die offizielle Anfrage, ob sie die-, sen neuerlichen Exzeß ihres Mitglieds von Oldenburg > billige. Abg. von Normannstand nicht an", zu zu erklären, daß seine Partei zwar die Erregung des Abg. von Oldenburg verstehe, denn auch die Herren Haußmann und Müller-Meiningen hätten beleidigende Äenßerungen gebraucht, daß aber die konservative Frak­tion trotzdem den Ordnungsruf des Präsiden­ten billige. Dr. Müller-Meiningen bestritt ausdrück­lich, etwas Beleidigendes gesagt zu haben und konnte als Beweis dafür feststellen, daß er weder in jenem Augen­blick noch nachträglich zur Ordnung gerufen sei. Nun hielt es Herr von Oldenburg an der Zeit, einen neuen Sturm zu entfesseln. Er erhob sich zu einer Erwiderung, die mit den originellen Worten ansing:Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!" und mit der Versicherung schloß,er stehe den Herren Müller- Meiningen und Conrad Haußmann jederzeitzur Ver­fügung!" Schallendes Gelächter und lautes Halloh des ganzen Hauses war das Echo, das er diesmal fand. Hauß­mann selber faßte aber offenbar die Sache ernster auf: er erklärte, daß die Herausforderung zumDuell, die er in diesen Schlußworten Oldenburgs sehe, ohne Prä- cedenzfall in diesem Hause sei und daß sie beweise, wie sehr Herr von Oldenburg durch seine unsachliche und per­sönliche Kampfesweise den Reichstag degradiere und zur Verrohung des Tones beitrage. Er lehne es ab, mit diesem Don Quichotte noch irgendwie zu Verkehren, eine Erklärung, die sich zwar nicht in der Form aber doch im Inhalt mit der des Äbg. Wiemer deckte, der schon vorher festgestellt hatte, daß seine Partei unter diesen Umständen jeglichen" ferneren Verkehr mit Herrn von Oldenburg ablehne. Namens der Sozialdemokraten hatte der alte Bebel erklärt, daß Herr von Oldenburg nach Auffassung seiner Partei überhaupt nieman­den mehr beleidigen könne.

So endete die Sitzung wiederum in größter Erreg­ung. Tie sachliche Beratung hatte wenig Bemerkens­wertes gebracht. In der Generaldebatte hielt Herr von Gamp als Vorsitzender der Budgetkommission einen anderthalbstündigen Vortrag über die Grundsätze, die die Kommission fürderhin von der Reichsfinanzverwaltung beachtet wissen will: Verminderung der Beamten und des Schreibwerks, Ersparnisse an Reisekosten und Diäten und vor allem schärfere und wirksamere Kontrolle auch bei den örtlichen Verwaltungsstellen! In der Svzialde- batte wurde beim Auswärtigen Amt in namentlicher Abstimmung ein Antrag Gamp, der die Abstriche bei den geheimen Fonds wiederherstellen wollte, mit 149 Stim­men des Zentrums und der gesamten Linken gegen 93 Stimmen der Rechten abgelehnt. Beim Militäretat kam Abg. Gothein noch einmal auf die Zurücksetzung der Juden im Heere zurück, eine Beschwerde, aus die der Kriegs­minister mit ein paar völlig nichtssagenden Worten ant­wortete. Beim Reichsmarineamt wiederholte der sozial­demokratische Abg. Severing seine Klagen über Ma­terialvergeudung und Arbeiterentlassungen, beim Post­etat Abg. Zubeil seine Beschwerden über die politischen Be Kränkungen der Postbeamten. Außerdem gab es nur noch beim Kolonialetat eine längere Debatte. Um halb

6 Uhr war endlich die harte Arbeit getan. 'Die nächste Sitzung findet am 12. April statt.

Deutsches Reich.

Berlin, 17. März. DieNordd. Allg. Ztg." schreibt: Wie verlautet, ist der kaiserliche Gesandte Grast Henckel v. Donnersmarck in Kopenhagen aus sein An­suchen von seinem Posten abberusen worden. Der Kaiser hat dem Gesandten aus diesem Anlaß in Anerkenn­ung seiner Verdienste den Charakter als Wirklicher Geh. Rat mit dem Prädikat Exzellenz verliehen.

München, 16. März. PaulHeysehat als Aus­druck des Tankes für die ihm an seinem 80. Geburtstage zu Teil gewordenen Ehrungen dem Magistrat der Stadt München 3000 M für die Armen der Stadt und dem Münchener Journalisten und Schriststeller-Verein 3000 M für dessen humanitäre Einrichtung überwiesen.

Magdeburg, 17. März. Der Verband der Me­ta l l i ndust ri e l l e n, der davon Kenntnis erhalten hat, daß morgen während der Arbeitszeit eine Wahlrechts­kundgebung geplant sei, beschloßt, alle Arbeiter, die da­ran üeiluehmen, 3 Tage a u s z us p e rr en.

Ausland.

Wien, 16. März. In der heutigen Sitzung der christlich-sozialen Vereinigung des Abgeordne­tenhauses wurde Abg. Geßmann einstimmig zum Ob­mann der Vereinigung gewählt.

Sofia, 17. März. Das für heute anberaumte P r o- testmeeting in Angelegenheit der R ustsch u k-V o r- sälle wurde infolge polizeilichen Verbots auf Sonntag verschoben. Polizei hält durch Militär verstärkt die Ord­nung in der Stadt aufrecht, und verhindert Ansammlungen von Demonstranten. Btt den gestrigen Zusammenstößen zwischen Kavallerie und Demonstranten wurden 6 0 Per­sone n, meist Sozialisten, durch Säbelhiebe und Pferde­tritte verletzt, darunter einige schwer. Mehrere Lolda- daten wurden durch Steinwürfe verwundet. In einigen Provinzstädten wurden Protestmeetings abgehalten, die ohne Zwischenfall Verliesen.

Württemberg.

Automobilunfälle in Württemberg. Nahezu kein Tag vergeht, an dem nicht aus diesem oder jenem Teil des Landes die Nachricht von einem größeren oder kleineren Automobilunsall kommt. Aüch die Statistik der Automobilunsälle im vergangenen Jahr weist eine trau­rige Liste schwerer Unglücksfälle aus. Am Ist Januar! ds. Js. gab es in ganz Württemberg 2150 Kraftfahrzeuge, (im ganzen Reich 46 922), welche dem Personenverkehr und 155 (3019), welche vorzugsweise zur Beförderung visu Lasten dienten. Unter den Fahrzeugen waren Kraft­räder im 1. Fall 1168, im letzteren 2. Gegenüber dem 1 .Januar 1909 war eine Zunahme um 453 Fahr­zeuge, d. h. um 24,5 Proz. zu verzeichnen. Uebertrofsen wird die Zahl der Kraftfahrzeuge in Württemberg durch die in Preußen (26 519), Bayern (6017) und Lachsen (5167). ' Dagegen hat Baden nur 2142 Kraftfahrzeuge, Hessen nur 911. Aus der Statistik ergibt sich ferner, daß die prozentuale Zunahme im vergangenen Jahr in Würt­temberg unter allen großen deutschen Bundesstaaten die stärkste war, wenn man Sachsen mit seinen 27,2 Proz. au­ßer Betracht läßt. Insgesamt waren im vergangenen Jahr in Württemberg 105 Automobilunsälle zu verzeich­nen, welche schädigende Ereignisse im Gefolge hatten; cs kam also annähernd auf jeden 3. Tag ein schädigender Au- tomobilunfall. Von diesen Unfällen ereigneten sich! 95 beim Personen- und 10 beim Lasten-Verkehr. , Bis aus 5 'konnten die Besitzer der in Frage kommenden Kraftfahr­zeuge festgestellt werden ;15 Führer von Kraftfahrzeu­gen entzogen sist ihrer Feststellung durch die Flucht. Po- lizeistrasen gab es 21, die Geldstrafen erhielten hieben die Gesamthöhe von 100 M. Gerichtliche Strafverfahren wurden 23 eingeleitet. Personenschaden trat bei 33 Unfällen, Sachschaden bei 42, Personen- und Sach­schaden gleichzeitig bei 30 Fällen ein. Der Zahl der ver­letzten Personen betrug 76. Hievon waren 11 Führer, 15 Insassen und 50 dritte Personen. Getötet wur­den,? Personen. (2 Insassen und 5 dritte Perso­nen). Mit dieser Zahl steht Württeinberg unter den übrigen Bundesstaaten nicht ungünstig da, sind doch im vergangenen Jahr in ganz Deutschland bei Unfällen von Kraftfahrzeugen 194 Personen getötet worden, wovon al­lein 118 aus Preußen, 23 aus Sachsen, 15 auf Bayern und 11 auf Baden entfielen. Der Sachschaden bei den Unfällen betrug in Württemberg rund 29000 M, gegen­über 606 700 M in Preußen, 152 700 M in Bayern, 62 007 M in Sachsen und 31100 M in Baden. .Die Sachschäden sind in den einzelnen Fällen in Württemberg scheinbar ziemlich hoch zu stehen gekommen, nahezu am höchsten unter allen Bundesstaaten, sie betrugen im Durch­schnitt bei jedem einzelnen Fall 403 (1908: 361) M da­gegen in Preußen 201 (1908: 202), Bayern 285 (1908:

, 240), Sachsen 183 (287), Baden 385 (467) M. ' Man wird bei Württemberg wie bei Baden die Höhe der Sach­schäden wohl nicht ohne Grund auf das hier besonders un­günstige Terrain zu schieben haben. Von den in Würt­temberg vorgekommenen 76 Unfällen, bei denen Personen verletzt wurden, ereigneten sich 21, d. h. nicht ganz ein Vier­tel in Stuttgart, 8 jn den übrigen Städten, 9 auf dem Torfe, 38 auf den Landstraßen. Personen wurden ge­tötet: 1 in Stuttgart, 2 in den übrigen Städten des Landes, 1 auf Dorf und 3 aus Landstraßen. Unter den Verletzungen gab es 2 Schädelbrüche, 2 Gehirnerschütter­ungen, 3 andere schwere Kopfverletzungen, 10 leichte Kopf­verletzungen, 9 Brüche am Rumpf, 8 an den Extremitäten und 37 Quetschwunden. Zusammenstöße ereigneten sich 23 mit Fußgängern, Kindern etc. 6 mit Radfahrern, 7 mit Straßenbahnwagen, 1 mit einem anderen Kraftfahr­zeug, 17 mit Reitern, Handwagen etc., 8 mit sreilausenden Tieren. 24 Unfälle kamen zu Stande wegen Scheuenss etc. von Zugtieren. Zu schnelles Fahren war Schuld

in 18, ungeschicktes, unvorsichtiges Fahren in 29 Fällen. Man sieht, daß auch in Württeniberg die Zahl der Un­fälle nicht unbeträchtlich vermindert werden könnte, wenn die bestehenden Vorschriften eingehalten würden und wenn nur zuverlässige, absolut sichere Führer Verwendung fänden.

Stuttgart, 17. März. Die Erste Kammer hält wie die Zweite am Mittwoch den 30. März eine Sitzung ab und wird sich hiebei mit Anträgen ihrer volkswirt­schaftlichen Kommission zu verschiedenen Bahnbauten be­fassen, nämlich Untergröningen-Abtgmünd-Aalen, Gmünd- Gschwend-Fichtenberg, einer linksusrigen Jllertalbahn Loßburg-Dornhan-Seedors, bezw. Dunningen-Rottweil, Schwenningen-Dnnningen und Dornstetten-Pfalzgrafen- weiler.

Stuttgart, 1 . Mürz. Mit Schreiben des K. Staats­ministeriums vom 14. März ist dem Präsidium des Stän­dischen Ausschusses der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderung der württembergischen Gebührenordnung für Rechtsanwälte, zugegangen.

Stuttgart, 17. März. Nach Mitteilungen der Schwab. Tagwacht ergaben sich bei der Nachfrage ei­nes Geschäftsmannes nach der Ruhestätte eines im Jahr 1901 verstorbenen Einwohners ganz merkwürdige Zu­stände. Es war nämlich niemand in der Lage, die be­treffende Grabnnmmer anzugeben, weil der damalige To­tengräber ans Aerger und Wut darüber, daß er wegen verschiedener Ungehörigkeiten seine Tätigkeit hatte ein­stellen müssen, das Buch, in das die Einträge bei Be­erdigungen gemacht wurden, bei Seite geschafft oder ver­nichtet hatte.

Stuttgart, 18. März. Die Sozialdemokraten Stuttgarts planen für heute abend eine große Demon­stration gegen die preußische Wahlrechts­vorlage. In Cannstatt und bei Dinkelacker, eventuell noch in einem dritten Saal, sollen Versammlungen zur Feier des 18. März stattsinden und in Verbindung da­mit soll gegen das preußische Wahlrecht demonstriert wer­den. Bei Dinkelacker wird die bekannte Führerin der So­zialdemokratie, Klara Zetkin, sprechen.

Untertürkheim OA. Cannstatt, 17. März. Wie die Cannstatter Zeitung prfährt, hat die Daimler-Mv- torensabrik, deren Manöver-Automobile nunmehr, wie schon gemeldet, vom Reich übernommen werden, einen Auftrag vom kaiserlichen Hof erhalten, Der Kaiser hat vier Automobile bestellt, von denen zwei für seinen per­sönlichen Gebrauch und eines von besonderer Konstruktion für die Feldküche bestimmt sind. a

Obertalheim OA. Nagold, 17. März, Bei der gest­rigen Schultheißenwahl haben von 108 Wahlberechtigten 102 abgestimmt. Davon entfielen auf den Sohn des ver­storbenen Schultheißen Johs. Klink, Bauer, 82 Stimmen, ans Oekonom Johs. Dettling 20 Stimmen.

Nah und Fern.

Aus einemIntelligenz "blatt.

Aus Hcideuheim wird berichtet: UnserAbits- und Jntelligenzblatt Grenzbote" enthält in Nr. 62 fol­gendes hübsche Inserat: Tie in Nr. 59 ausgeschriebene Ver­steigerung von Frau Hüttenkassier Mergenthaler Witwe in Königsbronn findet bestimmt am 19. März statt. Der Kladderadatsch 'wird, wenn er das Au Gesicht bekommt, im Brieffasten seine Freude daran haben.

Neber einen erbaulichen Fall

wird aus Karlsruhe gemeldet: Wie dieN. Bat. Landesztg." erfährt, befindet sich die noch nicht 16- jährige Tochter eines Karlsruher Geschäftsmannes, die Herren empfing und diesen auch noch jüngere Mädchen zu- sührte, in Hast. Ferner sind zwei Karlsruher Bürger wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit ver­haftet worden, während noch- weitere Verhaftungen vorstehen sollen.

Ei« Schwindler.

Der Berliner Lokalanzeiger meldet aus Mailand: Hermann Prinz, alias Ganz aus München, wurde beim Einkassieren eines Schecks über 50000 M, um den er durch gefälschtes Telegramm eine Stuttgarter Fir­ma betrogen hatte, verhaftet. (A n m. d er Red aktion: Ganz betrieb in Stuttgart in der Friedrichstraße 32 als sogenannter Patentingenieur eine G. m. b. H.)

Kleine Nachrichten.

Donnerstag nachmittag wurde in Cannstatt die Leiche eines Schlossermeisters in Gaisburg aus dem Neckar gelandet.

Ein im Kaiser-Casee in Ems ansgebrochener Brand griff auf das Kurtheater über, das völlig aus- bva nnte. lieber die Ursache ist, wie dieEmser Kal" ung" meldet, nichts bekannt.

Aus dem Delbrückschacht bei Zabrze (Oberschlesten) wurden in der Nacht auf Donnerstag durch, einen Kohlen­sturz mehrere Bergleuteverschüttet. Ein Mnn wurde getötet, die übrigen konnten geborgen MrdeF und sind nur leicht verletzt.

Gerichlssaal

Pforzheim, 17. März. Durch einen raffinierten Trick wußte sich der Kaufmann Christian Friedrich Ml" ser von Eßlingen, wohnhaft hier, in den Besitz eines gehenden Maschinengeschäfts zu setzen. Er hatte stD Zeit das Geschäft mit zwei anderen Teilhabern übernE men und wollte nun diese abstoßen. Au diesem M stellte er falsche Bilanzen auf und sagte seinen TeilhabsG das Geschäft müsse verkauft werden, indem er es Msü M ungünstig hinstellte. Tann ließ er es durch einen Str ^ mann, seinen in Heilbronn wohnenden Schwager, billigem Preise ankanfen; auch 'hatte er falsche turaufstellungen gemacht. Als seine Teilhaber den ^ trug merkten, zeigten sie ihn an. Das Gericht chM. teilte nun gestern Pfeiffer zu drei Monatm und den Strohmann zu sechs Wochen. Tie Kosten Schadenersatz kommen noch nach.