UüM'tzrüug sin Hoftheatek ttmögliKe und' d'afntt 8etl- sanken der Roseggerstiftung zuerst in weitere Kreise hin- «Btrug.

Stuttgart, 12. Febr. Flugversuche aus dem Hannstatter W as en. Ein Berliner Luftschiffer wird demnächst auf dem Cannstatter Exerzierplatz mit Flug­versuchen beginnen mit einen: Apparat, der eine ähnliche Gestaltung aufweist, wie die Flugapparate Latham's. In den letzten Monaten wurde in Daimler's Motorenfabrik ch den Fll^apparat der Motor eingebaut und das Fahr­zeug vollständig fertiggestellt. Auf dem Areal des Daim- ler'schen Betriebs wurde ein besonderer Schuppen gebaut, in welchem der Flugapparat aufbewahrt wird und wo auch hie letzten Montierungsarbeiten vorgenommen wurden.

Ludwigsburg, 12. Febr. In den Schloßgarten- «wagen unweit der Emichsburg si:rd Vorbereitungen im Wange zur Ausstellung eines Denkmals für David Friedrich Strauß, wofür die Mittel von Verehrern des Denkers und Dichters aufgebracht worden sind. Die .Enthüllung dürfte schon in: kommenden Frühjahr erfolgen.

Göppingen, 0. Febr. Die Ar b e i t g eb er Mit­glieder des Vorstands und der Generalversammlung der hiesigen Ortskr a n kenkaffe haben es seit eini­ger Zeit aufgegeben, sich an den Verwaltungsarbeiten der Mse zu beteiligen. In der letzten Generalversammlung her Ortskrankenkasse sollte die Wahl eines Mitgliedes des Käffenvorstandes aus den Arbeitgebervertretern vorgenom- ,nen werden; sie mußte jedoch auf die nächste Generalver­sammlung verschoben werden, weil von dm 104 Arbeik- gebervertretern nicht ein einzig er anwesend war. W liegt hierin ein prinzipielles Vorgehen der Arbeit- gebervertreter, die cs ablehnen, im Vorstand und in der Generalversammlung gegen eine Arbeitnehmermehrheit weiter mitzuarbeiten, gegen die sie, weil in der Minder­heit, doch nichts ausrichten können. Aus ähnlichen Grün­de:» ist auch die Stelle des Kassenvorsitzenden seit etwa Jahresfrist »Echt mehr in .Hände»: eines Arbeitgeber- son­der», eines Arbeitnehmervertreters.

Schramberg, 12. Febr. Der Bewerberanfrns für die hiesige Stadtschultheißenwahl soll erneuert und der Wahltermin bis 16. Februar verlängert werden, da sich bis jetzt nur drei Herrn um Tue erledigte Stelle beworben haben.

Freudenstadt, 12. Febr. Dein Vernehmen nach wird das Zentrum bei der bevorstehenden Landtags­ersatzwahl den Reichs- und Landtagsabgeordneten Gröber als Zählkandidaten aufstellen.

Rottenmünster, OA. Rottweil, 12. Febr. Gestern starb nach längerem Leiden ein. langjähriger Patient der Zeitanstalt, Prinz Karl Egon zu Hohenlohe- P« kdenburg. Er hatte als Adjutant im Bonner Hu- HrkemRegiiuent Nr. 13 den Feldzug 1870/71 mitgemacht und war wegen feiner Tapferkeit mehrfach dekoriert worden. Bald nach der Rückkehr aus Frankreich brach die uu- HeÄvMe Krankheit aus, von der ihn nur der Tod erlösen Wie. Die Beerdigung fa»»d heute nachmittag zwei Uhr Lim der Anstalt ans im Altstädter Gottesacker statt.

Heidenheim, 12. Febr. Obwohl erst vor fünf Jah- .tzen ein großes Schul Haus gebaut wurde, must die Stadt Won wieder ein weiteres mit 18 Schnlsälen erstellen. W kommt auf 330 000 Mark zu stehen. Die Ausar­beitung der Pläne wurde den städtischen Technikern unter Mitwirkung von Professor Schmohl-Stuttgart »ibertrage»».

Mm, 12. Febr. Die in zahlreichen Großstädten schon durchgeführte Schmückung der Gebäude mit blühen- Vm Pflanzen soll Nun auch hier in größerem Maßstabe Mgeregt 'werden. Ts« Stadt will selbst die geeigneten städtischen Gebäude und Bcleuch tnngsständer mit Blumen schmücken und für die am schönste»: gezierten Privatge- Kinde Prämien aussetzen.

Nah und Fern»

Ein Familien-rama in St. Ingbert.

In der Dudweilerstraße in S t, Ingbert ereignete M eine furchtbare Bluttat. Passanten hörten aus hem Hause des dort wohnenden 28 Jahre alten Maschinisten Philipp Wagner schreckliche Hilferufe. Als die Leute M das Haus eindrangen, bot sich ihnen ein furchtbarer An­blick. In der Küche lag die Ehefrau Wagner vollstän­dig entkleidet mit einer Schußwunde im Kopse in btner großen Blutlache entseelt am Boden, iwben ihr anscheinend leblos ein Kind von vier Monaten. Im zwei­en Zimmer lag von einem wohlgezielten Revolverschuß h» die Schlafe getroffen der Ehemann Wagner ebenfalls jto t, den Revolver noch in der Hand. Auf dem Boden lag das vierjährige und in einem Kinderwagen das zwei­jährige Mädchen, beide Kinder mit Hamm erschlagen dm Kopf fürchterlich zugerichtet. Am grauen­haftesten war der Anblick des sechsjährigen Knaben, her ln einem dritten Zimmer im Bette lag und dem der Va- ^ mit dem Hammer die Hirnschale ein ge­schlagen hatte. Bon den Kindern dürften zwei kaum Nüt dem Leben davonkommen, lieber das Motiv der Tat Miautet noch nichjts Bestimmtes.

Eine kleine Märtyrerin.

InDarmstadt ist dieser Tage das fünfjährige Kind bes Bahnwärters Fries an den Folgen der Mißhand- Egen, die es von der Stiefmutter zu erdulden hatte, gestorben. Bei der Leichenschau, bei der die Stiefmutter hugegen war, bot der Körper der Kleinen einen geradezu graueuhafteM-Anblick. dar. Das 'Gesäß war über ^nd über mit blutigen Striemen bedeckt. Am Leibe be- Md sich eine etwa 15 Zentimeter lange Wunde, der Rücke:: war mit Brandmalen bedeckt, die Zähne ^ areu teilweise ei n g e schl a g e u, der Mund durch Hiebe geschwollen und der Kopf mit unzähligen Ben- ^fvund Wunden besät. Die Gerichtskommission und me au der Sektion beteiligten Aerzte, die sicherlich an derartige Anblicke gewohnt sind, waren von diesem Än- dnck geradezu erschüttert. Welches Leid und welche Unbill die arme kleine Märtyrerin erlitten haben. Kein ^mit der Klage oder der Reue kam aber über die Lippen herzlosen Stiefmutter. Mit interesseloser Neugier be-

krachiess sie die Leiche. Die Frau soll auch ihren Manu, ' den Bahnwärter Ludwig Fries, 'sehr schlecht behandelt und sogar manchmal geschlagen haben. Um Dritten gegenüber die starken Kopfwunden des Kindes zu verbergen, trug das Kind zu jeder Zeit ein Häubchen. Die Angeklagte, die gegenwärtig guter Hoffnung ist, wird sich vor den: Schwurgericht wegen Körperverletzung mit tödlichen: Aus­gang zu verantworten haben.

Die Dampferkatastrophe auf Menorca.

lieber 150 Tote.

Nach einer jn Berli n eingegangenen Meldung liegt der einzige Neberlebende des DampfersGene­ral Cha n c y", ein Herr Marcel Radier, noch im Spital von Ciudad-ella auf Menorca. Er vermag noch keine Rechenschaft von dein Ereignis zu geben. Dagegen laufen zaus Algier und Marseille fortgesetzt Meldungen über den unmittelbaren Eindruck, den die Katastrophe ge­macht hat, ein. Ms Freitag nacht der DampferCharles Donx" von derselben Schiffahrtsgesellschaft in Marseille einlies, meldete er, er habe keine Spur des gesuchten Schiffes finden können, dagegen habe im westlichen Teil des Mittelmeeres ein furchtbarer Sturm geherrscht. Der Kapitän berichtet, er habe für sein eigenes Schiff die schwersten Befürchtungen gehegt, als der Wind plötzlich von Nordosten nach Nordwesten umsprang. Er hatte im Hasen von Barcelona Schutz gesunden. Man glaubt, daß derGeneral Chancy "o hn e Verschulden des K a- pi'täns das Opfer des orkanartigen Sturmes geworden ist, zumal er schon ein sehr altesSchiff war. Nach einer anderen Darstellung, die sich in einem an den fran­zösischen Vizekonsul in Palma gerichteten Telegramm fin­det, soll die Ursache des Untergangs eine Ke ssel explo­siv n gewesen sein.

Bei der Katastrophe, die sich unweit des Leuchtfeuers aus Menorca zutrug sind über 150 Menschen um­gekommen, deren Leichen infolge der hochgehenden See nicht geborgen werden können. Daß der Kapitän des'Ge­neral Chancy" besonders vorsichtig war, geht aus folgen­den: Umstand hervor. Als" er zu schnellerem Fahren gedrängt wurde, antwortete er:Ist habe 8 Kinder, die mich 'erwarten. Ich) will nicht Gefahr laufen, entlassen zu werden, nur um eine Stunde zu gewinnen." 1806 strandete derGeneral Chancy" schon einmal unweit Bergen an der norwegischen Küste und wurde durch ein deutsches Kanonenboot glücklich »nieder abgebracht.

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Par: s, 13. Febr. Der M arinemini st e r hat mehrere Torpedobootszerstörer nach der Küste der Insel Manorca beordert, um bei der Bergung der Leichen und Güter des untergegangenen DampfersGeneral Chancy" behilflich zu sein. Die Compagnie Trans- atlantique hat gleichfalls einen Dampfer zur Hilfeleist­ung dorthin entsandt. Die ertrunkenen Mannschaften Hin­kerlassen ,14 Witwen und 102 Waisen. Bei Manorca herrscht noch immer hoher Seegang, wodurch die Berg­ungsarbeiten sehr erschwert werden. -- Die Blätter be­haupten, der Dampfer habe 30 Tonnen Pulver an Bord gehabt, die möglicherweise explodiert seien. Die Gesell­schaft erklärt, sie habe keine Meldung über eine solche Ladung erhalten.

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Palma, 13. Febr. Der Gouverneur der Baliaren erklärte einem Berichterstatter gegenüber, der Sturm ver­hindere alle weiteren Nachforschungen, ssodaß es möglich M- daß mehrere Schiffbrüchige desGenerals Chancy" gerettet worden feien, indem sie sich an Schiffstrümer anktammerten und an einen entlegenen Teil der Küste geflüchtet hätten, denn es sei schwer zu glauben, daß Alle nmgekommen sein sollten.

Eine neue Schiffskatastrophe

wird ans Santiago de Chile gemeldet: Der Pacisic- dampferLucia" ist in der Mägalhaensstraße geschei­tert und gilt als verloren. Der englische Dampfer Hathuinit" nahm 205 Schiffbrüchige auf, 88 Personen blieben an Bord derLucia", da es unmöglich war, sie zu retten. Der erste Steuermann und 50 Pas­sagiere sind ertrunken.

Eine Nonne als Kirchenräuberin.

In Jekaterinoslaw wurden die Diebe des mit Brillanten reich geschmückten Heiligenbildes von Czen- stochan entdeckt, die von der Polizei seit Monaten ver­geblich in Rußland und im Auslande gesucht wurden. Die Nonne Werbowa, die äußerlich ein heiliges Leben zu führen schien, stand an der Spitze einer wohlorgani­sierten Diebesbande, die sich! mit Klosterdiebstähl-en be­schäftigte. Die Wohnung der Nonne war eine vollstän­dig eingerichtete Diebeshöhle, in der die Polizei den größ­ten Teil der entwendeten Kostbarkeiten vorfand. Be: dem Diebstahl in Czenstoch.au hatte die Nonne einen Gehilfen, der gleichfalls verhaftet wurde.

«letne Nachrichten.

Der Samstag abend kurz nach fünf Uhr von Stutt­gart nach Lndwigsburg abgefahrene Personenzug ist bei der Einfahrt in den Bahnhof von Feuerbach entgleist, weshalb beide Gleise einige Zeit gesperrt waren.

In Göppingen erlitt tödliche Brandwunden die Webersehefrau Ernestine Zehender in ihrer Wohnung in der Gerberstraße. Sie hantierte mit ihrer Petroleum­lampe, die ihr infolge irgend eines unglücklichen Zufalls entfallen sein »nuß. Die Lampe explodierte und setzte die Kleider der Frau in Brand; obwohl Hilfe bald ge­leistet werden konnte, waren die Brandwunden doch der­artig schwer, daß die Frau in: Bezirkskrankenhans ihren Verletzungen erlag.

Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich in Klaf­fenbach OA. Welzheim. Der 27jährige ledige Holzhauer Gottlob Klotz, ein fleißiger, überall beliebter Mann, ge­riet unter eine stürzende Tanne und erlitt so schwere Verletzungen, daß er unter großen Schmerzen gestorben ist. Die Teilnahme für den so frühzeitig aus dem Leben Gerufenen wie für seine hochbetagte Mutter ist allgemein.

Bei einem Schreiner in der Salierstraße in Pforz­heim beschlagnahmte die Polizei eine Menge von ihm

selbst hergeste'ttten Honig und sechs Gläser mit Medika­menten, die der Schreiner zur Herstellung des Honigs benützte.

Ei»: Sit t li chk ei t 's v e r b r echeverübte in E r - furt am Hellen Tage ein leider noch nicht ermittelter Mann in den 30er Jahren. Er beauftragte ein aus der Hilfsschule kommendes, 13 Jahre altes Mädchen, gegen ein gutes Trinkgeld seinen Handkoffer zu tragen. Als die beiden in der Krämpferflur angckommen waren, verge­waltigte er das Ki»ck>.

Auf dem Roßplatz in Leipzig verlangte der 40 Jahre alte Arbeiter Hermann Grünig von den: ihn: befreundeten 50 Jahre alten Arbeiter Hugo Heiland 10 Pfennig zu Schnaps. Als Heiland die Hergabe des Geldes verweigerte, stieß Grünig ihm ein Messer in die Brust und der Getroffene sank sofort tot zusam­men. .Der Täter wurde verhaftet.

Vermischtes.

Woher kommt -er NameBockbier" ?

Jetzt ist die Zeit, da ein Bock, das schäumende Seidel in den Vorderpfoten, von den Plakaten der Brauereien herabgrüßt und einlädt, das besonders stark eingebraute Bier, das seinen Namen trägt, zu probieren. Wie ist aber der Bock zu der Ehre gekommen, dem süffigen Getränk seinen Namen zu geben? Der bekannte Sänger des Hof­bräuhauses hat eine veritable Ballade gedichtet, um dies Faktum zu erklären. Sie kommt darauf hinaus, daß ein Eindecker Ritter nick) ein Münchner Hofbraumeister in: Jahre 1473 eine Wette -wegen der Vorzüglichkeit ihrer- heimischen Biere eingegangen waren. In: Mai nächsten Jahres sollte sie ausgewogen werden. Jeder sollte eine Kanne von iftem Biere des anderen leeren, und wer in einer halben Stunde noch auf 'einem Beine stehen und eine Nadel einfädeln könne, der solle gewonnen haben. Im Burghof fand das Turnier statt. Nun hatte die Burg- Pflegerin ein Geißlein, das in: Hofe herumspieltc und' unversehens den Ritter anstieß, der eben vergeblich 'ver­suchte, den Faden in die Nadel Kn bringen. Er ließ nicht nur die Nadel fallen, sondern torkelte selbst hin« und lallte mit schwerer Zunge:Das Böcklcin hat mich umgestoßen." Ter Braumeister aber rief triumphierend': Der Bock, der Euch nmgestoßen, den habe ich gesotten." Daß der Versuch, den Namen zu erklären, unhaltbar ist, leuchtet jedem ein, der auch nicht Etymologe ist. Ein andermal soll es ein englischer Lord gewesen sein, der das .Münchener Bier zu dünne fand und den: zu Liebe dann der Brauer einen kräftige»: Trunk braute, daß er trunken ward und hinfiel. Auf die Frage, was ihn: geschehen sei, antwortete er:Ein Bock hat mich ge­stoßen." Tie Wahrheit ist, daß, wie auch eine Broschüre, die wenigstens früher im Hofbräu verkauft wurede, an­nähernd richtig ausführt, der Bock und seine Stoßkraft mit den: Bier gar nichts zu tun hat. Ein Bock (an docck nennt man noch heute in Frankreich ein Glas Bier über­haupt) ist nichts anderes als Einbeck und gemeint ist da­mit das im Mittelalter wegen seiner Stärke hochberühmt gewesene Bier. Bekanntlich hat Herzog Erich von Braun­schweig Luther, nachdem er in Worms Zeugnis abgelegt hatte, mit einer Kanne solchen Bieres erquicke:: lasser:. Im Münchener Archiv findet sich noch eine Urkunde aus. dem Jahre 1553, durch die eu: Erfurter bevollmächtigt wird, Mei WagenAinpockhifch Bier" nach München oder Lands Hut zu transportieren. Auch in einer Mün­chener Hofrechnung von 1574 kommtEinbocksch Bier, so die Nürnberger dem gnädigen Herrn geliefert", vor. Als sich die alte Form Einbeck im Bolksmunde erst in Ein­bock gewandelt hatte, war die weitere Umänderung in Einbock undein Bock" nicht schwer und schließlich blieb nurBock" übrig. Schon 1616 ist in der Land- und Polizei-Ordnung von einemBock-Meet" (Meth) die Rede, welcher,nicht anders als zur Notdurft der Kranken ge­sotten werden sollte". llebrigens haben manche Brau­häuser, speziell die der Jesuiten ein Bier, das stärker als das gewöhnliche, aber schwächer, als der Bock war, Geiß 'genannt.

Das tiefste Bohrloch -er Welt.

Deutschland hatte schon seit langer Zeit die Ehre, in seinem Bereich das tiefste Bohrloch der Welt zu besitzen. Es war dasjenige von Paruscholvitz bei Rybnik in Ober­schlesien mit einer Tiefe von mehr als 2000 Metern, das die ganze Mächtigkeit der oberschlesischen Steinkohlen- fornnrtion durchteuft hat und dabei über 80 Kohlenflöze durchsetzte. In Amerika, wo doch, sonst so gern Rekord geschaffen werden, ist man nicht tiefer als etwa 1500 Me­ter gelangt. Jetzt hat Deutschland in demselben Gebiet seinen eigenen Rekord geschlagen mit dem Tiefbohrloch von Cznchow, das ursprünglich 2500 Meter in die Erde hinuntergehen sollte,dann aber leider im März 1000 bei rund 2240 Meter beendet wurde. Diese technischen Leist­ungen, die ii: erster Linie selbstverständlich zugunsten der bergbaulichen Erforschung geschehe»:, haben »rock) 'eine be­sondere wissenschaftliche Bedeutung, »veil durch thermo- metrische Messungen in den Tiefbohrlöchern Bestimmungen über die Zunahme der Temperatur von der Erdoberfläche nach dein Erbinnen: hin erzielt werden konnten. Solche Beobachtungen bieten die einzige Grundlage für die Be­urteilung der Wärmeverhältnisse im Erdinnern. Auch das neue Bohrloch von Chuchow ist zu diesen: Zweck benutzt »vor den. Tie Ergebnisse bespricht der Landesgeologe Michael in den Monatsberichten der Deutschen geologischen Ge­sellschaft. Die tiefsteStation", bis zu der inan mit dem Thermometer Vordringen konnte, lag bei 2221 Meter Tiefe, da sich das Bohrloch in den noch fehlende:: 20 Metern mit einer Schlammschicht gefüllt hatte. Die Ten: peratur in dieser Tiefe betrug 83,4 Grad. In 500 Metern belief sie sich auf etwa 26, in 1000 Metern auf 40 und in 1500 Metern auf 68 Grad. Ter Durchschnitt der Wärmezunahme ist danach zu einen: Grad auf je 31,8 Meter berechnet worden. Dieses Mittel, das in der Geo­logie alsgeothermische Tiefenstufe" eine überaus wichtige Rolle spielt, stimmt mit früheren Messungen in anderen Bohrlöchern gut überein, obgleich in den verschiedenen Erdgegenden große Schwankungen Vorkommen.