vorletzten, achten Absatz. Er betrifft die F r a u e rrb e w e g- ' u n g und fordert erweiterte Franenrechte, vermehrte Frau- enbildung, verstärkte Mitwirkung der Frauen in sozialer Fürsorge, Erziehungswesen und Gemeinde.
Den temperamentvollsten Führerinnen der Frauenbewegung geht das Entgegenkommen, das sich iF dem Programmentwurf husspricht, nicht weit genug. Uns scheint, diese Führerinnen überschätzen die vorläufige Stärke der.Bewegung und unterschätzen die vorhandenen Widerstände. Für ganz verfehlt halten wir die Drohung, daß. sich die Frauenrechtlerinnen daraufhin von der bürgerlichen Linken abwenden müßten und dem — Z'entrum zufallen könnten! Ausgerechnet dem Zentrum, das schon bsiher die Frauen nur für gut genug hielt, den klerikalen Interessen zu dienen. „T-as Weib hat zu schweigen", ist ein altes Kirchengebot. Bevor m u n düng ist das ganze Wesen des Klerikalismus, und dem wollten sich gerade die fortschrittlichen Frauen verschreiben? Untersuchen wir lieber die Sachlage ohneHeftigkeit, um uns über den gangbarsten und aussichtsreichsten Weg zu einigen, der den Frauen, die sich politisch betätigen wollen, offensteht.
Richtig ist, daß. es auch im radikalen Liberalismus Gegner des Frauenstimmrechts gibt. Keine Partei ist frei davon, selbst nicht die äußerste Linke. Aber vom entschiedenen Liberalismus und von der Demokratie können die Frauen immerhin erwarten, daß die Frage Mch freiheitlichen und fortschrittlichen Grundsätzen beurteilt werden wird, und daß die Frauensache desto mehr Anhänger werben wird, semehr sich die Frauenrechtlerinnen an Zahl und Wirksamkeit einflußreich erweisen. Es wäre ,ein Grundirrtum, wollten die Frauen anneh- men, die Widersacher des Frauenstimmrechts beriefen sich auf die „geistige Minderwertigkeit der Fra u." Man .weiß sehr wohl, daß politisch geschulte Frauen an Verständnis, .Eifer und nützlichen Leistungen vielen politisch gleichgültigen Männern überlegen sind, die von den staatlichen Zusammenhängen nichts wissen, oft leider nichts wissen wollen. Auch das Bedenken, daß die Frauen in ihrer Mehrzahl für das Stimmrecht „nicht reif" seien, ist nicht der Hauptgrund der zögernden Haltung mancher sonst durchaus entwicklungsfreundlichen Männer, denen das Tempo der Frauenbewegung zu rasch ist. Tenn dieWir k- ung des Frauenstimmrechts wäre vielleicht gar nicht übermäßig, soweit die Stärkung der rückschrittlichen oder fortschrittlichen Parteien in Betracht kömmt. Die Stinimcn der Frauenwelt würden sich möglicherweise ähnlich teilen rvie die der Männerwelt, und so bekämen die beiden politischen Hauptrichtungen, die zurückhaltende und die erneuernde, etwa denselben Zifsernzuwachs. Aber viele Männer hegen die Ansicht, daß die Frau im häuslichen Bezirk, in der Familie ihren stärksten und besten Anteil an der Hebung des Innenlebens der Gesamtste it nehmen kann. Daran ist viel Wahres. Frauenwesen und Frauenwert können sich in der Tat auf'diesem Gebiet glücklich offenbaren. Die Frage ist nun, ob die Beteiligung der Frauen an politischen Wahlen diesem guten Wirken Abbruch bereiten muß. Die Politik verdirbt nicht den Charakter, des Mannes, sie verdirbt wohl auch nicht die Frauenart.
Sogar hie Zweifter geben iibrigens zu, daß den erwerbstätigen .Frauen das Wahlrecht nicht versagt werden könne. Damit geschieht dann der erste, der entscheidende Schriit. Es gibt nach der Berufszählung von 1907 bereits über sieben Millionen erwerbstätige Frauen. Gibt man diesen das Stimmrecht, kann man es den übrigen auf die Dauer nicht vorenthalten, zumal ja auch das Stimmrecht der Männer nicht nur den erwerbstätigen, sondern allen zusteht.
Wir verkennen nicht, daß die Frauenstimmrechtsfrage nicht im Handumdrehen gelöst, werden kann. Aber die Bewegung ist im Gange. Die FreisinnigeVolks- partei hat schon für die Gemeindewahlen das Frauenstimmrecht anerkennen wollen. Die neueVolks- parier wird die Erweiterung der Frauenrechte, schon im Rahmen des vorläufigen Programms, keine grurrdsätz- lichen Hindernisse in den Weg legen. An den Frauen ist es, innerhalb der neuen Partei ihre Ziele weiter wahrzuneh m e n, pnd nichts wäre verkehrter und unpolitischer, als wenn die fortschrittlichen Frauen, statt diese Entwicklung durch ernste Mitarbeit zu fördern,' gekränkt beiseitestehen wollten.
Rundschau.
Höchste Zeit.
Die Schwäbische Tagwacht erfährt aus angeblich zuverlässiger Quelle, im Bundes rat solle die Frage der Schiffahrtsabga ben bereits am nächsten Montag, 31. Januar entschieden werden. Das Blatt appelliert an die Regierung, der von Preußen beabsichtigten und gewünschten Abänderung der Reichsverfassung ihre Zustimmung zu versagen, da sich der württ. Landtag noch nicht schlüssig gemacht habe. Die veränderte Haltung Badens zur Frage der Neckarkanalisierung lasse eine ablehnende Haltung ebenfalls geboten erscheinen. In der Tat scheint Baden jetzt die Initiative ergreifen zu wollen, um mit Württemberg einig zu werden. Es haben dieGroßblo ck- Parteien des badischen Landtags folgenden Antrag cin- gebracht:
„Die großherzogl. Regierung wolle die Frage der Neckarkanalisierung schleunigst durch bun- desfrenndliches Zusammenwirken der Regierungen in Württemberg und Baden einer möglichst baldigen Lösung erügegenführen und zugleich ein Einverständnis in der Frage der Schiffahrtsabgeben anstreben."
Dieser Antrag ist einer ernstlichen Prüfung wohl wert und auch wir sind der Meinung, daß sich die württ. Regierung nicht binden solle, ehe diese Prüfung vollzogen ist.
* -i- *
Der Kaiser beim französischen Botschafter.
Berlin, 26. Jan. Gestern Mend fand beim französischen Botschafter Cambvn und dessen Gemahlin eine
Abendunierhaltung mit anschließendem Souper, anläßlich der Eröffnung der französischen Ausstellung statt. Ter Kaiser und die Kaiserin waren der Einladung des Botschafters gefolgt, ebenso der Kronprinz und die Kronprinzessin, Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen, sowie Prinz und Prinzessin August Wilhelm. Der Kaiser mit Gefolge erschien gegen 9 Uhr. Anwesend waren u. a. ferner der Reichskanzler von Bethmann Hollweg, die Staatssekretäre v. Schön und von Tirpitz mit Gemahlinnen, sowie Kriegsminister v. Heeringen, Kultusminister v. Trott zu Solz und der Präsident der Akademie der Künste, Prof. Kämpf, sämtlich mit Gemahlinnen, die Herren der Delegation des Instituts und andere französische Kunstfreunde. Nach den künstlerischen Darbietungen folgte ein Souper von 200 Gedecken. Der Kaiser hat dem Botschafter sein Bildnis überreicht.
Deutsches Reich.
München, 26. Jan. Prinz Ludwig von Bay- ern hat in der Mdünchener Sektion zur Hebung der Flu stund K a n a l s chi f f a h rt eine Rede gehalten, in der er dafür eintrat, daß alle Staaten, die an einer Verbindung mit der See Interesse haben, unter Vermeidung v o n Abg a b en sich zu einem Zweckverba nde zusam- menschließen sollten, woraus ihnen gewiß Vorteile erwachsen würden. Die Bayern wollten ihren Schifffahrtsweg nicht in Aschaffenburg beendet sehen, so wenig wie die Württemberger in Heilbronn.
Württemberg.
Dienstnachrichten.
Der Postmeister Böckh in Eningen unter Achalin ist auf Ansuchen nach Ochsenhauseu und der technische Eisenbahnsekretär Stahl bei der Eisenbahnbauinspektion Calw aus dienstlichen Gründen mit seinem Einverständnis zur Eiseubahubauinspektiou Freudenstadt versetzt worden; die Generaldirektion der Staats- eisenbahnen hat am 22. Jan. ds. Js. eine erledigte Kauzlisten- stelle dem Militäranwärter, Hilfsbanschreiber Keller übertragen.
Neber die Vorteile der Neckarkanalisierung für Württemberg
hat Schiffahrtskommissär Hofsmann Berechnungen angestellt, die zu einem sehr günstigen Ergebnis führen. Er ist bei seiner Berechnung von der Boraussetzmrg ausgegangen, daß die in Aussicht genommene Schiffahrtsabgabe für den Tonnenkilometer 0,04 Pfg. beträgt, was für die Strecke Mannheim-Heilbronn 4,6 Pfg. für die Tonne ausmachen würde. Unter Berücksichtigung der seither bezahlten Sätze und der größeren Ladefähigkeit der künftigen Schiffe glaubt der Verfasser, daß dieser Satz eher noch verbilligt werden könnte. Bei dieser Berechn nuirg spielt natürlich auch der Schiffstyp eine große Rolle. Für Massengüter, Kohlen und Getreide, kommen hauptsächlich größere Fahrzeuge in Betracht. Auf dem Rhein gibt es 9759 Segelschiffe und Schleppkähne mit einer Ladefähigkeit von 3 960000 Tonnen. Hierunter sind Fahrzeuge bis zu 600 Tonnen mit 1748 700 Tonnen Laderaum gleich 44 Proz. 1035 Fahrzeuge von 600—10000 Tonnen mit 814 700 Tonnen Laderaum, gleich 21 Proz., und 1011 Fahrzeuge von 1000 bis 2700 Tonnen mit 1396 800 Tonnen Laderaum, gleich 35 Proz. Hieraus geht hervor, daß auf dem Neckarkanal, wenn er ftir 600 Tonnenschiffe gebaut wird, nur 44 Proz. des gesamten Schiffsraums an Rheinkähnen verkehren könnten. Da die Durchschnittsgröße der Rhetnfahrzeuge immer noch zunimmt und für den Rhein-Hannover-Kanal das 1000- Tonnenschiff jetzt endgiltig zu Grunde gelegt zu sein scheint, kommt der Verfasser zu dem Schluß, daß cs ein großer Fehler wäre, wenn nicht sofort die Strecke Mannheim-Heilbronn .für das 1000 Tonnenschiff gebaut würde. Der Mehraufwand von wenigen Millionen Mark dürfte sich schon in kurzer Zeit bezahlt machen. Die Durchfracht (einschl. Schiffahrtsabgabe) für 1 Tonne berechnet der Verfasser für Kohlen von Ruhrort nach Heilbronn zu Mark 3.27, für Getreide und Massengüter von Rotterdam nach Heilbronn zu Mark 5.16, von Antwerpen nach Heilbronn zu Mk. 5.42. Für sonstige Güter ist auf obige Sätze i/i zuzuschlagen. Für Salz zu Tal von Heilbronn-Jagst- feld nach Mittelrheinstationen zu Mk. 1.49, für Bretter und Holz zu Tal von Heilbronn nach MittelrheinstationM zu Mk. 3.20, für sonstige Güter 25 bis 33i/g Proz. mehr. Der Verfasser nimmt an, daß bis zum Jahre 1917 ein Gesamtverkehr von und nach Württemberg mit 2 594 400 Tonnen in Aussicht zu nehmen ist, ohne den künftigen nröglichen Transitverkehr nach und von Bayern, Vorarlberg und der Schweiz. Bei der Berechnung des Frachtgewinns für Württemberg kommt der Verfasser zu der ansehnlichen Summe von 4 011 868 Mark. An diesem Frachtgewinn hat der Staat als Be- triebsunternehmer allein für die Staatseisenbahnen und die Saline Friedrichshall mit einigen anderen staatlichen Betrieben etwa 600000 Mark Anteil. Neben dem obigen Gewinn, von dem 2 bis 3 Millionen auf ziemlich sicheren Zahlen beruhen, kommt aber mit dem Großschifffahrtsweg sofort auch ein größerer Durchgangsverkehr über Heilbronn durch Württemberg nach und von Bayern, Vorarlberg und der Schweiz, den die württembergische Eisenbahn infolge der erlangten größeren Unabhängigkeit durch entsprechende Tarifmaßnahmen bedeutend steigern könnte. Wird hiedurch auch nur eine kleine Zahl von Gewerbebetrieben und Arbeitern beschäftigt, so hat doch unsere Eisenbahn den Nutzen von diesen Transporten, die ihr seither abgeleitet wurden. Der Verfasser schließt: Die wirtschaftliche Berechtigung der Ausführung der Nek- karkanalisierung ist durch vorstehende Berechnungen und Ausführungen erwiesen, sie bringt eine Hebung unseres Handels, unserer In du strie und Landwirtschaft, die Bildung neuer Industrien und damit neue Steuerkräfte, deren unser Land so sehr bedarf. Die Erkenntnis der dringend nötigen Herstellung eines Großschiffahrtsweges nach Württemberg greift immer mehr in allen Schichten der Bevölkerung Platz und man darf wohl hoffen, daß die beteiligten Faktoren den ersten Schritt hiezu, den Ban der Strecke Mannheim-Heil-
bronck, baldigst einleiten, sei eI ;nit der vorn Nationales und verkehrspolitischen Standpunkt aus sehr zu wünschenden Wasserstraßengemeinschaft ftir das RheinstromgebiE oder durch Verständigung zwischen den beteiligten Neckar- nferstaaten.
Stuttgart, 25. Jan. Ter König wird sich morgen zur Teilnahme an der Geburtstagsfeier des Kaisers ugH Berlin begeben.
Stuttgart, 25. Jan. Seit gestern wird in den« neuerdings zur Hoftheater-Baustelle lftnzugxzogeneu nutz durch einen Zaun abgesperrten Teil der K. Anlagen westlich vom Katharinenstift unbarmherzig abgeholzt. Ganze Gruppen kräftiger Nadelholzstämmc und andere stattlich« Bäume werden niedergelegt.
Stuttgart, 25. Jan. Ter verstorbene K. Gesandte a. D. Staatsrat Moser von. Fils eck, Exzellenz, lM der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins durch letztwillige Verfügung die Summe von 30000 M als Stiftung zum Besten Notleidender Angehöriger des Mittelstandes zugewendet.
Stuttgart, 25. Jan. Am 11. ds. Nits, ist bei dsltz Postamt Fellbach ein falsches Fünsmarkstück miß ..hem Bild Kaiser Wilhelms I., dem Münzzeichen .4. unjk der Jahreszahl l874, das am Schalter in Zahlung gegeben werden wollte, ungehalten worden. Das gut gearbeitete Falschstück war auffallend leichter als ein echtes Stück; sein Gewicht betrug nur etwa 19 Gramm.
Marbach a. N., 25. Jan. Am Sonntag fand eftie öffentliche Versammlung des Bund es der Landwirk tz hier statt, in der der Landtagsabgeordnete Dr. Wolfs sprach. Von den ca. 200 Personen, die den Kronensaat! füllten, war die Mehrzahl Gegner. Dr. Wolfs sprach übel Landes- und Reichspolitik, wobei er sich bemühte, die Tätigkeit der übrigen Parteien als im Dienste des Großkapitals geleistet, hinzustellen, so daß nur der Bund der Laich- Wirte als Vertreter des werktätigen Volkes übrig blieh. Von der Volkspartei entgegnete ihm Tr. toll, von der Deutschen Partei Privatier Milczewsky, ferner ech Vertreter der Sozialdemokratie. Als die Situation für did Bündler innncr ungemütlicher wurde, meldete sich Schultheiß Benzler von Winzerhausen zum Wort, der sich hauptsächlich gegen de natiionalliberale Partei n. den ueuep Bauernbund wandte. Tie nationalliberale Partei wertst: es im 2. Wahlkreis am eigenen Leib noch verspüren, waI es heiße, die Agrarier zu reizen. Der nationalliberaH Redner blieb ihm die Antwort nicht schuldig und so dauerte die Redeschlacht 5 Stunden. Von der Oberamtsstadt hak Dr. Wolfs nichts mehr zu erhoffen, das war die Grund- stimmnng, in der die Versammlung auSeinandergiug,
Ulm, 24. Jan. Die Maschinenfabrik I. M. VoitH in Heiden heim, die vor wenigen Jahren im Wettbewerb mit den bedeutendsten Turbinenanlagen der West den Auftrag auf Lieferung der großen Turbinen für die Ausnützung der Niagara fälle davontrug, hat diesex Tage drei weitere Turbinen von j-r 12300 Pferdestärke^ für die gleiche Anlage zur Lieferung Übertragen erhalten Insgesamt hat die Finna bisher vierzehn Turbinen von zusammen 150 000 Pferdestärken für die genannten Anlagen geliefert.
Gerichtssaal
Die Streikunruhen in Neckarsulm vor Gericht'
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Heilbronn, 25. Jan. Es wird in der Zeugenvernehmung fortgefahren: Heinrich Bauer arbeitet feit Bestehen des schästs bei Gebr. Spohu. Er hat gesehen, wie am Wittag des 2t. Oktober ein Stein geworfen wurde, kann aber nicht sagen, wer geworfen hat. Bon dem Krawall am Abend hat er nichts gesehen.
Hubert Wesel in wird zum zweitenmal vernommen und behauptet wieder, die Habicht am Nachmittag gesehen zu, haben, wie sie einen Stein geworfen habe. Habicht bestreitet Pies und erzählt den ganzen Hergang zum wiederholten male.
Verteidiger Dr. Pan! weist hin ans die Widersprechendelt Anssagen der Zeugen Bauer, Heist und Weselin.
Jda Herrmann war bei der Habicht und sagt ganz bestimmt aus, daß Habicht nicht geworfen Hab«. Von Oster hat sie gehört, wie er während der Unruhen gemahnt hat, die Arbeitswilligen nicht zu belästigen.
Der Staatsanwalt erklärt nun, daß er gegen dH Merro die Anklage wegen Steinwerfens fallen lasse, diese aber gegen die Habicht aufrecht erhalte. Diese Krage sei aber genügend geklärt und er beantrage deshalb, die diesbezüglichen Zeugen zu entlassen, bezw. Gerichtsbeschluß darüber herbeizuführe«.
RA. Dr. Paul widerspricht dem aus prozessualen Münden. Es sei dies unzulässig, so lange von der Verteidigung n Beweismittel ««geboten werden.
Das Gericht beschließt, die Zeugen da zu lassen.
Eis« Antrag des RA. Gumbel l, einen gewissen Geiser vernehmen, der ausgemessen hat, wie viel Meter Weselin von der Habicht entfernt sei, wird abgelehnt. Aus weiteren Antrag des Verteidigers RA. Gurnbel I wird beschlossen, noch eins Frau Bogelmann als Zeugin z« laden.
Hermann Heilemann aus Obereisesheim war am 21. Oktober morgens 10 Minuten nach Ankunft des Zuges 5.5ck auf dem Bahuhof und bot sich den Mädchen als Begleiter cm. Oster habe er auf dem Bahnhof nicht gesehen, dagegen sei ihn» Oster in Begleitung einer Frau begegnet, als der Zeuge gegen halb 7 Uhr über den Bahnübergang ging bei Hespeler,
Marie Knapp soll bestätigen, daß die Zeugin Heist ihr gegenüber geäußert habe, „dem Osterle dem Hab ich's b'sorgt, den Han ich nei'geritten". Die Zeugin kann sich dessen nicht erinnern. Auch die Zeugin Halst bestreitet entschieden, diese! Aeußerung getan zu haben.
Mari« Heiler soll noch einmal aussagen, ob sie OM am 21, Oktober morgens tatsächlich auf dem Bahnhof gesehen habe. Sie behauptet wieder auf das bestimmteste, daß Oster gleich bei ihrem Austritt aus dem Bahnhof ihnen entgegentrat «cnd sie mit der bekannten Aeußerung „ich steck euch das Messe» in den Ranzen" rc. bedrohte. Nachher seien auch noch Stumps «md Jaana gekommen,
Elise Heiler erzählt, daß sie gleich aus dem Zug heran? durch den Wartsaal durchgingen. In der Vorhalle haben st sich etwas aufgehalten und sind dann auf den Bahnhofplatz hinaus gegangen und wurden dort von Oster in der hpkannteii Weise bedroht. Auch Jaana und Stumpf habe sie g es ehest etwa 5 Minuten por Abgang ihres Zuges,
Der Verteidiger RA. Gumbel I stellt zunächst fest, dag di« Zeugin jetzt erklärt, höchstens 5 Minuten nach Ankunft best Oster gesehen zu haben, während sie bei ihrer letzten AussaK von seiner halben Stunde redet.
Das sucht der Staatsanwalt dadurch zu entkräften daß er das sicher«« Zeitmaß der beiden Heiler anzweifelt.
Lina Gramlir bleibt auch dabei, daß sie gleich nach kunft des Zuges durch den Wartsaal auf den Vorplatz hinaus A gegangen. Den Oster hat sie nicht gekannt, sondern die MaökNi Heiler sagte ihr nur, daß es Oster sei.
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