abeicd, an dem sowohl zahlreiche Akademiker der ver­schiedensten , Beru.se wie auch mehrere Arbeiter das Wort ergriffen, .wurde eine Ortsgruppe, die erste in Deutschland, des genannten Instituts gebildet: vorläufig har Dr. med. Alfons Fischer, der erste Vorsitzende des Arbeiterdiskussionsklubs, die Geschäftsführung der Ortsgruppe übernommen. Im Laufe dieses Winters wer­den noch mehrere Pariser Gelehrte in Karlsruhe in ge­meinsamen Sitzungen des Diskussionsklubs und der neuen Ortsgruppe über soziale Erfahrungen in Frankreich re­ferieren.

H- Hr He

Ein Pfuschgesetz.

Es .ist eine alte Erfahrungstatsache, daß bei Ein­führung .neuer Gesetze kein Mensch imstande ist, die vor­aussichtlichen Wirkungen auch nur entfernt zu achten. Dies zugegeben, darf aber andererseits doch konstatiert voerden, daß sich noch keine Reichstagsmehrheit je so ge­niert hat, wie der schwarz-blaue Block über die von ihm ersonnenen sogenanntenBesitzstenern". Von den Steuer­künstlern des Zentrums und der Konservativen wurde he­raus geflügelt, daß, die Schecksteuer Mark 20 Will, und die Talonsteuer M 27i/s Mill., zus. M 47h2 Mill. liefern würden. Nun zeigte die Statistik pro November, daß die Schecksteuer ganze M 178606 und die Talonsteuer ganze Mark 581080, zns. M 760, 676 ergaben, mithin pro Iahr rund noch nicht einmal M 10 Mill. ge - genüberd en prophezeiten M 4 71/2 Mill. Wir geben nun weiter zu, daß der eine oder andere Monat im Durchschnitt ein höheres Erträgnis liefern mag, aber trotz­dem wird nicht zu leugnen fein, daß das Endergebnis weit hinter den Erlvartungen znrückbleiben wird. D e s- halb .hat man Handel, Gewerbe und Industrie monate­lang stark beunruhigt, die Autorität der Regierungen un­tergraben, um ein Keines Feigenblatt für die politische Todsünde, är Ablehnung der Erbschaftssteuer, zu schas­sen. Aber alles wird vergeblich sein, denn gegen Zah­len müssen selbst die raffiniertesten Agitationskunststück­chen versagen. Es wissen daher die adeligen Herren von Bauernbund .recht wohl, weshalb sie die anderen Par­teien zumVergessen" bestimmen möchten. Wir wollen insofern vergessen lernen, indem wir durch Aufklärung die Zeit bis zu den nächsten Wahlen gehörig ansnützen werden, uin die Wähler zu veranlassen, daß sie bei ihrer Abstimmung die bauernbündlerischen Kandidaten auf dem Wahlzettelvergessen" werden. I.

Tages-Chromk.

Alexandria» 3. Jan. Durch Großfeuer wurde in den Tabakvorräten des Zollspeichers ein Schaden von ungefähr 300 000 L. verursacht.

London, 3. Januar. Auf hoher See zwischen England und Irland stießen Sonntag früh die zwei englischen Dampfer Ilhrshire und Arcadian zusammen. Die Ar- cadian sank. Dreizehn Personen sind dabei er­trunken.

London, 2. Jan. Schatzkanzler Lloyd Georg verspottete in einer Rede, die er gestern in Reading hielt, die Furcht vor den Deutschen und sagte: England solle Deutschland lieber nach­ahmen in seiner Sorge für Len Schutz d»r Arbeiter gegen Krankheit und Invalidität. Das Budget ermögliche einen sol­chen Schutz.

Aus Württemberg.

Dienftnachrichte«.

Der Rittmeister z. D. Frhr. Adolf v. Sternenfels ist zun: Kammerherrn auf 1. Januar ernannt worden. Die ordentliche Professor für romanische Philologie an der phi­losophischen Fakultät der Universität Tübingen wurde dem Pro- jessor Dr. Joseph Haas, am Gymnasium in Freiburg über­tragen. Der Eisenbahnassistent Keinath in Münsingen ist nach Eßlingen und der Eisenbahnassistent Ammann in Gien­gen a. Pr. nach Eckartshausen je auf Ansuchen versetzt und die Trseiäbahnassistendenstelle in Rotenbach dem Eisenbahngehilsen Bieber übertragen worden.

Tic württemb. Pslitik im J«hre 1AAG

August.

Am 2. August und die beiden folgenden Tage hatte sich die II. Kammer wieder mit der K 0 lksschulv 0 r- lage zu beschäftigen, wie sie aus den Beratungen der I. Kaurmer hervorgegangen war. Hierauf konnte man zur Beratung der Steuerfrage übergehen. Das gab auch Veranlassung, auf 'die Stellung der württemb. Re­gierung in der Reichsfinanzreform einzugehen. Ministerpräsident von Weizsäcker erklärte, daß die Würt­temberg. Regierung sich in der Zwangslage befunden habe, den neuen Steuergesetzen im Bundesrat ihre Zustimmung zu geben. .Der 7. August bracht zunächst den volks- parterlichen Dringlichkeitsantrag über die Verschieb­ung der Kaisermanöver und dann di e S ch l u ß - abstimmung über das Kolksschulgesetz. An der Endabstimmung beteiligten sich, 87 Abgeordnete. Hievon stimmten 62 mit ja und 25 mit nein. Gegen den Entwurf war nur das Zentrum. Die Sozialdemokratie stimmte motiviert ab, während sich der Abg. Dr. Nübling der Kotierung enthielt. In der fortgesetzten Steuerdebatte fand der Ministerpräsident am 0. warme Worte kür den Für­sten Pulow. Eine ernste Mahnung an die 1. Kammer war die ferner ausgesprochene Hoffnung, daß das Volks- schnlgesetz in Bälde verabschiedet werde. Ein wichtiger Beschluß wurde am 10. ds. Mts. vorgenommen. Er galt der Erhöhung der Einkommen steu er und der Ertragssteuern um je ff Proz. Tags darauf Kahm die I. Kammer das Volksschulgesetz mit 08 gegen 8 Stimmen an. In der Folge ging die Arbeit des Landtags, der bis weit hinein in den Sommer getagt hatte, rasch zu Ende. Am 12. konnre die neue Geschäftsordnung der II. Kammer, am 14. von dem Abgeordnetenhaus der Etat mir 62. gegen 14 (sozialdemokratische) Stimmen angenom­men werden. Hierauf wurde der Landtag auf unbe­stimmte Zeit vertagt. Im Juli hatten zahlreiche Landtagsabgeordnete dein Grafen Zeppelin in Friedrichs- Hafen einen Besuch abgestattet. Aus diesem Anlaß lud der- in Friedrichshafen weilende König , die Volksvertreter zu sich ein. Diese und unter ihnen auch 7 Sozialdemo­krateil, kamen der Einladung nach. Ob dieses Besuches nun beim König wurden die 7 sozialdemokratischen Ab­

geordneten in ihrer Parteipresse heftig angegriffen. U. a. fand am 13. August eine Versanurilung äs Sozialdemo­kratischen Vereins Groß-Stuttgarts statt, in der die Halt­ung der 7Hofgänger" clls gegen die sozialdemo­kratischen Grundsätze verstoßen, bezeichnet wurde.

September.

Der Monat September stand unter dem Zeichen des Kaisermanövers. Zunächst wurden am 4. verschiedene Aus­stiege des Z 3, der kaum von seiner Berliner Fahrt zu­rückgekehrt war, mit Bundesrat- und Reichstagsmitglie­dern veranstaltet. Das Kaiserpaar traf am 6. Sep­tember in Stuttgart ein und stattete noch am gleichen Tage zum ersten Mal auch dem Stuttgarter Rathaus einen Besuch ab. Die Kaiser Parade bei Cannstatt wurde am 7. abgehalten. Die Kaisermanöver nahinen am 13. ihren Anfang.

Oktober.

Zu Beginn des Oktober erregte der Brief Conrad Haußmann's an Bebel in der Oeffentlichkeit tief­gehende Beachtung. Hanßmann wies tu seinem Brief da­rauf hin, daß die heutige Methode der deutschen Sozial­demokratie keine Freude, sondern Freudlosigkeit wecke, daß durch die gegenwärtige Tätigkeit der 3 Millionenpartei keinen Fortschritt erzielt werde. Wenn einer den Ent- wicklmigsprozeß der Sozialdeinokratie .fördern könne, so sei es Bebel. Der Brief klang in den Wunsch aus, daß Bebel dierichtige Steuerung" in die Hand nehmen inöge.

Am 1. Okrober legte der Reichstagsabgeordnete Erz­berger in einer großen öffentlichen Versammlung in Stuttgart die Haltung des Zentrums in der Reichsfinanz- resorm dar. Die Versammlung nahm einen sehr bewegten Verlauf und schloß unter Tumult. Bebel' s Ant­wort auf'den Brief Haußmanns erschien am 7. Oktober. Der sozialdemokratische Führer .anerkannte die Anklagen HaußManns nicht. Der 2. württ ember gischä Frauentag trat am 16.17. Oktober in Stuttgart zusammen. Unter anderem wurde auch die Frage der Ziele und der Organisation der Jugendgerichte erörtert.

Eine Massenproteftversammlung gegen die Ermord­ung F e r r e r s in der Stuttgarter Liederhalle nahm einen ruhten und würdigen Verlauf.

Payer über die Auston. In der Zeitschrift März" gibt Friedrich Payer einen Rückblick aus das vergangene Jahr. Mit Bezug auf die Fusion be­merkt der demokratische Führer:Politisch sind die Links­liberalen im Begriff, sich aus ihrer Zersplitterung auf Grund eines Programms, dem das Zeugnis eines besonne­nen und doch entschiedenen Fortschritts mit Recht wohl kaum versagt werden kann, zu einer stärkeren und einfluß­reicheren Ernheit zusammenzuschließM. Weite Kreise er­warten diesen Augenblick, uür sich am politischen Leben zu beteiligen. Zwischen den Links- und Nationallibera-- len, die das einseitig-agrarische Fahrwasser verlassen ha­ben, sind die Beziehungen wesentlich besser geworden. Noch nie war ans beiden Seiten das Gefühl einer gewissen Zusammengehörigkeit so stark wie jetzt. Und selbst die So­zialdemokratie ivird nach menschlichem Ermessen dem Kampf der Liberalen, wenn er sich gegen die Konservativen und Klerikalen richtet, Wohl weniger Hindernisse bereiten als jetzt. Das alles kann man aus jeder Kundgebung der letzten Monate entnehmen.

Die Landtagsersatzwahl in Freudenstadt. Aus Frendenstadt wird demBeobachter" n. a. geschrieben: Angesichts der Neuwahl eines Landtagsabgeordneten muß die parteipolitische Neuordnung rasch vorgenommen wer­den. Die Verhältnisse sind mit der Zeit anders geworden, die Gegensätze haben sich durch die Steuergesetzgebung des Reiches wesentlich verschärft und man braucht keinblinder Seher" zu sein, um zu der Einsicht zu kommen, daß auch die Sozialdemokratie ihre Truppen vollzählig aufmar­schieren läßt in der Ersatzwahl. Sie hat besonders im Murgtal energisch organisiert und sich besonders an die Waldarbeiter gewendet.Gelingt es, einen geeig­

neten Kandidaten zu finden, so dürfte auch diesmal der Sieg der Volkspartei ein ganz sicherer sein. Das hat auch die letzte Gemeinderatswahl in Freudenstadt selbst gezeigt, wo trotz allem Hochdruck der demokratische Kandi­dat mit der relativ höchsten Stimmenzahl gewählt wurde. Der Zug geht ohnehin nach, links. An der einmütigen Arbeit werden wir es nicht fehlen lassen."

Der alte und der neue Eisenbahnerverband. .Von den Beleidigsprozessen, welche ans Anlaß des im Eisenbahnerverband ausgebrochenen Kon­flikts und infolge der Neugründnng eines Christlichen Eifenbahnerverbarws entstanden sind, sind bis jetzt 2 er­ledigt worden. Im ersten dieser. Fälle handelte es sich nur um einen gegenüber dem Sekretär des alten Ver­bands Roth, seitens eines Stuttgarter Schaffners ge­brauchte Formalbeleidigung, welche dadurch ans der Welt geschafft wurde, daß der Beschuldigte die Beleidigung mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknahm, eine Buße in die Unterstützungskasse des allen Verbands zahlte, die Kosten trug und der Vergleich imSchwäbischen Eisenbah­ner" veröffentlicht wurde. Im zweiten Fall, der vor dem Kgl. Schöffengericht in Hall ausgetragen wurde, handelte es sich im Wesentlichen um den dem Berbandssekretär Roth gemachten Vorwurf, daß er den katholischen Glau­ben imSchwäbischen Eisenbahner"herumgeschmiert" und dadurch die katholischen Mitglieder vor den Kopf ge­stoßen habe. Die Verhandlung ergab, daß für eine der­artige Behauptung auch nicht die Spur eines Beweises bei­gebracht werden konnte, und deshalb wurde der Älnge- llagte, der sich durch diese Voraussetzung zu Beleidigungen hatte Hinreißen lassen, zu der Geldstrafe von 30 M, zur Tragung sämtlicher Kosten und zum Ersatz der dem Pri- vatlkäger erwachsenen notwendigen Auslagen verurteilt. Die Verteidigung hatte versucht, den Charakter der Be­leidigung als einer öffentlichen zu bestreiten. Dem trat die > klägerische Seite mit dem Erfolg entgegen, daß das Gericht das Vorliegen einer öffentlichen Beleidigung be­jahte. und. deshalb dem Privatkläger Publikationsbefugnis zusprach. Weitere Klagen sftrd zur Zell noch anhängig; von -besonderem Interesse dürste -diejenige, des Verbanhs- sekretärs Roth gegen den Sekretär des neuen Verbands Groß sein, welche Gelegenheit geben wird, die gegen den

alten Verband gerichteten Beschuldigungen auf ihre Wahr­heit zu prüfen.

Fürsorge für Strafgefangene. Vor kurzem wurde angeordnet, daß Strafgefangene, die vorher der Irr validenversicherung als Arbiter und Dienstboten äuge hörten, bei ihrem Eintritt ins Gefängnis veranlaßt wer­den sollen, ihre Invalidenversicherung fortzusetzen. Es soll dadurch erreicht werden, daß allen Strafgefangenen der Vorteil der Versicherung erhalten bleibt. Auf diesen Erlaß weist nun derKirchliche Anzeiger" die Pfarräm­ter hin. Zugleich fordert ,er sie aus, daß jedes Pfarr­amt bei der Einweisung eines Gefangenen und in seinem Berichr über sein Vorleben mit Nachdruck selbst diese frei­willige Fortsetzung der Invalidenversicherung seitens der Beteiligten betreibe, brieflich selbst event. den Betreffen­den dazu veranlasse und sich davon überzeuge, daß die In­validenversicherung sotrgesetzt werde, Nötigenfalls seien auch die Angehörigen des Gefangenen dafür zu interes­sieren. Weiter richtet derKirchliche Anzeiger" die Bitte an die Pfarrämter, daß alle derzeit vor dem Erscheinen des Erlasses schon inhaftierten Männer und Frauen, welche der Invalidenversicherung vor ihrer Haft ange­hörten, durch die Pfarrämter nachdrücklichst aufgefordert würden, soso« für die bisher zurückgelegte Gefängniszeit wenigstens die billigsten roten Marken nachzukleben, resp. nachkleben zu lassen. Dasselbe regt das Organ des Pfarr- vereins für die in den Rettungs- und Besserungsanstalten untergebrachten Mädchen an.

Ein Molkereikurs wird vom 24. Januar ds. I. ab an der Molkereischule in Gerabronn abgehalten. Der.Fortbildungskurs wird 6 Tage dauern. Die Teilnehmer sind verpflichtet, jin gesamten praktischen Betrieb nach Anleiturig des Kursleiters mitzuarbelten; sie erhalten Gelegenheit, sich mit dem Ansäuern des Rhames, der Butterbereitung, der Milchprüfung und der Betriebskontrolle gründlich bekanntzumachen. Außerdem erhal­ten sie einen entsprechenden theoretischen Unterricht, der sich auf die Gewinnung und Behandlung der Milch, ihre Bezahl­ung nach Fett, die Behandlung des Rhames, das Buttern, die Beurteilung der Butter nach Güte, sowie auf den Verkauf derselben erstreckt. Der Unterricht iin Kurs ist unentgeltlich, dagegen haben die Teilnehmer für Wohnung und Kost während ihres Aufenthalts in Gerabronn selbst zu sorgen. Bedtngungen der Zulassung sind der Nachweis einer mindestens 2jährigen Beschäftigung in einer Molkerei, Besitz der sür das Verständnis des Unterrichts notwendigen Fähigkeiten. Anmeldungen sind an das Sekretariat der Zentralstelle sür die Landwirtschaft in Stuttgart zu richten.

Das neue Weingesetz ist mit dem l. Januar 1910 auch in Württemberg in Kraft getreten. Die Kontrolle wird durch einen Sachverständigen und Bücherrevisor im Hauptamt aus­geübt. Die seitherigen 7 Kontrolleure scheiden mit diesen: Tag aus dem Amt ans. Bon verschiedenen Seiten wird nun an gezweifelt, ob der eine Sachverständige für das ganze Land dasselbe in der Weinkontrolle wird leisten können, wie die seit­herigen 7 Kontrolleure zusammen.

Stuttgart, 31. Dez. Die Sozialdemokratie hak nach Mitteilungen der Schwäbischen Tagwacht in 73 würt- tembergischen Orten insgesamt 110 Gemeinderatsmandate erkämpft, von denen 32 neuer Besitz sind.

Stuttgart, 31. Dez. Nach längerem Leiden starb hier -heute Nacht der frühere langjährige und verdiente Leiter des. Staatsanzeigers für Württemberg, Professor a. D. Heinrich von Wieland. Der Verstorbene war geboren im Jahve 1837, machte mit 13 Jahren das Landes-examen, besuchte von 18501854 das Seminar in Urach und studierte dann in Tübingen, Theologie und Philologie. Ms er im Begriffe stand, die realistische Pro- fessorslaufbahn einzuschlagen, wurde er am 4. August 1866 von dem damaligen Minister von GeUer mit der redaktio­nellen Leitung hos Staatsanzeigers beauftragt, die von nun an über vierzig Jahre lang, bis. zum Jahre 100? m seinen Händen lag. Die Verdienste des Verstorbe­nen wurden durch hie Verleihung der Großen Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Kronenordens gewürdigt. Professor von Wieland war auch Ritter des Ehrenkreuzes des Kronenordens und Ritter des Friedrichs- ordens.

Stuttgart, 2. Jan. Wie uns von dem Zentralver- band christlicher Holzarbeiter Deutschlands mitgeteilt ivird, haben hie Vertreter der Arbeitgeberortsverbände der 42 verschiedenen Städte, die für die Erneuerung des Ver­trags für die Holzindustrie in Frage kommen, in Berlin eine Entschließung angenommen, worin ein Schiedsgericht mit aller Entschiedenheit abgelehnt und im Interesse ei­ner friedlichen Lösung ein schneller Fortgang der örtlichen Verhandlungen gefordert wird.. Der Zentralverband knöpft an diesen Beschluß die'Bemerkung, daß sich ein Kampf vorbereite, wie er bis dahin in der Holzindustrie noch nicht zu verzeichnen war. Auf Arbeiteffeite dürsten etwa 4000 Holzarbeiter daran beteiligt werden.

Zuffenhausen, 1. Jan. Unsere wegen nicht ganz einwandfreier Vorkommnisse angesochtene GeMeinderats-- wahl ist in ein neues Stadium getreten. Vorgestern sollte der Gemeinderat darüber entscheiden. Da einige Gemein­deräte wegen Zeugnisabgabe in dieser Angelegenheit sich für besangen erklärten und auch die Person des Stadt- fchüttheißen Guenkunst zur '.Untersuchung der Wahlum­triebe ebenfalls für befangen erachtet wurde, gelangte ein Antrag auf Ueberweisung dieser Sache an das Oberamt trotz Bekämpfung durch den Ortsvorstand zur Annahme.

Biffingen u. T-. 2. Fan. Die hiesige Ortsvor­steherwahl ist wegen Verbreitung unwahrer Tatsachen über das Vorleben eines Kandidaten angefochten worden.

Altenstadt, OA. Geislingen, 1. Jan. Die Braue­rei Holzheim ist von R. Leicht-Vaihingen a. F. ange kaust worden, letzterer .steht auch mit der Radbrauerec in Göppingen in Unterhandlung.

Gmünd, 2. Jan. In letzter Zeit beschäftigten sich die Bürgerlichen Kollegien mit der Frage der Einführ­ung einer Warenhaussteuer. Die Anregung da­zu gab Bürgerausschußmitglied Wunderlich. Ta hier aber das größte Warenhaus einen Umsatz von.weniger als 150 000 Mark hat, wurde der Frage nicht nähergetreten, zumal sich auch herausstellte, daß das Erträgnis einer solchen Steuer da, wo sie eingeführt ist, nicht sehr be­deutend ist. . .

Reutlingen, 1. Jan. In der letzten Sitzung des .Gemeinderats, stellte Oberbürgermeister Hcpp fest, daß die Zeitungsmeldung über «inen Verkauf der Eninger Bahn insofern verfrühtftst, als zunächst nur der Wille des, einen Teils zu einem Verkauf vorliege, während eine