Maß-- und Gewichtsordnung, Automobilgesetz.u. a. zeigten, daß der parlamentarische Betrieb normal funk­tionierte.

Ter Widersinn, der einen Teil des Börsenverkehrs gewaltsam ins Ausland getrieben hatte, wurde durch eine Novelle zum Börsengesetz wesentlich gemildert.

Handelte es sich hier nicht um eine politische, sondern um eine wirtschaftliche Frage, so war die Einbringung eines Gesetzes, das die Errichtung von Arbeitskam­mern vorschlug, ein sozialer Fortschritt, der sich in den Vorstellungen der Reichsregierung manifestierte. Aber auch ein politisches Ereignis fällt in die Blocksession. Am 10. und 11. November 1908 hat der Reichstag zu der Frage des persönlichen Regiments des deutschen Kaisers aus Anlaß der Veröffentlichung eines englischen Interviews offen Stellung genommen, den Debatten folgte eine Kundgebung des Bundesrats und eine Berichter­stattung des Kanzlers an den Kaiser, der am 17. No­vember 1908seinen Willen dahin kundgab, er erblickt seine vornehmste kaiserliche Aufgabe darin, die Stetigkeit der Politik des Reiches unter Wah­rung der verfassungsmäßigen Verantwort­lichkeiten zu sichern."

Diese Vorgänge besitzen geschichtliche Bedeutung, weil seither jener Willenskundgabe nicht zuwidergehandelt wurde, wie allseitig erkannt wird und offen anerkannt werden darf.

Am 20. Oktober 1908 kündigte erstmals eine preu­ßische Thronrede eine Wahlrechtsreform an, in Worten, welche den Unmut der preußischen Konservati­ven heimlich stark erregten, weil der Monarch unter Ge­genzeichnung des Ministers seine Ueberzeugung von der Reformbedürftigkeit unmittelbar aussprach.

(Schluß folgt.)

'Rundschau.

Die Landtagswahlen in Baden.

Nach den vorliegenden definitiven Feststellungen haben bei den am 21. Oktober erfolgten Hauptwahlen erhalten: Die Nationalliberalen 75094 Stimmen, Demo­kraten, Freisinnige und Nationalsoziale 22 116, Zentrum 91176, Sozialdemokratie 88 078, Konservative 17 943, Bündler 8961, Mittelständler 4241 Stimmen. Die von derKarlsruher Zeitung" beigegebene Gegenüberstellung der Ergebnisse von 1905 zeigt rechnungnsmäßig für die Nationalliberalen einen Rückgang um 14 299, für das Zentrum einen solchen um 34 277 Stimmen, andrerseits eine Zunahme: der Sozialdemokratie um 35647, der Demokraten und Freisinnigen um 5327, der Konserva­tiven um 9344 und der Bündler um 64 14 Stimmen. Ein ganz genaues Bild ergibt aber auch diese Zusammen­stellung nicht, da die 1117 nationalsozialen Stimmen De­mokraten und Freisinnigen zuzuzählen sind, sodaß deren Zunahme rund 6000 Stimmen beträgt, während ande­rerseits die Zunahme der konservativen und bündlerischen Sitmmen, weil der Zentrumshilfe zu danken, dieser Partei gutzubringen ist.

-P -k- *

Pforzheim, 27. Okt. Der St i chwa h l t e r min im Wahlkreis Pforzheim I, der ursprünglich auf Frei­tag bestinimt war, ist auf Samstag, den 30. ds. Mts. verlegt worden.

Offen bürg, 27. Okt. Gegen die Gültigkeit der Wahl von Geppert (Ztr.) im 32. Wahlkreis Ober- lirch-Achern ist, wie derOrthenauer Bote" hört, Pro­test eingelegt worden, weil in einigen Orten keine Iso­lierzellen in den Wahllokalen vorhanden gewesen seien.

Rastatt, 27. Okt. Das nationalliberaleRastatter Tagblatt" fordert gemäß dem Stichwahlabkommen der Parteien die nationalliberale Wählerschaft zum Eintreten für den demokratischen Kandidaten Tr. Vogel auf. Zum Schluffe heißt es darin:Tie Liberalen werden am Sams­tag ihre Bündnisfähigkeit beweisen, Mann für Mann für Herrn Vogel eintreten und die Parole Hochhal­ten, die während des ganzen Wahlkampfes das Feldge­schrei war:Das Zentrum ist der Feind." In diesem Zeichen werden wir sowie im ganzen Lande den Sieg heften an die Fahne des Fortschrittes und der Freiheit."

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Tie Landtagswahlen in Sachsen.

Freisinn und Sozialdemokratie.

Der Landesausschuß des Liberalen Landesverbandes für das Königreich Sachsen (Fr e i s i n ni g e V e r e in i g- ung) war am Sonntag in Dresden zusammengerreren, um zu den .Landtagsstichwahlen Stellung zu nehmen. Er empfiehlt, jeden Liberalen in der Stichwahl zu un­terstützen, überläßt im übrigen aber die Entscheidung den lokalen Organisationen. Eine ähnliche Haltung hat, wie bekannt, die freisinnige Bolkspartei Sachsens eingenommen. Ter Führer dieser Partei, Abg. Gün­ther, sendet nun aber demLeipz. Tagebl." folgende Zuschrift:

Iw Hinblick auf die vor einigen Jahren gefaßten Beschlüsse des Landesvereins der Freisinnigen Volks­partei, daß vor der Hauptwahl bei Reichs- und Land­tagswahlen Abmachungen über Stichwahlen zu unter­lassen seien und die Wahlkreise zu den Stichwahlen selbst zu entscheiden haben, empfiehlt der Unterzeichnete den Parteifreunden, ohne selbständigen Entschließungen der Wahlkreise vorgreifen zu wollen, in der Stichwahl für die nationalen Kandidaten einzutreten.

Dazu gibt die Fr. Ztg. ihre entgegengesetzte Meinung kund, der wir durchaus beipflichten. Sie wirft die Frage auf:Was sindnationale Kandidaten"? Herr Günther faßt, wie es scheint, alle Gegner der Sozialdemokratie unter diesem Namen zusammen. Es ist uns aber unklar welche Ursache die bürgerliche Linke hat, einem reaktio­nären Konservativen mehr nationale Gesinnung zu attestie­ren als einem Sozialdemokraten. Dies Operieren mit dem Begriffnational" sollte man anderen Leuten über­lassen. Auch abgesehen hiervon sind wir nach wie vor der Ansicht, daß es nicht Aufgabe der sächsischen Freisinnigen sein darf, bei den bevorstehenden Stichwahlen weitere Nie­derlagen der Konservatievn zu verhindern.

Patria

Jahrbücher für Kultur und Freiheit, 10. Band 1910. Buchverlag derHilfe", Bevlin-Schöneberg, fein gebunden und mit einer Landkarte 4 Mark. Die­ses Buchunternehmen hat eine feste und jährlich wachsende Zahl treuer Freunde um sich gesammelt, die chm immer mit Freude und Spannung entgegensetzen. Es handelt sich um kein eigentliches Jahrbuch, denn die Aufsätze, die der schöne, vorteilhaft geschmückte Baud enthält, sind ohne Bezug auf eine bestimmte Zeit, sondern durchweg Arbei­ten von bleibendem Werte. Eine Reihe von hervorragen­den Schriftstellern, die alle in gleicher Grundart verbun­den sind, treten zusammen, um in knappen, geschlossenen Artikeln ein Stück aus ihrem Arbeitsfeld hinzustellen. Ter diesjährige Band kann sich neben den früheren wohl sehen lassen. Der Abgeordnete Conrad Haußmann leitet ihn ein mit einem scharf gezeichneten Rückblick auf den Blockver- such Vülows und hebt den politischen Charakter dieser in­teressanten Episode deutlich heraus. (Wir veröffentlichen den ersten Teil des Haußmann'schen Artikels an der Spitze der heutigen Nummer. D. Red.) Ter Kolonialpoliiiker P. R ohrbach gibt eine weltgeschichtliche Studie über den Kampfum den Stillen Ozean" bis,zü seiner jetzigen Ausprägung in dem Gegensatz von Japan und Nordame­rika, während E- Zäckh in einer höchst "interessanten Ausgrabung dartut, wie der bekannte schwäbische Volks­wirtschaftler Fr. List schon in den dreißiger Jahren der deutschen Orientpolitik die Wege gewiesen hat, die sie heute geht. Fr. Naumanu's Aufsatz überStaat und Kirche" wird weithin die größte Beobachtung finden: es ist das erstemal, daß. er sich in breiterem Zusammenhangs über dies Problem äußert, und er verdient gerade darüber gehört zu werden wie wenige. Diese Arbeit gibt sehr an­regende Aufschlüsse und Durchblicke. Ter Earburger Theo­loge M. Rade steuerte eine feinsinnige und gerechte Wür--- digung bei über das Verhältnis vonReligion und exak­ter Naturwissenschaft", während I. Smend in Straß­burg aus Theorie und Praxis heraus in frischer Pud interessanter Weise überKirchenmusik" reder, eine gerade heute wieder oft umstrittene Frage. Th. Heuß untersucht in einem vorzüglichen Essai die ästhetischen Grundlagen der Karikatur. P. Sftj>ubring macht zu dem Bild­hauer- und Architektenproblem desBrunnens" einige in­teressante und geistreiche Anmerkungen, indem er auf das Italien der Renaissance zurückgreift. Den Schluß des Buches bildet eine launige Novelle von A. Hauschner. Dieser kurze Ueberblick kann keine genügende Charakteristik der neuenPatria" sein, nur ein Hinweis. Allein er zeigt wenigstens, was ein aufmerksamer Leser, der Freund ei­nes ernsthaften und zugleich künstlerisch eindrucksvollen Buches, in dem neuen Bande suchen und finden jmag. Jedem Bücherfreund sei es aber bestens empfohlen. *-«->!-

gramm gerichtet: Soeben erfahre ich von der Ermordung des Fürsten Jto. Ich bitte Ew. Majestät, den Ausdruck meiner aufrichtigsten Teilnahme an dem Verlust eines so getreuen und ausgezeichneten Staatsmannes entgegcnnehmen zu wollen.

Berlin, 27. Okt. Wie die hiesige japanische Botschaft mit­teilt, ist aus Anlaß des Todes des Fürsten Jto in Japan auf Befehl des Kaisers Landestrauer angeordnet worden.

Berlin, 26. Okt. Bei den Vorberatungen des Reichs­hau s h a l t s e t a t s für 1910, bei dem es nach der Steuer­reform mehr als je gilt, die Ausgaben und Einnahmen eini­germaßen in Einklang zu bringen, sind bisher an den For­derungen der einzelnen Ressorts 120 Millionen vom Reichs­schatzamt ab gestrichen worden, und diese Abstriche beziehen sich, wie verlautet, auf alle Ressorts-,

München, 27. Okt. Der in der -Lprengstosfaffäre o°r- haftete Klavierspieler Karl Schnitze ist geständig, während der Wegnahme des staatlichen Hoheitszeichens des Amtsschildes vom spanischen Konsulat an Ort und Stelle gewesen zu sein. Er ist auch als eifriger anarchistischer Agitator unter dem Namen Morax in der anarchistischen Presse bekannt.

Hamburg, 27. Okt. Der Voranschlag des hamburgischen Staatsbudgets für 1910 ist vom Senat an die.Bürgerschaft ge­langt. Er schließt mit einer Einnahme von rund 142i/z Mill. und.mit einer Ausgabe von rund l.öOl/4. Mill. und demnach mit 'einem Fehlbetrag von rund 73/^ Mill. ab. Der Senat schlägt für 1910 einen Steuersatz von 71/Z Einheiten gegen 7 Einheiten in den Vorjahren vor.

Kassel, 27. Okt. Anstelle Schacks ist der Vorsteher des Verbands deutscher Handlungsgehilfen Reif zum Vorsitzenden des Hauptausschusses zur Herbeiführung einer staatlichen Pen­sionsversicherung der Privatangestellten einstimmig gewählt worden.

Bern, 27. Okt. Nachdem in der letzten Woche der Ban­kier D e in m e und sein Sekretär Nacquelin infolge einer Strafanzeige von Aktionären der Internationalen Eisenbahn­bank hier verhaftet worden war, erfolgte jetzt auf Verlangen der Staatsanwaltschaft in Bern auch die Verhaftung des be­kannten Finanzmannes Heinrich W ü st in Basel unter der Be­schuldigung betrügerischer Maanipulationen in derselben Sache.

Brüssel, 27. Okt. In der Gemeinde Boom bei Antwerpen sind sechs Todesfälle und zwei Erkrankungen an Cholera festgestellt. Eine weitere Ausbreitung wird nicht befürchtet, da Vorsichtsmaßregeln getroffen sind.

Konstantinopel, 27. Okt. Generaloberst v. d. Goltz- Pascha ist heute Abend nach Adrianopel abgereist, um Pen Manövern des 2. Korps am 1. Nov. beizuwohnen.

Konstantinopel, 27. Okt. Aus Anlaß der heutigen Fahrt des Sultans nach Jsmid war der Bahnhof der Anabolischen Bahn festlich geschmückt. Das Bahnpersonal bildete auf dem Bahnsteig Spalier. Der von der Gesellschaft zur Verfügung ge­stellte Sonderzug bestand aus 5 Wagen. Auf der Strecke bis Jsmid trugen alle Bahnhöfe Flaggenschmück.

Konstantinopel, 27. Okt. Auf Grund der ausgeschriebenen Submission auf Kriegsmaterial, zu der eine außerordentlich große Zahl von Lieferanten zugelassen wurde, soll die Firma Krupp den Zuschlag für 90 Rohrrücklauffeldkanonen erhalten, während ein gewisses Quantum Munition für ältere F-estungs- und Belagerungsgeschütze an Armstrong vergeben werden soll. Ueber die Vergebung der Munitionsfahrzeuge ist noch nichts endgültiges bekannt.

Tokio, 27. Okt. Eine Erklärung des Ausw. Amtes besagt, daß die Politik Japans Korea gegenüber durch die Ermordung des Fürsten Jto keine Veränderung erfahren werde.

Lustschiffahrt.

Zum Anschluß -er elsäßischen Demokratie an die Deutsche Bolkspartei.

Die Mitgliederversammlung des Vereins derEl­saß-lothringischen Bolkspartei" in Straß- bnrg nahm nach Referaten des Herrn Dammron über Die politische Lage in Elsaß-Lothringen und die De­mokratie" und des Herrn Dr. Sengenwald überAn­schluß an die Deutsche Bolkspartei" folgende Resolution einstimmig an:

1. Der Verein der .Elsaß-Lothringischen Volkspartei" in Siraßburg erklärt in seiner Heutigen Mitgliederversammlung sein ausdrückliches Einverständnis mit der bei den letzten Be­zirkstagswahlen befolgten Politik. Er verspricht sich eine Besserung der politischen Verhältnisse Elsaß-Lothringens nur von einer energischen Frontstellung gegen den Klerikalismus und lehnt es darum entschieden ab, eine entgegengesetzte Taktik unter Zurücksetzung wesentlicher program­matischer Forderungen als vorbildlich anzuerkennen. Der Ver­ein mißbilligt ferner die verschärfte Zuspitzung des Nation all tätenstr eites. Er erblickt in der völ­ligen Gleichberechtigung Elsaß-Lothringens und der Gewähr­ung emer freiheitlichen Verfassung ans der Grundlage eines demokratischen Wahlrechts das geeignetste Mittel zum Ausgleich der Gegensätze.

2. DerVerein der Els.-Lothr. Volkspartei" in Straßburg vollzieht in seiner heutigen Mitgliederversammlung bei aller Wahrung seiner Selbständigkeit in den Fragen der Landespolitik den Anschluß an die demokratischeDeutsche Volks Part ei" und vertraut dabei besonders auf die volle Unterstützung der Gesamtpartei im Reich bei seinem Eintreten für eine demokratische Verfassnngsreform in Elsaß-Lothringen.

Herr GR. Dammron besprach in seinem Refe­rat über die politische Lage in Elsaß-Lothringen und die Demokratie das Ergebnis der Bezirkswahlen und führte u. a. zu dem in letzter Zeit in der Oeffentlichkeit viel behandelten Frontwechsel des langjährigen Führers der reichsländischen Demokratie, Blum enthaft aus, daß Blnmenthal durch sein Abmahnen schuld daran sei, daß im Oberelsaß kein kräftiger Versuch zur Brechung der kleri­kalen Vorherrschaft gemacht worden sei. Man habe je­doch so lange stillschweigen können, bis Blumenthal öf­fentlich die Politik des Zusammengehens mit den Kleri­kalen für vorbildlich erklärt habe. Da mit Blumenthals Namen die demokratische Bewegung in Elsaß verbunden ge­wesen sei, müsse offen ausgesprochen werden, daß Blu­menthal sich in Gegensatz zu seinen Parteifreunden ge­setzt habe.

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Die Erschießung Ferrers.

Das republikanische OrganPais" inMadrid for­dert die unmittelbare Einleitung derRevisiondesFer- r e r-P r ozess es zwecks Rehabilitierung der spanischen Justiz. Die PariserHumanste" veröffentlicht das Testament Ferrers, in dem dieser unter anderem sagt: er sei überzeugt, seine Unschuld werde in kurzer Zeit öffentlich anerkannt werden; er wünsche auch, daß seine Freunde wenig oder garnicht von ihm sprechen, weil man durch die übermäßige Verherrlichung der Menschen Götzen schasse, was für die Zukunft der Menschen ein großes Uebel sei.

Tages-Chromk.

Berlin, 27. Okt. Zum Polizeipräsidenten von Berlin ist Oberregrerungsrat v. Jagov in Potsdam ernannt worden.

Berlin, 27. Okt. Der Kaiser hat der Nordd. Allg. Ztg. zufolge an den Kaiser von Japan aus Anlaß der Ermorsung des Fürsten Jto nachstehendes Beileidste' -

Stuttgart, 27. Okt. Ein V0 lksflug-APParat Seit Jahren hat der Stuttgarter Ingenieur Klimm Verbuche zur Herstellung eines Flugapparates gemacht, der als allge­meines Verkehrsmittel dienen kann. Er ging hiebei von der Grundidee aus, daß die Maschine allein fliegen könne, ohne daß ihr der Führer die Balance gebe. Jeder Besitzer soll m der Maschine fliegen können, wenn er nur die nötigen^ Hand­griffe auszuführen im Stande ist, Nach zahlreichen Studien an Modellen aus Papier stellte Herr Klimm ein Modell her, das einen 2i/2pferdigen Motor besitzt. ^ Mit diesem Apparat veranstaltet er auf dem Cannstatter Wafen Flugversuche. Die Herstellung eines größeren Apparates von etwa 8 Metern Breite und 1011 Metern Länge mit einem 30pferdigen Motor ist geplant, sobald der Erfinder die nötige finanzielle Unterstütz­ung findet. Angeblich haben die bisherigen Versuche em vor­zügliches Resultat gegeben.

Eßlingen, 27. Okt. Der Flugapparat Eipperle urde gestern abmontiert und es werden erst im Februar neue ersuche angestellt werden.

Reutlingen, 28. Okt. Wie man dem Generalanzeiger itteilt, .wird Reutlingen nun auch bald einen lenkbaren uftballon aufznweiien haben, allerdings keinen Zeppelin, er Erfinder will den Lenkballon, der nur eine Person tragen ll, hauptsächlich für den Luftsport gebaut haben. Ein Wind- otor treibt die Propellerflügel, die Geschwindigkeit wird durch ne Bremsvorrichtung reguliert. Höhen- und Seitensteuer sl »n Führersitz leicht zu bedienen. Die Füllung des Ballons ll 2o bis 30 Mark kosten. Der Erbauer gedenkt sein Kunst, erk in den nächsten Tagen ausznstcllen und auch Probeaufstiege 1 unternehme,!.

Die letzte diesjährige Fahrt des Z- 3.

Friedrichshafen, 27. Okt. Heute nachmittag in der Zeit ,n 3 bis 4.45 Uhr unternahm daS Luftschiff Z. 3 seine l tz ahrt unter Führung des Grafen A^ppe^n , hr verließ Z. 3 seine schwimmende Halle, welche b'sher Ä Quartier gedient hatte, und führte verschiedene Fahrten önngen über F r i e d r i ch s h a f e n und ftje nächste Umgew ng aus. Kurz nach 3 Uhr erschien das Luftfch'fs über der ustschisfwerft, über welcher es zum Abschied und zu P och einige Schleifen und Kreisfahrten befchrreb. Um 4- hr landete es aus dem Riedlepark und um 0 h ; in der Halle geborgen. Graf Zeppelin ist kn z ä> Uhr wieder ans sein Schloß G r e r s b e r g abgereist. M nitigen Tage sind die Fahrten des Luftschiffes Z. 3 ur dieses ahr abgeschlossen . Das Wasserstoffgas des Luftschiffes wir rr Füllung einiger Freiballons benutzt. K" dA heuttge ahrt nahm auch Banrat Nollinger von den Daunler-M ferken teil.

Zu den Luftschlffmanövern in Köln tParseval 3" am Mittwoch abend nach K öln gekommen, : wird etwa 8 Tage dort bleiben und nach Beendigung der tanöver nach Bitterseid zurückkehren. Der Beginn de lanöver wurde angesichts des schlechten Wetters e

. ? ^ ^ L. - ,

Aus Württemberg

Dienstnachrichten.

Pfarrer Pfister in .Hoheilmsmmingeu,

Der evangelische ... - . .

Del. Heidenheim, wurde seinem Ansuchen gemäß m den stand versetzt. Die Stadtpfarrei St. Mor,z m Rottenburg Ehingen wurde dem DompräLendar Karl Stofer m Ronen bürg verliehen. Der Schullehrer Kazmarer m Brucken, OA- Kirchheim, wurde in den Ruhestand verfetzt.

Ruhe-

Das Zentrum und die Preffe.

Es ist doch auffallend, daß keine Partei mehr mit der Presse in Konflikt gerät als das Zentrum. Und zwar sind es immer die süddeutschen Zentrums-Man- nen, die den Streit mit der Presse vom Zaun brechen.

Der Zusammenstoß der Abgeordneten Gröber mit den Journalisten des Reichstags, die er mit der lieb-