die in einem der genannten Handwertszweige die Gesellenprüfung erstanden und das 18. Lebensjahr zurückgelegt haben. Vorläufig haben sämtliche Schüler den Besitz der nötigen allgemeinen Vorbildung durch eine einfache Aufnahmeprüfung nachzuweisen. Die Anforderungen entsprechen inrbei im wesentlichen denjenigen, die an einen Volksschüler bei der Schulentlassung zu stellen sind. Das Schulgeld für jeden der beiden fünfmonatlichen Kurse beträgt 20 M. Unbemittelten tüchtigen Schülern kann es nach Schluß des Kurses ganz oder teilweise nachgelassen werden. Für Wohnung und Verköstigung haben die Schüler selbst zu sorgen. Auch haben sie sämtliche zum Schreiben und Zeichnen erforderlichen Gegenstände selbst zu beschaffen. Aufnahmegesuche sind bis zum 8. November Hs. Js. an den Schulvorstand in Schw. Hall zu richten, wobei eine kurze Darstellung des bisherigen Ausbildungs- ganges und etwaige selbstgefertigte Fachzeichnungen sowie rin Altersnachweis und das Gesellenprüsungszeugnis anzuschließen sind. Es ist zu hoffen, daß die Schule in Schw. Hall ebensolchen Zuzug erfährt, wie dies erfreulicherweise bei der Schule in Biberach insbesondere aus dem Donaukreise von Anfang an der Fall gewesen ist.
Beleuchtung der Fuhrwerke. Der Staatsanzeiger schreibt: In Z 1 der Verfügung des Ministeriums des Innern vom 16. September 1888, betreffend die Beleuchtung der Fuhrwerke bei Nacht, sind die mit Geläute oder Schelle versehenen Schlitten von der Vorschrift der nächtlichen Beleuchtung ausgenommen worden. Dabei wurde davon ausgegangen, daß solche Schlitten durch ihr Geräusch für begegnende Fuhrwerke schon auf größere Entfernung hin sich bemerklich machen werden. Diese Voraussetzung trifft nun aber für Kraftfahrzeuge nur in beschränktem Maße zu. Es ist mit Recht hervorgehoben worden, daß der Kraftwagenführer wegen des Geräusches seines Motors das Geläute eines herannahenden Schlittens vielfach nicht oder nicht zeitig genug wahrnehmen werde. Da der Kraftwagenverkehr auch im Winter mehr und mehr zunimmt, sah sich das Ministerium des Innern daher veranlaßt, in seiner in Nummer 27 des Regierungsblattes erschienenen Verfügung vom 29 September dieses Jahres die Vorschrift der nächtlichen Beleuchtung auf die mit Geläute oder Schelle versehenen Schlitten auszudehnen. Die sichere Durchführung der Beleuchtung wird zwar bei den Schlitten, die keine Feder haben und erheblichen Stößen ausgesetzt find, nicht gerade einfach fein. Doch darf erwartet werden, daß diese Schwierigkeiten durch die Auswahl geeigneter Laternen und sorgfältige Pflege der letzteren sich überwinden lassen. Tiefe Hoffnung ist um so mehr begründet, als im größten Teil des Deutschen Reiches, insbesondere auch in den Nachbarländern, die Beleuchtung der Schlittensuhrwerke bei Dunkelheit schon feit längerer Zeit allge- inein vorgeschrieben ist und als auch in Württemberg ziemlich viele Schlittenbesitzer ihre Schlitten schon seither freiwillig beleuchtet haben.
Ludwigsburg, 26. Okt. Die Orgelbauanstalt von E. F. Walcker und Eo. hier schickt sich an, eine Riesen- vrgel auszuführen, hinter der alle bisher gebauten Orgelwerke der Welt Zurückbleiben. Sie ist für die neue Michaelskirche in Hamburg bestimmt, umfaßt 140 Register mit mehr als 11000 Pfeifen, deren größte elf Meter hoch rvird und erhält elektrische Traktur. Gerade auf dem Gebiete elektrisch betriebener Orgeln leistet die Firma Walcker Hervorragendes und steht an der Spitze der deutschen Orgelbaumeister, mit deren ersten sie auch bei Vergebung der ! Hamburger Orgel, die bis Frühjahr 1912 fertig gestellt sein muß, in Konkurrenz stand. Eine weitere elektrische Orgel mit 91 Registern wurde für eine Kirche in Berlin in Auftrag gegeben.
Stuttgart, 26. Okt. Die Bierpreiserhöhung tritt nun auch in den Oberämtern Backnang, Besigheim, Brackenheim, Heilbronn, Neckarsulm, und Vaihingen vom 1. November ab in Kraft. Der Preisaufschlag beträgt 1,65 bezw. 2 M für das Hektoliter. Die Brauer empfehlen den Wirten einen Mindestpreis von 13 Pfg. 'für h/'ig Liter, 11 Pfg. für Via Liter und 7 Pfg. für Vi Liter einzuführen.
Nah und Fern.
lieber den bereits! gemeldeten Vorfall berichtet der Stuttgarter Polizeibericht: Montag vormittag zehn Uhr scheuten in der Talstraße in Gaisburg an einem Automobil zwei Pferde, die an ein Fuhrwerk einer Ma- schinengewehrabteilung gespannt waren und gingen die Schloßstraße entlang durch. Dabei wurde ein Soldat vom Wagen geschleudert und erlitt einen Schädelbrnch, infolgedessen er gestern nachmittag gestorben ist. Ein Pferd, das Ebenfalls verletzt wurde, hat beim Verbringen in den Stall ausgefchlagen, wobei einem weiteren Soldaten zwei Finger der rechten Hand abgeschlagen wurden.
In Heimerdingen OA- Leonberg ist der 57 Jahre alte, verh. Bauer Christian Frey beim Futterschneiden xinige Meter hoch auf die Scheuerntenne ab gestürzt, wo er in bewußtlosem Zustand von seinen Angehörigen aufgefunden ^wrde. Infolge der erlittenen schweren Verletzungen mußte derselbe schleunigst ins Katharinenhospital Stuttgart überführt werden, wo er einer Operation auf Leben und Tod entgegensieht.
Aus Winnenden wird berichtet: Ende September d. I. fvtz sich der Fuhrmann Christian Rauleder von hier beim Häk- >elfchneiden eine unbedeutende Verletzung des linken Hand- mckens zu, die er anfangs nicht weiter beachtete. Einige Tage darauf trat Blutvergiftung hinzu, welcher der im besten Man- nesalter stehende Rauleder erlegen ist.
Aus Unterjesingen OA. Herrenberg wird gemeldet: Em »Fenster ln" stürzte ein jünger Mann aus Lustnau, M Zeit an der Dreschmaschine in Poltringen beschäftigt, ab m>o verletzte sich schwer am Rückgrat. Man brachte ihn in die »IrnM nach Tübingen.
. In München erfolgten Dienstag Abend nach 6 Uhr auf smem jedem zugänglichen Parterre-Abort des Justizpalastes 2 schwache Detonationen. Man fand eine offene Blechbüchse von gewöhnlichem Weißblech, die mit Revolverpatronen, einer An- Asyl gewöhnlicher Eisennägel und einer Reihe kleinerer Eisen- Mcke gefüllt war. Der Polizeibericht bezeichnet das ganze -Vorkommnis als einen Bubenstreich.
Das Großfeuer in Königshofen, das gestern gemeldet wurde, brach in der Nacht auf den Dienstag auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weise aus. Der Brand
herd erstreckte sich von der Tauber herauf zur Hauptstraße bis zum Gasthaus zum „Löwen". Sämtliche Gebäulichkeiten, d Wohnhäuser und 14 Scheunen sind total abgebrannt. Das Feuer brach in dem Wohnhause des Taglöhners Matth. Gärtner und Jul. Stauffert aus. Der Wind begünstigte das Feuer und mit rasender Schnelligkeit verbreitete sich dasselbe über das ganze Stadtviertel. Im Nu stand alles in Flammen. Sämtliche Feuerwehren der umliegenden Ortschaften waren auf dem Brandplatze tätig. Von den vom Brande heimgesuchten sind alle bis auf zwei versichert.
Schiffs-Zusammenstoß.
Aus Budapest wird vom 25. Oktober gemeldet: Nach einer Meldung des Magyar Orszag" stieß zwischen Reni und Galatz das La st schiff mit dem russi- Per so neu schiff „Ruß" zusammen. Der Lastdampfer sank nach wenigen Minuten. Der Kapitän Demei- tripe und 20 Matrosen ertranken. Die Schuld an dem Zusammenstoß trägt die Leitung des Dampfers „Ruß".
Gerichtssaal.
Stuttgart, 25. OH, Vor dem hiesigen Schöffengericht fand heute die Verhandlung über die Streitfrage statt, ob der Ers cheinungs o rt des „Simpli- cissimus" Stuttgart, wo das Blatt gedruckt wird, oder München ist, wo die Redaktion und Administration sich befindet. Wie erinnerlich, hat der verstorbene Verleger des Blattes, Albert Langen, ein polizeiliches Strafmandat über 10 Mark erhalten, weil er unterlassen hatte, ein Pflichtexemplar an die Stuttgarter Polizeibehörde zu schik- ken. Das Schöffengericht hob zwar das Strafmandat auf, sah aber gleichfalls Stuttgart als Erscheinungsort an und erkannte auf Aue Geldstrafe von 10 Mark. Das Urteil wurde vom Landgericht bestätigt. Tie angerufene Entscheidung des' Oberlandesgerichts wurde durch den Tod Langens verhindert. So begann das Verfahren wieder von vorn gegen Langens Nachfolger Dr. Geheeb und dieser wurde heute vom Schöffengericht wieder zu 10 Mark Geldstrafe verurteilt. Der Verurteilte wird auch jetzt wieder den Jnstanzenzug erschöpfen.
Rottweil, 26. Okt. Gestern begannen die Sitzungen des Schwurgerichts für das 4. Vierteljahr 1909. Als erster Fall wurde verhandelt die Strafsache gegen I. Heiter, früheren Eisenbahnanwärter in Aldingen wegen Amtsunterschlagungen u. a. Der Angeklagte war vom Januar bis April 1909 bei der Bahnstation Aldingen angestellt. Im April wollte er an der Hochzeitsfeier seiner Schwester teilnehmen,, wozu ihm aber die Mittel fehlten. Um sich diese zu verschaffen, nahm er den Betrag einer Nachnahmesendung von 37.40 Mark, den der Fahrbote von Aldingen an ihn bezahlt hatte, an sich, unterließ die vorgeschriebene Buchung dieser Einnahme in den amtlichen Büchern und beseitigte die Bescheinigung des Empfängers für die Nachnahmesendung. Die Geschworenen haben dem Angeklagten unter Bejahung der Schuldsragen mildernde Umstände zuzebilligt. Das Urteil lautete auf sieben Monate Gefängnis, woraus drei Monate fünfzehn Tage.erlittene Untersuchungshaft angerechnet werden.
Die Katastrophe von Echterbiugeu.
Stuttgart, 26. Okt. Bor der zweiten Zivilkammer des hiesigen Landgerichts kam heute die Katastrophe des Luftschiffes Z 1 bei Echter bin gen am 5. August v. I. anläßlich der Klage des dabei verunglückten Mechanikers Böhler gegen den Grafen Zeppelin zu gründlicher Erörterung. Der Vertreter des Klägers Rechtsanwalt Payer II erblickte die Fahrlässigkeit des Grafen Zeppelin darin, daß dieser die Ansammlung einer ungeheueren Menschenmenge habe voraussehen können, trotzdem sich aber nur mit ungenügender militärischer Hilfe begnügt, ja das Anerbieten weiterer Hilfe abgelehnt habe, ferner darin, daß die Verankerung des Schiffes ungenügend gewesen sei, und endlich darin, daß jede Wetterbeobachtung unterlassen worden sei. Zum Beweis legte er dem Gericht zahlreiche Photographien und Zeitungsartikel vor und beantragte die Ladung einer Reihe Journalisten und anderer Zuschauer als Augenzeugen, sowie mehrerer Sachverständigen. Der Kläger Böhler ist heute noch völlig arbeitsunfähig. Er mußte dreimal operiert werden, der linke Fuß mußte ihm abgenommen werden. Er verlangt ein Schmerzensgeld von Mk. 10 000 und den Ersatz der Kosten für die Krankenhausbehandlung und sonstiger Auslagen. Graf Zeppelin habe ihm Mk. 3000 geboten unter der Voraussetzung, daß Böhler anerkenne, daß dies aus Liberalität geschehe. Der Kläger hat das Angebot aber abgelehnt. Der Vertreter des Grafen Zeppelin, Rechtsanwalt D i e t e r l e - Ravensburg bestreitet die Fahrlässigkeit, da Graf Zeppelin nach dem Stande der damaligen Erfahrungen alles getan habe, was zur Sicherung des Schisses nötig gewesen sei. Unrichtig sei, daß Graf Zeppelin das Angebot militärischer Hilfe abgelehnt habe. Die mechanische Verankerung habe nicht bloß in dem Anker, sondern auch in einem mit Erde gefüllten und eingegrabenen Sack bestanden. Ebenso sei das Wetter ständig beobachtet worden; der Sturm sei gber so plötzlich aufgetreten, daß er das Schiff völlig überraschend angegriffen habe. — Der nächste Termin wurde auf 14 Tage verschoben, um Zeit zu Vergleichsverhandlungen zu gewinnen, zu denen sich grundsätzlich beide Parteien bereit erklärt haben.
Vermischtes.
Ein schlauer Streich eines falschen Einbrechers.
Der Bauchredner besitzt eine eigene Fähigkeit, seinen Mitmenschen zu überlisten. Dr. Walford Bodie bringt in feinem neuesten Buche ,Mühnen-Gefthichten" eine gelungene Anekdote, welche zeigt, was für eine besorgniserregende Macht diese Fähigkeit außerhalb der Bühne sein kann.
„Ich setzte mich einmal der Gefahr aus, durch ein Keines Bauchredner-Experiment Händel mit der Glas- gower Polizei zu bekommen," sagt er.
„Änige von uns hatten den Queen's Room Club ziemlich spät verlassen und schleuderten Arm in Arm heim, Äs ich einen Hüter des Gesetzes ans der anderen Seite der Straße sich uns nähern sah, zweifellos um zu erfahren, was wir zu so später Nachtstunde auf der Straße trieben.
„Pst!" sagte ich zu meinen Freunden, „wir wollen einen Spaß mit ihm haben. Unterstützt mich in allem. Bleibt beim nächsten Laden stehen und gebt vor, ihr höret Stimmen im Innern."
Wir scharten uns vor dem Laden zu einem Hansen und neigten uns vorwärts, als ob wir gespannt lauschten. Im nächsten Augenblick trat der Schutzmann zu uns mit einem barschen:
„Was gibt's? Aus was warten sie hier?"
„Scht!" sagte ich, ihn beim Arme fassend, „es
sind Einbrecher da drinnen. Jetzt sprechen sie. Hören Sie mal!"
Da beugte er sich auch vorwärts, und ich warf meine Stimme in den Laden zu folgendem Gespräch, vermutlich zwischen zwei Einbrechern:
„Gib acht, Jim, es ist jemand draußen."
„Gut, David. Verbirg das Licht. Vielleicht bemerkt er uns nicht."
.„Ich will gehängt werden (baumeln), wenn es einer ist. Wir müssen die Beute so oder so hinausbekommen., Es ist ein zu guter Fund, um ihn zu verlieren. Hast du die Pistole bereit?"
Der Polizist wartete nicht, um noch mehr zu hören. Er wandte sich zu uns und flüsterte erregt:
,Meiden Sie hier und schauen Sie, daß sie nicht entkommen."
„Gut," erwiderten wir.
Damit rannte er aus Leibeskräften an eine Straßenecke etwas abseits. Dort schwenkte er eine Laterne hin und her, um Hilft von seinen Kameraden in der Nachbarschaft zu erheischen. Denn in Schottland ist dies und Ficht die Polizeipftife üblich. In wenigen Augenblicken eilten zwei von ihnen herzu, und mit ihnen kam er zum Laden zurück. Ms sie herankamen, sagte einer der vermeintlichen Einbrecher ganz laut:
„Nun find wir schön in der Patsche. Jetzt sind's ihrer drei!"
„Verflucht!" antwortete der andere noch vernehmlicher. „Wollen wir uns ergeben?"
„Ergeben?" rief der andere. „Warum nicht gar! Einen nach dem anderen niederschießen. Was liegt uns an drei Schutzleuten?"
Ich wendete mich zu den Bedrohten und sagte:
„Das scheint eine harte Arbeit für Sie zu geben. Laufen wir lieber fort und holen Hilfe."
„Ja," war die Antwort, „zerstreuen Sie sich und senden Sie jeden Schutzmann, den sie antreffen, hierher."
Wir eilten davon und zerstreuten uns zur gehörigen Zeit, aber nur um nach unseren Wohnungen zu gehen. W schien uns nicht nötig, noch mehr Polizisten nach dem Laden zu senden, denn wir waren überzeugt, daß die dort schon postierte Macht reichlich genüge, um sich mit öen blutdürstigen Räubern im Innern zu messen. Ich habe nie erfahren, was sich schließlich ereignete, aber bis auf den heutigen Tag ist mir vor einer Begegnung mit einem Glasgower Schutzmann nicht wenig bang, denn ich fürchte immer, es könnte einer der drei in Frage stehenden sein und er könnte mich als denjenigen erkennen, der jene Komödie inszenierte."
Züchtung des Edelmenscheu.
Ein Aarrkee ist wieder einmal auf den nicht ganz neuen Gedanken gekommen, durch zielbewußte Kreuzung auserlesener Individuen eine neue, bessere Menschenrasse heranzuzüchten. Aus San Franicsco wird gekabelt, daß ein dortiger Gelehrter Schiffskapitäne beauftragt habe. Dm von Australien und von den Fidjinftln kleine Müder von möglichst vollkommener Körperbeschaffenheit Ul verschaffen. Me Kinder sollen die beste Erziehung, körperlich wie geistig, erhalten und zu wahren Prachtexemplaren von Menschen herangebildet werden, um dann zur Kreuzung mit ebensolchen Mustermenschen anderer Adrs- ftn zu dienen. Doktor Schutz, so heißt der Wann, Hofft, auf diese Weift eine vollkommene Rasse zu erziehen. Zn diesem Zwecke hat er sich bereits besonders hervorragende Individuen von Amerikanern, Mexikaners Portugiesen, Japanern und Indianern gesichert. — Rn man l-o^ge- züchtttl
— Burschenlogik. Leutnant: »Johann, du verdienst, daß ich dich vom Fleck weg einsperren lasse! Du bist ja gestern abend in einer Reithose von mir ansgegangen!" — Bursche: „Ja, mit der Köchin war ich auf dem Ball, und da Hab' ich halt gedacht — wenn die's Kleid von der Gnädigen anhat, dann . . ."
— Sein Fall. „Weeßte, wat for 'ne Arbeet mir so passen tät?" — „Nu?" — „Uff'm Ozeandampfer die Stationen ausrufen!"
Handel und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 26. Okt. Dem Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz waren 900 Zentner zugeführt. Preis 4.80 bis 5.40 Mark per Zentner.
Stuttgart, 26. Okt. Billiges Kraut! gibt es dieses Jahr. Von der Station Eßlingen werden täglich 6—8 Eisenbahnwagen des dieses Jahr besonders gut geratenen Filder- krautes nach allen Richtungen weiterversandt. Der Preis ist dieses Jahr sehr niedrig. Anfangs wurden sogar nur 1.70 Mark sür den Zentner bezahlt, während der Bettag im vorigen Jahr bis zu 3 Mark stieg.
Ulm, 26. Okt. In das Handelsregister des hiesigen Amtsgerichts wurde die Firma Bereinigte Porphyrwerke G. m. b. H. Sitz in Ulm, eingetragen. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation und der Verkauf von Verputz- und Knnststetn- fabrikaten, insbesondere des Porphyr. Das Stammkapital ist auf 30 000 Mark festgesetzt. Alleiniger Geschäftsführer ist zurzeit der Kaufmann Alfred Vollmer hier.
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Verlauf des Marktes: mäß-g belebt.
Herbftnachrichten.
Stabtkelter Hellbraun, 27. Okr. Die Lese geht voraussichtlich diese Woche zu Ende. Die Verkäuse entwickeln sich in gleicher Weise jvie in den letzten Tagen: Weißes Gewächs 110, 115, 117, 120 Mark, rotes Gewächs »30, »35, »37, »40 Mark. In der Stadt sind noch schöne Reste feil.