Die badischen Landtagswahlen
haben in 36 Wahlbezirken schon am ersten Wahltag eine Entscheidung gebracht. Es wurden gewählt 21 vom Zentrum, 10 Sozialdemokraten, 4 Nationalliberale, 1 Demokrat (Vogel-Mannheim). In 37 Bezirken sind Stichwahlen erforderlich, an denen die verschiedenen Parteien relativ ziemlich gleichmäßig beteiligt sind. Im Jahre 1005 hatte das Zentrum am ersten Wahltag 28 Mandate in Händen (heute nur 21) und gewann, dank -er Großblockpolitik, die auch für die bevorstehenden sStich- wahlen sehr zu empfehlen ist, keinen weiteren Sitz mehr, die Freisinnigen und Nationalliberalen gewannen 1905 am ersten Wahltag zusammen 16 Sitze, (14 Nanionallibe- rale, 2 Demokraten), heute 5, (4Nationalliberale, 1 Demokrat), die Sozialdemokraten 5 heute 10 und die Konservativen einen, heute keinen. Auf demokratischer Seite stehen Venedey-Konstanz, Muser-Offenburg, Hummel-Tri- berg und Heimburger-Lahr, auch Hoffmann- Bruchsal in aussichtsreicher Stichwahl. Es wird sich jetzt vor allem darum handeln, ob für die Stichwahlen ein Abkommen gegen Rechts zustande kommt. Gelingt dies, dann wird es möglich sein, eine klerikal-konservative Mehrheit im neuen badischen Landtag zu verhindern.
* * *
Für die im Baden vollzogenen Wahlen zur Zweiten Kammer gilt auf Grund des Wahlgesetzes vom 24. August 1904, daß gewählt ist, wer die absolute Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen auf sich vereinigt hat. Hat keiner der in einem Wahlkreis aufgestellten Bewerber die absolute Mehrheit, so erfolgt ein zweiter Wahlgang, an dem alle die Kandidaten teilnehmen können, die wenigstens 15 pCt. der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt haben. Im zweiten Wahlgang entscheidet dann die relative Mehrheit, d. h. wer die meisten Stimmen erhält, ist gewählt. Das ganze Land ist in 73 Wahlkreise eingeteilt. Es besaßen im alten Landtag: Zentrum 28, Konservative 3, Bund der Landwirte 1, Nationalliberale 23, Demokraten 5, Freisinnige 1, Sozialdemokraten 12 Mandate.
* * *
Achern-Bühl: ,Lott-!Achern (Natl.) 612, Rückel- Urloffen (Ztr.) 2137, Marzloff-Baden (Soz.) , 792. — Gewählt: Rückel.
Baden-Stadt: Schmid (Ztr.) 1253, Költlin (ntl.) 1114 St. — Stichwahl.
Bonndorf-Waldshut: Wittemann (Ztr.) gewählt.
Bretten - Bruchsal: Schmidt (natl.) 1582, Bött- ger (Soz.) 1098, Schmidt (B. d. L.) 2420. — Stichwahl.
Bruchsal-Stadt: Hoffmann (Dem.) 918 St., Wiedemann (Ztr.) 1189 St., Willi (Soz.) 276 St. — Stichwahl.
Bruchsal-Land: Hegelmaier (Ztr.) gewählt.
Bruchsal-Durlach: Kurz (Soz.) 2363, Reiff 1583 St. — Stichwahl.
uch en-Adelsheim: Knebel (Ztr.) gewählt.
Bühl-Baden: Schmunck (Ztr.) gewählt.
Boxberg-Adelsheim: Hermann (kons.) 2547, Leiser (natl.) 3344 St. — Stichwahl.
Breisach-Emmendingen: Frhr. p. Gleichenstein (Ztr.) gewählt.
Donaueschingen-Engen: Hilbert (natl.) 2820, Schmid (Ztr.) 2330 St., — Stichwahl,
Durlach-Stadt: Weber (Soz.) gewählt,
Durlach-Ettlingen: Stichwahl Müller (Soz.) und Gierich (kons.).
Emmendingen: Pfefferle (natl.) 1718, Brum- bach (Soz.) 1249 St. — Stichwahl.
""Engen-Kon stanz: Stichwahl zwischen 'Schmidt (natl.), Gießler (Ztr.) und Korn (Soz.)
Ettlingen-Rastatt: Stichwahl zwischen Beizer (Ztr.) und Schwall (Soz.)
Ettenheim-Emmendingen: Henninger (Ztr.) gewählt.
Zum falschen und bedürftigen Schein nimmt nur die Vhn- mackt und Verkehrtheit ihre Zuflucht.
Schiller.
**»****»***********»*«»»******
Am Franzosenstein.
Original-Roman von Erich Eben sie in. bt> «Nachdruck verbaten.)
Bebend wie ein Knabe stand er vor ihr. Alles andere war ausgelöscht in ihm bis auf das eine: Du darfst sie nicht gehen lassen, Du mußt ihr sagen, was in Dir ist, mußt sie fragen. . .
Und dann rang es sich stockend von seinen Lippen: „Konstanze — was ist das? Ich hätte Sie verhöhnt?"
Etwas im Ton seiner Stimme ließ sie aufblicken. Gleich darauf lenkte sie betroffen den Blick nieder. In seinen Augen stand eine Sprache, die ihr das Blut jäh zum Herzen trieb; auf seinem Antlitz lag ein strahlender Glanz, der sie blendete.
Da nahm er ihre Hände in die seinen und sagte weich: „Konstanze, was reden Sie von Haß? Einmal sagte ich: Solange ein Atemzug in mir ist, brauchen Sie nur zu rufen .. . das Wort gilt heute so gut wie damals! und tausendmal mech: . . . tausendmal mehr als damals !"
„Damals!" wiederholte sie verwirrt, fasziniert durch seinen unverwandt auf'ihr ruhenden Blick, „damals . . ." Dann raffte sie sich auf und sagte, sich gewaltsam zur Festigkeit zwingend: „Seitdem ist so vieles geschehen! Und über alles wäre ich ja hinweggekommen, aber jener Brief nach Richards Tod. . . daß Sie den schreiben konnten ..."
Er schüttelte verständnislos den Kops.
„Welcher Brief? Ich habe doch nie an Sie geschrieben?"
Konstanze nestelte an ihrer Uhrkette herum, wo sich
Winkelmann (natl.) 746 St., Engler (Soz.) 789 St. — Stichwahl.
Freiburg-Stadt II: Hertzler (Ztr.) 1634, Hülsmann (natl.) 862 St., Kräuter (Soz.) 1212 St. — Stichwahl.
Freiburg-Stadt III: Hauser (Ztr.) 1161 St-, Göhring (natl.) 1348 St., Grumbach (Soz.) 482 St. — Stichwahl.
Freiburg-Emmendingen: Schüler (Ztr.) gewählt.
Karlsruhe-Stadt I: Frank (Soz.) gewählt. Karlsruhe-Stadt II: Rebmann (natl.) 1692 Karlsruhe-Stadt III: Frühauf (Frs.) 1848 Karlsruhe-Stadt IV: Kolb (Soz.) gewählt. Karlsruhe-Land: Neck (natl.) 1870, Tinks (Soz.) 1622, Kämmerer (Kons.) 1625. — Stichwahl.
Lörrach-Stadt: Rösch (Soz.) 855 St., Sutter (frs.) 447 St., Klug (natl.) 311 St., Böhler (Ztr.) 309 St. ^ Veit (christl.-soz.) 68 St. — Stichwahl.
Heidelberg!: Stichwahl zwischen Rohrhurst (ntl.) und Maier (Soz.).
Heidelberg II: Rausch (Soz.) 2214, Koch (lib.) 1321, Schneider (kons.) 1376 St. — Stichwahl.
Heidelberg -Wiesloch: Kaltschmidt (ntl.) 1320, Pfeiffle (Soz.) 2215, Schmidt (Kons.) 1384. — Stichw.
Heidelberg (Land) -Eberbach: Quenzler- Heidelberg (Natl.) 1309, Kautzmann-Roggenau (Freif.) 601, Maier-Heidelberg (Soz.) 1502, Reichwein-Schönau (Kons.) 956. — Stichwahl.
Kehl: Sänger (natl.) gewählt.
St., Slevogt (Mittelst.) 814 Willi (Soz.) 2046 St. — Stichwahl.
St., Bergmann (Mittelst.) 815 St-, Geck (Soz.) 1260 St.
— Stichwahl.
Konstanz: Federspiel (Ztr.) 992 (Verlust von etwa 400 Stimmen), Venedey (Dem.) 987 St., Lohr (natl.) 861 St., Kolb (Soz.) 462 St. Es wird Stichwahl stattfinden zwischen Federspiel, Venedey und Lohr.
Konst anz-Stockach: Büchner (Ztr.) gewählt. Lahr-Stadt: Kunzer (natl.) 905 St., Mansch (Soz.) 974 St., Häfner (Ztr.) 198 St. — Stichwahl.
Lahr (Land) -Offenburg (Land): Dr. Heimburger-Karlsruhe (Dem.) 2156, Geck-Offenburg (Soz.) 1235, Schnebel-Jchenheim (Kons.) 2103. — Stichwahl.
Lörrach-Land: Breitenfeld (Soz.) 1615 St., Geradewohl (Frs.) 960 St., Obkircher (natl.) 1321 St- Senger (Ztr.) 223. St- Gerwig (B. d. L.) 164 St. — Stichwahl.
Mannheim I: Geiß (Soz.) ist mit 29127 St. gewählt, Anselm (Dem.) 928 St., Schenk (Ztr.) 526 St. In diesem Wahlkreis stimmten 95 Proz. ab.
Mannheim II: Kramer (Soz.) ist mit 2800 St. gewählt, Tanziger (Freif.) 817 St., Gulden (Ztr.) 428.
Mannheim III: Vogel (Dem.) ist mit 1590 St. gewählt, Berber (Soz.) 1018 St., Müller (Ztr.) 404 St.
Mannheim IV: König (natl.) 2417 St., Geck (S.) 1981 St., Karl (Ztr.) 581 St. Nachwahl zwischen dem nationalliberalen und sozialdemokratischen Kandidaten.
Mannheim V: Süßkind (Soz.) ist mit 3139 St. gewählt, Benziger (natl.) 914 St., Noll (Ztr.) 789 St.
Mannheim-Schwetzingen: Bechthold (Soz.) gewählt.
Meßkirch-Stockach: Bauer (Ztr.) 2535, Weiß- Haupt (natl.) 2703 St. — Stichwahl.
Mosbach: Bielhauer (natl.) 1382, Bauschbach (k.) 2507 St. — Stichwahl.
Müllheim-Lörrach: Koger (natl.) gewählt. Neustadt-Triberg: Tuffner (Ztr.) gewählt.
O b erkirch-Offenbur g (Land) -Achern: Wildemer-Appenweier (Natl.) 1352, Geppert-Kappelwin- deck (Ztr.) 2275, Trinks-Karlsruhe (Soz.) 673. Geppert.
— Gewählt.
Offenburg-Stadt: Simmler (Ztr.) 945 St., Müser (Dem.) 772 St-, Mansch (Soz.) 682 St. - Stichwahl.
Offenburg (Land) -Kehl : Marzloff (Natl.)
neben anderen Dingen das Medaillon mit dem Brief befand. Mit bebenden Fingern machte sie es los und reichte Hans den Brief.
Sein Gesicht wurde sehr bleich während des Lesens. Auf 'den ersten Blick hatte*er die wenn auch verstellte Schrift seines Vaters erkannt.
Dann wurde sein Blick finster.
„Das also haben Sie mir zugetraut, Konstanze? Darum haben Sie nicht einmal meine Blumen neben dem Toten geduldet, den ich doch ehrlich und von Herzen betrauerte . . .?" Er verstummte unwillkürlich. Konstan- zes Augen leuchteten plötzlich in wundersamem Glanz, und über ihre vorher so traurigen Züge breitete sich langsam Licht.
„Also nicht . . . O mein Gott, ich danke Dir!" murmelte sie leise. Tann streckte sie Hans die Hand hin: „Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen unrecht tat . . . Niemand lhat bitterer darunter gelitten, als ich, denn nie habe ich an einen Menschen geglaubt, wie ich an Sie glaubte!"
Hans hielt ihre Hand fest.
„Und das andere, das Sie mir noch zu verzeihen haben?"
Sie errötete über und über und schwieg.
Er nahm ihre zweite Hand, beuche sich etwas nieder und blickte ihr tief in die Augen, minutenlang, selbstvergessen, von tiefer Zärtlichkeit erfüllt. Und Konstanze erwiderte seinen Blick, ebenso tief, von unbewußter Zärtlichkeit. . . .
Ein großes Staunen kam über beide, als hätten sie sich zum ersten Mal im Leben gesehen.
Und als müsse es so sein, legte Hans den Arm um Konstanze und führte sie zur Bank zurück, wo er sie neben sich niederzog. Dann sagte er weich: „Es war eine törichte Sache — der Haß zwischen uns, Konstanze — nicht wahr?"
Konstanze nickte und brach plötzlich in Tränen aus.
„Konstanze?" rief Hans erschrocken „Was ist. . . habe ich Sie beleidigt?"
Sie schüttelte den Kopf und lächelte unter Tränen.
Freiburg-Stadt I: Fehrenbach (Ztr.) 1484 St. 427, Morgenthaler-Fautenbach (Ztr.) 2778, Geck (Soz.) .1340) — Gewählt: Morgenthaler.
Pforzheim-Stadt I: Wittum (natl.) 1308 St Odenwald (frs.) 878 St-, Trunk (Ztr.) 247 St., Harter) (Soz.) 1816 St. — Stichwahl.
Pforzheim Stadt II: Geck (Soz.) gewählt.
Pforzheim-Land: Stockinger (Soz.) gewählt.
Pfullendorf-Ueberlingen: Weihhaupt (Z.) gewählt.
Rastatt-Stadt: Gräfinger (Ztr.) 428 St., Nis- derbühl (natl.) 356 St., Vogel (Dem.) 276 St., Kolb (Soz.) 472 St. — Stichwahl.
Rastatt-Baden: Stichwahl zwischen allen Parteien, bisher Ztr.
Säckingen-Schopfheim: Matt (natl.) 1906, Dieterle (Ztr.) 2166, Zentobel (Soz.) 1034. — Stichwahl.
Schopfheim - Schönau: Leonhardt-Weitenau (Natl.) 1481, Dr. Knoderer-,Lörrach (Dem.) 371, Müller- Schopfheim (Soz.) 1492, Vollmer-Schwand (B.d.L.) 1324. — Stichwahl.
Sinsheim: Neuwirth (natl.) gewählt.
St. Blasien-Waldshut: Schmidt-Rheinheim (Natl.) 1140, Muser-Offenburg (Dem.) 627, Blümmel- Waldshut (Ztr.) 2472, Engler-Freiburg (Soz.) 528. — Gewählt Blümmül.
Tauberbischofsheim: Tr. Schofer (Ztr.) gewählt.
Staufen-Schönau: Kopf (Ztr.) gewählt.
Schwetzingen: Karl (kons.) 1668 St-, Kahn (Soz.) 1975 St., Klein (natl.) 694 St., Ihrig (Dem.) 645 St. Nachwahl zwischen Karl und Kahn.
^S«Hopfheim: Stichwahl zwischen Vollmer (kons.), Weidenau (natl.) und Müller (Soz.)
Triberg-Villingen: Staiger (kons.) 1745, Hummel (Dem.) 1649 St. — Stichwahl.
Villingen-Donaueschingen: Görlacher (Z.) gewählt.
Waldkirch-Freiburg: Reinhardt (Z.) gewählt.
Wertheim-Tauberbischofsheim: Neuhaus (Ztr.) gewählt.
Weilheim: Müller (natl.) äst gewählt.
Wei nheim: Müller (nafl.) 2588 St., Seufert (Soz.) 1659 St., Merx II. (Ztr.) 700 St. — Stichw.
Wiesloch-Bruchsal: Frhr. v. Mentzingen (Ztr.) gewählt.
Wolfach-Ofsenburg (Land) : Dr. Heimburger-Karlsruhe (Dem.) 260, Seuber-Gengenbach (Ztr.) 2881, Geck (Soz.) 989, Sänger (Natl.) 142. — Gewählt: >Seuber.
Rundschau.
Die LanÄtagswahl in Sachse«,
die zuin erstenmal nach einem neuen, nicht sehr liberalen! Wahlgesetz erfolgte, hat den Sozialdemokraten einen großen Erfolg gebracht. Es sind bis jetzt gewählt, 14 Konservative, 4 Nationalliberale, 16 Sozialdemokraten. An den 57 Stichwahlen, die nötig werden, sind die Konservativen an 10, die Mittelständler an 2, die Reformer an 1, die Bauernbündler an 3, die Nationalliberalen an 29, die Freism'nigen an 9, die Sozialdemokraten an 53 beteiligt.. Die bisherige Kammer bestand aus 82 Mitgliedern, die sich aus 46 Konservativen, 31 Nationalliberalen, 3 Freisinnigen, 1 Reformer und 1 Sozialdemokraten zusammensetzten Die Sozialdemokraten haben also schon im ersten Wahl- gang 15 Mandate hinzugewonnen.
* * * *
Die geistliche Schulaufsicht in Baden.
Zu den kürzlich aus der „Breisgauer Zeitung" auch hier wiedergegebenen Mitteilungen über den Entwurf eines neuen Elementarunterrichtsgesetzes, wonach ein Wiederaufleben oder eine Rekonstruierung der geistlichen Schulaufsicht'in bedrohliche Nähe gerückt scheine, bringt jetzt die „Karlsruher Zeitung" eine halbamtliche Erklärung folgenden Wortlautes:
„Nein . . . aber es war so schrecklich, die lange, finstere, einsame Zeit, wo ich dachte... und jetzt ist alles so schön, jetzt sind wir wieder die alten Freunde und ich bin so glücklich!"
Er lag plötzlich zu ihren Füßen, schlang die Arme um sie und drückte sein Gesicht auf ihre schlanken Hände.,
„Nein — nein — nicht die alten Freunde . . . etwas viel, viel Schöneres ... ich liebe Dich, Konstanze! Und nun lasse ich Dich nicht mehr! Ter alte Haß zwischen Herzog und Paur soll ertränkt werden in unserer jungen Liebe. . . Konstanze, liebe, teure, sage mir, nein, sage nichts, blicke mich nur noch einmal so an wie vorhin, auf daß ich wieder lerne, an das Glück zu glauben. .!"
Konstanze saß regungslos da und wagte nicht, sich zu rühren. Ihr war, als habe sich plötzlich ein Traum erfüllt, den sie oft geträumt in tiefer Nacht, wenn der Körper schlafgebannt lag und die Seele emporwanderte zu lichten Sternen. Ein Traum, den sie im Wachen nie zw denken gewagt Hütte.
Ganz leise und ängstlich glitten ihre Finger über das blonde Haar des Mannes, dessen Augen fragend an ihrem! Antlitz hingen, und um den feingeschnittenen Mund erstand wieder das sonnige, glückliche Lächeln vergangener Tage. Versunken waren Schmerz und Enttäuschung, Vergangenheit und Zukunft. Sie atmete tief auf — wie hier die Welt Ringsum dalag im Frieden des Abends. Die Winkel rauschte und in den Erlen flüsterte leise der Abendwind. Ein Stern begann zu funkeln am blassen Himmel, und unter den alten Buchen schlich die Dämmerung hin.
„Konstanze," sagte Hans weich, „nun ist das Glück gekommen — fühlst Du es? Mir ist, als sei nichts mehr auf Erden als Du und ich s. . . Du und ich . . . tvi? ein Märchen ist's. .!"
Da kam es plötzlich über sie mit brausender Gewalt, ein wildes Sehnen nach Glück erfüllte sie, das alle Gedanken auslöschte. Sie beugte sich nieder und küßte ihn.
„Das Glück — ja — Du mein Glück — Hans!" murmelte sie, „o könnten wir's halten!"
(Fortsetzung.)