Der demokratische Verein Nürnberg faßte eine Resolution, die der Trauer um den Tod Ferrers Ausdruck gibt, Entrüstung über den an ihm begangenen schmachvollen Justizmord ausspricht und den Trägern des jesuitischen Systems, als dessen Opfer Ferrer fiel, sowie den deutschen Befürwortern dieser Schmach des Jahrhun­derts tiefste Verachtung bekundet.

Ausländische Kundgebungen.

Paris, 17. Okt. An der Spitze des heutigen De­monstrantenzuges schritten der Präsident und mehrere Mit­glieder des Pariser Gemeinderats und sozialistische Depu­tierte. Auch Hervs nahm daran teil. Als der Zug sich aufgelöst hatte, wurde im Tuilerien-Garten ein Priester von einer Schar der Demonstranten mißhandelt und auch Revolverschüsse auf ihn abgegeben, die ihr Ziel verfehl­ten und einen Polizeiinspektor verwundeten. 7 Perso­nen wurden verhaftet. Aus mehreren Grenzstädten wer­den Kundgebungen gemeldet. Ernste Zwischenfälle sind auch dort nicht vorgekommen.

London, 17. Okt. Nach einer Protestversamm- lung auf dem Trafalgaer Square zogen 10000 Demon­stranten nach der spanischen Botschaft, wobei es zu Zu­sammenstößen mit der Polizei kam, die die Stra­ßen abgesperrt hatte. Die Polizei bemächtigte sich aller von den Demonstranten mitgeführten Banner, vernich­tete sie und suchte den Mob durch wiederholtes, energisches Vorgehen zu zerstreuen. Die Demonstranten zogen infolge­dessen nach dem römisch-katholischen Dom, wo sie ihre Kundgebungen fortsetzten, bis die Polizei sie vertrieb.

Tages-Chrornk.

Nürnberg, 17. Okt. Der Demokratische Verein Nürnberg hielt eine geschlossene, stark besuchte Mitglieder­versammlung ab. Außerhalb der Tagesordnung erfolgte die oben gemeldete Protestkundgebung gegen die Hinrichtung Ferrers. lieber den Heidelberger Parteitag der Deutschen Volkspartei re­ferierten Gem.-Bev. Mirsberger und Redakteur Stelzner. An die Referate schloß sich eine lebhafte Diskussion an. Einstimmig wurde eine Resolution angenommen, die in den Fus- sionsbeschlüssen des Heidelberger Parteitags .,eine be­klagenswerte Rechtsschwenkung" sieht und die dementsprechende, übrigens bereits Porher bekannt gewesene Stellungnahme des Vereins verkündet. Zu erwähnen ist noch, daß sich eineFreie Bereinigung der Deutschen Volkspartei zur Erwerbung des Nürn- bergischen Bürgerrechts" gebildet hat, um die kommunale Wahltätigkeit desDemokratischen Vereins" kräftig unterstützen zu können.

Billingen (Baden), Die gegenwärtige günstige Lage der Landwirtschaft kam auch bei den Verpachtungen der Felder des Spitals zum Ausdruck. Während die Pacht bisher nur 1557 Mark betrug, bringt sie künftig 3526 Mark jährlich ein. Der Mehrerlös beträgt 1699 Mark oder 109 Proz.

Weißenburg, 17. Okt. Das französische Kriegerdenkmal in Weißenburg ist heute Vormittag enthüllt worden. Am Mor­gen fand ein stimmungsvoller Trauergottesdienst in der evange­lischen Kirche statt. Am Altar waren deutsche und französische Fahnen angebracht und davor die trauerumslorte Trikolore der französischen Gravelotte-Kämpfer aufgestellt.

Wien, 17. Okt. Aus Budapest wird der Neuen Freien Presse gemeldet: Der Abgeordnete Stefan Pilisy meldete im Abgeordnetenhause einen Antrag an, wonach die ungarische Re­gierung angewiesen werden soll, die Initiative zu einem inter­nationalen Vertrage zu ergreifen, der einen internationalen Be­gnadigungssenat für solche Fälle einsetzen würde, wenn politi­sche Verbrecher zum Tode verurteilt werden. Diesem Senat soll das Recht zustehen, die über jene verhängte Todesstrafe in lebenslänglichen Kerker umzuwandeln. Das besondere Begna­digungsrecht der Souveräne soll bis zur Einsetzung dieses Gnadensenates nicht beeinträchtigt werden.

Prag, 17. Okt. Aus Anlaß der Eröffnung des Hochschul- femesters wurde heute von den hiesigen deutschen L-tudenten der erste Bummel abgehalten. Die Vorgänge des Vorjahres wiederholten sich. Die Demonstrationen gegen die Studenten endeten, als eine zum Protest gegen die Hinrichtung Ferrers einberufene Versammlung aufgelöst wurde und ihre Teilnehmer im Verein mit den Straßendemonstranten auf dem Wenzelsplatz für Ferrer Kundgebungen veranstalteten. Die Polizei zerstreute die Menge.

Luftschiffahrt.

Frankfurt, 17. Okt. Die Internationale Luft­schiff-Ausstellung wurde heute Mittag mit einem Fest­akt, an dem die Spitzen der Behörden und zahlreiche Gäste teilnahmen, offiziell geschlossen. Nach der Verkündigung der Preise schloß der kommandierende General v. Eichhorn die Ausstellung mit einem 3fachen Hoch auf den Kaiser.

Wien, 17. Okt. Bei dem heutigen Aufstieg des Ballons der Gebrüder Renner stürzte, nachdem der Ballon glücklich manöveriert hatte, einer der Brüder herab, da der Ballon sich zu tief gesenkt hatte und an den Schuppen stieß. Renner blieb aber unverletzt. Der Ballon landete ohne weiteren Un­fall in der Nähe Wiens.

Bork, 17. Okt. Der deutsche Flugtechniker Grade führte heute auf dem Flugfelde Mars mehrere wohlgelungene Flüge aus, deren erster die Bedingungen für den in Johannistal auszutragenben Lanzpreis erfüllte. Der längste Flug dauerte 7 Minuten Und führte bis zur Höhe von 40 Meter. Der Start elang bei allen Flügen nach einem Anlauf von 80100 Meter, «s Publikum bereitete dem Flieger freundliche Kundgebungen.

Aus Württemberg.

Dienstnachrichten.

' Uevcrtragen wurden die evang. Pfarreien Hausen Del. Tutt- lkngen, dem Pfarrverweser Eugen G v tz in Bernloch, Del. Mün> singen, Talheim, Dek. Tübingen, dem Pfarrverweser Alfred Stierlin in Hertmannsweiler, Dek. Waiblingen. Dem zum Vorstand und Hauptlehrer am Paulinenstift in Friedrichshafen Bemannten 2. evang. Stadtpfarrer Dr. Vöhringer in Waib­lingen wurde die nachgesuchte Entlassung aus dem Kirchendienst erteilt. Uebertragen wurden die Schulstellen in Eßlingen dem Schullehrer Breuninger in Brackenheim, in Wildberg dem Schullehrer Schwäble in Weikersheim, in Reicheneck, Bez. Ohnastetten (Urach), dem Unterlehrer Heinrich Söll in Böb> lingen.

Die Anträge zur Landesversammlung der Sozialdemokratie Württembergs, die am 7. Novem­ber stattfindet, liegen nun vor. Besonders interessant er­scheinen folgende Anträge: Für die Schwäb. Tagwacht ist eine Preßkommission einzufetzen, welche Beschwerden über das Organ entgegenzunehmen, solche zu prüfen und nach Rücksprache mit den Redakteuren zu erledigen hat. Die Preßkommission ist in der Versammlung Groß-Stuttgarts zu wählen und untersteht der Kontrolle des Landesvor­standes; der Vorsitzende des Landesvorstandes hat Sitz und Stimme in der Preßkommission. (Stuttgart, Bez. Westen). Tie Parteigenossen haben die moralische Pflicht,

ihre schulentlassenen Söhne und Töchter der freien Ju­gendorganisation zuzuführen. (Stuttg. Bez. Westen.) Die Redaktion derTagwacht" wird beauftragt, durch geeig­nete Artikel mehr zur Aufklärung der Frauen beizutragen. (Stuttg. Bez. Westen). Der Landesverband wird beauf­tragt, alle sonstigen durch die Leipziger Beschlüsse sich ergebenden Aenderungen im württembergischen Landes- statut selbst vorzunehmen. (Der Landesvorstand.) Bei Reichstags-, Landtags- und Kommunalwahlen sind Dop- petmandate entschieden zu vermeiden. (Stuttgart Bez. Hes­lach). Sozialdemokratischen Bürgerausfchußmitgliedern ist' im Bedarfsfälle eine entsprechende Entschädigung für den durch ihre Tätigkeit entgangenen Arbeitsverdienst aus der Landeskasse zu gewähren, wenn ihnen durch den Orts- Verein, dem sie angehören, eine solche nicht gewährt wer­den kann. (Bez. Aalen.) Der Landesvorstand ist zu be­auftragen, das sozialdemokratische Gemeindeprogramm mit entsprechenden Erläuterungen in Form eines Handbuches zu einem billigen Preis herauszugeben; darin soll auch die im vorigen Jahre beschlossene Geschäftsordnung für Gemeindekollegien enthalten sein. (Hohenstaufen). Zum Betreiben einer energischen Agitation wird der Landesvor­stand beauftragt, Reichstagsabgeordnete zu größeren Agi­tationstouren in Württemberg zu gewinnen. (Heidenheim.)

ch.

Anerkennung für die Eisenbahner und Post­ler. Gleich den Soldaten haben während des Kaiser­manövers Eisenbahn und Post fast Unmenschliches geleistet. Man wunderte sich, daß zwar den Soldaten rückhaltloses Lob für ihre Leistungen gespendet wurden, den Eisenbah­nern und Postlern eine Anerkennung aber versagt blieb. Nun kommt, reichlich verspätet, eine solche Anerkennung hintendrein. Im Amtsblatt der Verkehrsanstalten veröf­fentlicht Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker zwei ihm zugegängene Anerkennungsschreiben über die Leistungen der württembergischen Verkehrsanstalten. Das eine geht von dem Chef des großen Generalstabs in Berlin, Ge­neral von Moltke, aus, das andere von dem Generalkom­mando des 13. (K. Württ.) Armeekorps. Auch vom K. bayerischen Kriegsministerium ist eine Anerkennung an die Beamten und Bediensteten der württembergischen Staatsbahnverwaltung und Postverwaltung eingelaufen. Alle diese Anerkennungsschreiben beziehen sich auf die kolossalen,, mit Umsicht und Tatkraft durchgeführten Leist­ungen der Verkehrsanstalten im Kaisermanöver.

Stuttgart, 16. Okt. Der Schultheiß Gürttner in Gärtringen hat die ihm von der Deutschen Par­tei und Volkspartei angetragene Kandidatur für die Laudtagsersatzwahl im Bezirk Herrenbcrg ange- i nommen.

Nürtingen, 16. Okt. Auf dem Hohen-Neuffen ist heute das Denkzeichen für den schwäbischen Kirchensinger Eduard Paulus, das in der Ostwand des Jnnen- hofes eingefügt ist, eingeweiht worden. Das Denkzeichen ist ein Werk des Bildhauers Rheineck und stellt ein Re­liefbildnis von Paulus dar. Die Weiherede hielt Geh. Hofrat Professor Dr. Güntter. Professor Lachenmaier trug eine Anzahl Gedichte von Paulus vor, worauf Hof­baudirektor von Berner das Gedenkzeichen dem schwäbi­schen Albverein übergab, in dessen Namen cs Professor Nägele übernahm. Lorbeerkränze legten nieder Geh. Hof­rat Professor Güntter und Landeskonservator Professor Dr. Gradmann. An die Feier schloß sich ein Festmahl im Ochsen zu Neuffen.

Heidenheim, 16. Okt. Die MN 13. ds. Mts. in Aalen abgehaltene zahlreich besuchte Versammlung des Brauereivereins des Bezirks Aalen beschloß mit Einstim­migkeit eine bescheidene Erhöhung des Bierpreises ab 1. November. Es soll nun festgesetzt werden für 0,4 Liter 10 Pf., für Vs Ater 12 Pf. und für einen Liter Bier 24 Pfennig.

Lorch, OA. Welzheim, 16. Okt. In der gestrigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien wurde Mitteilung von dem Erlaß der K. Kreisregierung Ellwangen in Sachen der Nichtbestätigung der Wahl des Gerichtsschreibers Scheufele zum Stadtschultheißen gemacht. Darin wird u. a. als ein wesentlicher Punkt für die Nichtbestätigung Scheufeles die Verbreitung ungünstiger Gerüchte über die dienstliche Tätigkeit des Gegenkandidaten Horsch genannt. Die Kosten der Wahl (ca. 100 M) werden auf die Staats­kasse übernommen.

Mm, 16. Okt. Der hiesige Konsumverein zählte am 30. Juni dieses Jahres 4569 Mitglieder, d. i. um 118 mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Der Umsatz im abgelaufenen Rechnungsjahr bezifferte sich auf 1093 269 Mark. (Vorjahr 1055642 Mark.) Bon der Zunahme entfallen 33 082 Mark auf das eigene und 4545 Mark auf'das Lieferantengeschäft. Die Gewinn- und Ver­lust-Rechnung schließt mit 181 505 Mark Einnahmen und 99931 MarkyAusgaben, so daß sich ein Reingewinn von 81574 Mark ergibt. An Erträgnissen wurden erzielt im Warengeschäft 88 404 Mark, in der Bäckerei 38 882 M, im Brennmaterialiengeschäft 20 763 M, im Weingeschäft 16 441 M, im Mostgeschäft 6936 M usw. Die gestrige Ge­neralversammlung bestimmte, daß vom Reingewinn 3000 Mark zur Verzinsung der Geschäftsanteile der Mitglie­der, 78 335 M zur Ausschüttung einer Dividende von 7h2 Proz. auf 'den Umsatz verwendet und 238 Mark auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Nah und Fern.

In Markgröningen, OA. Ludwigsburg wollte am letzten Mittwoch der Schäfer und Landwirt Schuh­macher an seiner Futterschneidmaschine etwas in Ord­nung brnigen. Währenddessen trieb sein zwölf Jahre al­ter Sohn die Maschine an, wodurch der Vater einige Fin­ger in die Kammräder brachte und ihm diese abgedrückt wurden. Am Samstag abend ist nun der Mann an hin­zugekommenem Starrkrampf 'seinen Verletzungen erlegen.

In Gagst ätt bei Kilchberg a. Jagst brannte Scssns- tag das Anwesen des Kaufmanns Leber vollständig nie- de.r Die betagten Eltern des Leber konnten sich nur mit knapper Not retten, während seine Frau im Gesicht bedeutende Brandwunden erlitt. Der Schaden an Mobi

liar und Warenvorräten, die zum Teil nicht versichert sind, ist sehr groß. Das Feuer, das in den Benzin- und Petroleumvorräten gute Nahrung fand, griff mit großer Schnelligkeit um sich.

Die 18 Hundertmarkscheine, die eine Frau aus Söfliugrn am Freitag hier verloren hat, sind von einem ehrlichen Mädchen gefunden und an der Gewerbebank abgegeben worden.

Handel und Volkswirtschaft.

Herbstnachrichten.

Stuttgart, 16. Okt. Während die Vertreter der Wein­produzenten von Cannstatt, Untertürkheim und Wangen im Ver­ein mit den Vertretern der Weinorte des Oberamtsbezirks Cann­statt den Beginn der Weinlese auf 15. dieses Monats festgesetzt haben, wurde in der heutigen Sitzung der Felduntergänger und Feldstenßler von Alt-Stuttgart und Degerloch beschlossen, den Beginn der Weinlese für diese beiden Markungen auf Donners- tag 21. Oktober festzusetzen und dementsprechend Antrag an den Gemeinderat zu- stellen. Bestimmend für das Hinausrücken der Lese auf diesen Zeitpunkt war der Umstand, daß im Stuttgarter Tal vorherrschend Trollinger angebaut sind, die durchaus ge­sund sind und deshalb auch insbesondere bei der jetzigen war­men Witterung möglichst lange am Stock bleiben können und sollen. Bei der heute noch tadellosen Belaubung der Wein­berge, dem infolge der guten Herbstwitterung vorgeschrittenen Reifegrade der Trauben und der hier allgemein üblichen sorg­fältigen Auslese ist ein gutes Erzeugnis zu erwarten.

Uhlbach, 16. Okt. Lese in vollem Gang. Verschiedenes verstellt. Feste Käufe noch nicht abgeschlossen.

Endersbach, 15. Okt. Der schöne Stand der Weinberge erweckte heute lebhafte Kauflust zu 103, 102, 100 Mark pro 3 Hl. Qualität gut. Gründliche Auslese.

Grunbach i. R., 16. Okt. Käufe zu 8590 Mark pro 3 Hl. Käufer frdl. eingeladen.

Bcntelsbach, 15. Okt. Preise wie gestern 100 bis 105

Mark pro 3 Hl. Noch Vorrat.

Schnaith, 15. Okt. Verkauf heute wieder sehr lebhaft, zu den bisherigen Preisen von 108 bis 115 Mark pro 3 Hl. Vorrat noch 600 Hl.

Obertürkheim» 15. Okt. Lese im Gang. Mehrere Käufe zu 125 Mark pro 3 Hl. Vieles verstellt.

Strümpfelbach, 15. Okt. Verkauf heute sehr lebhaft zu 98, 100, .103 und 105 Mark. Die Ratskellerkommission Stuttgart hat wie im Vorjahre ein größeres Quantum Wein hier gekauft.

Marbach a. N., 16. Okt. Lese nahezu beendet. Bon Montag ab kann Wein gefaßt werden. Einige Käufe abge­schlossen ohne festen Preis. Käufer sind erwünscht.

Walheim, 16. Okt. Gestern und heute lebhafter Verkauf zu 85114 Mark. Vorrat noch etwa 100 Hl.

Grantschen, 15. Okt. Lese seit heute in vollem Gang. Käufe auf festen Preis sind bis jetzt noch keine gemacht, Hagegen eine größere Anzahl von Resten verstellt. Bei der hier üb­lichen sorgfältigen und pünktlichen Auslese kann auf ein gutes Erzeugnis gerechnet werden.

KirchheiM a. R., 14. Okt. Letzte Anzeige. Heute bei stei­genden Preisen-von 98138 Mark alles verkauft. Zum Schluß wurden dj^ meisten Käufe zu 98110 Mark abgeschlossen.

MeimSheim, 15. Okt. Lese geht am Montag zu Ende. Weinvorrat fand raschen Absatz zu steigenden Preisen bis zu 78 Mark pro Eimer. Alles verkauft. Letzte Anzeige.

Löchgau, 15. Okt. Lese nahezu beendigt. Weitere Käufe zu 70, 72, 74, 75 und 80 Mark pro 3 Hl. Der Wein be­friedigt allgemein. Käufer eingeladen.

Bönnigheim, 15. Okt. Lese wird morgen in der Harcpt- sache beendigt. Heute verkauft Schiller- und Rotgewächs zu 70 bis 86 Mark, Reißriesling zu 120 Mark pro 3 Hl. Noch 300 Hl. gute Posten feil.

Flein, 16. Okt. Gestern Verkauf lebhaft zu 105 bis 108 Mark pro 3 Hl. Rot- und 95 bis 100 Mark pro 3 Hl. Weiß­wein. Noch ziemlich Vorrat, Käufer erwünscht.

Rordheim, 17. Okt. Lese in vollem Gange, bei herrlichem Wetter, welches die Qualität des Neuen noch bessert. Amtl. Wage 71 Grad und nach der alten Wage 76 Grad. Also Wem gut, deshalb auch lebhafte Nachfrage. Preis von 88 Mark auswärts. Neuer Wein kann jetzt gefaßt werden.

Stadtkelter Hcilbronn, 18. Okt. Lese in vollem Gang. Vieles bestellt, aber noch keine festen Käufe. Qualität über Erwarten gut. Menge schlägt überall zurück.

Großgartach, 16. Okt. Lese dauert fort. Das gute Wetter wirkt äußerst vorteilhaft auf die Qualität des Neuen. Heute von 7080 Mark. Käufer willkommen.

Ellhofen, 16. Okt. Es ist jetzt alles verkauft und wird sich der Mittelpreis aus etwa 82 Mark pro Eimer stellen. Die Menge schlägt, erheblich zurück. Gewicht 73 Grad. Letzte Anzeige.

Erlenbach OA. Neckarsulm, 17. Okt. Heute versammelten sich die hiesigen Weingärtner zur Besprechung der Herbstange­legenheiten, auf dem Rathaus. Dieselben sichern nämlich gute, pünktliche Auslese zu, so daß ein guter Wein erzielt wird. Auch waren dieselben darüber einig, den Herren Weinkäufer bezügl. der Preise möglichstes Entgegenkommen zu zeigen und den Heurigen zu 90 bis 100 M pro Hektoliter zum KaP anzu­bieten. Hierauf wurden auch sofort Käufe zu M 95, 96, 98 und 100 abgeschlossen.

Erlenbach OA. Neckarsulm, 16. Okt. Gestern war unsere Gemeinde von Herren Weinkäufern stark besucht. Bei Besich­tigung der Weinberge sprechen sich dieselben sehr befriedigend aus und wurden auch von i^n meisten Herren Bestellungen gemacht. Die Lese beginnt nun allgemein.

Willsbach, 17. Okt. Nachdem gestern von mehreren Wein- Handlungen große Posten zu 82 Mark pro Hl. zusammenge­kauft wurden, sind seither wieder viele Käufe zu 85 und 87 Märk pro Hl. abgeschlossen. Vorrat geht rasch zusammen. Indessen sind noch einige schöne Partien feil, welche ohne Zweifel zu besseren Preisen Abnehmer finden. -

Neckarsulm, 16. Okt. Lese begonnen. Menge schlägt wegen peinlicher Auslese zurück. Qualität gut. Gesamterzeugnis etwa 3600 Hl. Wein kann gefaßt werden. Preise 90400 Mark.

Stockheim, 15. Okt. Preise bei lebhafter Nachfrage ge­stiegen bis 107 Mark. Nur noch Weniges feil. Gewicht vom gemischten Gewächs 70 Grad nach Oechsle. Lese dauert noch die ganze kommende Woche. Letzte Anzeige.

Hof unv Lembach, 15. Okt. Ein Kauf zu 85 Mark pro Eimer.

Großheppach, 15. Okt. Käufe zu 98, 100, 102 und 105 Mark pro Eimer. Qualität ist besser als erwartet. Käufer sind eingeladen.

Stetten i. R., 15. Okt. Die Preise bewegen sich von 90, 95 und 100 Mark. Vieles verstellt und gehandelt auf Mittel­preis. Vorrat ist noch ziemlich vorhanden, daher Käufer er­wünscht. Briefliche und telefonische Auskunft erteilt gerne Karl Schlegel, Gemeinberat.

Korb-Steinreinach i. R., 15. Okt. Lese im Gang: ein Kauf zu 100 Mark pro 3 Hl. Vorrat noch ca. 2700 Hl. gnte Schillerweine. Käufer willkommen.

Haberschtacht, 15. Okt. Die Lese ist nun in vollem Gang. Es sind schon ziemlich viel Käufe zu 100 Mark, ein Kauf zu 95 Mark Pro 3 Hl. abgeschlossen worden. Vom nächsten Mon­tag ab kann Weinmost gefaßt werden.

Hof und Lembach, 16. Okt. Mehrere Käufe zu 90 Mark per Eimer.

Klein-JngerSheim, 16. Okt. Mehrere Käufe abgeschlossen zu 8590 Mark. Vorrat noch 200 Hl. Käufer erwünscht.

Ochsenbach, 15. Okt. Mehrere Käufe zu 76, 78 unü 80 Mark pro 3 Hl- Noch ziemlich Vorrat.

Dnrrenzimmern, 16. Okt. Heute Verkauf lebhaft zum Preise von 95105 Mark.

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