faltet, ihrer rastlosen Propaganda gelang es 1.906 den VereinDeutsches Institut für ärztliche Mission" zu gründen, dem dann über 300 000 M an freiwilligen Beiträgen aus allen Teilen Deutschlands und der Schweiz, besonders aber aus Süddeutschland zuflossen. Viel ist erreicht, aber noch nicht alles; Unbedingt erforderlich er­scheint die Errichtung eines Tropenspitals, wozu rund 600 000 M. erforderlich sind. Tübingen ist für ein solches Spital nur in Hamburg befindet sich bisher eines besonders geeignet durch seine günstige Lage, seine wissen­schaftlichen Hilfsmittel und sein Klima. Das Tropen­spital ist das nächste Ziel des Vereins. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß dies Ziel auch noch erreicht wird.

Zum BerufsgeuoffeuschaftStage iu Stuttgart.

Am nächsten Dienstag tritt in der Hauptstadt unseres Landes der Deutsche Berussgenossenschaftstag zusammen. Was versteht man unter Berufsgenossenschaften? Die Berufsgenossenschaftcn gehören zu den stärksten Organi­sationen unserer sozialen Versicherung. Wir haben be­kanntlich von Reiches wegen eine Kranken-, eine Unfall- und eine Jnvaliden-Versicherung. Zur Durchführung die­ser Versicherungen bedarf es bestimmter Organisationen. Zn der Krankenversicherung haben wir verschiedene Ar­ten von Krankenkassen, in der Alters- und Invalidenver­sicherung die Versicherungsanstalten und in der Unfall­versicherung die Berufsgenossenschaften. Als man vor nunmehr 25 Jahren das erste Reichsgesetz über die Un­fallversicherung der Arbeiter in die Praxis überführen wollte, wurden für diesen Zweck die Unternehmer nach den verschiedenen Berusszweigen in Genossenschaften zu­sammengefaßt' Daher stammt das Wort Berufsgenossen­schaft. Jeder selbständige Unternehmer, Großindustrieller, Fabrikant, Handwerker, Landwirt, welcher einen ver- sicherungspflichtigen Betrieb hat, gehört für die Zweckd der Unfallversicherung einer Berufsgenossenschaft an. Es gibt in Deutschland 66 gewerbliche Berufsgenossenschaften und außerdem eine Anzahl landwirtschaftlicher Berufsge­nossenschaften. Namhafte Berufsgenossenschaften sind z. B. die Steinbruch-Berufsgenossenschaft, die Berufsgenos­senschaft der chemischen Industrie, die Textil-Berufsge-- nossenschaften, die Eisen- und Stahl-Berufsgenossenschaf­ten, die Knappschafts-Berufsgenossenschaften, die Bauge- Werks-Berufsgenossenschaft.

Die in den Berufsgenossenschaften vereinigten Un­ternehmer, Industrielle, Handwerker und Landwirte, kom­men für alle Unfälle auf, welche die Arbeiter in ihren Betrieben erleiden. Es werden bei Betriebsunfällen die Kosten für das Heilverfahren bezahlt; es werden Un- jfallentschädigungen, resp. Unfallrenten bezahlt. Diese Kosten werden von den Unternehmern in den Berufs- genossenschaften durch jährliche Umlagen aufgebracht. Dazu muß jeder nach der Höhe der Löhne, die er zahlt, und nach der Unfallgefahr seines Betriebes beitragen. Die Zusammenfassung der Unternehmer in den Berufsgenos­senschaften hat die Wirkung, daß das Risiko des Be­triebs a-us eine breite Basis verteilt wird. Die In­stitution der Berufsgenossenschaft hat sich in dem Vier­teljahrhundert ihres Bestehens vortrefflich bewährt. Die Berufsgenossenschaften haben das ihrige dazu beigetragen, tzie Bnfallgefahren, die ja nun leider mit dem modernen Betriebe verbunden sind, durch entsprechende Unfall-Ver- Hütungs-Vorschriften zu verringern. Sie haben aber auch Hunderte von Millionen aufgebracht, um die Fol­gen der Unfälle zu mildern. Berussgenossenschaften ha­ben sich in der Verwaltung ihrer Angelegenheiten bisher einer ausgedehnten Selbstverwaltung erfreut. Das Reichs­samt des Innern in Berlin hat nun aber einen Gesetzent­wurf ausgeheckt, durch welchen es den Berufsgenossenschaf­ten die Selbstverwaltung nehmen will. Es ist das der Entwurf 'der Reichs-Versicherungs-Ordnung. Der Ent­wurf will an die Stelle der Selbstverwaltung eine hu- reaukratische Einrichtung, sogenannte Versicherungsämter, setzen. Gegen diesen Verlust ihrer Selbständigkeit wehren sich die Berufsgenossenschaften. Sie wollen aber auch verhüten, daß den werktätigen Kreisen des Volkes die riesigen Unkosten aufgepackt werden, welche der Entwurf

Sie lachte toll, schauerlich!.Nich in fiftig Jah­ren hüüt kümmst to mi! Hüüt!"

Ten Mann überlief's. Er fuhr sich mit den Händen in die Haare.Ka, ik bin noch en jongen Min- schen. Ik mag noch nich ut de Welt gähn! Ik well nich vör mien ewigen Richter treten mit sollen blutbesmierten Händen. Ik will nich, noch nich !"

Du mötst!" Ka zog ihr Messer aus dem Mieder. Dit harr ik di todacht. Nu künn' de Schandarms dat vör Mi besorgen." ;

Ka!" Auch er riß sein Messer heraus. Einen Augenblick dächte er daran, iw niedersustechen, das Boot W nehmen, zu flüchten. Er konm's nicht. Köstliche Stun­den standen zwischen ihm und ihr. Dies verschlossene Geschöpf, das jeden Mann von sich wies, er hatte es doch in seliger Willenlosigkeit in den Armen gehalten. Und Gedanken hatten ihre brennenden Lippen ausgespro­chen, und Empfindungen hatte sie in ihm aufgerüttelt, wie sie unter den stattlichen Dächern der Moorbauern nicht wuchsen. Aus den wallenden Nebeln stiegen die Seelen der Abende, da er, die Jagdflinte über der Schulter, in Hei­ster Sehnsucht über die Moorschollen gestolpert war zu ihr. Dort, wo die schwarzen Fransen des Fuhrenkamps ln den Himmel schnitten, hatte sie feiner geharrt, aus Nacht und Unwetter ihn gezogen in die heimliche Hütte. Wenn der Wind durch die Fugen strich, drückte sie sich stster an ihn. , '

Mien Leiw to is gliek den Sturmwind. Vun wo se kämmt, künn ik nich seggen. Aewer se is do, un weiht und weiht öoer allens hen, mi un di! Di ook! Jan, di ook."

Ihr todverlangender Haß war immer noch ein Strei­cheln dieser Sturmwindliebe. Er hob die Augen. Er sah in die schwarzen Feuerräder, einst seinen Himmel. Er sah durch die Risse des Hemds die weiße Schulter, die seine Lippen so oft geküßt hatten, den Arm, der Manneskrast und Eisenmuskeln inner seiner weichen Frauenschönheit darg. Auch ihn packte der Sturmwind.Ka, wuttst mi

unbedingt im Gefolge haben würde. Diesen Zwecken des Protestes und der Abwehr will die Stuttgarter Versamm­lung dienen. Man will das Land aufklären über die Gefahren des Entwurfes der Reichs-Versicherungs-Ord- nung. Man hofft, daß sich das ganze Volk zusammentnn wird, um diesen gefährlichen Entwurf abzuwehren. Es wäre zu wünschen, daß sich auch die Abgeordneten un­seres Landtages recht zahlreich zu der Versammlung ein­fänden, und hörten, um was es sich handelt. Denn man darf'nicht vergessen, daß unser Land selbst, auch mit sei­nen Finanzen, in hervorragendem Maße an der Äbwehr- Akiton der Berufsgenossenschaften interessiert ist.

Es geht ihr ein Licht auf. Nämlich der Zen­trumspresse über die neue Leuchtmittelsteuer. Wenig­stens schreibt der gut ultramontane EhingerVolksfr. für Oberschwaben" in seiner Nummer 163:

Die neue Beleuchtungs mittel st euer hat mit der Nachversteuerung, au die zuvor niemand gedacht hatte, viele Geschäftsinhaber verhältnismäßig hart betroffen. Die Händler mit Glühstrümpfen hatten eine Riesenreklame entfaltet, um ihr Lager zu räumen. Der billige Einkauf ist aber zu Wasser geworden, denn jetzt hatte jeder Geschäftsinhaber am 1. Oktober auch für jeden vorhergekauften Glühstrumpf 10 Pfg. nachzuzahlen. Uebrigens ist der Aufschlag auf Glühstrümpfe infolge der Steuer ganz enorm hoch und hat den Preis dieser unentbehrlichen Lichtverbesserer um 50 Pfg. in die Höhe getrieben. Auf den ostelbischen Rittergütern braucht man freilich keine Glühstrümpfe."

Dazu fügt derSchwab. Merkur": Ern Zentrums­blatt, das die Glühstrnnrpfsteuerganz enorm hoch fin­det" und über dieostelbischen Rittergüter" spottet, ist der liebevollen Beachtung des Herrn Erzberger zu em­pfehlen.

Der tvürttembergische Städtetag ist gestern auf dem Rathaus in Stuttgart zusammengetreten. Es kamen innere Verwaltungsfragen der Stadtgemeinden zur Verhandlung. Von Heilbronn wohnte Oberbürgermeister Dr. Göbel den Verhandlungen an.

Stuttgart, 15. Okt. Die 8 landwirtschaftlichen Winterschulen des Landes werden zwischen dem 3. und 15. November wieder eröffnet. Der Unterricht dauert 41/2 bis 5 Monate. Er wird auf Grund eines einheitlichen Lehrplanes in 3640 Stunden wöchentlich erteilt.

Stuttgart, l 5. Okt. Sonntagsruhe imPost- dienst. Die württembergische Postordnung hat in ver­schiedenen Punkten eine Aenderung erfahren. So wird künftig der Schalterdienst ,an Sonn- und Festtagen auf eine Stunde beschränkt, während er bisher im allgemei­nen 2 Stunden dauerte.

Tübingen, 15. Okt. Der Historiker Professor Tr. Wilhelm Busch hat den Ruf an die Universität Mar­burg angenommen.

Kirchheim u. T., 15. Okt. Gestern abend fand in Lohrmanns Saalbau eine vom Gewerbeverein einberufene, öffentliche Versammlung unter dem Vorsitz von Fabri­kant Otto Ficker statt, in der vom Geschäftsführer des Württembergischen Landesverbands vom Hansa-Bund ein Vortrag über Ziele und Aufgaben des Hansa-Bundes für Gewerbe, Handel und Industrie gehalten wurde. Im Anschluß an den Vortrag erfolgte die Bildung einer Orts­gruppe des Hansa-Bundes, der gegen 100 Mitglieder aus allen Ständen beigetreten sind.

Nah und Fern.

In Beilstein, OA. Marbach wurde beim Be­stellen eines Ackers der verh. Bauer Johann Schmückle während des Umdrehens der Egge derart von dem sog. Eggenbaum gegen den Unterleib geschlagen, daß er schwer­verletzt ins Städt. Krankenhaus Heilbronn überführt wer­den mußte, wo er hoffnungslos darniederliegt.

Im Maschinenhaus her Ziegelwerke in Ludwigs­burg brach Feuer aus, das von der Weckerlinie nach hartem Kampfe gelöscht wurde, und einen nicht unerheblichen, aber durch Versicherung gedeckten Schaden anrichtete. Eine nennenswerte Betriebsstörung soll, wie die Verwaltung mitteilt, nicht entstanden sein.

dod hebben? Dar bün ik. Stot mi dien Mess' in de Bost. Aewer tovör eenmal, een enzigstes Mal Ka, segg, dat du mi gout büst."

Er faßte ihre Hand. Ein Zittern lief über ihren Leib. Ermordet hatte sie ihn in Gedanken hundertmal. Als sie ihn leibhaftig vor sich sah, stieg aus dem Blau seiner Augen, dem Braun seiner Haare lähmend der alte Zauber. Er nahm ihre andre Hand, die mit dem Messer. Sie rührte sich nicht. Ihre Brust keuchte. Aus ihren Augen brachen Tränen.

Da, ein Rascheln in der Ferne, nur geübtestem Ohr vernehmbar. Am Rand des Fuhrenkamps wurde der Nebel lebendig. Ein Helm taucht auf, ein zweiter Ka riß das Tau der Fähre vom Pflock.In 't Boot, Jan!" Schon hatte sie mit raschem Ruderschkag den Nachen in die Strömung gedreht.

Ik weet 'n Weg to'r Waterkant, to Kaptein Petersen sien Bark. Twee Stürmen snied't de af. De Schandarms kenn de nich, find't de af. De Schandarms kenn de nich, find't de nich. 't geiht gout, Jan."

Ka, schüll ik mien Leven behollen". Die Hoff­nung regt sich in Jans Brust so mächtig, daß sie ihm den Atem versetzt. Die nächste Brücke ist zwei Stunden un­terhalb, kein Nachen weit und breit als das Fährboot, und das stößt jetzt landend an das gegenüberliegende Ufer. Fünfhundert Schritte davon öffnet ein Fuhrenkamp sein bergendes Dunkel. Aber auch die Gendarmen erreichen nun das Fährhaus, ihrer vier sind's mit Gewehr und Säbel. Sie haben das Boot gesehen. Sie kennen ihren Mann.

Halt! Steht!" Jan und Ka springen ans Land. In weiten Sätzen jagen sie durch das hohe Kraut der Fuhren­wand zu. Nur hundert Schritte noch!

Halt!" und zum dritten:Halt!"

Ein Knall, den die dämpfenden Nebel fast ersticken, ein leises Zischen. Mit einem letzten Satz wirft Jan sich in den Baumschatten, sieht sich um.Ka?"

Aus Stuttgart wird gemeldet: In dem Gedränge, das bei der Ankunft des Parseval 3 auf der Neckarbrücke entstand, geriet ein Herr unter einen Straßenbahnwagen und verunglückte schwer. Wie verlautet, hat er an den beiden Füßen erhebliche Verletzungen davongetragen. In einem Hotel beim Bahnhof hat sich ein Herr im Bett vergiftet. Dar Grund zur Tat ist unbekannt.

In der Nähe des Karlshofs bei Plieningen wurde dieser Tage eine in Degerloch verheiratete Frau, die auf ihrem Acker Rüben ernten wollte, auf dem Fußweg- De­gerloch-Plieningen von einem wohl dem Arbeiterstand un­gehörigen Manne gewaltsamer Weise in den Wald ge­schleppt und dort zu vergewaltigen versucht, was ihm nicht gelang. Die Frau gab dem Mann ihre letzten Pfennige, damit er sie in Ruhe lassen sollte. Ter Täter, der ca. 35 Jahre alt und 165 Zentimeter groß sein soll, ivar mit grünem Hut und grüner Lodenjoppe bekleidet. Er ver­schwand nach der Tat im Wald. Bis jetzt fehlt jede Spur von ihm.

In Vaihingen a. F. wurde der verh. Fuhrmann Jakob Elsäßer von seinem kolikkranken Pferde, das er eben im Stall festbinden wollte, derart gegen den Kopf geschlagen, daß ihm der Unterkiefer buchstäblich zer­splittert und der Hinterkopf schwer verletzt wurde. Der Unglückliche wurde sofort ins Marienhospital Stuttgart überführt.

Aus Waiblingen wird berichtet: Ein bedauer­licher Unglücksfall stieß dem 55 Jahre alten verheirateten Maurer Rink an einem Neubau dadurch zu, daß er beim Schotteraufschütten über dem Kellergewölbe in den Keller stürzte. Hierbei zog er sich eine große Kopstvunde zu. Ein weiterer Unglückssall ereignete sich beim Bahn­durchlaß nach Hegnach. Durch das Heranbrausen des Ei­senbahnzuges wurde die Kuh des Landwirts Gottlob Sei - bold scheu und rannte gegen die Bahnböschung, wodurch der Wagen umfiel und Seibold unter ihn geriet. Er brach hierbei das rechte Bein.

Der schon seit längerer Zeit von einer Gemütsdepres­sion befallene und ab und zu geistesabwesende Pächter des Gasthofs zum Römischen Kaiser in Rotte nbnrg, hat einen Selbstmordversuch unternommen, indem er sich den Leib aufschlitzte. Zum Glück, wurde er, ehe er sein Vorhaben ganz erreichte, von seiner Frau gestört, die sich dabei selbst Verwundungen zugezogen hat. Der Schwerverletzte ist in die chirurgische Klinik nach Tübingen gebracht worden.

Ein 6jähriges Mädchen in Söflingen lief einem Straßenbahnwagen nach, in dem seine Mutter saß. Dabei kam es unter ein Fuhrwerk. Die Mutter sprang im Schrecken aus dem Straßenbahnwagen und verletzte sich im Gesicht, das Kind wurde unverletzt unter den Pfer­den hervorgezogen.

In Berlin wurden der 23jähr. Glasbläser Al­fred Richter und das 19jähr. Dienstmädchen Erna Harnisch in der Wohnung der Harnisch, Brunnenstraße 87, mit durchschossener Schläfe tot im Bett aufgefunden. Mord und Selbstmord liegt anscheinend bei gegenseitigem Einverständnis vor. Das Motiv ist unglückliche Liebe.

Gerichtssaal

Stuttgart, 15. Okt. Wegen fünf Vergehen der Untreue und zwei Vergehen des Betrugs wurde der 41jährige Kaufmann Richard Löwe von hier zu neun Monaten Gefängnis verur- teilt, unter Anrechnung von 3 Monaten Untersuchungshaft. Er veröffentlichte in vielen Zeitungen ,em Inserat des Inhaltes, eine solvente Firma gebe Teildiskont. Es meldeten sich meh­rere auswärtige Firmen, denen gegenüber sich Löwe bereit erklärte, für Akzepte in der Weise Diskont zu geben, daß die Hälfte des Betrags sofort, die andere Hälfte erst bei Verfall des Wechsels bezahlt werden solle. Die Firmen schickten Akzepte in verschiedener Höhe an Löwe ein, sie erhielten dafür aber nicht die versprochenen Beträ'e, sondern geringere Summen. Es handelte sich um Firmer- --e sich in schlechten finanziellen Verhältnissen befanden u>N sich auf diese Weise über Wasser zu halten suchten. Löwe die Akzepte unter dem falschen Vorbringen, es seien gut, Kundenwechsel, bei einem hiesigen Bankier diskontieren.

Stuttgart, 15. Okt. Der Grabarbeiter Philipp Becker war vom Schöffengericht wegen Nötigung und Vergehens gegen Z 153 der Gewerbeordnung zu 1 Monat Gefängnis verurteilt

Sie lacht, die Hand auf'die linke Seite gepreßt:Dat geiht gout!" Und weiter, weiter! Der Kamp ist ganz Äein. Wo sich die Stämme lichten, bleibt sie stehen, deutet auf das pfadlose Moor. Der Himmel steckt eben die ersten Sterne an, des Moores Richtbojen.

Twee Stünn'n ümmer np 'n groten Wegen to, denn links bet to 'n derden Fuhrenkamp".

Ka, as ik't to wat bring' över 't Water wohr un wahrhaftig, ik kümm un hal' di Ka, wat is dit?"

Sie hat die Hand fallen lassen. ' Trotz der Dunkel­heit sieht er das Blut, das wie aus einem Brunnen ihrer zerschossenen Seite entsprudelt.Du weetst den Weg dat geht gout."

Eine Vierteldrehung macht ihr Leib, schlägt ins Kraut. Er wirft sich über sie.Ik kümm un hal' di! Wohr und wohrhaftig! Ik kümm un hal' di!"

Es füllt ihm nichts ein als dies törichte Versprechen. Er wiederholt's schreiend, wimmernd immerfort. Hört sie ihn noch? Sein Feuerzeug hervorziehend, leuchtet er ihr ins Gesicht. Das Gesicht ist reglos und feierlich. Die ungeheuer vergrößerten Pupillen klaffen in den schwarzen Augäpfeln wie zwei Trichter. Sie ziehen sich auch nicht zusammen, als der Lichtschein sie trifft. Er ist Jäger, er kennt solche Augen.

Ein Krampf preßt ihm die Seele zusammen, etwas Niegekanntes. Der Schatten einer Ahnung streift ihn, daß hier etwas ganz Großes an ihm vorübergegangen ist, etwas, nach dem er das Heimweh mit sich herum­tragen wird, solange er lebt, an dem er alle Dinge tvird messen müssen und alle zu Kein finden sich selbst zuerst. Aber er rafft sich auf. Er taumelt auf seiue Füße. Er rennt wieder. Er rennt um das Leben, dem Weseruser zu, der trüben Schiffslaterne, die auf elender Barke brennt.

Er weiß nun den Weg.Dat geihd gout."