kerungen'in den verschiedenen Gefängnissen 'RußlandU; und er führt eine große Anzahl der krassesten Fälle, die Vor die Gerichte kamen, an. Tie Grausamkeiten, namentlich gegen chie zum Tode Verurteilten, und die furchtbaren körperlichen Mißhandlungen, die unsäglich barbarischen Züchtigungen dieser Todgeweihten in den Morgenstunden vor den Hinrichtungen und mährend der Hinrichtungen jelbst, haben eine förmliche Epidemie von Selbstmorden in den Gefängnissen von Rußland zur Folge gehabt. Eine Liste derjenigen Selbstmorde in den Gefängnissen, die ihren Mg in die Tagespreise Rußlands gefunden haben, erstreckt sich vom Januar 1906 bis, zum 1. November 1908 und enthält 160 Berichte von Selbstmorden.
Die Wirksamkeit des Galgens wird durch eme nur die Zahl der «Opfer aus den Jahren 1905 bis 1908 umfassende Tabelle beleuchtet. Auf Grund von Todesurteilen der Kriegsgerichte und Feldkriegsgerichte find danach in den letzten vier Jahren nach amtlichen Angaben 2118, nach den Berichten der Tagespresse 8298 Menschen hingerichtet worden; in letzterer Ziffer sind auch die Soldaten einbegriffen. Wie erklärt sich diese schreckliche Blutstatistik?
Unter dem Militärgesetz, das gegenwärtig fast überall in Rußland in Geltung ist, find die kleinsten Landunruhen, das Unzünden des Heuhaufens, pder des Schuppens eines Landeigentümers sogar, Verbrechen, Huf denen die Todesstrafe steht. Die Kriegsgerichte selbst erkennen in solchen Fällen nur widerwillig auf Todesurteile. Weil sie nach dem in Kriegszeiten geltenden Gesetz so handeln müssen, so werden Leute für Vergehen gchängt, die sonst mit einigen Monaten oder gar einigen Wochen Gefängnis bestraft werden würden.
Interessante Beiträge werden auch, zur Geschichte des Lockspitzeltums und der Teilnahme von Polizeibe- amten an Verbrechen geliefert. Krapotkin zeigt, daß die russische Geheimpolizei ihre Asew-Politik schon im Jahr 1881 begann.
""'Als im ersten Jahre der Regierung Alexanders III. eine besondere Polizei unter dem Namen Okrhana (Schutz) organisiert wurde, deren Aufgabe es war, den Zaren persönlich zu schützen, knüpfte der Chef jener Sonderpolizei
— Oberst Sudeikin — mit einem Terroristen, einem gewissen Degajew, Beziehungen an und schlug ihm allen Ernstes vor, er solle die Terroristen des Exekutions- comites veranlassen, Heu damaligen Minister des Innern, Grafen Tolstoi, und den Großfürsten Wladimir zu ermorden und — nachher das Co- mite verraten. Auf diese Weise würde er, Sudeikin, sicherlich zum Chef der Gesamtpolizei ernannt werden. NW- iürlich werde er dann Degajew eine gute Stelle verschaffen. Das war der Anfang jenes Systems, dem dann jedes Jahr Tausende von Männern geopfert wurden, nur damit dis a§6nt8 Provokateurs der Okhrana ihre „weiten Taschen mit Geld vollstopfen" konnten.
Unerschöpflich ist das' Thema von der Willkürherrschast der Bureaukratie. „Zahllose Beispiele könnte man anführen," sagt Krapotkin, „um zu zeigen, wie die Ver- nachlässigung aller Gesetze ein normaler Zustand der russischen Verwaltung geworden ist
— wie die Polizeibeamten sich als alleinige Herren des Landes betrachten und sich deshalb die unglaublichsten Brutalitäten erlauben. Es gibt heutzutage Tausende und Abertausende von Menschen in Rußland, über deren Häuptern die beständige Drohung schwebt, daß man sie eines Tages in ein Gefängnis und von dort vor ein Kriegsgericht schleppt weil sie an den Streiks und an her Freiheitsbewegung von 1905 teilgenommen haben.
Fürst Krapotkin appelliert an das' Mitgefühl der zivilisierten Welt für die Opfer der barbarischen, mittelalterlichen Unterdrückungspolitik des Regimes Stolypin. Mt Recht bezeichnet er das Gefühl engen menschlichen Verwandtseins unter allen Nationen als eine der größten Errungenschaften der modernen Zeit. Es' sei heutzutage unmöglich, .daß eine Nation leidet, wie Rußland heute leidet, ohne daß die Leiden auf die ganze Familie der zivilisierten Nationen ihre Wirkung ausüben und in ihnen Gefühle der Solidarität erwecken. Aber es wird, fürchten wir, noch lange dauern, ehe der Abscheu der zivilisierten Welt auf die Schergen des russischen Selbstherrschers den geringsten Eindruck macht. Was Helten Menschenleben in Rußland?
Vermischtes.
Gaudir vur abba manna.
Ein hübschen sprachliches Mißverständnis spielte sich, laut Gränzbote, dieser Tage in Tuttlingen ab. Ein Professor des orientalischen Seminars in Berlin hielt sich einige Tage in Tuttlingen und in der Umgebung behufs Studium des alemanischeu Dialektes aus. Bei einem Ausflug aupden Konzenberg begegnete er mehreren Frauen und Waldarbeitern, welche im Begriff waren, uach^Hause zu gehen. Am Waldrande trennte sich die Gesellschaft und der Gelehrte hörte mit Erstaunen, wie eine der Frauen den Männern zurief: „Gaudir dur abba manna." Das waren für den Professor fremdartige und doch wieder bekannte Laute und zwar in wenigen Worten in zwei oder drei fremden Sprachen ausgedrückt. „Gaudir dur" folgerte er ist französischen Ursprungs und heißt ungefähr „sich sehr freuen", „Abba" ist altaramäisch aus der Sprache, welche zur Zeit Christi in wenigen Landstrichen Palästinas gesprochen wurde und bedeutet „Vater." „Manna" ist hebräischen Ursprungs und bedeutet das Vrot der Israeliten in der Wüste, wörtlich übersetzt: „Was ist das." Sollte hier so etwas wie eine alte unbekannte Spracheninsel vorhanden sein, fragte sich tiefsinnig her Gelehrte und sein Herz schlug schneller über diesen interessanten Fund. Abends gab er in einem hiesigen Hotel sein rätselhaftes Erlebnis zum Besten, wurde aber zu seinein ungeheuren Erstaunen von Einheimischen am Stammtisch belehrt, daß es sich hier um gutes altes Tutt- linger Deutsch handelt und zwar bedeuten die Worte „Gaudir dur abba, Manna" lediglich nur: „Geht Ihr hier herunter, Männer?" Der Gelehrte aber war ange
sichts der dreisprachigen Laute nur schwer zu überzeugen, daß es sich hier um einen Dialekt handelt, der ausschließlich in Tuttlingen und in der nächsten Umgebung gesprochen und verstanden wird.
Bon -er „tollen Gräfin".
Die Berliner Lebedame Gräfin Strachwitz, die in der Nacht zum Freitag einem verbrecherischen Anschlag zum Opfer fiel, war ursprünglich Kellnerin und erlangte erst durch die Verehelichung mit einem verarmten Grafen Günther Strachwitz das Recht, den Namen des edlen Dichters zu führen, der uns so manches köstliche Lied geschenkt hat. Tie schöne Blondine, die man in den Kreisen der Berliner Lebewelt „die tolle Gräfin" nannte, war, wie wir in der Bossischen Zeitung lesen, mit geistigen Interessen und Fähigkeiten 'begab t und ein eifriges Mitglied des Berliner „Vereins für Kunst", wie sie sich auch selbst mit mehreren Bersbüchern versucht hat. Diese Poeme haben seinerzeit ein gewisses Aussehen erregt und ihrer Verfasserin den Eingang in manches Nachschlagwerk, so das Zeitgenossenlexikon „Wer ist's" und Kürschners Literaturkalender verschafft. Ein Band führt den etwas umständlichen Titel „Gedanken in Gedichtform"; ein zweiter nennt sich „Träumereien". Blättert man die beiden stattlichen Hefte durch, so findet man neben Balladeskem und Rührseligem auch manche kecke Brettlstrophe, so das' hübsche Liedchen:
„Wenn der Abend talwärts schleicht,
Flammen auf diel hundert Lichtlein,
Und die kleine Stadt bekommt Ein verschlafenes Gesichtlein.
Wer auf Ruf und Ehre halt.
Geht bei uns um neun zu Bette,
Und ein jeder steigt graziös In die warme Lagerstätte.
Auch der edle Bürgermeister Und die alten Patriarchen Müssen laut Gesetz und Sitt'
In der zehnten Stunde schnarchen.
Ich allein trotz' dem Gesetze,
Gehe durch das öde Städtchen;
Ach, auch ich verspüre nun Eine Sehnsucht nach dem Bettchen.
Lieg' und denk' an krause Dinge,
Preß' das' Kißchen an das Mündchen,
Und durchs mondigweiße Zimmer Flirrt ein rosenrotes Sündchen . . ."
Eine gewisse Bedeutung gewinnt angesichts des gewaltsamen Todes' der .Strachwitz das ernsthafte Gedicht „Zwei Hände". Er lautet:
„Eine weiche Hand vergilt All' das Gute, das ich tue.
Und in süß verträumter Ruhe Spricht ihr Kosen sanft und mild.
Wehe, wenn die Hand verschwand!
Wenn, zu sühnen meine Sünden,
Nach mir krallend aus den Gründen. Steigt die schwarze Riesenhand."
Ist es nicht, als wenn die „tolle Gräfin" schon damals, als sie diese Strophen niederschrieb, das furchtbare Ende ahnte, das sie jetzt ereilt hat?
Eine Schwindelgesellschaft.
Eine schwarze Bande, die seit längerer Zeit in Berlin und Umgegend ihr Unwesen trieb, hat angesehene Firmen durch Wechselschiebungen um namhafte Beträge geschädigt. Durch einen Zufall kam die Polizei hinter den Schwindel und verhaftete die Haupttäter. Die Gesellschaft besteht aus sechs Männern, die unter der Hoch- klingenden Firma „Internationale Hoch-, Tief- Brücken- und Betonbauge sellschaft" in der Kleinen Präsidentenstraße 1 ein Bureau eingerichtet hatten. Da gab es ein Privatbureau, ein technisches Bureau, ein Anfnähmeburean nsw., in denen Maschinenschreiberinnen und andere Angestellte tätig waren. Die ganze Einrichtung war nur darauf berechnet, dem Publi- ttim Sand in die Augen zu streuen. In Wirklichkeit hätte das Geschäft nur den Zweck, andere Geschäftsleute ,im großen Stil auszubeuten. Ein Schwindler gab über den anderen Auskunft, natürlich stets nur die beste. Die Gesellschaft erhielt deshalb geliefert, was sie haben wollte: Eisenbahnwagen, Balken, Bohlen nsw. Alles wurde sofort lombardiert und zu Geld gemacht. Die Lieferanten hatten das Nachsehen. Ms unmittelbare und mittelbare Teilnehmer der .Schwindelgesellschaft verhaftete die Kriminalpolizei den Betriebsdirektor Wilhelm Herrmann, einen gewissen Theodor Kuhnert, den Maurerpolier Karl Bergler, den Maschinenbauer Georg Fuchs, die Arbeiter Hans Kerozinsky und Karl Grieben und den Tischlermeister Karl Henkel aus Mohlsdorf. Alle sind bereits bestraft, einige sogar schwer. Das Treiben kam dadurch an den Tag, daß Herrmann und Bergler ihren Geschäftsteilhaber Kuhnert bei ihren Schiebungen benachteiligten. Kuhnert beschloß, sich aus eigene Faust schadlos zu halten und sich an der Gesellschaft zu rächen. Am 3. Oktober erschien er mit Fuchs, Kerozinsky und Grieben vor dem Lagerkeller der Gesellschaft in der Neuen Promenade 8 und ließ aus einen Wagen, den er von der Pferdekammer hatte holen lassen, acht Faß Sirius-G(ühlichtstoff im Wett von 3000 Mark aufladen und nach der Prinzessinnenstraße schassen. Mit einem Frachtschein, den er selbst ausgestellt hatte, stand Kuhnert vor der Tür und ließ die Sachen am Hellen Tage als Bevollmächtigter der Gesellschaft fortbringen. Die anderen Gesellschafter, wußten nichts von diesem Transport, wunderten sich, daß die Waren vom Lager verschwunden waren und erstatteten Anzeige bei der Kriminalpolizei. Diese deckte den ganzen Vorgang auf und verhaftete Kuhnert und seine Helfer. Die weiteren Ermittelungen der Polizei führten zur Aufhebung der ganzen Bande, die nicht nur in Berlin, sondern auch in der Provinz und im Reich, ja auch im Auslande ausgedehnte Betrügereien verübt hat.
Unfreiwilliger Humor.
In den „Markgräfler Nachrichten" (Nr. 212) ist zu lesen: „Badenweiler, 11. September. Am 15. September
d. I. werden 25 Jahre verflossen sein, daß der hiesige Ortsdiener V. zu seinem Amte für die Gemeinde Badenweiler verpflichtet wurde. V. hat sich durch seltene Nüchternheit, unermüdlichen Fleiß, Ordnungssinn und Verträglichkeit die vollste Achtung seiner Mitbürger erworben." „Seltene Nüchternheit" — das bedeutet ein „selten gutes Lob".
Gemeinnütziges.
Zweckmäßige Heizung.
Das richtige Heizen der verschiedenen Oefen «einer Wohnung ist eine Kunst, die nur wenigen Hausfrauen vollständig eigen ist. Vor allem muß natürlich die Art des Brennmaterials genügend in Erwägung gezogen werden; Holz und Tors eignen sich nicht für eiserne Oefen, Koks und Steinkohlen nicht für Kachelöfen. Wohl heizt man die letzteren an vielen Orten mit Steinkohlen an, damit sie einen größeren Wärmevorrat iü sich aufnehmen, aber ein Nachlegen von Briketts, Torf oder Braunkohlen ist unerläßlich, wenn diese Wärme auch an- halten soll. In Gegenden, wo nur Holz gebrannt wird, ist die Anlage der Oefen auch eine ganz andere; im allgemeinen brennt harziges, weiches Holz, also Tanne, Kiefer, und Fichte, schneller und intensiver als die harten Holzarten, wie Buche, Eiche und Ulme; die letzteren werden meist dort verwendet, wo der Ofen nach tüchtigem Durchbrennen luftdicht verschlossen werden kann.
Dann witd aber im allgemeinen auch dem Anheizen viel zu wenig Aufmerksamkeit gezollt und aus diesem Grunde, namentlich dort, wo Dienstboten den Ofen in Brand setzen, noch sehr viel Verschwendung getrieben. Zunächst sorge man also dafür, daß ein Ofen gründlich von Ruß gereinigt ist, ehe der Winter herankommt; denn sehr oft liegt es nur am Rußansatz, wenn ein Ofen schlecht heizt. Dann überzeuge man sich, daß der Rost gut aufliegt und die Stäbe nicht zu nah und nicht zu weit aus- einanderlisgen; in diesem Falle ersetzt man ihn lieber durch einen neuen Rost. Für Kohlenfeuerung müssen die Stäbe 1Hz, für Holzsenerung B/z Zentimeter voneinander entfernt sein. Sehr zweckmäßig, ha das Durchbrennen schneller vor sich geht, ist eine schräge Lage des Rostes in der Weise, daß er nach hinten Zu höher liegt. Dann reinige man mit einem.alten Besen den Rost von Asche, wobei man die untere Tür oder Klappe fest geschlossen hält, damit aller Staub vermieden wird, und entleere den Aschenkasten. Nun lege Wan kleingespaltenes Holz kreuzweise über einen kleinen Kienspan oder etwas Papier, und wenn dieses brennt, kleingeschlagene Kohlen darauf, aus'die dann das weitere Brennmaterial geschichtet wird. Man lege es nicht zu dicht nebeneinander, damit die Flammen gut hindurchschlagen können.
Das Wichtigste ist dann, daß man zur rechten Zeit den Ofen fest schließt, und zwar muß dieses geschehen, wenn die Kohlen vollständig durchgebrannt, aber noch nicht zusammengefallen sind; auf diese Weise hält die Glut fast den ganzen Tag vor, und das Zimmer bleibt bis zum Abend angenehm warm. Sehr oft fällt trotz aller Aufmerksamkeit die Glut dennoch bald zusammen, und der Ofen kühlt sich vorzeitig ab. Dann untersuche man die Ofentür, was am besten im dunklen Zimmer geschieht; sieht man durch Fugen und Lücken einen roten Schimmer -dringen, dann schließt sie nicht luftdicht und läßt d-ie Luft durchdringen, wodurch , der Ofen erkaltet. In diesem Falle muß der, Türrand durch einen Schlosser ab gefeilt werden, oder man füllt die Lücken am Türrahmen ringsum mit einer.Mischung von Wasserglas und Wasserblei zu gleichen Teilen, drückt etwas Papier darauf, damit die Tür nicht festklebt, ünd schließt sie. Nach einigen Stunden ist der Kitt ganz hart, und die festschließende Tür hält allen Zug fern. Den gleichen Kitt verwende Wan auch zu allen Fugen ünd Lücken an eisernen Oefen, er hält ausgezeichnet und läßt sich mit dem Ofen vorzüglich schwärzen.
Handel und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 12. Okt. Kartoffelmarkt auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr 600 Zentner, Preis 3—4.80 Mark per Zentner. — Auf dem Krautmarkt kosteten 100 Stück 10—12 Mark. — Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz: Zufuhr 900 Zentner, Preis 5—6 Mark per Zentner.
Zuffenhausen, 13. Okt. Ein Bankinstitut wird Zuffenhausen in der allernächsten Zeit erhalten. Es handelt sich um die Niederlassung eines größeren württembergischen Bankunternehmens. -
Hcrbftnuchrichten.
Schnaith» 11. Okt. Lese heute begonnen. Käufe zu 110, 115, 120 Mark für 3 Hl.
Bönnigheiur, 11. Okt. Bis jetzt verschiedene Käufe zu 65 bis 73 Mark pro 3 Hl.
Kirchheim a. R., 12. Okt. Heute wurde Wein zu 85
Mark pro Eimer verkauft.
Meimsheim im Zabergäu, 11. Okt. Die Lese hat heute bei schönstem Wetter begonnen. Quantum und Güte befriedigend. Heute verschiedene Käufe zu 71—75 Mark p. 3 Hl. gem. Gewächs.
Botenheim OA. Brackenheim, 12. Okt. Die Weinlese ist im vollen Dange. Erzeugt wurden ca. 800 Hektoliter, die sämtlich zu 70, 75 und 80 Mark verkauft wurden. Der Wein kam meistens nach Stuttgart und Umgebung. Die Quantität schlägt etwas zurück^ während die Qualität besser ist, als man erst erwartete.
Vom Heuchelberg und Stromberg 12. Okt. Das Weinerzeugnis wird geschätzt in Brackenheim auf 2500 Hl., Cleebronn auf 3000 Hl., Dürrenzimmern aus 1500 Hl., Eibensbach auf 800 Hl., Güglingen auf 1000 Hl., Haberschlacht 1400 Hl., Hausen a. Z. auf 1700 Hl.,- Klingenberg auf 1000'. Hl., Meimsheim auf 1500 Hl-, Neipperg 2000 Hl., Nordhansen 500 Hl., Stockheim 2000 Hl. und Ochsenbach 500 Hl. Die Weinberge sind noch schön belaubt.'
Hohenhaslach, 11. Okt. Lese des Frühgewächses hat begonnen. Dieselbe konnte nicht mehr hinausgeschobcn wett>e», da die Trauben infolge des beständigen Rcgenwetters „brüchig" wurden. Gestern ein Kauf zu 110 Mart per 3. Hl.
Ncckarsulm, 11. Okt. Einige Käufe zu 85, 90 und 105 Mark für 3 Hl. wurden für rotes Gewächs abgeschlossen. Mit der Lese des Frühgewächses wird Mitte dieser Woche begonnen.
Lehringen, 9. Okt. Im Steinbacher Tal wurde,der erste Weinkauf zum Preis von 100 Mark per Eimer abgeschlossen, der Wein geht in einen hiesigen Keller.