Schlußrede die einzelnen BercttungSpmcktt, die den Parteitag beschäftigt haben und verurteilte besonders scharf die volksverrüterischen und volksausbeuterischen Beschlüsse, die der Reichstag zur Finanzreform gefaßt hat. Die Abrechnung hierfür werde bei den nächsten Wah­len erfolgen. Der Partei stehe schwere Arbeit bevor. Ter Redner erinnert an die ,Landtagswahlen in Sa ch- s e n und die W ah 1 rech tskämPfe in Preu s; e n. Wenn wir in Preußen eine Wahlreform nicht durchsetzen sollten, werden die Straßendemonstrativnen einen Umfang und eine Schärfe annehmen müssen, daß den Gewalt­habern eindrucksvoll vor Augen geführt wird, wie das Volk über ihre f ch ä n dlich e P o l i t i k denkt. Halten wir uns immer das Wort Liebknechts vor Augen:Immer in der Offensive, niemals in der Defensive!" Ter Koni- greß schloß mit dem Singer der Arbeitermarseillaise.

*

Ter eben zu Ende gegangene sozialdemokratische Par­teitag hat seine Schatten auf die württ. Sozialde­mokratie geworfen. Zu der Affäre der 7 Hofgänger und dem Zwischenspiel Lindemann tritt nun auch eine A ffärc Hildenbrand. Der Abg. Lindemann hatte nämlich auf dem Parteitag behauptet, daß dieIchwäb. Tagwacht" gegen den von dem Parteitag ausgeschlossenen Genossen Schriftsetzer Müller eine denunziawrische Notiz gebracht habe. Demgegenüber konstatiert dieSchwab. Tagwacht", daß sie nicht eine Silbe zu dieser Sache ge­schrieben habe. Das sozialdemokratische Organ schreibt: Tie Tagwacht hat lediglich auf Grund einstimmigen Be­schlußes des städt. Komitees eine offiziellen Beröffentl- lichung dieser Parteiinstanz Raum gegeben- Dazu war die Redaktion der Tagwacht verpflichtet. Das weiß auch der Genosse Hildenbrand." Wie man weiß, ist der Revisio­nist Hildenbrand bei derSchwäb. Tagwacht" nicht be­sonders gut angeschrieben.

* «

Bauernbund gegen Bund der Landwirte.

Ter Reichstagsabgeordnete Tr. Böhme hat bekannt­lich seine Zugehörigkeit zum Bunde der Landwirte aufge- gebeu und eine leitende Stellung in dem neu gegründeten Bauernbund angenommen. klm den zahlreichen Verdächtigungen, die deswegen gegen ihn von bündlerifcher Seite ausgestreut werden, zu begegnen, rechtfertigt setzt Dr. Böhme feine Haltung in einer Erklärung an seine Wähler. Er führt darin u. a. aus, daß es ihm ieine ehrliche Ueberzeugung nicht mehr gestatte, an dem Ver­halten der derzeitigen Leitung des Bundes ohne Kritik vor­überzugehen. Er stehe auf dem Boden der alten Politik des früheren Marburger Reichstagsabgeordneten Dr. Böckel, und diese bedeute den Schutz des kleinen Mannes. In dieser Beziehung versage jedoch der Bund vollstän­dig, und deshalb müsse er die Trennung vollziehen. Böhme schildert dann eingehend die Schädigung der schaffenden Stände durch das Verhalten des Bundes bei der Reichs­finanzreform. Wenn der Bund bei der Erbanfallsteuer nachgegeben hätte, wäre es möglich gewesen, .die Finanz­reform zustande zu bringen, ohne gerade den Mittelstand und den kleinen Alaun schwer zu belasten. Die berechtigten Börsensteuern wären deshalb doch angenommen worden. Dr. Böhme weist ferner den Vorwurf entschieden zurück, daß der Bauernbund vom Hansabund Unterstützungen empfange, und bemerkt schließlich noch, daß er nicht gegen die Anhänger des Bundes der Landwirte kämpfe, sondern nur gegen die Führer.

* -i- *

Basen uns Ser 4. Wagenklaye-Taris.

Ter Beschluß des württembergi scheu Land­tags, den Grundpreis der 4. Wagenklasse zu erhöhen, hat in Baden die Befürchtung hervorgerufeu, daß die Ba­dische Regierung dem Beispiel Württembergs folgen und ebenfalls zu einer Erhöhung des Preises der Fahrkarten 3. Klasse im Perfonenzug schreiten werde, da auch die badi­schen Eisenbahnfinanzen dringend einer Aufbesserung be­dürfen. Wie nun dieNeue bad. Landeszeitung" hört, gedenkt die badische Regierung ihre Entschließung über diese Frage von der künftigen Zusammensetzung des Land­tags abhängig zu machen. Man vermutet, daß bei einer event. klerikal-konservativen Mehrheit zu einer Tarifer­höhung geschritten werden dürfte.

LuftschiffahrL.

X Hl im Rheinland.

Das Zeppelinsche Luftschiff ist am Montag nachmit­tag 4 Uhr 18 Minuten von dem Landungsplatz bei Düs­seldorf wieder aufgestiegen, und schlug, nach einigen Ma­növern bei Düsseldorf, die Richtung nach Duisburg ein. An der Fahrt nahmen außer den Luftschiffern teil: Direktor Gillhausen, Frhr. Kaupp v. Bohlen-Halbach, Frl. Kir­dorfs, .Geh. Rat Schieß, Prof. Dr. Bammler, Kommer­zienrat Leichmann und Kommerzienrat Sleitmann. Um 2 Uhr passierte das Luftschiff, der Bahnlinie Duisburg- Düsseldorf entlang fahrend, Großenbaum und wurde um 2,25 in Duisburg gesichtet. In Essen wurde Z 3 um 2.50 Uhr an der westlichen Grenze der Stadt gesichtet. Die auf dem Kruppschen Schießplatz aufgestellten Kanonen feuerten den Ehrensalut. Die Dampfsirenen der Kruppschen Werke alarmierten mit ihrem Getöse die ganze Stadt. Unter Glockengeläute kreuzte das Luftschiff fvohl eine Stunde lang über der Stadt, von der Menschen­mengei, >die sich in den Straßen und auf den Plätzen sowie Auf 'den Dächern der Häuser angesammelt hatte, jubelnd begrüßt. Das Wetter war aufklärend, so daß das Luftschiff vorzüglich zu sehen war. Das Surren der Propeller wurde deutlich gehört. Um 3.35 nahm es von Norden kommend, die Richtung auf den Landungsplatz in Essen-Rüttenscheid, gegen den heftiger werdenden Wind ankämpfend, und nur mit den Hinteren Propellern ar­beitend. In langsamer Fahrt erreichte es den Landungs­platz, wo um 3.45 Uhr die Landung erfolgte. Das rheinisch-westfälische Kohlengebiet mir der Jndustriezen- trale Essen hatte gestern anläßlich des Besuches des Z 3 Feiertag. Die Schulen bleiben geschlossen. Die Zechen hatten ihren Arbeitern freigegeben. Auf den Stra­ßen walte eine große Menschenmenge hin und her. Nach dem Landungsplatz war eine wahre Völkerwanderung.

Die Landungsmanöver d" Z 3 Oss:n a. d. N. waren in kurzer Zeit glatt beendet. Der vorderen Gondel entstieg Oberingenieur Dürr. Direktor C als mann und Graf Zeppelin jr. waren bereits vorher im Au­tomobil eingetroffen. Oberbürgermeister Geh. Rat Holle begrüßte die Erschienenen. Um 4 Uhr versammelten sich die Fahrtteilnehmer zu einem von der Stadt gebotenen Imbiß in dem auf 'dem Landungsplatz errichteten Festzelt woran hie Stadtverordneten und der Oberbürgermeister teilnahmen. Das Wetter hatte sich mittlerweile verschlech­tert. Wie Direktor Colsman mitteilte, wird das Luft­schiff, ohne die beabsichtigte zweite Landung in Essen vor­zunehmen, nach Düsseldorf znrückkehren. Der Grund hier- Bei dem Imbiß im Festzelt brachte Oberbürgermeister zu bildet das schlechte Wetter und der starke Wind. Holle ein H v ch auf den G r afen Z e pp e l i n aus. Graf Zeppelin ir. erwiderte in einem Hoch auf den Oberbürger­meister. Zum Schluß sprach Direktor Colsmann. Er drückte sein Bedauern darüber aus, daß es infolge des s.ungünstigen Wetters unmöglich gewesen sei, die Fahrt wie beabsichtigt auszuführen. Um 5 Uhr begaben sich Graf Zeppelin und Oberingenieur.Dürr nach dem Luft­schiff, wo die Motore einer Prüfung unterzogen wur­den. Um 5 Uhr 20 stieg Z 3 unter den Klängen der Musik, dem Donner der Geschütze und den Zurufen der Menge, die seit sieben Stunden auf dem Platz ausgeharrt hatte, wieder auf und nahm die Richtung nach Hügels- Werden, um auf dem kürzesten Weg nach Düsseldorf zu gelangen. Direktor Evlsmann- und Graf Zeppelin jr. nehmen an der Fahrt nicht teil. Außer den bereits ge­nannten Fahrtteilnehmern sind die Herren Kommerzienrat Müller-Essen und Direktor Tr. Ehrenberger von der Firma Krupp mit aufgestiegen. Um 5 Uhr 40 wurde Z 3 in Werden gesichtet, die Richtung nach Düsseldorf einschlagend. Die Städte Bochum, Gelsenkirchen ufw. konnten auf 'der Fahrt nicht berücksichtigt werden, lieber das Ausbleiben herrscht dort b i t t e r e E n t t ä u s chs- ung. Um LZ7 Uhr erreichte Z 3 den Landungsplatz in Düsseldorf.

Essen (Ruhr), 20. Sept. Wie Direktor Tolsmann mitreili, Hat die Luftschiffbaugesellschaft beschlossen, .so­wohl des schlechten Wetters wegen als auch infolge der durch die letzten längeren Fahrten erfolgten'al'lzugroßen Anstrengung des Personals Z 3 aus Düffeldorf'die Heimreise anzutreten. Die Bedienungsmannschaft war nach der bei Regen erfolgten Landung, in Düsseldorf über­müdet. Entgegen anderen Gerüchten teilt Direktor Cols­mann weiter mit, daß das Luftschiff die ganze Fahrt hin­durch alle 4 Propeller in Betrieb hatte und vollstän­dig inlakt ist. Sobald die erschöpfte Mannschaft genü­gend Ruhezeit gehabt hat, solle die Heimreise angetreten werden. Tie heutige Fahrt ist glatt und ohne besonderen Zwischenfall verlaufen.

Düsseldorf, 21. Sept. Ter Aufstieg des Z 3 zur Rückfahrt nach F r i ed r i ch s h a f e n ist auf '10 Uhr heute vormittag angefetzt. Es soll der nächste Weg nach F r i e d r i ch sh a f en eingeschlagen und nur dann in Frankfurt gelandet werden, wenn es aus tech­nischen Gründen notwendig wird.

Berlin, 20. Sept. Ein Herr Laibe aus Straß­burg i. E. will, wie dem Lokalanz. telegraphiert wird, das System eines neuen Lenkballons speziell für Kriegszwecke gefunden haben. Der Ballon soll 25 Per­sonen oder ein entsprechendes Gewicht tragen und gegen einen Wind bis zu 20 Sekundenmetern fahren können. Das Luftschiff wird durch 6 Propeller getrie­ben, die durch 2 Motoren in Bewegung gesetzt werden. Die Anbringung der beiden Gondeln ist so gedacht, daß der Raum zwischen ihnen frei ist. Ein besonderer Vor­zug des Ballons soll fein, daß er sich um seine Achse drehen und bei fast vertikaler Lage bis zu 4000 Meter steigen kann.

Tages-Chronik,

Mainz, 20. Sept. Die nationalliberale Vertrauens­männerversammlung Mainz-Oppenheim beschloß, zum Fall Hey l-O riola, der Reichstagsfraktion ihr Ver­trauen auszusprechen und ferner zum Ausdruck zu brin­gen, daß der Austritt beider Herren aus der Fraktion auch den aus der nationalen Partei zur Folge habe.

Eisenach, 19. Sept. Eine deutsch-soziale Ver- trauensmänner-Versammlung beschloß, dem Abg. Schack anheimzugeben, nach erfolgter Besserung seines Zustan­des in llebereinftimmung mit dem deutsche-sozialen Par­teivorstand über seinen Mandatsverzicht zu ent­scheiden.

Berlin, 20. Sept. Die von derNowoje Wremja" verbreitete und von hiesigen Blättern übernommene Nach»- richt über umfangreiche japanische Rüstungen be­ruhen, wie man zuverlässig ans Berlin erfahren haben will, auf Erfindung. Das zwischen China und Ja­pan zur Wahrung des Friedens getroffene Abkommen hat, wie die japanische Regierung erklärt, keine aggres­sive Absichten.

Wie«, 20. Sept. Kaiser Franz Joseph hat gestern um 11 Uhr vormittags den deutschen Reichskanz­ler v. Bethmann-Hollweg in besonderer Audienz empfamwn. Die Audienz dauerte Vs Stunde. Am Nachmittag hatte der Reichskanzler eine Unterredung mit Minister Aehrenthal und am Abend fand in Schön­brunn ein Festmahl zu Ehren des Reichskanzlers statt.

London, 21. Sept. Der auf der Fahrt nach Dur­ban begriffene DampferWarratha" soll auf hoher See verbrannt sein. Heber das Schicksal der Passa­giere und Besatzung verlautet noch nichts.

Rewyork, 20. Sept. Gegenüber den Anschuldig­ungen Pearys hat Cook derAssocieted Preß" telegra­phisch mitgeteilt, daß die spezifizierten Aufzeichnungen sei­ner Reise jedermann zugänglich seien.

Aus Württemberg.

Äirnüoachrichten.

Verliehen wurde die Ftadtviairri Borfingen, De'. Neres- heim. dem P'ar er Anton Harsch in Schwabsberg, Tek. Ell Wangen, dem Psarrverweser Georg Lacher in Ahldort, Dek

Horb, und dl» P-arrei Tmwda'.'s-w. Tek. Mwang'n, dem Pfarrer Franz Bovmaier in Börsunge^, rek. Horb.

Das 25j«tirrge Jubiläum des Schwarz- watdvereins.

Stuttgart, 20. Sept.

Auf ein herrliches, in allen Teilen trotz der Un­bilden des Wetters wohlgelungenes Jubiläumsfest darf der W ürt t emb er gis che S ch w ar z w ald v er ein, zurückschauen. Bunte Fahnenwimpel, tannenumrankte Flaggenmaste begrüßten die auswärtigen Festgäste bei ihrem Austritt aus dem Bahnhof und zeigten ihnen mit dem schwarz-roten Rhombus des Höhenwegs und dem Zickzack der Zugangslinien den Weg zur Geschäftsstelle und Liederhalle. In einen prächtigen Tannenwald waren die weiten Räume der letzteren verwandelt, würziger Harz­duft durchzog die Säle und Gänge und versetzte die Scharen der herbeigeeilten Schwarzwaldfrennde in ihre Heimat-, Erholungs- und Arbeitsgebiete. Dazu kam die prächtige Szenerie eines jener lieblichen Schwarzwald­täler, davor ein echtes Bauernhaus und die buntbelebte, freudige Menge Her am Begrüßungsabend Erschienenen kam in die gehobenste Stimmung. Prächtig stachen die hübschen Trachten der vielen echten und unechten Schwarz­wälder von den hellfarbigen Toiletten unserer Mode­damen ab. Zahlreiche Förster in ihrer schmucken Wald­uniform belebten das mannigfaltige Bild. Infolge der übergroßen Anzahl von Anmeldungen wurde schon für den Samstag abend der fein dekorierte, große Festsaal gewählt, der schon eine halbe Stunde vor Beginn voll besetzt war. Der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Stuttgarter Bezirksvereins folgte die Beglückwünschung durch die Regierung von seiten des Herrn Ministers v. Pisch, ek, der als begeisterter Schwarzwaldfreund die Wohltaten des Vereins pries und die besten Wünsche unseres Königs samt einigen Auszeichnungen überbrachte. Musikalische Vorträge wechselten mit gemeinsamen Ge­sängen; ein fideles Lustspiel und eine herzige Operette kamen in mustergiltiger formvollendeter Weise zum Bor­trag. So zeigte schon der Begrüßungsabend, daß sich die Stuttgarter alle Mühe gegeben hatten, das Fest aufs schönste zu gestalten und ihr Bestes zu bieten. Der Sonn­tag Morgen diente geschäftlichen Verhandlungen, zu­gleich fanden- Führungen einzelner Gruppen durch Stutt­gart statt. Verschwindet ein solches Fest auch in der Großstadt, so zeigten doch die Hauptverkehrsstraßen ein buntes Bild, das durch die vielen farbenprächtigen Trach­ten aus dem Schwarzwald belebt wurde. Die Königs­straße, der Bahnhof, die Parade standen um Mittag un­ter dem Zeichen des Vereinsjubiläums. Ileberall begeg­nete nian den mit dem Bereinszeichen und einem fri­schen Tannenreis geschmückten Schwarzwaldern. Ver­wundert wurden die feinen Kostüme aus den vielen Schwarzwaldtälern angestaunt und manch eine Schöne hat sich wohl eine Tracht für das nächste Kostümfest abge­guckt.

11m 1 Uhr war im prächtig geschmückten Fest­saal das Festessen, während dessen verschiedene Bcgrüß- grüßungen und Ansprachen gehalten und an unfern Kö­nig, der schon als Prinz dem Verein angehörte, ein Ergebenheitstelegramm abgesandt wurde. Als sinniges Andenken wurden den Gründern und 25jährigen Mit­gliedern goldene Vereinszeichen überreicht.

Der Festakt fand am Sonntag abend um 7 Uhr statt. Schon um 6 Uhr war der durch Tannen, Guirlanden und Fahnen in einen Festhain verwandelte Saal ganz besetzt und nur mit großer Mühe konnte später noch ein Plätzchen erobert werden. Die Klänge eines rau­schenden Festmarsches leiteten den Abend ein. In köst­lichen, begeisterten Worten schilderte der Vereinsvorsitzende, Herr Schulrat Dr. Salzmann, die Schönheiten un­seres Schwarzwaldes, zeigte die Mühen und Arbeiten, aber auch die großen Erfolge des Vereins und brachte dem hohen Protektor des Vereins eine Huldigung dar. Weitere Begrüßungen und Glückwünsche wurden über­mittelt durch einen Vertreter der Stadt Stuttgart und schwäbischen Bruderverein, dem Albverein. Den Höhe­punkt des Abends bildete das entzückende Jnbiläumsfest- spielIn Schatzhausers Reich". In eine reizende Schwarz­waldland schuft, dem Herrschergebiet des alten Märchen­königs, führen uns prächtige Reigen und Gesänge von blühenden Stadtkindern in duftigem Gewand; wir sehen eine urwüchsige, echte Bauernhochzeit mit ländlichem Tanz und Sang; es erscheinen die beiden Berggeister, der Holländer Michel und Schatzhauser, deren alte Rolle und Macht ausgespielt ist. Schatzhauser gibt der neuen Zeit nach und schwingt sich zum Schutzgeist des Schwarz­waldvereins auf, dem nun reizende Genien von den Bru­dervereinen in ganz Deutschland ihre eigenartigen Glück­wünsche darbringen und einen bunten Reigen aufführen. Farbenfrohe, lebende Bilder mit wundervollen Licht­effekten bildeten den glänzenden Abschluß. Der nicht endenwollende Beifall zeigte dem Verfasser, Vorstand Salzmann, wie auch den Darstellern, wie sehr sie den rechten Ton getroffen und sich ins Herz jedes Schwarz­waldfreundes eingespielt hatten, linker Vorantritt der Banernmusik zogen nun all die schönen Trachten an uns vorüber durch den Saal in die Seitenräume, wo in der Bauernschänke bald das fröhlichste Leben herrschte, an dem sich alle Mitwirkenden beteiligten. Leider hatten Zivilisten hier keinen Zutritt. Der ganze Abend wurde umrahmt von fein vorgetragenen Männerchören des Leh­rergesangvereins, allgemeinen Gesängen und Musikvor- trägen. Nur eine Stimme des Lobes und wahrer Be­geisterung herrschte über den wohlgelungenen, würdigen Verlaus des Abends. Am Montag fand mit Extrazug eine Festfahrt ins schöne Bereinsge- bi-et, ins Herz unseres Schwarzwaldes, nach Neuenbürg und Wildbad statt. Abends war eine festliche Beleuchtung der Enzanlagen in Wildbad und später eine Be­leuchtung des Schloßbergs in Neuenbürg. Auch hier

d

d

Z

u

b

ft

d-

lk

ti

ft

b ir

r

r<

i » Ü Z- ft

dl

sc b> d,

!! ft

Z H

ui ti ß he Ü m m

i D ge

chl

Ai

Z-

tvi

na

Er

üb

tvi

Nl

Mi

Ar t fti

war die Beteiligung, wie bei allen Festlichkeiten eine - ^ sehr große (über 600), so daß mancher Liebhaber zuletzt ! ^ abgewiesen werden mußte. In allen Kreisen der Be- ^ völkerung haben Hie Bestrebungen des Vereins treue ^ Freunde gefunden, möge er weiter, gestützt von solchen ^ Kräften, wachsen und gedeihen! Waldheil! )