des neuen Parteistatuts aus der Partei ausgetreten. Nach dem alten Statut konnte nämlich aus der Partei ausgeschlossen werden, wer sich einer ehrlosen Handlung oder eines groben Verstoßes gegen die Grundsätze des Programms schuldig machte. Im neuen Statut wird noch Parteischädigung als Austrittsgrund hinzugefügt. Ferner wird allen Parteiinstanzen das Recht der Rügenerteilung zugesprochen. Calwer hat in einem Schreiben an den Wahlverein von Wilmersdorf diese Bestimmung des Parteistatuts als eine Bedrohung des persönlichen Rechts der freien Meinungsäußerung bezeichnet und daraus die Konsequenzen gezogen. Gegen Calwer schwebte erst vor kurzen: ein Ausschlußverfahren wegen eines Artikels, den er in einem bürgerlichen Blatte veröffentlicht hatte. Nach zweimaliger Verhandlung hat das Parteischiedsgericht den Antrag auf Ausschluß Calwers aus der Partei verworfen.
Rückblick auf das Kaisermanöver.
Mergentheim, 18. Sept.
Die großen Manöver wurden gestern beendet, lim den gewaltigen Menschenknäuel zu entwirren, der sich um Tauberbischofsheim und Mergentheim zusammenge-- ballt hatte und zu dessen 125 000 Mann noch 29100 Pferde, 636 Geschütze, 96 Maschinengewehre und annähernd 1000 sonstige Fahrzeuge traten, erwächst der Heeresleitung, den Verwaltungs- und Verkehrsbehörden ein saures Stück Arbeit, um so schwieriger, als die vorhandenen Eisenbahnlinien nur ein verhältnismäßig dünnmaschiges Netz bilden. Um nur ein knappes Bild davon zu geben, sei erwähnt, daß in der Zeit vom 18. bis 24. September neben den fahrplanmäßigen Zügen abzufertigen waren: Am 18. Sept. 85 Sonderzüge mit 97 000 Mann, 2800 Pferden, 179 Fahrzeugen, 632000 Klg. Gepäck; am 20. September 80 Züge mit 10 000 Mann, 5000 Pferden, am 21. September 22 Züge mit 4500 Mann, 2400 Pferden, 31 Fahrzeugen; am 22. bis 24. September 12 Züge mit 2300 Mann, 1750 Pferden, 160 Fahrzeugen. Was von diesen Zügen nicht befördert wird, hat mittels Fußmarsch die Standorte zu erreichen.
Die Anlage der diesjährigen Kaisermanöver war äußerst großzügig und entspricht dem gewaltigen Aufgebote von 5 vollen Armeekorps. Sje führte die Armeeleitung beider Parteien in das Gebiet des Ueberganges einer politischen Spannung zwischen 2 Staaten, deren einer schon anderweitig kriegerisch engagiert ist, in den Zustand einer eintretenden Mobilmachung. Hierdurch trat die Phase eines Grenzkrieges in den Vordergrund und mußte auf beiden Seiten den Aufmarsch der Armee zur Darstellung bringen. Eine Anlage auf solcher Basis ist neu, da die bisherigen Manöver immer die beiden Parteien auf den Boden bereits im Gange befindlicher Operationen versetzte. Dieser Situation entsprach daher auch der Umstand, daß das 14. Armeekorps zunächst nur von Nordwesten her Märsche zu bewältigen hatte und erst am letzten Manövertage in die Gefechtshandlung eintreten konnte, während das württembergische und 1. bayerische Armeekorps einerseits (Blau) und das 20. und 3. bayerische Armeekorps andererseits (Rot) schon vom ersten Manövertage an sich gefechtsmäßig betätigen konnten. Die natürliche, aber deshalb auch vollständig kriegsmäßige Folge der Kriegslage war die Leistung erheblicher Märsche. „Der Sieg liegt in den Beinen" lautet ein zutreffender Ausdruck des Marschall de Saxe, der auch diesmal wieder seine Richtigkeit erwies. Es waren im Durchschnitt tägliche Märsche von etwa 50 Kilometer zu leisten, von einzelnen Truppenteilen aber noch wesentlich mehr. So bewältigten z. B. die rheinischjen Jäger Nr. 8 an einem Tage 63 Kilometer, das badische Gre- nadi-erregiment Nr. 110 und das bayerische Infanterieregiment Nr. 6 über 60 Kilometer an einem Tage. Diese erstaunlichen Leistungen (mit kriegsmäßigem Gepäck!) zwingen um so mehr zur rückhaltlosen Anerkennung, als in der Front der Fußtruppen ein sehr großer Prozentsatz von Reservisten stand, die erst wenige Wochen vorher zur Einziehung gelangten.
Im Rahmen des vorliegenden Rückblicks lassen sich die bemerkenswertesten Striche des in diesen Tagen aufgerollten Kriegsbildes nur in Stichworten streifen; sie bis in Einzelheiten zu verfolgen, Würde ein beleibter Buchband kaum ausreichend sein. Einen besonders breiten Raum nehmen die technischen Behelfsmittel ein, die hauptsächlich im Dienste des Beförderungs- und Nachrichtenwesens standen. Das Motorrad und der Kraftwagen geben den Dingen die Signatur der Neuzeit. Das Benzin ist die Beherrscherin der Straße, wie es ja auch soeben im Reiche der Luft seine Triebkraft dem Heere Dienste anzupassen bestrebt ist. Denn zum ersten Male kommen die Luftschiffe Groß 2 und Zeppelin 3 in Verbindung mit den Vorgängen auf dem festen Erdboden. Natürlich konnten es vorerst eben nur noch Versuche sein, die die Richtlinien für eine weitere Entwicklung zeichnen sollten. Groß 2 ist an jedem Manövertage aufgetreten oder richtiger aufgestiegen. Nach einer Panne am ersten Tage bei Oberschüpf, die eine Zwischenlandung von etwa zwanzig Stunden nötig machte, war er am zweiten Tage wieder flügge und setzte seine Fahrten täglich von seiner Ballonhalle bei Hall fort. Die stark nebeligen Septembermorgen beschränkten seine Mitwirkung an den Erkundigungen der Verhältnisse über die taktischen Manipulationen der roten Armee. Für die Verwendung im Heeresdienst ist er Mr Zeit besser ausgerüstet als Zeppelin 3; denn er ist mit d^n Vorrichtungen zur funkentelegraphischen Verständigung versehen, die dem Zeppelin noch fehlen. Doch ist dies nur eine Frage der Zeit. Zeppe- linsche Versuche mit Funkentelegraphie werden bald zur Aequivalenz führen. Dann wird das Uebergewicht der Zeppelinschen Ballonleistung mit der stupenden Flugdauer das Luftschiff des prächtigen Grafen dem strategischen, das kleinere, aber geschmeidigere Luftschiff des Major Groß dem taktischen Aufklärungsdienst zuweisen. Jedenfalls war es eine Lust, die beiden Aeronauten am letzten Manövertage den Beweis führen zu sehen, daß das bisher für die Kriegführung nur vom Fesselballon in Anspruch genommene atmosphärische Gebiet künftighin in engeren
Beziehungen zur Erdoberfläche bleiben wird. Diese Empfindung wird sich auch den kaiserlichen Gästen aus den fremdherrlichen Armeen unabweisbar nachdrücklich aufgedrängt haben. Und das ist gut so; damit ist vorläufig der Zweck der militärischen Beteiligung der Luftschiffe voll erfüllt.
Massenheere verlangen eine sorgfältige Vorbereitung ihrer Verpflegung. Der beste Soldat versagt, wenn er nichts im Magen hat. Der Nerv patriotischer Hingabe vermag nicht den knurrenden Magen zu beruhigen und wäre er straff und widerstandswillig wie ein nasses Ankertau. Auf d«r der Truppenführung ebenbürtig wertvollen Gebiete der Truppenverpflegung geht ja das deutsche Heer bereits einer großen Vervollkommnung entgegen, Die fahrbare Feldküche, die das Felddienstreglement der Gefechtsbagage der Truppen angegliedert hat und die deshalb der Truppe unmittelbar folgt, wird ja bald ein Zubehör aller Truppenteile bilden. Es ist nur zu wünschen, daß der Reichstag hierbei recht bald aus der Rolle des Claudius Cunctator heraus tritt und die alsbaldige allgemeine Ausrüstung einem beschleunigten Tempo unterwirft. Wie man neuerdings hie Sendboten des Reiches zu Informationen aufs Schiffswerften, in Hafenanlagen und auf Luftschiffe schickt, so sollte man diejenigen, denen sich die Zweckmäßigkeit der Feldküche noch nicht sinnfällig genug aufgedrängt hat, einmal zu den Truppenteilen in ein Kaisermanöver einziehen, welche noch nicht mit Feldküchen ausgerüstet sind. Sie werden dann gegenüber den schon damit ausgestatteten Truppenteilen zu Vergleichen über die Annehmlichkeiten gezwungen, unmittelbar nach Abschluß eines Gefechts, eines Marsches und auch während solcher Handlungen in den Genuß einer warmen Abspeisung zu treten. Der gefechts- oder marschmüde Mann mit dem imperativ auftretenden Ruhe- und Schlafbedürfnis eignet sich schlecht zum Mundkoch Die Zubereitung der Kost, die unter 2 bis 3 Stunden nicht zu bewirken ist und dabei noch das sofortige Eintreffen der Viktualien zur Voraussetzung hat, ist nicht so gewährleistet, wie es für die gefechjtskräftige Erhaltung der leiblichen Seite des Soldaten nötig ist. Der Nutzeffekt einer guten Kost geht vielfach verloren und schädigt auf die Dauer dadurch den Zustand auch der besten Truppe. Die Feldküche bereitet aber hinter dem Rücken der fechtenden oder in der Kolonne der marschierenden Truppe die Abspeisung so vor, daß im Augenblick einer Gefechtspause oder eines Marschhaltes sofort die Mahlzeit genommen werden kann, ohne dem Manne auch nur die geringste Bemühung zuzumuten. Dadurch ist die jedeweitige Gefechtsbereitschaft der Truppe gewährleistet. Mit dem abgespeisten Manne ist alles zu machen, mit dem hungermüden nichts.
Taktische Erscheinungen und damit zugleich das Gesamtbild der Gefechtshandlungen streifend, will ich nicht unterlassen, auf den hohen Grad der modernen Ausbildung hinzuweisen, den die süddeutschen Truppen allenthalben gezeigt haben. Ein kurzer Beweis hierfür: Die Leere des modernen Gefechtsfeldes. Sie allein vermag die gesteigerte Wirkung der heutigen Feuerwaffen abzuschwächen. Man hört den Gefechtslärm, das Donnern der Kanonen, das Rattern der Maschinengewehre, das Raffen des Kleingewehrfeuers — und sieht eigentlich nichts. Hier und da kriechen vereinzelte Gruppen oder winden sich einzelne Leute feindnordwärts i>nd verschwinden wieder an irgend einer Stelle. Das unbewaffnete Auge verliert sie fast. Geschlossene Formationen sind gar nicht wahrzunehmen. Und doch, wenn sich! beim letzten Sturm an allen Ecken und Enden Schützenlinie auf Schützenlinie wie aus dem Boden erstehend erhebt, da wimmelt es von Streitern. Das ist das großartige Resultat der Kleinarbeit in der Erziehung des modernen Soldaten, der stetigen gewissenhaften Friedensarbeit, für die als Probe aufs Exempel die großen Manöver zu dienen HMen. Postel, Hauptmann a. D.
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Die Anerkennung des Kaisers.
Der Kaiser richtete an den Prinzen Leopold von Bayern folgendes' Handschreiben: „Es hat mir zur besonderen Freude gereicht, während der diesjährigen großen Herbstübungen den Oberbefehl über die rote Partei in die Hände Ew. Kgl. Hoheit, des in Krieg und Frieden bewährten Führers, legen zu können und zugleich einem Teil meiner Truppen dabei Gelegenheit zu bieten, Schulter an Schulter mit Bayerns Söhnen unter dem Befehl Ew. Kgl. Hoheit zu fechten. Ew. Kgl. Hoheit haben die mit der Uebertragung des Oberbefehls gestellte Aufgabe glänzend gelöst und bin ich herzlich erfreut, Ew. Kgl. Hoheit zu diesem Erfolg aufs wärmste beglückwünschen zu können.
Der Prinzregent hat in einem Befehl an den Kriegsminister seine Freude darüber ausgesprochen, daß die Leistungen der bayerischen 'Armee während der Kaisermanöver das uneingeschränkte Lob des Kaisers gefunden haben.
Auch an den Großherzog von Baden richtete der Kaiser ein Handschreiben mit warmer Anerkennung.
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Der König von Württemberg gibt Folgendes bekannt:
Seine Majestät der Kaiser hat der Haltung und den Leistungen Meines Armeekorps bei der Parade sowohl wie bei den Manövern im großen Verband vollste Anerkennung gezollt.
Es ist Mir dies eine lebhafte Genugtuung und große Freude.
Ich beglückwünsche Meine braven Truppen zu diesem schönen Erfolg und spreche ihnen in allen ihren einzelnen Gliedern Meinen wärmsten Dank aus für die treue Hingabe an die vielgestaltigen Aufgaben des Dienstes, wodurch dieses vortreffliche Ergebnis gezeitigt worden ist.
Rundschau.
Der Kaiser in München.
Vom Manövergelände ist der Kaiser Samstag nacht nach München gefahren, um die Eröffnung der Schackgalerie vorzunehmen. Die Stadt hatte reichen Flaggenschmuck angelegt. Als der Kaiser vormittags im
.Hauptbahnhof eintraf, wurde ihm vom Prinzregenten zum erstenmal Prinz Ernst August von Braun« schweig, der Sohn des Herzogs von C um b erstand, vorgestellt. Der Kaiser tauschte mit dem Prinzen lebhafte Händedrücke und unterhielt sich mit ihm längere Zeit.
Um 11 Uhr fand im Rathaussaal die feierliche Ueber- reichung der goldenen B ür g e rm eda i l l e an den Kaiser statt. Nach der feierlichen Uebergabe in einem kunstvollen Schrein verlas Oberbürgermeister v. Borscht eine Ansprache, in der er dem Kaiser für seinen hochherzigen Entschluß, den unvergleichlichen Kunstschatz der Schackgalerie der Stadt München zu erhalten, den innigsten Dank der Stadt aussprach.
Dann hielt der Kaiser eine Ansprache, in der er für den herzlichen Willkomm im Rathause seinen aufrichtigen Dank aussprach. Mit besonderer Freude weile er stets in der Stadt München, von welcher einst König Ludwig I. gesagt habe, es müsse dahin kommen, daß niemand Deutschland kenne, der nicht München gesehen habe. Es sei ihm eine hohe Freude gewesen, der Stadt München einen Beweis für die Herzlichkeit der Gesinnungen, die er für sie hege, dadurch geben zu können, daß er die in seinen Besitz übergegangene Sammlung des Grafen Schack dauernd der Stadt erhalten habe. Mit aufrichtiger Genugtuung nehme er die Ehrenmedaille als Bürger der Stabt München entgegen. Der Kaiser trank auf das Wohl des „lieblichen herrlichen Mürrchen."
Nach Vorstellung der beiden Gemeindekollegien und einer Reihe anderer Herren, u. a. des Erbauers des neuen Rathauses und des Vorstands des Deutschen Museums, begab sich der Kaiser, geführt von den beiden Bürgermeistern, zu Fuß über den Marienplatz nach dem neuen Rathause. Er besichtigte den Hof, sowie mit größtem Interesse die wundervolle Architektur und begab sich' dann unter den stürmischen Hochrufen des Publikums zu Wagen nach der Residenz.
Nach der Frühstückstafel fand die Eröffnung der Schackgalerie statt. Hier hielt der Kaiser folgende Ansprache: „Wollen Ew. kgl. Hoheit mir huldvollst gestatten, Sie in den neuen Räumen der Schackschen Galerie willkommen zu heißen. Der alte Gedonsche Bau ist allmählich dem Zahn der Zeit erlegen und es hat die schöne Sammlung des Grafen Schack in neue Räume überge^- führt werden müssen. In harmonischer Umgebung und in günstiger Beleuchtung wird sie sich nunmehr den Besuchern zeigen können. Möge der Münchner, dem sie ans Herz gewachsen ist, und der Fremde, der in den Mauern der gastlichen Kunststadt weilt, Freude und Erhebung beim Studium der Galerie empfinden. Die Sammlung sei aber zugleich dem Besucher ein Maßstab für die Beurteilung der jetzigen Kunst. Sie zeigt, daß der Künstler die schöne Aufgabe hat, nicht nur die Vorkommnisse des alltäglichen Lebens in zum Teil drastischer, sensationeller und abstoßender Form zur Darstellung zu bringen, sondern vielmehr unter dem Einfluß der Aesthe- tik mit reinem Sinn in vornehmer Auffassung, die Flamme des Ideals in der Brust, seine Zeitgenossen über die Misere des alltäglichen Lebens emporzuheben und das Schönheitsgefühl des Volkes zu pflegen und zu stärken. Ich danke Ew. kgl. Hoheit für Ihr Erscheinen am heutigen Tage und bitte Ew. kgl. Hoheit, nunmehr die Galerie für eröffnet zu erklären." Der Prinzregent dankte in einer Ansprache, die mit einem Hoch auf den Kaiser endigte.
Abends fand im Hofballsaal der Residenz.Hoftafel statt. Auf den Trinkspruch des Prinzregenten erwiderte der Kaiser u. a., er gebe seiner Freude Ausdruck über die Teilnahme der stolzen bayerischen Armee an den diesjährigen Manövern unter der bewährten Führung Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Leopold. „Es hat mich hoch erfreut, so zahleriche bayerische Prinzen, vor allem Ihre kgl. Hoheiten die Prinzen Ludwig und Rupprecht im Manövergelände begrüßen zu können und zugleich von neuem zu sehen, wie die bayerischen Truppen sich auch im Frieden ihrer ruhmreichen Vergangenheit würdig zeigten. Indem ich Ew. kgl. Hoheit hierzu von Herzen beglückwünsche, erhebe ich mein Glas auf die Gesundheit Ew. kgl. Hoheit und das Blühen und Gedeihen des dem Deutschen Reiche so teueren Hauses Wittelsbach.
Der Kaiser trat abends die Reise nach Altenburg an, wo er Sonntag morgens eintraf. Auch die Kaiserin tvar hier anwesend. Sie wurden vom Herzog und der Herzogin empfangen und verblieben den Tag über in Altenburg. Auch hier herrschte Feststimmung. Der Bericht verzeichnet eine Parade der Kriegervereine und einen imposanten Huldigungszug der Bauernschaft. Abends 10 Uhr reiste der Kaiser ins Manövergelände der sächsischen Truppen ab, die Kaiserin reist nach Meißen.
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L ILI in Düffeldorf.
Z. 3 hat Sonntag früh 6 Uhr von Frankfurt seine Fernfahrt nach Düsseldorf angetreten. An der Fahrt nahmen teil Graf Zeppelin jr., Direktor Colsmann und Oberbürgermeister Marx von Düsseldorf. (Graf Zeppelin sr. ist nach Friedrichshafen zurückgekehrt). Um 7 Uhr 40 Min. war Z. 3 über Rüdesheim, um 9 Uhr St. Goar, 1110 Uhr Koblenz, 11.30 Uhr Neuwied, 11.35 Andernach, 12.30 Honnef, 12.55 Königswinter, 1.20 Bonn, 3.20 Uhr Köln. Um 5.55 Uhr traf das Luftschiff über der Holzheimsr Heide ein und landete glatt um 6.13 Uhr.
Beigeordneter Dr. Thelemann hielt eine Begrüßungssprache, die in ein Hoch! auf Graf Zeppelin ausklang. Oberbürgermeister Marx verlas ein Telegramm, in dem er dem Grafen Zeppelin die glückliche Landung des Luftschiffes meldet. Darauf sprach Oberingenieur Dürr im Auftrag des Grafen Zeppelin dessen Bedauern ckus, daß der Graf die Fahrt nach Düsseldorf nicht selbst habe leiten können. Die Ansprache klang w ein Hoch auf Düsseldorf aus. Darauf erfolgte die Fahrt nach der Stadt. Trotz des strömenden, nie aussetzenden Regens hatten sich Tausende von Zuschauern auf dem Landungsplatz versammelt, die bei der Landung und der der Abfahrt der Luftschiffer vom Landungsplatz in brausende Hurrarufe ausbrachen.
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