Orville Wright
-ist am Samstag vormittag aus dem Tempelhofer Feld wieder aufgestiegen und blieb 1 Stunde 35 Minuten 47 Sekunden mit seinem Begleiter in der Lust. Nachmittags erfolgte ein neuer Aufstieg mit 13,st Stunden Fahrzeit.
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324VV Mitglieder verloren.
Die „Nationalliberale Correspondenz" erfährt aus guter Quelle, daß der Bund derLandwirte seit dem Abschluß der Reichsfinanzreform 32,400 Mitglieder verloren hat!
Tages-Chronik.
Worms, 18. Seht. Unter dem finanziellen Protektorat eines! bekannten Reichstagsabgeordneten soll in Wlzch ein bündlerisches Blatt gegründet werden. M sollen Anteilscheine an die Bauern ausgegeben, in der Hauptsache soll das Kapital aber von einem Parlamentarier gestellt werden. Als solchen nennt man — den aus her nationalliberalen Fraktion ausgeschiedenen Frhrn. Heyl zu Herrnsheim.
Berlin, 18. Sept. Die „Magdeburger Zeitung" läßt sich aus Hamburg eine kaum glaubliche Meldung übermitteln: Wie aus Kreisen, die dem Abgeordneten Schack nahe stehen, gemeldet wird, soll Schack in bestimmter Form es abgelehnt haben, sein Reichstagsmandat niederzulegen, da er von dem Ausgang des gegen Hn angestrengten Beleidigungsprozesses eine vollständige Rehabilitierung in der Oeffentlichkeit erwartet.
Berlin, 19. Sept. Gegenüber einer Meldung der Nationalztg. vom 1. September, daß die Strafanstalten und Gefängnisse das Recht hätten, sich an S ulb- missionxen zu beteiligen, was einen Druck auf die Arbeitslöhne zur Folge gehabt hätte, erklärt die Nordd. Allgem. Ztg. zur Richtigstellung: Die Beteiligung anSubst miafsionen ist verboten. Die Arbeiten für Maats- und Reichsbehörden werden ausgesührt, ohne daß dabei der Preis berücksichtigt wird, lediglich um die Arbeitskräfte der Gefangenen für öffentliche Zwecke zu verweil den. Besonders werden die (befangenen zu Landeskultur- Arbeiten verwendet.
Berlin, 18. Sept. In der kronprinzlichen Familie wird für den November einem freudigen Ereignis entge gengesehen. Die Kronprinzessin hat sich daher in der letzten Zeit von allen Festlichkeiten ferngehalten.
Wien, 19. Sept. Der Reichskanzler von Beth mann Holl weg ist um 7.10 Uhr aus München kom mend hier eingetroffen. Er wurde aus dem Westbahnhof von Botschafter von Tschirschky mit den Herren der Botschaft empfangen. Der Reichskanzler begab sich! zunächst Ln sein Absteigequartier ins Hotel Imperial und fuhr gegen 9 Uhr abends auf die deutsche Botschaft, wo der deutsche Botschafter Frhr. von Tschirschky ein Diner gab, .an dem auch die Herren der Botschaft, Gesandter von Flotow, Hauptmann von Schwartzkoppen u. a. teilnahmen.
Petersburg, 18. Sept. Die „Nowoje Wremja" meldet, es seien Nachrichten aus Japan eingetroffen, daß ein neuer Krieg mit Rußland dort dgs Tagesgespräch bilde. Die japanischen Streitkräfte werden andauernd vermehrt und besonders das Verpflegungsweisen ausgestaltet. Während die größte Aufmerksamkeit der Armee zugewendet wird, wird der Ausbau der Flotte vernachlässigt. Es' sollen bereits Dutzende von Luftschiffen im Geheimen fertiggestellt seich? Die Red.) In Tokio herrscht dass Gerücht, der Krieg soll 1910 zum Ausbruch kommen. Viele großjapanische Firmen sollen bereits' Wladiwostock verlassen haben. — Diese Allarmnachricht ist wohl nur für die Börse berechnet.
Petersburg, 19. Sept. Im Zusammenhang mit der Aufdeckung einpx Bombenniederlage, wobei als Schuldige Agente n d er Geheimpolizei ermittelt wurden, wurde der Chef der Geheimpolizei seines Amtes enthoben und gegen ihn eine Untersuchung eingeleitet. Die Bombenniederlage befand sich in Baku.
Petersburg, 18. Sept. Das Handelsministerium hat dem Ministerrat den Vorschlag unterbreitet aus dem Reichsrentenfonds eine einmalige Summe von 45000 Rubel und einen alljährlich^ Zuschuß von 12000 Rubel zur Gründung eines' Lehrstuhls für Aeronau- tik an dem Petersburger Polytechnikum anzuweisen.
Aus Württemberg.
Dienstnachrtchten.
Ter König Hai das Oberamt Necknrsulm dem Regierungsrat Ritter, Oberamtsvorftand in Nagold, das Oberamt Vaihingen dem Oderamtmann Dr. Hofacker, etatsmäßigen Assessor bei dem Ministerium des Innern, und das Odcramt Äalen dem Oberamtmann R i ck t e r, etat«„mßm?n Assessor bei der Rerierimg des Neclarlreists uber^ra^en, tun ÄunLiecheer Hennann Schmid in Nagold zum dienstauffichtführenven Amtsrichter in Weinsberg mit dem Titel Oberamtman» ernannt, die 2. evangelische Pfarrstelle in Dettingen, Del. Urach, dem Predigtamtskandidaten Karl Lende, gegenwärtig P arier der evangelischen Gemeinde zu Newcastle on Tyne in England, eine Eisenbahninspektorstelle bei der Generaldirektion der Ltaatseisenbahnen dem Gerichts- assefsor Gußmann und die Schulstelle in Mähringen, Bez Wankheim (Tübingen), dem Schullehrer Bertschinger in Weiden, Bez. Horb, übertragen.
Stuttgart, 18. Sept. Im „Schwäb. Eisenbah ner", dem Organ des Verbandes der Eisenbahn- und Dampfschiffahrtsünterbeamten, findet sich folgende Danksagung: „Der Schaffner R. . . tu Stuttgart war vom 13. Juli bis' 16. August ds. Js. krank, hat aber mit Rücksicht daraus, daß die Einnahmen der Krankenkasse in den letzten Monaten hinter den Ausgaben zurückgeblieben sind, zugunsten solcher Kollegen, welche in noch schlechteren Verhältnissen gewesen sind, auf sein Krankengeld verzichtet. Wir sprechen Herrn Rupp für diesen erfreulichen Beweis! echter Kollegialität hiermit unfern Dank aus. Der Kassenvorstand! Eine sonderbare Krankenkasse, die ans den Wmosen ihrer Mitglieder bestritten wird!
Stuttgart, 17. Sept. Die Ortsgruppe Stuttgart des württ. Malerbundes (Freie
Malergenossenschast), die ein Teil des Gau 3 des Arbeitgeberverbandes im Malergewerbe ist, hatte gestern abend in einer großen Versammlung im CHarlottenhof hier, Gelegenheit, sich über die Wünsche der Gehilfenschaft betreffend des neuen Tarifabschlusses (3 Jahre) zu äußern. Trotz der schlechten Geschäftskonjunktur, die zur Zeit im Malerhandwerk herrscht, und die noch längere Jahre andauern dürste, sind die Forderungen der Gehilfen sehr hohe; auch soll die Arbeitszeit reduziert werden. Dasselbe trifft für ganz Deutschland in 238 Städten zu, für Württemberg allein in 14 Städten. Für Groß-Stutt-- gart wird gefordert: 9stündige Arbeitszeit (seither 9Vs Stunden), Frühstückspause von halb 9 bis 9 Uhr, für Gehilfen unter 20 Jahren 53 Pfg. Stundenlohn (seither 46 Pfg.), für Gehilfen über 20 Jahre 58 Pfg. Stundenlohn (seither 52 Pfg.), ungelernten Gehilfen 53 Pfg. Aufschlag für Fassadenarbeit vor Gerüst und Leiter über 5 Meter Höhe 5 Pfg. pro Stunde; Mehrbezahlung bei Ueber- landarbeit ohne Uebernachten 70 Pfg. pro Tag. Mit- übernachten für ledige 1,50 Mark pro Tag, für Verheiratete 2 Mark pro Tag, ferner wurden noch verschiedene andere Forderungen aufgestellt. Laut Aufstellung eines Mitglied des Arbeitgeberverbandes würde der höhere Lohn für den Gehilfen 214 Mark pro Jahr ausmachen.
Nah und Fern.
Auf dem Güterbahnhof in Stuttgart wurde am Sonntag früh 6 Uhr der verheiratete Vorarbeiter Bul- linger von einer Lokomotive erfaßt und zu Boden geworfen. Er erlitt einen schweren Schädelbruch und wurde ins Katharinenhospital überführt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt.
In der Dampsziegelei in Schorndorf kam Samstag vormittag der verheiratete 36 Jahre alte Ziegelei- arbeiter Eberhard Gölz von Winterbach beim Schmieren der Lehmpresse so unter sie zu liegen, daß sie ihm das' Kreuz abdrückte und er bald darauf starb.
In Limb ach OA. Gerabronn verunglückte auf bedauerliche Weise der Bauer Gam. Seine Pferde gingen mit dem beladenen Haberwagen durch. Er stellte sich ihnen mit dem Rechen entgegen, wurde aber überrannt und so unglücklich verletzt, daß er bald darauf starb.
In dem Wohnhaus des Brauereibesitzers Bantleon in Alfdorf -bei Gmünd brach Samstag früh Feuer aus, dem die ganze innere Einrichtung des Gebäudes zum .Opfer fiel. Die Bewohner des Hauses vermochten nur Weniges zu retten. Entstehungsursache ist unbekannt.
In Ebersbach bei Göppingen ist das Brennmaterialienmagazin des Bauern und Brennmaterialien- Händlers' Brenzing beim Gasthaus zur Schwane zum Teil abgebrannt. Das Feuer griff bald auf das angebaute Wohnhaus über und zerstörte auch dieses zum Teil.
Ein aufregender Vorfall spielte sich am Samstag früh auf dem Bahnhof in Eil Wan gen ab, dem beinahe zwei Menschenleben zum Opfer fielen. Als bei dem mit einer Viertelstunde Verspätung eingetroffenen Postzug von Ulm Nr. 491 (7.04 Uhr) zwei Briefträger mit dem Ausladen der Pakete beschäftigt waren, wurde das Abfahrtssignal gegeben und es fuhren der auf dem ersten Gleis stehende Güterzug, so wie der auf dem zweiten Gleis stehende Personenzug zu gleicher Zeit in entgegengesetzter Richjtung ab, dazwischen die beiden Briefträger mit einem zweirädrigen Karren. Ein Vorstehendes Trittbrett er faßte den Karren, drehte ihn auf dem ohnehin schmalen Perron herum und würde beide Briefträger direkt unter den Zug geworfen haben, wenn sie sich nicht durch einen raschen Sprung gerettet hätten. Auf Zurufe der Leute, die schon die beiden Briefträger unter den Rädern glaubten, hielten beide Züge und es konnte der ziemlich be schädigte Karren auf die Seite geschafft, sowie die zahlreich herumliegenden Pakete wieder gesammelt werden. Einige davon waren überfahren worden. Die hiesigen Briefträger können von Glück sagen, daß bei den beiden Zügen nicht schon früher etwas passiert ist, denn der gleiche Vorfall könnte fast täglich eintreten.
In Herrenberg hatte Las 6 Jahre alte Töch- terchen des' Metzgermeisters Gerl ach Freitag abend bei -einem Mieter des dritten Stockes, des dem elter lichen Anwesen gegenüberliegenden Hauses des Kaufmanns' Wilhelm Niethamme r, etwas auszurichten. Beim Verlassen des' Hauses fiel das Kind so unglücklich über das Treppengeländer hinaus ins Parterre hinab, daß es nachts verschied, ohne das Bewußtsein wieder er langt zu haben.
In Rohrau OA. Herrenberg ist inmitten des Orts das Wohnhaus nebst Scheuer und Anbau des Bauern Kieuzle abgebrannt. Die Nachbargebäude wurden gerettet. Der Abgebrannte ist nur wenig versichert.
Aus Schwenningen wird berichtet: Wegen Verdacht verschiedener Diebstähle, u. a. des.Diebstahls in der Haltestelle Mühlhausen im vorigen Jahre, wurden gestern und vorgestern Verhaftungen hier vorgenommen, und zwei hiesige Personen nach Rottweil eingeliefert. Die Festnahmen sollen auf Grund von Aussagen eines in Heilbronn verhafteten Schwenningcrs erfolgt sein.
Aus Mannheim wird gemeldet: der Schneidermeister Hoely hat infolge des Zeppelintages das Krankenhaus aufsuchen müssen. Das kam so: Als auf der Straße die Rufe ertönten: Zeppelin kommt! sprang der Meister mit einem Satz von seinem Arbeitstisch, fuhr aber mit der Hand, auf die er sich dabei stützte, in das Nadel kiffen, sodaß die Nadeln tief eindrangen und ab. brachen. Jm Krankenhaus mußten die Fremdkörper dann einzeln herausgeholt werden. Es ist daher eine recht schmerzliche Erinnerung, die der Meister an den Mannheimer Zeppelinstag bewahren wird.
In Breslau hat sich, der 16jährige Untersekundaner der Gleiwitzer Ober-Realschule Moses, einziger Sohn eines' Brauereibesitzers, nach einer Rüge seines Lehrers, der ihm moralische Unreife vorgeworfeu hatte, er-
Stadtrat Kunert, der als Krankenkassenverwalter der König-Laura-Hütte 10 000 Mark unterschlagen hatte, wurde in Königshütte verhaftet.
-Die Frau des Apothekenbesitzers Schwurz aus Petersburg, die aus einer Nervenheilanstalt in die Heimat verbracht werden sollte, stürzte sich zwischen Strausberg und Berfelde aus dem V-Zuge und wurde von den Rädern zermalmt.
Ein Orkan in der Cübaprovinz Finar del Rio hat der Tnbakernte großen Schaden zugesügt. Auch find viele Häuser zerstört worden.
Ein Unglück durch das Automobil des Kronprinzen.
Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich Samstag nachmittag gegen 5 Uhr in der Hauptstraße in Herzfelde. Um die angegebene Zeit fuhr der Kronprinz durch die genannte Straße mit seinem Automobil, in dem sich noch mehrere Offiziere befanden. Der Kronprinz kam aus dem Manövergelände und wollte nach Berlin fahren. Als das Automobil in die Hauptstraße einbog, fuhr vor ihm ein Kohlenwagen, an den sich! der 6 Jahre alte Sohn der Eheleute Zauter angehängt hatte. Der Kronprinz, der das' Automobil selbst steuerte, ließ die Hupe ertönen. Der Knabe sprang vom Wagen und kam unter die Räder des Wagens. Trotzdem der Kronprinz sofort stoppte, war es leider doch bereits zu.spät. Der Knabe wurde angefahren und erlitt einen Schädelbruch. Sofort sprang der Kronprinz ab und bemühte sich Albst um den schwerverletzten Knaben, den er nach dem etwa 1500 Meter entfernten Rndersdorfer Krankenhause fahren ließ, während sein Adjutant die Eltern aufsuchen und sie von dem traurigen Ereignis in Kenntnis setzen mußte. Der Kronprinz begab sich dann nach dem Polizeibureau, wo er über eine Stunde verweilte, bis er Nachricht aus dem Kraukenhause über das Befinden des Kindes erhielt. Dem Vater des Knaben, der im Po- lizeibureau erschien, drückte der Kronprinz sein lebhaftes Bedauern über den Unfall aus und versprach, sich des Kindes anzunehmen. Das Befinden des kleinen Zauter ist ernst. Nach den gestern abend von dem Kronprinzen eingezogenen neuen Erkundigungen hat sich der Zustand des Knaben gebessert.
Gerichtssaal.
Stuttgart, 17. Sept. (Strafkammer). Vor der Strafkammer als Berufungsinstanz gelangte gestern die Beleidigungsklage, die der Vorstand der Weingärtnergenossenschaft in Strümpfelbach, Mziser Wilhelm, gegen den Landtapsabgeordneten Theodor Körner, erho- hoben hat, zur Verhandlung. In Strümpfelbach besteht schon feit Jahren eine Milchgenossenschaft. Nachdem eine zweite Genossenschaft gegründet worden war, kam eine Anzahl der Mitglieder der alten Genossenschaft ihrer statutenmäßigen Pflicht zur Ablieferung der Milch nicht Mehr nach. Gegen diese Mitglieder wurde klagend vorgegangen und das durch Statut eingesetzte Schiedsgericht verurteilte die sich weigernden Mitglieder zu Geldstrafen. Das schiedsgerichtliche Urteil wurde vom Landgericht bestätigt. Nachdem das Urteil Rechtskraft erlangt hatte, nahmen fünf der Verurteilten die Milchlieferung wieder auf, nur die Witwe Braun weigerte sich beständig, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Nachdem sie wiederholt zur Erfüllung ihrer Vertragspflicht aufgefordert worden war, wurde gegen sie Zwwangsvollstreckung eingeleitet. Nach Aussage des Schultheißen war die Einleitung der Zwangsvollstreckung nur ein Schreckschuß. Die Frau wandte sich zum Schutz an den Angeklagten und dieser schrieb an den Vorstand der Genossenschaft einen beleidigenden Brief. Mziser Wilhelm erhob Beleidigungsklage und Körner wurde vom Schöffengericht Waiblingen zu Mk. 20.— Geldstrafe verurteilt. Gegen dieses Urteil legte der Angeklagte Berufung ein. Er machte geltend, er habe in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt. Die Strafkammer billigte dem den Angeklagten Schutz des § 193 St. G. B. zu und erkannte auf Freisprechung.
Bon der oberen Donau, 18. Sept. Ein tzegaueü Bauer rief einer Sch-rankenwärterin an der Bahn, die ihm die Schranken wegen eines herannahenden Zuges vor der Nase geschlossen hatte, zu: „Wart, du malefiz Kaibe- Wible, du verrückts! I sag dir, wenn du's Loch zumache mußt!" Wegen dieser Beleidigung verurteilte das En- gener Schöffengericht den Bauern zu einer Geldstrafe und zur Tragung der nicht geringen Kosten.
Lndwigshafen a. MH., 18. Sept. Die Polizei beschlagnahmte gestern in allen Wirtschaften in der ganzen Stadt sämtliche Geldspielautomatten, die sich immer mehr als Taschendiebe erwiesen. Gegen die Wirte soll strafrechtlich vorgegangen werden.
schossen.
Handel und Volkswirtschaft.
Die Mostobstausfichten in Württemberg. Nach den aus allen Ländern, die für die Einfuhr von Mostäpfeln für Württemberg in Betracht kommen, eingegange- nen Berichten, sind die Mostäpfelernteaussichten für das Jahr 1909 nahezu dieselben wie der Eruteausfall im Jahre 1907. Jm letztvergangenen Jahre wurden in Stuttgart allein 5627 Woggonladungen Mostäpfel zugeführt und zwar aus Italien 3 570, Oesterreich-Ungarn 682, Belgien-Holland 533, Schweiz 303, Serbien 219, Frankreich 155, Spanien 68, Deutschland 97 Waggons. Italien hätte im Jahre 1907 noch-mehr Waggons nach Süddeutschland senden können, wenn es hiezu nicht an den nötigen leeren Wagen.gefehlt hätte. Ob die italienische Regierung dieses Jahr im stände sein wird, diesem Mangel ab- zuhelfeu, ist fraglich. Sicher ist, daß dieses Jahr für den Import von Mostäpfeln in der Hauptsache wieder die Schweiz, eventl. auch Italien, sowie ein kleiner Teil von Oesterreich und bei etwas günstigen Aussichten auch Frankreich, Belgien und Holland in Betracht kommt, lieber die Preisbildung können einigermaßen zutreffende Angaben nicht gemacht werden. Sie unterliegt zu sehr der Spekulation.